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Schlagwort: Frankreich

Uli Stielike bleibt einsam

Uli Stielike, der Mann mit den schrecklichsten Sakkos der deutschen Werbefernseh-Geschichte, bleibt weiter ein einsamer Mann. Ob ihn seine Frau verlassen hat, weiß ich nicht. Nach dem vierten deutschen Elfmeterschießen bei einer WM bliebt er aber der einzige deutsche Spieler, der je einen Elfmeter bei einem WM-Elfmeterschießen verschossen hat.

Im Detail waren es die folgenden Spieler, die ihn so einsam wirken lassen:

2006 im Elfmeterschießen gegen Argentinien, 4:2

Oliver Neuville
Michael Ballack
Lukas Podolski
Tim Borowski

1990 im Elfmeterschießen gegen England, 4:3

Andreas Brehme
Lothar Matthäus
Karl-Heinz Riedle
Olaf Thon

1986 im Elfmeterschießen gegen Mexiko, 4:1

Klaus Allofs
Andreas Brehme
Lothar Matthäus
Pierre Littbarski

1982 im Elfmeterschießen gegen Frankreich, 5:4

Manfred Kaltz
Paul Breitner
Ulrich Stielike verschießt
Pierre Littbarski
Karl-Heinz Rummenigge
Horst Hrubesch

Vielleicht kommt im Halbfinale ein deutscher Spieler hinzu, um Stielike aus dieser Rolle zu erlösen, hoffen wollen wir es aber nicht.

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Niemals geht man so ganz

Niemals geht man so ganz.

Es sei denn, man heißt Zidane und spielt heute gegen Spanien. Es ist auch langsam genug mit seinen verschiedenen „letzten Malen“: das letzte Mal als Vereinsspieler, das letzte Mal im Stade de France, das letzte Mal in Frankreich, das letzte Mal bei einer WM, das letzte Mal überhaupt.

Ich habe übrigens heute zum letzten Mal dieses Brötchen zum Frühstück gegessen. Morgen werde ich dasselbe noch mal tun, mit einem anderen Brötchen.

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Allemagne: six points

Und weil die Gruppenphase jetzt vorbei ist, werfen wir einen Blick auf die Vorrundentabellen, wie sie nach der Zwei-Punkte-Regel ausgesehen hätten und fragen uns, ob dann eventuell andere Mannschaften weitergekommen wären:

Gruppe A

Pl. Nation Tore Diff. Pkt.
1. Deutschland 8:2 +6 6-0
2. Ekuador 5:3 +2 4-2
3. Polen 2:4 -2 2-4
4. Costa Rica 3:9 -6 0-6

Gruppe B

Pl. Nation Tore Diff. Pkt.
1. England 5:2 +3 5-1
2. Schweden 3:2 +1 4-2
3. Paraguay 2:2 0 2-4
4. Trinidad & Tobago 0:4 -4 1-5

Gruppe C

Pl. Nation Tore Diff. Pkt.
1. Argentinien 8:1 +7 5-1
2. Niederlande 3:1 +2 5-1
3. Elfenbeinküste 5:6 -1 2-4
4. Serbien-Montenegro 2:10 -8 0-6

Gruppe D

Pl. Nation Tore Diff. Pkt.
1. Portugal 5:1 +4 6-0
2. Mexiko 4:3 +1 3-3
3. Angola 1:2 -1 2-4
4. Iran 3:6 -3 1-5

Gruppe E

Pl. Nation Tore Diff. Pkt.
1. Italien 5:1 +4 5-1
2. Ghana 4:3 +1 4-2
3. Tschechien 3:4 -1 2-4
4. USA 2:6 -4 1-5

Gruppe F

Pl. Nation Tore Diff. Pkt.
1. Brasilien 7:1 +6 6-0
2. Australien 5:5 0 3-3
3. Kroatien 2:3 -1 2-4
4. Japan 2:7 -5 1-5

Gruppe G

Pl. Nation Tore Diff. Pkt.
1. Schweiz 4:0 +4 5-1
2. Frankreich 3:1 +2 4-2
3. Südkorea 3:4 -1 3-3
4. Togo 1:6 -5 0-6

Gruppe H

Pl. Nation Tore Diff. Pkt.
1. Spanien 8:1 +7 6-0
2. Ukraine 5:4 +1 4-2
3. Tunesien 3:7 -4 1-5
4. Saudi-Arabien 2:7 -5 1-5

Und the winner is: nö, keiner. Es wären keine anderen Mannschaften weitergekommen. Tja, ganz schön viel Scrollerei für so eine dürftige Information, woll?

