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Schlagwort: FC Bayern München

Totti scheitert wie Fronck

Was Fronck nicht kann, kann Totti schon lange ebenso wenig.

Zum Vergleich: Fronck.

(Wer wissen will, wie man diese blöden Titel und die Ratings in den youtube-Videos ausblendet, surft hierhin und macht es fortan selbst genauso. Total überflüssiges Kroppzeug.)

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La Bestia Paliducha

Paliducha ist spanisch und bedeutet blass, bzw. leichenblass.

Anders kann man die Stimmung bei den Bayern wohl nicht bezeichnen, die vor dem Duell mit dem FC Barcelona dominiert. 1:5 gegen den VfL Wolfsburg, dazu die beiden Demütigungen durch das die Abwehr austänzelnde Tor Grafites und der das noch krönende Austausch des Torhüters in der letzten Spielminute. Beides halb so wild, wenn man das als reinen Unfall ablegen könnte. Angesichts der Leistung der Defensive der Bayern war dies aber kein Unfall, es ist vielmehr bezeichnend für die gesamte Saison. Ein unsicherer Torhüter plus ausgefallene Stammverteidiger plus ein Star-Mittelfeld und -Angriff, die sich für jede Arbeit nach hinten zu schade sind, das wird heute Abend nicht anders sein. Und da darf man dann zurecht etwas blass werden.

Auf barceloninanischer Seite spricht man natürlich davon, dass es aus ihrer Sicht kein schlechteres Ergebnis vor dem Duell hätte geben können, weil die Bayern jetzt heiß seien, diese Niederlage wettzumachen, während die bundesdeutschen Medien schnell darauf hinweisen, dass Bayern noch nie gegen Barcelona verloren habe. Und dann ist da ja noch der Ausdruck der

bestia negra.

Die Legende, die sich darum rankt, dass man in Spanien höllischen Respekt vor den Bayern habe, weil diese wie eine bestia negra, wörtlich eine „dunkle Bestie“, auch in den letzten Minuten des Spiels immer noch zuschlagen und die Punkte respektive den Sieg oder das Weiterkommen rauben können, ist schlichtweg falsch.

„Bestia negra“ ist ein zusammengesetzter Ausdruck, der nichts anderes als „Angstgegner“ bedeutet. Ganz platt, ganz banal, ist es einfach eine feststehende Wendung, die man eben nicht wörtlich übersetzen darf. Jetzt bitte alle wieder die Wörterbücher zuklappen und sich fragen, warum das von all jenen, die jahrelang voneinander abschreiben, nicht mal geprüft wird, bevor man es nachplappert.

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Das wird alles hochmanifestiert

Eigentlich reicht meine durchaus dann und wann von bösen Anwandlungen geprägte Phantasie so weit nicht. Es hat aber den Anschein, als hätte man Thorsten Legat bei Reviersport nur deshalb für eine Kolumne angeheuert, damit der Strom der Bonmots mit reichlich Problemen bei der Fremdwörternutzung durch Fußballer nicht abreißt. Oder die Reviersport ist mittlerweile — Printkrise neben allgemeiner Finanzkrise — so klamm, dass dort niemand mehr zum Gegenlesen bezahlt werden kann. Anders ist es nicht zu erklären, wie man mal wieder Legat ins offene Abseits humpeln ließ:

Ich habe am Wochenende ein Jahrhundert-Tor gesehen. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich in den über 50 Jahren Bundesliga schon einmal so einen Treffer gesehen habe.

Nicht erstaunlich, dass er sich nicht daran erinnern kann, für die 50 Jahre Bundesliga fehlen nämlich immer noch derer vier. Für die über 50 Jahre dann eben fünf. Okay, dafür sind Blogs ja da: Den Quark, den andere verbreiten, zu korrigieren — und das auch noch unentgeltlich. Wie letztens schon erwähnt ist diese Rubrik hier inzwischen geschlossen. Irgendwann ist es nicht mehr lustig, wenn Leute einem Texte verkaufen wollen und sie diese dann nicht mal mehr prüfen. Da nützt auch der kleine innere Triumphbogen nicht, den man bei so einem Fund auf die Anzeigetafel der Rechthaberei malen kann.

Wie erwähnt, die Rubrik der einfachen Sach- und Lachfehler ist geschlossen. Da muss schon ein bisschen mehr her als ein schnöder Zahlendreher oder ein falsch verortetes Heimatland eines Bundesligaprofis — und siehe da: Natürlich lässt sich Thorsten Legat nicht lumpen. Gemein von der Reviersport, das dann auch einfach so ungelesen online zu stellen. Eine banale Rechtschreibprüfung ist nun mal nicht genug, man muss den Text „schon au“ (© Jogi Löw) lesen. Ein Wort kann richtig geschrieben sein, und dennoch an dieser Stelle nicht ganz das treffen, was man eigentlich meinte:

Das ist nicht der FC Bayern, den die Fußballfans kennen. Die Mannschaft ist überhaupt nicht manifestiert.

