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Schlagwort: Frankreich

Zypern vor Österreich

Der (ansonsten) schicke Herr Löw hat seit seinem Einstand als Bundestrainer alle Pflicht- und alle Freundschaftsspiele gewonnen, nur der Test der Reservereifen gegen Dänemark ging verloren. „Halt!“, schreitet hier der Kenner ein und ruft aus dem Off ein kleines, aber deutliches „Eins zu eins“ hinein und meint damit ein Remis. Ein Remis im Spiel auf der zweigeteilten Insel, die zu insgesamt drei Nationen gehört: Ein griechischer Teil, ein türkischer Teil plus die extraterritorialen britischen Militärbasen. [1]

Der Gegner in jenem Spiel war allerdings der griechische Teil der Insel, die Republik Zypern, die auch Mitglied der EU ist, anders als der türkische Teil der Insel. 1:1 nur, das klingt schon ein bisschen mager, auch wenn Irland dort mit einem überraschenden 5:2 untergegangen war. Aber erstens ist das Irland der späten 2000er Jahre anscheinend nicht mehr das Irland von davor und zweitens ist Zypern, ganz konträr, nicht mehr das Zypern der Fußballsteinzeit. Das Spiel von Löws (man füge hier eine Alliteration mit L an, die die Spieler bezeichnet) war wenig berauschend und auch wenig 2006-haft. Komischerweise ging die gesamte Presse gönnerhaft darüber hinweg, obwohl doch so ein 1:1 auf einer kleinen Insel eigentlich eine mittlere Blamage ist. Ganz anders, als wenn man auswärts in Tschechien verlöre oder zu Hause gegen die Slowakei nicht gewönne. Das sind Ergebnisse im Bereich des Möglichen. Ein Remis auf Zypern aber ist eine kleine Blamage — dachte ich.

Nun muss ich einsehen: Es war gar keine Blamage, es war ein respektabler Punktgewinn. Schließlich steht Zypern richtig weit oben in der FIFA-Weltrangliste. Nämlich auf Platz, Moment, … auf Platz 81, zusammen mit Guatemala. Platz 81, jetzt könnte man denken, dass das doch gar nicht so weit oben sei, aber aufgemerkt: auf Platz 83 folgt die Fußballnation Österreich. Österreich ist immerhin Gruppenkopf einer der nur vier Vorrundengruppen der EM 2008. Und mit richtig viel Pech werden wir sogar in die Gruppe der Österreicher gelost. Da tut es gut zu wissen, dass man gegen Zypern, einen offensichtlich ähnlich starken Gegner, immerhin ein Remis rausholen kann.

[1] Wer mal günstig in die USA reisen möchte, sollte in die Normandie fahren, dort gibt es US-amerikanische Soldatenfriedhöfe, die mitten in Frankreich liegend ein Teil der USA sind. 500 und ein paar gequetschte Kilometer mit der Mitfahrzentrale oder mit dem (gibt’s das eigentlich noch?) Interrail-Ticket kann sich auch der ärmste Student mal leisten. Dumm nur, dass man dann immer noch nicht auf einem anderen Kontinent als dem eigenen war.

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Nichts für schwache Nerven

Ich kann mir denken, dass die wenigsten meiner Leser das Elfmeterschießen im WM-Halbfinale 1982 zwischen Deutschland und Frankreich live erlebt haben. Ich habe es live — vor dem Fernseher — erlebt und kann mich erinnern, im Gegensatz zum WM-Finale 1974, das ich auch live vor dem Fernseher erlebte, an das ich mich aber nicht erinnern kann.

Den Ausgang des Elfmeterschießens von 1982 kennt zwar jeder, es ist aber trotzdem nichts für schwache Nerven, sich das Video vom Elfmeterschießen noch einmal anzuschauen. Und somit haben wir endlich auch Bilder dazu, wie Uli Stielike verschießt.

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Manchester City: Ein Haufen Idioten

Klar, so redet jeder Fan: „Natürlich wird England es schaffen.“

Hm. Damit hat er nicht Recht behalten. Aber immerhin mit seiner Prognose, dass es England, Italien, Frankreich und Deutschland unter sich ausmachen werden und dass man Spanien vergessen kann, eben auch weil Portugal besser ist. Damit hat er mal eben vier der vier Halbfinalisten richtig vorhergesagt und lag nur mit dem Abschneiden seines eigenen Landes daneben. Dass es „das viele Reisen“ ist, was die Südamerikaner davon abhält, bei Weltmeisterschaften in Europa etwas zu erreichen, ist im Jahre 2006 wohl eher ein Scherz, aber trotzdem: Respekt für einen so zutreffenden Halbfinaltipp.

