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Schlagwort: Heribert Faßbender

Türkiye, Türkiye!

Man weiß nicht so genau, wen der Interviewende hier eigentlich hops nehmen will:

Seinen Gesprächspartner, möglicherweise sich selbst, die Leser oder doch noch mal ganz spät Heribert Faßbender.

Herr Morena, Ihre Familie stammt aus Italien. Was heißt Kapitän auf Italienisch?

Capitano. Inhaltlich übersetzt bedeutet es wie im Deutschen Mannschaftsführer.

Vielleicht auch Jürgen Klinsmann …

7 Kommentare

Ich bringe ihn um

Morgen bringe ich ihn um.

Wer den Loriot-Sketch nicht kennt, dem sei er ans Herz gelegt. Von hier aus. Von Beckmanns Sprecherkabine aus eher nicht, denn dort gibt es keinen Humor. Dort gibt es nur vorgefertigte Schablonen, dort gibt es nur Emotionen, Emotionen, emotions, nein, erwarten Sie nicht zu viel. Dort gibt es keinen Fußballkommentar, ob mit oder ohne Humor. Es gibt ihn nicht.

Sollte er noch einmal ein Spiel kommentieren, das ich schaue, werde ich ihm eine Axt an den Kopf werfen, auf dass das zugefrorene Meer in ihm schmilze, das verhindert, dass er das Spiel, welches ist, sehen und kommentieren kann, und nicht jenes, welches er gerne sähe oder welches sich doch eigentlich, gemäß seinen Vorstellungen, entwickeln müsste.

Morgen bringe ich ihn um.

(Falls hier irgendjemand das passende, von Beckmann kommentierte Spiel vermisst, das in den letzten Wochen ja gar nicht stattgefunden haben kann: Haben Sie je Wien bei Nacht gesehen? Haben Sie das schon erlebt? Oder anders gesagt: Ist es relevant, um welches Beckmannsche Spiel es hier geht? Man schämt sich ein wenig, aber man wünscht sich fast Faßbender zurück. Der war inhaltlich nicht besser, aber er blieb bei dem, weswegen wir eingeschaltet hatten: beim Fußballspiel.)

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Zidane ist Boris Becker (und ein bißchen Steffi Graf)

Oh, Heribert, wie lieben wir Dich. Von dem Karnevalisten Faßbender stammt folgendes Bonmot:

„Fußball ist in Frankreich Volkssport Nr. 1 — Handball übrigens auch.“

Das stimmt aber gar nicht. Fußball ist in Deutschland Volkssport Nr. 1 und in Brasilien, vielleicht gerade noch in den Niederlanden, England und Italien. Alle anderen Nationen haben mindestens eine ebenso populäre Sportart im großen Länderführer von Baedeker vorzuweisen.

In Frankreich ist es neben der Leichtathletik der Radsport. Und Fußball ist für Franzosen nur interessant, wenn die Jungs was gewinnen. Vergleichbar mit Tennis in Deutschland. In einer Stadt wie Paris mit ihren 10 Millionen Einwohnern gehen zu einem Ligaspiel vom einzigen Pariser Erstligaclub Paris St. Germain weniger als 40.000 Zuschauer im Schnitt. Die gewinnen nämlich nix. Der letzte Meistertitel stammt von 1994, insgesamt waren es überhaupt nur zwei seit 1945.

Die Franzosen sind bei der WM dabei. Mit Mühe und Not, fast schon auf deutsche Art, qualifizierten sie sich für das Turnier in Doitschlondeh. Aber was wollen die Franzosen überhaupt bei der WM? Hier guckt doch auch niemand Wimbledon, seit kein Deutscher mehr dort was gewinnen kann. Zidane ist über seinen Zenit hinaus, bewegt sich teilweise schon wie ein alter Mann, sieht wie einer aus und verliert mit Madrid Spiel um Spiel. Nicht besser werden sich die Franzosen bei der WM insgesamt präsentieren.

Wenn er abgetreten ist und die Franzosen auf Normalmaß gestutzt worden sind, wird in Frankreich kein Hahn mehr nach den „Bleus“ krähen. Wie hier im Tennis.

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