Germania Windeck wollte beim DFB-Pokal-Heimspiel gegen die Bayern einen Rekord aufstellen. Und zwar in Bezug auf Zuschauerzahlen, Amateure und DFB-Pokal. Was man da jetzt explizit erreichen wollte und vor allem, wie das gehen sollte, war wohl keinem der Beteiligten klar. Und wie das so ist, wenn man von allem keine Ahnung hat, haben sie nun gleich Zwillinge bekommen.
Gleich zwei Rekorde auf einmal!
Denn die FAZ schreibt zur gestrigen Partie im SADOADFDMSS*:
„Mit 41.100 Besuchern gab es einen Zuschauerrekord: Noch nie waren so viele Fans bei einem Erstrundenspiel im DFB-Pokal.“
Während unter vielen Anderen der Kölner Stadt-Anzeiger Folgendes berichtet [Quelle nicht mehr vorhanden]:
„Mit 41.100 Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion war die Partie das bestbesuchte Pokalspiel einer deutschen Amateurmannschaft. Den alten Rekord hielt TeBe Berlin mit 39.500 Zuschauern im Pokal 1996 – natürlich ebenfalls gegen Bayern München.“
Herzlichen Glückwunsch an die wahrscheinlich noch gar nichts von ihrem doppelten Glück ahnenden Amateure aus Windeck, die sich nun gleich zweifach als Rekordhalter fühlen dürfen.
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Sofern man der FAZ hier … schenken …
Stichprobenartige Recherchen haben tatsächlich kein einziges Erstrundenpokalspiel mit mehr als 41.100 Zuschauern ans Tageslicht befördert. Vielmehr begegnen einem dabei deprimierend niedrige Zuschauerzahlen aus früheren Jahren zu solchen Pokalknüllern wie Werder Bremen — 1. FC Kaiserslautern, FC Schalke 04 — Borussia Mönchengladbach oder FC Bayern — VfB Stuttgart. Allerdings ist die Quellenlage mal wieder dünn, denn mehr als fussballdaten.de steht hier in Bezug auf die Zuschauerzahlen nicht zur Verfügung. Und im Zweifel würde man ohnehin lieber noch mal auf einem Luftbild selbst nachzählen, als auf fussballdaten oder FAZ als letzte Instanz zu vertrauen.
Nun denn. Zwei Rekorde, falls nicht irgendjemand irrt. Dann auch zwei Mal gratuliert, herzlich.
* Stadion an dem Ort, an dem früher das Müngersdorfer Stadion stand
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