Schön auch, wie er begründet, warum er Manchester City-Fan ist und nicht von Manchester United. Bei City seien schließlich ein Haufen Idioten am Werke, das mache die Sache sympathisch.

Noel Gallagher im Interview mit EinsLive.

Bei der Formulierung von „einem Haufen Idioten“ denke ich übrigens sofort an diesen Haufen Idioten.

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Ausgestoßen wäre er doch!

Boris Becker redet sich wie immer um Kopf und Kragen und beweist seine Ahnungslosigkeit. Eigentlich hatte ich mich ja darauf gefreut, dass der Franz irgendwann für immer schweigen wird. Dabei hatte ich aber nicht bedacht, dass dessen legitimer Nachfolger im Dummschwätzer-Sektor, Boris Becker, ja nur unwesentlich älter ist als ich und er mich somit Zeit meines Lebens begleiten wird. Pest und Cholera, da weiß man wirklich nicht, was man wählen soll.

WELT.de: Muhammad Ali hieß eigentlich Cassius Clay. Er wechselte seinen Namen, nachdem er zum Islam konvertiert war.

Becker: Bewundernswert! Stellen Sie sich vor: Wenn das heute einer machen würde, er wäre doch ausgestoßen von der Gesellschaft. Der würde nirgendwo mehr eingeladen werden. Muhammad aber war das egal. Was er als Sportler aus Überzeugung riskiert hat, das macht ihn als Menschen für mich so einzigartig.

Hat Boris Becker noch nie etwas von Franck Ribéry gehört? Der ist auch konvertiert und seitdem so dermaßen ausgestoßen, dass der FC Bayern nach der WM kurzzeitig Interesse zeigte, Ribéry an die Isar zu verpflichten. Das kann Becker aber nicht wissen, schließlich ist er bei den Bayern nur Mitglied des Beirats.

[Nachtrag: Dass Franck Ribéry aus dem selben Ort stammt wie „Schongpjärpapeng“, ist mir auch neu gewesen: aus Boulogne-sur-Mer im Norden Frankreichs.]

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Zahl der Woche – Folge V

Der höchste Sieg einer europäischen Mannschaft in Länderspielen ist laut Wikipedia das 17:1 von Dänemark gegen Frankreich aus dem Jahre 1908. Direkt dahinter folgt Deutschland mit seinem 16:0 gegen Russland von 1912.

Das kürzlich erzielte 13:0 gegen San Marino liegt immerhin noch auf Platz 55 der Liste der höchsten Siege in Länderspielen.

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Alle abschaffen

Letztens wollte der Sepper Blatt noch die Tore größer machen im Fußball. Wäre natürlich ein bißchen teuer geworden, alle Fußballtore der Welt zu erneuern. Die Fußballtorproduzentenbranche hätte sich zwar gefreut, die Freistoßexperten ebenfalls, die Torhüter weniger. Die Zuschauer, vor allem jene, die das Spiel nicht verstehen, hätten sich auch sehr gefreut. Es würden tatsächlich mehr Tore fallen. Wie ich las, die Quelle aber nicht mehr findend, sind seit der Festlegung der Regeln Ende des vorletzten Jahrhunderts die Menschen im Schnitt zehn Zentimeter größer geworden.

Da ist es natürlich schwieriger, Tore zu erzielen, wenn man nicht mehr gegen einen Torhüter mexikanischer Prägung treffen muss, sondern plötzlich Leute vor sich hat wie Stefan Brasas oder Edwin van der Sar, die die Zwei-Meter-Grenze locker überschreiten. Nichtsdestotrotz fallen noch Tore (außer in Frankreich) und es gibt sogar noch Kantersiege. Die Größe des Tores ist tatsächlich nur bei Situationen wie Freistößen oder Eins-zu-Eins-Situationen von herausragender Relevanz. Bei einem herausgespielten Tor, wie man sie zugegebenermaßen in der Bundesliga selten erlebt, spielt die Größe des Tores eine untergeordnete Rolle. Ist der finale Schütze erst ausreichend freigespielt, ist gar der Torwart mittels dieser Kombination ausgeschaltet, ist es fast völlig irrelevant, wie groß das Tor ist — so lange man nicht Frank Mill heißt.