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Der Hammer, ein nützliches Werkzeug

Wenn man von Hammergruppen spricht oder schlimmer noch von „Todesgruppen“, wie man es in Bezug auf die Gruppe C mit den Niederlanden, Argentinien, Elfenbeinküste und Serbien-Montenegro gerne tut, dabei aber auch Gruppe E mit Italien, Ghana, den USA und Tschechien nicht außer acht lässt, sollte man allerdings auch mal einen Blick auf frühere Vorrundengruppen werfen. Ich nenne mal ein paar Beispiele:

1978
Gruppe I

Italien
Argentinien
Frankreich
Ungarn

1982
Gruppe 4

England
Frankreich
Tschechoslowakei
Kuweit

1970
Gruppe III

Brasilien
England
Rumänien
Tschechoslowakei

1966
Gruppe B

Deutschland
Argentinien
Spanien
Schweiz

Und außerhalb der Wertung, weil 2. Finalrundengruppe:

1974
Gruppe A

Argentinien
Niederlande
Brasilien
DDR

1982
Gruppe C

Italien
Argentinien
Brasilien

Diese beiden Zwischenrundengruppen sind wohl das „härteste“, was je bei einer WM außerhalb von KO-Runden-Spielen aufeinander getroffen ist.

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Owen Hargreaves

Owen Hargreaves spielt bei Bayern. Bayern spielt in der Bundesliga. Bundesliga, das ist sowas wie polnische, bulgarische oder georgische Liga. Sobald es gegen französische oder spanische Mannschaften im Europapokal geht, fliegen die Vertreter der Bundesliga raus.

Erstaunlich, dass Owen Hargreaves es trotzdem in den WM-Kader der englischen Mannschaft geschafft hat. In England kommentiert man das so:

„Your league is so sh*t it makes Owen Hargreaves look half-decent“

Auf deutsch bedeutet das, dass die Bundesliga so Scheiße ist, dass es sogar so aussieht, als wenn Owen Hargreaves halbwegs erträglich Fußball spielen könnte. Kann er natürlich nicht, sonst würde er ja nicht in der Bundesliga spielen.

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Der Traum ist vorbei

Heute morgen, bevor ich aufwachte, ging ich wie jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit in die immer gleiche Bäckerei. Manche meinen sogar, es sei die immer selbe, das weiß heutzutage aber nur noch ein Germanistikstudent. Normal Sterbliche wie ich wissen so etwas nicht mehr.

In dieser Bäckerei begrüßt mich jedes Mal eine äußerst fröhlich gelaunte Frau mit berlinerischem Akzent, welcher bei mir im Gegensatz zu den meisten anderen Mitgliedern meiner Peergroup ein wohliges Gefühl auslöst. Ich bestelle immer dasselbe Brötchen, ha, natürlich immer das gleiche Brötchen und führe es mir dann auf dem restlichen Weg zur Arbeit ein. Diese Routine beim Brötchenkauf hat den Vorteil, dass ich immer noch weiterschlafen kann und erst kurz vorm Öffnen der Bürotür wirklich aufwachen muss. So ist es sonst immer.

Heute war das anders. Urplötzlich wachte ich in der Bäckerei schon auf. Ein lautes Konzert aus überhaupt nicht zusammenpassenden, grellen Farben in der ansonsten schmucklos eingerichteten Bäckerei riß mich aus meinen Träumen. Überall funkelte und blitzte es und schrie mich an: Farben, Farben, Farben! Ob im Schaufenster, ob auf der Theke, am Getränkekühlschrank oder an der Decke.

Schwarz-Rot-Gold. Die ganze Bäckerei komplett versaut. Ich dachte schon, ich wäre geschlafwandelt und in einem anderen Land aufgewacht, in Holland oder Frankreich zum Beispiel. Dem war nicht so. Dass man eine Bäckerei mitten in Deutschland so verunstaltet, hab ich noch nicht erlebt. Wahrscheinlich droht jetzt dasselbe an den wenigen anderen Orten, die ich regelmäßig aufsuche: mein Klo, das Kulturzentrum gegenüber, U-Bahn-Station vor der Tür, Fußballplatz.