Ja, mit viel, sehr viel Wohlwollen, kann man dem zustimmen: Die Mannschaft hat sich noch nicht offenbart, sie zeigt nicht, was sie wirklich kann. Das Wohlwollen ist an dieser Stelle aber nicht groß genug, um Legat, dem alten Linguisten, diese Bedeutungsauswahl zuzutrauen. Gefestigt sind die Bayern eben nicht, aber das hat Legat nicht gesagt.

Achso, wer das Gefasel noch lesen will: bitte sehr.

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Sonar, Lidar, Radar

Es ist Einiges angefallen in letzter Zeit, was nachgetragen werden muss, weil es zu seiner Zeit keine davon gab:

Probek hatte die schöne Idee, die geballte Fußballkompetenz der zu diesem Thema Schreibenden eine gemeinsame Rangliste erstellen zu lassen. Ranglisten, ob nun computergeneriert oder von Menschenverstand, sind so sinnvoll wie jede Sendung mit JBK, weder kann man anhand dieser Ergebnisse vorhersagen noch haben sie irgendeinen Wert, der dessen, was eigentlich im Fußball zählt, gleichkäme, Titeln nämlich.

Aber unterhaltsam sind sie dennoch.

Und weil ich so ein ausgewiesener Experte des europäischen Clubfußballs bin — besonders in der finnischen, der andorranischen und der rumänischen Liga bin ich zu Hause — habe ich teilgenommen und meine mehr oder minder willkürliche Einschätzung der Spielstärken aller europäischer Vereine abgegeben, bzw. eingeschätzt, welche aus dieser schier unüberschaubaren Menge die zehn Besten sind. Meine eigene Mannschaft habe ich getreu dem Motto, dass man sich niemals selbst wählen sollte, außen vor gelassen, und so kam bei mir natürlich nur ein verfälschtes Bild heraus. Das ist aber nicht allzu tragisch, denn die übrigen 29 Mitstreiter werden meine verfälschte Sicht mit ihrer eigenen verfälschten Sicht schon ausreichend korrigiert haben. Von mir also folgende, vollkommen an den Haaren herbeigezogene Einstufung für den Monat März des Jahres 2009:

1. Manchester United
2. FC Liverpool
3. FC Barcelona
4. Chelsea
5. Arsenal
6. FC Bayern München
7. Real Madrid
8. Olympique Lyon
9. Hertha BSC Berlin
10. Aston Villa

Anderen Amateuren wie meinem einem sei ans Fußballherz gelegt, dass wohl jeder, der Teilhabe an dieser Liste begehrt, auch Einlass finden wird, die Aufnahmekriterien sind so schwammig formuliert wie die Kriterien für passives Abseits. Da Kinder für gewöhnlich einen Namen brauchen, ging Probek mit einigen Vorschlägen vor die Tür, darunter so abschreckende Ungetümer wie „Kraftliste“ und ähnlicher Senf, herein kam er aber mit einer gelungenen Variante, die noch dazu den Vorteil in sich birgt, demnächst, wenn die Liste auf andere europäische Länder und deren Blogbetreiber ausgeweitet wird, nicht geändert werden zu müssen, weil sie international verständlich ist:

Europäisches Fußballradar.

Radar, das ist klar, bedeutet Radio Detection And Range, womit eine vortreffliche Bezeichnung für diese Liste existiert.

Meine werten Mitschreiber einigten sich insgesamt dann auf folgende Gesamtliste, die naturgemäß nicht weit von meiner abweicht, einzig Aston Villa wollte sonst niemand in dieser Liste sehen:

1. Manchester United
2. FC Liverpool
2. FC Barcelona
4. Chelsea
5. FC Bayern München
6. Arsenal
7. Inter Mailand
8. Real Madrid
9. Juventus
10. AC Mailand

Wer sich diese Liste im einzelnen und im Gesamten anschauen möchte, der begebe sich zu diesem Beitrag [Link leider tot] auf der Seite von probek, dessen Arbeit hoffentlich Kontinuität beweisen und Blogschreiber in anderen Ländern begeistern wird, auf dass wir demnächst die erste paneuropäische Fußballbloggeraktion an den Start gebracht haben werden.

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Was eine Frau für einen Berufsfußballer tun muss (II)

Normalerweise nähme man an, dass es eher die Männer sind, die ihren Frauen bestimmte Musik näherbringen oder deren Geschmack in gewisser Weise mitbestimmen und -formen. Unter Anderem nimmt man dies deshalb an, weil man so wenige Menschen mit ausgeprägter Plattensammlung kennt, die Weibchen sind, und so viele davon, die Männchen sind. *

Profi-Fußballer, Berufsfußballer hingegen haben ohnehin schon wenig, sehr wenig Zeit. Noch dazu bleibt gerade in jener Lebensphase, in der der Wunsch nach einer ausgeprägten Plattensammlung reift, der Phase des Heranwachsens, wenig Zeit, sich mit irgendetwas Anderem als Fußball zu beschäftigen. Also auch nicht mit Musik. Und was eine patente Berufsfußballerfrau ist, die weiß, was sie dann tun muss. Sie muss dem Manne die Entscheidung abnehmen. Neben den Maßnahmen, die man ohnehin schon kennt. Natürlich weiß auch die Frau des älteren Rummenigges, dem Berufsfußballer, was sie für ihren götterbeknieten Gatten tun muss, berichten 11Freunde im SPON über das Lied „Rummenigge, sexy knees“ von einem Treffen der beiden Interpreten mit dem Besungenen selbst:

Frage: Und wie fand er das Lied?