Deshalb, weil der Kern des Fußballspiels das Spielen ist, dürfen wir dankbar sein, dass dieser Vorschlag nicht umgesetzt wurde. Für ein paar Distanzschusstore mehr sollten wir nicht die Fußballtore auf dem ganzen Planeten (sofern die Erde noch einer ist, ich bin da nicht auf dem neuesten Stand) austauschen. Das so gesparte Geld könnten wir zum Beispiel zur Bezahlung eines zweiten Schiedsrichters verwenden, der dann in der anderen Hälfte steht und das Spiel überwacht und zudem zwei Augen mehr hat als nur ein Schiedsrichter. Wie auch immer, die Idee mit den größeren Toren war eine gute Maßnahme des Blatters Sepp, um mal wieder durch die Gazetten zu geistern. Allerdings war sie auch das, was man gemeinhin als „Schnapsidee“ bezeichnet. Nicht nur ist sie undurchführbar, sie würde auch dem Spiel außer jenen genannten Weitschusstoren keine neuen Impulse geben.

Weil er aber damit nicht gut leben kann, wenn seine Vorschläge nicht umgesetzt werden, hat der Sepper Blatt sich etwas Neues ausgedacht. Das Elfmeterschießen soll abgeschafft werden. Grundsätzlich vielleicht keine schlechte Idee. Wir fiebern zwar alle mit, in Spielen mit Mannschaften, an denen uns nichts liegt, freuen wir uns sogar aufs Elfmeterschießen. Tief drinnen wissen wir aber, dass das Elfmeterschießen eine ziemlich seltsame, dem eigentlichen Spiel unverwandte Art ist, ein Spiel zu entscheiden. Insofern kann man da durchaus drüber nachdenken. Zumal die beiden WM-Finale, die durch Elfmeterschießen entschieden wurden, die wohl schlechtesten seit dem Krieg waren.

Nun gehen die Alternativvorschläge allerdings so weit, dass man sukzessive die Zahl der auf dem Feld befindlichen Spieler reduziert, bis eine Entscheidung in Form eines Torerfolgs getroffen ist. Das ist blanker Unsinn. Jeder, der schon mal selbst auf einem Fußballfeld stand, wird wissen, dass sich mit abnehmender Spielerzahl das Spiel zu einem Non-Spiel in Form von Kick and Rush entwickelt. Wo nur noch 8 Feldspieler ein Feld beackern müssen, das auf zehn Spieler ausgelegt ist, verschwindet das Mittelfeld. Je nach Konstitution der Spieler verschwindet vielleicht auch der Sturm. Es wird aber nicht wahrscheinlicher, ein Tor zu erzielen, es wird eher unwahrscheinlicher, dass sich eine Mannschaft noch aus ihrer Konserve wagt. Die Zuschauer werden gequält mit einer Form des Spiels, die mit eigentlichem Fußball mit elf Spielern nichts mehr zu tun hat. Wenn man eine Ablösung des Elfmeterschießens forciert, sollte man auch mit praktikablen Vorschlägen aufwarten können.

Ein neues Kapitel also aus dem Buche „Wie der Sepper Blatt in die Medien gelangt“. Irgendwann nur noch sechs Feldspieler auf dem Feld: hanebüchen.

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Schneider — Schweden und Klaus Toppmöller

Während die meisten EM-Qualifikationsgruppen erst Mitte September starten, hat Georgien bereits Fahrt aufgenommen und auf den Färöer mit 6:0 gewonnen. Ein solch deutlicher Sieg dort ist weder Österreich noch Deutschland noch Frankreich gelungen. Trainer bei Georgien ist übrigens der kettenrauchende Klaus Toppmöller, der mit immerhin 107 Toren auf den vorderen Plätzen der ewigen Bundesliga-Torschützentabelle liegt.

