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Schlagwort: Fußballschuhe

Kennen Sie Nomis?

Nein? Müssen Sie auch nicht. Jetzt ist es ohnehin zu spät. Nomis ist leider pleite, existiert nur noch in seinen letzten Zügen, aus und vorbei, so gut wie Feierabend.

Bedauerlich.

Denn diese gewesene Firma, die sich mit Fußballschuhen und vor allem der Verbesserung der „Performance“ und dem Komfort bei der Benutzung von Fußballschuhen (und nicht in erster Linie der Optik) verschrieben hatte (laut Selbstauskunft), hatte zumindest eine glänzende Idee:

Dieses Werbe-Video.

Und dies ist wirklich keins von den x-beliebigen, in denen z. B. die Holländer zur WM 1974 mit dem Helikopter anreisen (!?), die Argentinier als Roboter stilisiert werden (!?!?) oder ähnlich Hanebüchenes, das sich nur Fußballfremde ausgedacht und auch noch für „cool“ befunden haben können.

Nicht so Nomis, deren Video lambadate.

Nomis war eine Gründung von Ex-adidas-Vice-President Simon Skirrow, der laut diverser Quellen keine teuren Markenbotschafter für seine neue Firma verpflichten wollte, sondern alle vorhandenen Mittel in die Entwicklung der Qualität des Schuhs stecken (oder in gute Videos, die aber erst jetzt hier ankommen).

Wie man mittlerweile feststellen muss, siehe Einleitung, war das eventuell der falsche Weg, denn die Foren sind voll des Lobes über die diversen Fußballschuhe von Nomis, und das bei vergleichsweise sehr hohen Preisen. Trotz dieser Beliebtheit des Produkts ist die Firma aber nun pleite. Was einen langjährigen Vice-President von adidas wahrscheinlich nicht ganz so kratzen wird wie die vielen Mitarbeiter von Nomis. Äh, Ex-.

Damn boots.

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Eisenstollen oder Haifischflossen

Einer der Hauptgründe für die weltweite Popularität des Fußballs ist, wie einfach er auszuüben ist: Neben einem Ball, der in vielen Fällen auch einfach nur ein Tennisball oder eine leere Coladose sein darf, braucht man gerade noch ein paar Sportschuhe. Das war’s. T-Shirt, Sporthose und Taschen, um Tore zu bauen, hat wohl jeder ohnehin (zumindest in den Industrienationen) im Schrank.

[photopress:eisenstollen.jpg,full,alignright] Heute war es dann auch für mich mal wieder so weit, mir neues Arbeitsgerät zuzulegen. Beim Kauf neuer Fußballschuhe habe ich gerade festgestellt, dass es inzwischen problematisch geworden ist, überhaupt Schuhe mit Eisenstollen im Regal zu finden. Fast alle haben jetzt diese komischen „Haifischzähne“, wie der Verkäufer sie nannte, aus Plastik bzw. Gummi. Die hatte ich zuletzt ebenfalls, war damit äußerst unzufrieden, und wollte unbedingt zurück zu Eisenstollen. Man könnte durchaus einwenden, dass ich bei meinem Antritt eigentlich auch in holländischen Holzklotschen spielen könnte, es würde keinen Unterschied machen.

Holzklotschen machen sich aber auf dem Teamfoto schlecht und man bekommt noch mehr Blasen als sonst bei neuen Schuhen.

Deshalb also richtige neue Schuhe, aber mit Eisenstollen. Eisenstollen haben folgende Vorteile: Egal, wie fett man ist, sie bieten guten Halt auf dem aufgeweichten Boden. Egal, wie langsam man ist, sie bieten guten Halt auf jeglicher, noch so durchgeweichter Senfsoße, auf der man spielen muss. Egal, wie wenig zweikampferprobt man ist, sie bieten die Gewähr, dass man sich beim Gegner Respekt erarbeitet. Egal, wie langweilig man ist, haben mehr als die Hälfte der anderen Spieler Haifischflossen, ist man irgendwie etwas Besonderes mit seinen Eisenstollen. Und last not least: Der Stand ist einfach besser mit Eisenstollen, Haifischflossen hin oder her. Stand bedeutet auch: gib mir einen Freistoß in Nähe des gegnerischen Tores, und ich mach ihn rein, mit Haifischflossen jedenfalls nicht.

Weiß jemand, ob irgendeiner der Profis mit diesem Gummi-Haifisch-Zähnen spielt? Kann ich mir nicht vorstellen. Diese sind viel zu weich und zu nachgiebig, als dass man damit bei hoher Geschwindigkeit oder auch bei tiefem Boden ausreichend Rückhalt hätte. Warum aber versucht man dann, dem gemeinen 08/15-Spieler unbedingt diese Haifischdinger anzudrehen. Sehen m. E. noch nicht mal cooler aus.

Und noch eins weiß ich jetzt: Dass heutzutage so viele noch so schlechte Spieler in total aufgemotzten, bunt-grell-glitzerenden Fußballschuhen auflaufen, die man nur mit Mühe noch von einem Kirmes-Autoscooter unterschieden kann, liegt daran, dass es kaum Alternativen zu diesen aufgemotzten Dingern gibt. Die schlicht-schwarzen Schuhe muss man schon mit der Lupe im Geschäft auf dem Boden robbend suchen.

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