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Brême

Nur damit Ihr mal wisst, wie die Bundesligaergebnisse (und somit auch elf der zwölf WM-Städte) auf französisch aussehen:

SAMEDI
Hambourg SV – Bayer Leverkusen : 0-2
Borussia M‘Gladbach – Hertha Berlin : 2-2
VfB Stuttgart – Eintracht Francfort : 0-2
Borussia Dortmund – FC Nuremberg : 2-1
Arminia Bielefeld – VfL Wolfsburg : 0-1
FC Kaiserslautern – Hanovre 96 : 1-0
FC Cologne – MSV Duisbourg : 3-1

DIMANCHE
FSV Mainz – Bayern Munich : 2-2
Werder Brême – Schalke 04 : 0-0

Duisburg, Heimat des Autoren, hat immerhin einen eigenen französischen Namen. Klar, dass das nicht für die schwarze Maus Wolfsburg gilt. Aber dass nicht mal Dortmund oder Stuttgart eine eigene Bezeichnung haben, während Duisbourg sie hat, wundert mich schon.

Natürlich erfahren wir auf diesem Wege nicht, wie man die zwöfte WM-Stadt — Leipzig — auf französisch nennt. Da gibt’s schließlich keinen Bundesliga-Fußball.

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Nur noch 3 Monate

Passend zur neuen Umfrage auf der WM-Special-Hauptseite [Link leider tot] erinnert Perreira an die WM 2002:

„Und noch nie habe ich zwei Favoriten so schnell ausscheiden sehen wie Argentinien und Frankreich bei der letzten WM.“

Fragen wir uns also, wer von den vermeintlichen Unterhunden uns dies mal überraschen wird. Ohne Eure Wahl beeinflussen zu wollen tippe ich auf Australien und das hat einen Grund: Guus Hiddink, den Trainer der „Socceroos“. Auch wenn man den Einfluss von Trainern nicht überbewerten sollte, den Einfluss der Tatsache, Rudi Völler keinen Trainer zu haben, sollte man jedenfalls nicht unterschätzen.

Guus Hiddink wäre vielleicht auch keine schlechte Idee für die Nachfolge von Klinsmann, wenn die deutsche Mannschaft nicht immer noch als so schlecht wahrgenommen würde, wie sie manchmal leider ist. Warum wir einen Nachfolger brauchen?

Jürgen, der schon in knappen drei Monaten Geschichte sein wird, hat doch keine Lust mehr. Ja, komisch, nicht wahr? Nur noch drei Monate, dann ist Clinsfornia wieder das ganze Jahr über daheim und die FOTO-Zeitung schreibt den Protegé des Dummschwätzers ins Amt. Wir werden uns noch ins Heute zurücksehnen, wo Klinsmann zwar des öfteren seine Rhetorikkünste bis an die Grenze des Erträglichen bemüht, wo der Trainer aber einen Plan hat, was er mit seinen Leuten auf dem Feld anstellen will.

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Kein Klassiker

Im Interview [Link leider tot.] mit Paolo Rossi, Torschütze für Italien im WM-Finale 1982 gegen Deutschland, fragt der Tagesspiegel diesen:

„Im Finale trafen Sie dann auf Deutschland. Beflügelte Sie die alte Rivalität zwischen Deutschland und Italien?“

Ich habe schon mehrfach darüber genörgelt und ich kann es auch hier nicht sein lassen. Von welcher alten Rivalität zwischen Deutschland und Italien ist hier die Rede? Es gibt keine solche alte Rivalität. Genausowenig wie ein Spiel Deutschland gegen Frankreich ein Klassiker ist.

Unsere beiden Klassiker und liebsten Gegner heißen Holland und England und sonst keiner. Dass keiner in Zentraleuropa die Deutschen leiden kann, macht noch lange nicht jedes fußballerische Aufeinandertreffen zu einem „Klassiker“ oder zu einem mit „besonderer Rivalität“ geführten Spiel. Alle Länder in unserem näheren Umfeld gewinnen besonders gerne gegen Deutschland, exklusives Recht auf eine Rivalität haben aber nur die, wie gesagt, Holländer und Engländer. Basta!

