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Schlagwort: Fredi Bobic

Polnischer Knoten geplatzt

Podolski hat wieder zwei Mal getroffen. Zusammen mit seiner Torvorlage gegen Hertha BSC war das ein gelungenes Spiel von unserem kleinen Lukas. Kritiker werden einwenden, dass der Gegner ja auch nur Hertha BSC hieß, und dass diese Mannschaft selbst für den FC Köln zur Zeit kein Problem darstellt. Trotzdem, wie man so schön sagt, auch diese Tore muss man erstmal machen.

Andere WM-Kandidaten trafen ebenfalls: Mike Hanke mit einem schönen indirekten Freistoß, Kuranyi hat angeblich von seinem Bett im Krankenhaus aus ein zusammengeknüddeltes Papier direkt in den Papierkorb verwandelt, Neuville traf immerhin seine Frau im Kabinengang nach seiner Auswechslung und Fredi Bobic traf einen Journalisten von der Zeit. Fredi Bobic scheint ohnehin inzwischen so etwas wie der „Nationalmannschaftsexperte“ der Zeit zu werden.

Hier äußert er sich nach dem Italienspiel, hier nach der WM-Auslosung und natürlich hat er immer einen guten Rat bereit, wie die deutschen Spieler womit umgehen sollen. Interessant, dass einer, der eigentlich nicht mehr gefragt ist, dann von den Medien weiterhin hofiert wird, damit er nicht in der Versenkung verschwindet.

Dafür muss man aber auch der Typ sein, denn Bernd Schneider oder Didi Hamann wird man nach ihrer Karriere nicht mehr fragen — und solch ein Typ ist Fredi. Deshalb finden wir ihn ja auch so Scheiße.

Ansonsten wird langsam der Abgesang auf Kahn eingeläutet, der erneut patzte, diesmal bei einem Schuss von der Außenlinie, den er passieren ließ. Die FR schreibt das genüßlich nieder, während andere Zeitungen, wenn auch fälschlicherweise, berichten, dass Lehmann die Nase vorn habe im direkten Duell und dass Oliver Bierhoff dies auch schon der Führung des FC Bayern mitgeteilt habe.

Möglicherweise wird es also doch noch was mit der Ausbootung des Ex-Titanen, auch wenn dann ein mittleres Beben, gerade nach dem frühen Ausscheiden der Deutschen, durch die Springer-Republik wabern wird. Dass nur 8% der Deutschen zur Zeit für Klinsmanns Absetzung sind, obwohl die Deutschen ihn nicht so lieben und so viel Vorschußlorbeeren entgegenbrachten wie Rudi Völler, erstaunt mich. Offensichtlich ist den meisten klar, dass a) die Zeit für einen neuen Mann viel zu kurz wäre und b) dass es ja ohnehin außer Jürgen nur der Lodda machen wollte. Es mit anderen Worten gar keine Alternative gibt.

Wen die 8%, die für Jürgens Absetzung sind, dann gerne als Ersatz hätten, frage ich lieber nicht, denn jemanden absetzen zu wollen ist immer leichter, als dann einen anderen Plan in der Hand zu haben. Und ja, Ben, natürlich darf man kritisieren, ohne zu wissen, wie man es besser macht.

Es gäbe aber sicher einige Leute, die es besser machen würden:

  • Otto Rehhagel: würde Hamann, Bobic, Uli Stein, Ramelow und vielleicht auch Matthäus mit zur WM nehmen und deklarieren, dass „modern ist, was Erfolg hat“.
  • Ottmar Hitzfeld: würde unbedingt Christian Wörns mitnehmen, weil der so viel Erfahrung hat in Situationen, „in denen es nicht so läuft“, und würde ansonsten hauptsächlich den Altersschnitt heben und Schlafwagenfußball spielen lassen — mit ähnlichem Erfolg wie zuvor Rudi Völler.
  • Christoph Daum: würde wohl die selben Spieler wie Jürgen mitnehmen, und dann einsehen, dass er es auch nicht besser machen kann
  • Matthias Sammer: hat ebenfalls eingesehen, dass man als Bundestrainer keinen beneidenswerten Job hat, und lässt lieber die Finger davon. Falls er es doch machen würde, würde er zwar die selben Leute wie Klinsmann mitnehmen, mindestens vier davon aber noch vor Ende des Turniers vergrätzen. Personal Trainer hin oder her, in Streßsituationen kann auch „Motzki“ nicht aus seiner Haut.

Es gibt also keine Alternative zum Bundestrainer und — Kuranyi rein oder Neuville raus — es gibt auch keine Alternative zum aktuellen Kader.

Deshalb müssen wir durch die Lage, wie sie sich jetzt darstellt, wohl oder übel durch. Und sollten hoffen, dass bald noch ein paar mehr polnische Knoten auch mal wieder in der Nationalmannschaft platzen.

8 Kommentare

Rekordhalter Bobitsch nach Hrvatska

Ich kann endlich wieder beruhigt schlafen. Zumindest, was diese Personalie angeht: der prollige (na, okay, welcher Fußballer ist das nicht?) Fredi Bobitsch geht in ein Land, dessen Liga man nicht mal zweitklassig nennen darf. Somit ist auch klar, dass er nicht von der FOTO-Zeitung noch in die Nationalmannschaft geschrieben werden kann. Fredi Bobitsch ist schließlich Mitglied der totalen Rumpelfraktion bei der EM2004 gewesen und man muss wirklich dankbar sein, dass Rijeka ihn noch aufgenommen hat. Die Alternative wäre nämlich gewesen, dass er eventuell als „Experte“ oder „Co-Kommentator“ bei der WM im Fernsehen aufgetaucht wäre. Puh, noch mal Glück gehabt.

Wo er jetzt eigentlich hin ist? Na, endlich in ein Land, dessen Sprache er beherrscht, wie er hier behauptet. Das kann man nur bestätigen. Deutsch beherrscht er nämlich nicht, sieht man sich mal so die von ihm verfassten Einträge auf seiner Webseite an. Leider haben das wohl auch die Betreiber gemerkt — und korrigieren Fredis Einträge seit Neuestem immer.

Fredi Bobitsch ist übrigens Rekordhalter. Glaubt man kaum, aber diese fußkranke Hupe hält den Rekord an Nicht-Toren. So wie ich sein Rumgegurke vor dem Tor, sein Ersatzspieler-Sein in den letzten Jahren einschätze, wird er diesen Rekord auf Jahre hinaus halten. Es sei denn, Kevin Kuranyi spielt noch länger Bundesliga als er es eigentlich verdient hat.

17 Kommentare

Bobitsch nitsch erwünscht

Wie der kicker berichtet, bekommt Fredi Bobitsch doch keinen Vertrag bei Racing Straßburg. Selbst der abgeschlagene Letzte der französischen Liga hat keine Verwendung für den Rumpelfüßler.

Aufatmen allerorten, denn Klinsmann nimmt ja nur Leute mit zur WM, die in ihren Vereinen Stammspieler sind. Fredi hat nicht mal nen Verein, keine Gefahr also, dass er in einem Anfall geistiger Umnachtung der Boulevardpresse in den WM-Kader geschrieben wird.

Jetzt sollte nur noch Kuranyi entlassen werden, dann spielen wir vielleicht wirklich mit einem Sturm, der die Bezeichnung wert ist, bei der WM.

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