6:0, so hätte auch das Spiel gegen zweitklassige Schweden am Mittwoch ausgehen können, wenn nicht Bundestrainer Löw Klose und später auch Schneider ausgewechselt hätte, die beide in Galaform gegen einen wie gesagt zweitklassigen Gegner aufspielten. Dass Bernd Schneider in seinem dritten Herbst noch einmal zu solcher Form aufläuft, hätten wir nach den letzten beiden schwächeren Bundesligaspielzeiten wohl nicht gedacht. Ich aber habe es zumindest gehofft. Alter schützt vor Leistung nicht und so werden wir wohl auch bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz noch Freude an Bernd Schneider haben, der endlich zu seinem zweiten Länderspieltor kam. Das erste erzielte er per direktem Freistoß zum 8:0 beim 8:0 gegen Saudi-Arabien bei der WM 2002. Ein eminent wichtiges Tor also, genauso wie dieses Tor im Freundschaftsspiel gegen Schweden.

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3:8 — 1978 3x 0:0

Kann irgendjemand mit diesen Zahlenkombinationen etwas anfangen? Sie stellen die höchste deutsche WM-Niederlage und die Zahl der meisten 0:0-Remis bei einem WM-Turnier von deutschen Mannschaften dar. Falls jemand das anzweifelt, möge er unten stehende Liste bemühen.

(Bundes-)Deutsche WM-Niederlagen

1934
Halbfinale Tschechoslowakei 1:3

1938
Achtelfinale Schweiz 2:4

1954
Vorrunde Ungarn 3:8

1958
Halbfinale Schweden 1:3
3. Platz Frankreich 3:6

1962
Viertelfinale Jugoslawien 0:1

1966
Finale England 2:4 n. V.

1970
Halbfinale Italien 3:4 n. V.

1974
Vorrunde DDR 0:1

1978
2. Runde Österreich 2:3

1982
Vorrunde Algerien 1:2
Finale Italien 1:3

1986
Vorrunde Dänemark 0:2
Finale Argentinien 2:3

1994
Viertelfinale Bulgarien 1:2

1998
Viertelfinale Kroatien 0:3

2002
Finale Brasilien 0:2

2006
Halbfinale Italien 0:2 n. V.

(Bundes-)Deutsche WM-Remis

1934
Achtelfinale Schweiz 1:1

1958
Vorrunde CSSR 2:2
Vorrunde Nordirland 2:2

1962
Vorrunde Italien 0:0

1966
Vorrunde Argentinien 2:2

1978
Vorrunde Tunesien 0:0
Vorrunde Polen 0:0
2. Runde Italien 0:0
2. Runde Niederlande 2:2

1982
2. Runde England 0:0

1986
Vorrunde Uruguay 1:1

1990
Vorrunde Kolumbien 1:1

1994
Vorrunde Spanien 1:1

1998
Vorrunde Jugoslawien 2:2

2002
Vorrunde Irland 1:1

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Man sieht sich immer zwei Mal

Italien hat Frankreich im Finale der WM geschlagen und ist nun Weltmeister. Ein Franzose hat zwar auch einen Italiener geschlagen und wenn es ganz dicke kommt, wird Italien der Titel wieder aberkannt. Das ist allerdings äußerst unwahrscheinlich und eher der Problematik geschuldet, dass Zeitungen ja irgendetwas schreiben müssen.

Für die Franzosen bietet sich nun ganz schnell die gleich zweifache Gelegenheit zur Revanche, weil Frankreich und Italien gemeinsam in einer Qualifikationsgruppe zur Europameisterschaft sind. Wie schön für Materazzi, dass er nicht mehr auf Zidane treffen kann — so Materazzis Sperre da überhaupt schon abgelaufen sein sollte.

Am 6. September 2006, also in gerade mal acht Wochen, findet das Hinspiel in Frankreich statt. Ziemlich genau ein Jahr später, am 8. September 2007 steigt dann das Rückspiel. Es wird interessant, zu sehen, ob es den Franzosen in nur 8 Wochen gelingt, eine neue Mannschaft zu formen und ob dieser dann die Revanche gelingt.

Trainer Raymond Domenech bleibt jedenfalls im Amt. Und ob das nun so eine gute Entscheidung ist angesichts der Tatsache, dass er schon 2004 mit dem Neuaufbau der Mannschaft nicht zurecht kam, bleibt abzuwarten.

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Seltenheitswert

Das heutige Finale hat Seltenheitswert. Zum ersten Mal seit 1978 stehen weder Brasilien noch Deutschland im Endspiel. Um es genauer zu sagen, erst zum zweiten Mal seit 1954 überhaupt stehen weder Brasilien noch Deutschland im Endspiel und die einzige Ausnahme davon war eben jenes Finale 1978.