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Bye-bye happiness

11.50 Im Ticker wird gemeldet, dass ein “Klassiker” drohe, weil die Niederlande, England oder Frankreich als mögliche Gegner drohen. Seit wann ist ein Spiel Deutschland — Frankreich ein Klassiker? Und wer definiert, was ein Klassiker ist? Wenn Deutschland — Frankreich ein Klassiker ist, ist dann Deutschland — Italien auch ein Klassiker? Und wäre Frankreich — Spanien ebenfalls einer? Spanien — Italien dann auch? Ist dann quasi jedes Spiel einer Nation mit mehr als 10 Millionen Einwohnern gegen eine andere Nation mit mehr als 10 Millionen Einwohnern ein “Klassiker”? Oder ist jedes Spiel gegen einen ehemaligen Kriegsgegner der Deutschen ein Klassiker? Ich weiß es nicht und ich bin auch müde dieser inflationären Superlative und Begriffshülsen, jedes Mal das Gleiche. Ob Deutschland jetzt gegen Polen, Schweden oder Portugal spielt, immer gibt es irgendein “denkwürdiges” Spiel von “damals” und dann werden die ollen Kamellen wieder aufgewärmt.

11.55 Losfeen werden sein: Andreas Herzog und Stéphane Chapuisat. Jaja, wissen wir schon. Weiter.

12.07 Otto Rehhagel präsentiert als amtierender Europameister den Pokal. Hach, ein Deutscher als Titelträger. Das hat es seit 1996 nicht mehr gegeben. Seitdem hat Deutschland auch kein Spiel mehr bei einer Europameisterschaft gewonnen.

12.20 Färöer in Gruppe B. Somit nicht in der Achtergruppe A, in der Kasachstan gelandet ist. Ist Kasachstan noch Europa?, fragt sich der Oberlehrer in mir verwundert. Na gut, ist Israel ja auch nicht. Sollte man nicht so genau nehmen. Die Türkei liegt ja auch nicht in Europa.

12.26 Angeblich muss Finnland in die Gruppe “H”, sagt der Ticker. Das halte ich bei nur 7 Gruppen für schwierig. Aber was der Ticker schreibt, hat ohnehin selten sittlichen Nährwert.

12.28 Ich glaube, ich möchte in die Gruppe 2. Schottland, Litauen, Georgien, Färöer. Das klänge gut.

12.30 Italien kommt zu Schottland und der Ukraine. Bis jetzt kann man aber noch nix weiter sagen, weil ja noch die Gruppenköpfe fehlen. Hoffentlich wird es für Deutschland Griechenland.

12.32 Oha. Deutschland ist in Gruppe 4 mit der Slowakei, Irland und Wales. Das sind alles Mannschaften, gegen die man gerne schon mal stolpern kann. Zypern und San Marino sollten eigentlich kein Problem sein, aber wie viel Ungewißheit in diesem “eigentlich” steckt, hat man schon oft genug gesehen. Unser früherer Angstgegner Albanien hat es auch 20 Jahre lang geschafft, nie mit mehr als einem Tor Unterschied gegen uns zu verlieren. Auf Färöer musste es die 90. und 92. (erst Klose, dann Bobitsch) sein, bevor der Sieg feststand. Im Rückspiel fabrizierte Arne Friedrich ein schönes Eigentor und zusammen mit dem Lattentreffer der Färinger in der zweiten Halbzeit war der 2-1 Sieg dann auch nur ein knapper.

12.34 Frankreich in einer Gruppe mit Italien. Na das ist doch mal begrüßenswert. Nicht immer nur Georgien-Moldawien, Armenien-Aserbaidschan, sondern mal ein Spiel, das vielleicht sogar im deutschen Fernsehen live übertragen wird.

12.35 Mist. Griechenland ist in einer Gruppe mit der Türkei, also nicht in unserer. Und außerdem kommt mir diese Paarung irgendwie bekannt vor. Die gab’s doch gerade erst bei der WM-Quali.

12.36 Tschechien. Tschechien als Gruppenkopf der deutschen Gruppe. Puh. Mit Wales, Irland und der Slowakei haben wir schon drei nicht leicht zu schlagende Gegner und jetzt kommt auch noch Tschechien dazu.

Man sollte sich gedanklich darauf vorbereiten, dass es sein kann, dass der Sommer 2008 für uns so wird, wie er für Finnland seit jeher ist: nur Zuschauer bei einem großen Fußballturnier. Das wird schwer.

