Man weiß natürlich nicht, wo das noch alles hinführen wird. Heutzutage ist es schon so, man liest tagsüber irgendwelche Internetseiten, ob nun Blogs oder „Profi-Seiten“, und beginnt sich schon nach der zweiten Statistik-Karte des Kommentatoren beim eigentlichen Spiel zu langweilen. Irgendwann wissen alle sowieso schon alles, und der Kommentator, ja, was soll er machen: Er kann dann nur noch beim Spiel bleiben.
Das Problem ist natürlich: ca. 65% aller Fußballspiele laufen so wie das DFB-Pokalhalbfinale heute zwischen Bayer Leverkusen und dem FSV Mainz: Lange Zeit passiert nicht viel. Am Ende geht einer mit 1:0 oder vielleicht 2:0 nach Hause. Oder eben andersrum. Dass Fußballspiele häufig mit zahlreichen Chancen gesegnet wären, ist wohl eher eine Legende oder aber Werder Bremen (hüben wie drüben).
Da bleibt dem Kommentator zugegebenermaßen nicht viel, als sich ständig zu wiederholen. Und das hat Gerd Gottlob heute gut gemacht. Klingt zynisch, ist aber nicht so. Er hat sich wiederholt darin, dass irgendwie noch etwas passieren würde, könnte, sicher, vielleicht sollte. Das ist bei einem Pokalspiel (bei dem es kein Wiederholungsspiel gibt) natürlich keine besonders gewagte Prognose. Er hat uns allerdings mit allen sorgsam zusammengetragenen Statistikdetails verschont. Und wenn ich das sage, der ich sehr wohl großes Interesse an Fußballstatistiken habe, dann muss es in anderen Fällen oftmals wirklich eine Plage sein.
Das war sie heute nicht und dafür danken wir einerseits Gerd Gottlob, andererseits aber auch den Entwicklungen der Zeit. Wer wann wo wie mal für den Gegner gespielt oder über welchen Umweg der dritten Liga zu diesem oder jenem Verein gelangt ist, ist dann für alle schon vor der Partie abgehakt, und dann geht es nur noch um das Spiel, seinen Verlauf und kein sonstiges Gedöhns.
Manchmal, aber nur manchmal, hab ich die neuen Zeiten richtig gern.
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