1954 Deutschland — Ungarn
1958 Brasilien — Schweden
1962 Brasilien — Tschechoslowakei
1966 England — Deutschland
1970 Brasilien — Italien
1974 Deutschland — Niederlande
1978 Argentinien — Niederlande
1982 Italien — Deutschland
1986 Argentinien — Deutschland
1990 Deutschland — Argentinien
1994 Brasilien — Italien
1998 Frankreich — Brasilien
2002 Brasilien — Deutschland
2006 Frankreich — Italien

Wer es weniger mit Zahlen und eher mit den handelnden Person hält, dem sei gesagt: Nachdem gestern die „Großen“ Luis Figo und Oliver Kahn bereits ihr letztes Länderspiel absolviert haben, gilt dies heute für den „ganz Großen“ Zinedine Zidane sowie seinen Gefolgsmann bei den Bleus Lilian Thuram. Adieu (was ja, wie wir wissen, „zu Gott“ bedeutet, womit wiederum nur Zidane gemeint sein kann)!

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Didier Six

So ein Zufall, gerade erwähnt Leodator in seinem Blog das legendäre Elfmeterschießen von 1982, da geht dieser Beitrag hier online:

Didier Six ist unter den ausreichend alten Fußballinteressierten ein Begriff. Nicht nur, weil er beim WM-Halbfinale Deutschland — Frankreich 1982 einer der beiden Franzosen war, die ihre Elfmeter verschossen, sondern auch, weil er zu genau jener Zeit in der Bundesliga spielte. Beim VfB Stuttgart war das, wie gesagt 1982, eine Zeit also, in der man ohnehin nur drei Ausländer im Kader haben durfte und Legionärentum noch tatsächlich etwas Besonderes war. Ein Umstand, den sich jüngere Leser wahrscheinlich kaum vorstellen können.

Was die wenigsten allerdings wissen und auch ich erst seit dem Elfmeterschießen der Deutschen gegen Argentinien, ist, dass Didier Six auch mal für den VfB Leipzig in der 2. Bundesliga (Süd) spielte. Man lernt nie aus.

(Für noch größere Experten ist es wissenswert, dass Didier Six somit mal gleichzeitig mit Alexander Löbe auf dem Platz stand. Jener Alexander Löbe, der jetzt noch für Rot-Weiß Essen vor den Ball tritt und der auch in der Mannschaft des SC Paderborn stand, als diese das gekaufte Pokalspiel gegen den Hamburger SV gewann. Vielleicht ist doch was dran an der Vermutung, dass quasi jeder schon mal mit einem Mitspieler von Jürgen Klinsmann oder Lothar Matthäus auf dem Platz stand — über drei Ecken natürlich.)

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Von den Vorteilen der Videoüberwachung

Youri Djorkaeff, Weltmeisterspieler 1998 mit Frankreich, ist immer noch als Fußballer aktiv, und zwar bei Red Bull New York (den ehemaligen Metro Stars New York). Weil Fußball in den USA aber nie so richtig Fuß gefasst hat, hat er natürlich Sehnsucht nach richtigem Fußball, ergo der WM in Deutschland.

Also ließ er sich flugs bei seinem Arbeitgeber wegen angeblicher „großer familiärer Probleme“ entschuldigen, reiste nach Deutschland, setzte sich ins Stadion und wurde prompt dabei von den Fernsehkameras eingefangen [Link leider tot].

Weltmeistersein schützt vor Torheit nicht.

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Audi hat seinen Firmensitz verlegt

Audi hat seinen Firmensitz jetzt von Ingolstadt nach Spanien verlegt. Anders ist es nicht zu erklären, warum Audi die spanische Fußballmannschaft am 1. Juli 2006 „begrüßt“. Spanien ist seit dem Achtelfinale gegen Frankreich ausgeschieden. Das war am Dienstag. Man darf davon ausgehen, dass die spanische Mannschaft, selbst wenn sie mit dem Fahrrad gefahren sein sollte, ihr Heimatland inzwischen erreicht hat.

[photopress:screenshot_audi_spanien.jpg,full,centered]

Deshalb sag ich immer wieder, liebe Firmen, wenn Ihr Werbung machen wollt mit Fußball, stellt mich doch als inhaltlichen Berater ein. So kann das doch nicht weitergehen, dass sich eine nach der anderen Firma (und natürlich sind es eigentlich die Werbeagenturen) mit kruden Fußballinhalten bzw. -aussagen blamiert.

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