Tschechien
Deutschland
Slowakei
Irland
Wales
Zypern
San Marino

Ergebnisse von anno dazumal sind Schnee von gestern, trotzdem kann man sich ja mal informieren. Die Bilanzen sehen so aus:

Gegner S R N Gesamt
Tschechien 13 3 5 21
Irland 6 3 5 14
Slowakei 5 0 2 7
Wales 6 5 2 13
Zypern 4 0 0 4
San Marino 0 0 0 0

Die Bilanz gegen die Slowakei ist allerdings nicht allzu aussagekräftig, denn die ersten fünf Partien fanden dann statt:

So 27.08.1939 Slowakei - Deutschland 2:0 (2:0)
So 03.12.1939 Deutschland - Slowakei 3:1 (0:0)
So 15.09.1940 Slowakei - Deutschland 0:1 (0:0)
So 07.12.1941 Deutschland - Slowakei 4:0 (3:0)
So 22.11.1942 Slowakei - Deutschland 2:5 (0:2)

Hm. Kein guter Zeitpunkt, um gegen die Deutschen zu gewinnen, wenn man gerade von ihnen besetzt ist. Aber: nein, ich bin nicht rechtsradikal, nur weil ich das jetzt hier erwähne.

Ich finde die deutsche Gruppe wirklich hart, machbar insofern als man eben die Slowakei und Wales hinter sich lassen muss. Ich halte Irland für fast stärker als Tschechien, bei denen nach der WM ein Umbruch stattfinden wird. Irland hat in den letzten sechs Jahren zu Hause gerade mal zwei Spiele verloren: eins gegen Argentinien, eins gegen Frankreich. Und das ist jetzt kein statistischer Zufall, denn das Stadion an der Lansdown Road ist eine echte Bastion.

Allerdings wird das Heimspiel gegen Irland ein Leckerbissen. Ich hoffe, es findet hier in NRW statt, das würde ich mir dann nicht entgehen lassen.

Zu den anderen Gegnern in Kürze mehr Worte, „gefährlich“ sind aber auf jeden Fall Zypern und San Marino, denn dass wir solche Mannschaften abschießen ist schon lange nicht mehr der Fall. Nun gut, das ist nun auch nix Neues.

Eine wahrlich schwierige Gruppe.

Allerdings sind die anderen auch nicht einfacher. Und die Gruppe mit Frankreich, Italien und der Ukraine ist natürlich wirklich sehr schön. Ich hoffe, Italien fliegt raus.

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(EM-) Showtime

Da wir hier ja keinen Bundesliga- oder Kleintalentblog haben und Werder Bremen dann doch angetreten ist und auch keinen Protest einlegen wird, kommen wir zurück zu den wichtigen Dingen im Weltfußball. Heute ist die Auslosung der Qualifikationsgruppen zur EM. Vor der Auslosung der WM-Gruppen lag ich mit zwei richtigen von drei Gegnern noch ganz gut, einen Tipp versage ich mir dies mal aber. Schließlich werden heute der deutschen Mannschaft sechs weitere zugelost und wenn ich mich aus meiner kurzen Zeit der Lehre der wirtschaftswissenschaftlichen Statistik richtig entsinne, ist das ein sogenanntes „Ziehen ohne Zurücklegen“ (mit dem Zusatz, dass nur aus bestimmten Töpfen gezogen wird) und das bedeutet Möglichkeiten in Höhen, die ein Tippen fast verunmöglichen. Die Töpfe schauen wir uns aber trotzdem mal an:

Topf 1:
Griechenland
Niederlande
Portugal
England
Tschechien
Frankreich
Schweden

Topf 2:
Deutschland
Kroatien
Italien
Türkei
Polen
Spanien
Rumänien

Topf 3:
Serbien/Montenegro
Russland
Dänemark
Norwegen
Bulgarien
Ukraine
Slowakei

Topf 4:
Bosnien-Herzegowina
Irland
Belgien
Lettland
Israel
Schottland
Slowenien

Topf 5:
Ungarn
Finnland
Estland
Wales
Litauen
Albanien
Island

Topf 6:
Georgien
Mazedonien
Weißrussland
Armenien
Nordirland
Zypern
Moldawien

Topf 7:
Liechtenstein
Aserbaidschan
Andorra
Malta
Färöer
Kasachstan
Luxemburg
San Marino

Als Veranstalter qualifiziert:
Österreich
Schweiz

Dem geschulten Leser wird auffallen, das in Topf 7 acht Mannschaften sind. Das bedeutet, dass es sechs Gruppen mit sieben Mannschaften geben wird und eine Gruppe mit acht Mannschaften. Die pro Gruppe besten zwei sind für das Turnier in Österreich und der Schweiz qualifiziert. Wer dann Bundestrainer sein wird, steht noch in den Sternen.

Da es mich aber doch wieder in den Fingern juckt und mich mein Geschwätz von vorhin (ich war zwischendurch auf der Toilette) nicht kümmert, tippe ich folgende Gruppe für Deutschland:

Portugal, Deutschland, Russland, Slowakei, Wales, Mazedonien, Andorra und als Sahnehäubchen, falls wir in die Achtergruppe kommen, San Marino.

Es wird ohnehin Zeit, dass wir mal gegen San Marino spielen müssen. Die Spiele gegen Färöer fand ich schon schick, San Marino wäre ähnlich fein.

Glücksfeen bei der Auslosung werden zwei ehemalige Bundesligaprofis sein: Andreas Herzog und Stéphane Chapuisat. Na dann man tau.

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…acht, neun, zehn, Scheiße!

Die meisten von Euch erinnern sich nicht, ich auch nicht, es soll aber schon einmal eine WM in Deutschland gegeben haben:

1942

1942 fand die Fußball-WM in Deutschland statt. Nach den Gastgebern Italien 1934 und Frankreich 1938 war es nur logisch, dass die nächste WM im größten Land Europas ausgerichtet wurde. Die Rotation zwischen Europa und Südamerika existierte noch nicht, so waren alle Augen auf das Olympiastadion Berlin gerichtet, als Adolf Hitler die WM 1942 feierlich eröffnete und auch den Siegerpokal nach dem gewonnenen Finale gegen die Schweiz dem Kapitän der deutschen Mannschaft — Hans Mock — überreichte. Die FIFA zeigte sich zufrieden mit der Ausrichtung des Turniers, das sie bereits 1939 an Deutschland vergeben hatte.

1974

Es war das einzige Mal, dass auch die „DDR“ teilnahm. Dass die „DDR“ jenes eine Spiel zwischen der „DDR“ und der Bundesrepublik gewann, ist hinlänglich bekannt. Mir zumindest unbekannt ist aber der tiefere Sinn hinter den Anfeuerungsrufen der Anhänger der „DDR“, die da lauteten:

„…acht, neun, zehn, Klasse!“

Was soll das bedeuten? Eine intensive Recherche hat bis dato keine Antwort ergeben. Kann mir jemand helfen?

Gekontert wurde dieser Spruch übrigens von den bundesdeutschen Zuschauern auch nicht eben originell mit „…acht, neun, zehn, Scheiße!“.

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Äthiopien ist Meister

Äthiopien ist Meister. Im Finale 1:0 gegen Ruanda. Wer das goldene Tor schoss, weiß ich nicht, aber die Freude muss groß gewesen sein. Schließlich war das einer der ersten Titel, die Äthiopien im Fußball je gewonnen hat. Ich muss zugeben, so genau weiß ich auch das nicht. Welchen Titel Äthiopien gewonnen hat?

Es war das Finale um die Ostafrikameisterschaft.

Dass es so etwas gibt, wusste ich erst recht nicht. Das wäre aber mal eine tolle Idee für hierzulande: eine Mitteleuropameisterschaft. Top-Favorit: die Niederlande vor Deutschland und Frankreich.

Quali-Gruppe 1:
Dänemark, Polen, Luxemburg.

Quali-Gruppe 2:
Frankreich, Belgien, Schweiz.

Quali-Gruppe 3:
Deutschland, Niederlande, Österreich.

Erinnert stark an die WM-Qualigruppen früherer Zeiten als die ca. 40 zusätzlichen Staaten, die jetzt teilnehmen, alle noch entweder „UdSSR“ oder „Jugoslawien“ hießen. Die deutsche Qualifikationsgruppe zur WM 1954 ist auch nett anzusehen:

1. Deutschland
2. Norwegen
3. Saarland

Ja, das war’s. Da fehlt nix.

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