Denise: Als wir ihn trafen, fragte ich ihn gleich nach seiner Meinung. Er sagte, als er das Lied das erste Mal hörte, sei er sich nicht sicher gewesen, was er davon halten sollte. Als seine Frau dann aber sagte, sie würde es unheimlich gut finden, mochte er es schließlich auch.

So muss Karl-Heinz Rummenigge sich also von seiner Frau bevormunden lassen, weil er keinen eigenen Musikgeschmack entwickeln konnte. Ein hoher Preis, den man fürs Berufsfußballertum zahlen muss. Oder er ist einfach immer noch nicht genesen von seinem langfristigen Weißbierkonsum. Wobei Bier ja, wie man weiß, normalerweise den Musikgeschmack sagen wir: entintellektualisiert. Da hätte er also selbst drauf kommen können, dass dieses schöne Lied doch eigentlich „unheimlich gut“ ist.

Man darf sich gerne selbst überzeugen, was dabei herauskommt, wenn Berufsfußballerfrauen die Rubrik „Musikgeschmack“ für ihre Berufsfußballerehemänner übernehmen:

* Ausnahmen bestätigen die Regel.

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Holzauge, sei wachsam

Ein Torhüter muss immer den Ball im Auge haben, egal, wie es steht, egal, wie ernst oder unernst die Lage ist, das wird ein jeder verstehen. Sollte etwas Unvorhergesehenes passieren, muss ein Torhüter schließlich sofort adäquat reagieren können. Ansonsten ist er der Dumme. Ein Torhüter muss also immer den Ball im Auge haben, egal, wie es steht. Und auch ganz egal, wo er sitzt.

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München, Hauptbahnhof Flughafen

Heute geht die Reise ins Ausland: Trainer Baade reist nach München. In der dortigen „AA“ (ich liebe diese Abkürzung) hat jemand eine Loge gemietet und findet offensichtlich niemanden sonst mehr, der bereit ist, sich für diese ständig verlierende und ohne taktische Marschroute sowie ohne Defensive dahinwurstelnde Mannschaft auf den weiten Weg zu machen und beim Rumwursteln auch noch zuzuschauen.

In München selbst haben die Obergiesing Globetrotters und sein Frankenstein-Double vom anderen Stern der Legende zu Folge ja ohnehin keine Fans; ein Phänomen, wie man es auch von Manchester United kennt. Dass man inzwischen die Zuschauer in der „AA“ aber schon aus der Nähe von Holland Limburg ankarren und sie sich in der Loge vollstopfen lassen muss, damit in der Hütte überhaupt ein bisschen was los ist, lässt ahnen, welche Ausmaße das gleichzeitige Wirken der Finanz- und der Ergebniskrise beim sonst in der „AA“ anwesenden Münchner Publikum bereits angenommen hat.

Heute also das erste Mal Trainer Baade in einer Loge der „AA“, Klinsmann hingegen womöglich das letzte Mal auf der Trainerbank. In der Flugzeugausgabe der für gewöhnlich gerade bei diesen Themen gut unterrichteten SZ liest man schon davon, dass Klinsmann bei einer weiteren Niederlage „schwer zu halten“ sei.

Da drängt sich doch glatt die Frage nach dem dann gar nicht mehr potenziellen Nachfolger auf, aber dafür ist es mir noch zu früh (am Morgen, nicht in Bezug auf Klinsmann), diverse Quellen berichten etwas davon, dass das Hiddink’sche Modell auch für den FC Bayern denkbar sei: Also wieder Hitzfeld, der neben der Schweizer Nati dann auch noch mal, ein wirklich allerletztes Mal den FC Bayern betreuen würde. Wie gesagt, mir ist es zu früh für Spekulationen, und ganz so bedrohlich klingt der Name Hannover 96 nun auch wieder nicht.

Da ich jetzt gerade in München, Flughafen, angekommen bin, müsste ich quasi auch schon in den bayrischen Dörfern sein, äh, oder wie war das noch mal? Jedenfalls bin ich wohlbehalten in Charles de Gaulle gelandet, jetzt muss ich nur noch mein Gate finden, zur Not steig ich aber einfach in den Hauptbahnhof ein.

Hoffentlich versteht man mich, wenn ich mal nach dem Weg fragen muss.

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More Of The Same

Wenn es schlecht läuft, dann macht man oft den Fehler, zu glauben, man habe sich nur nicht genug angestrengt und deshalb nicht den gewünschten Erfolg erreicht. Also strengt man sich noch mehr an. Und zwar mit derselben Strategie wie zuvor, mit größerer Intensität in allem, was man für zielerreichungsfördernd hält.

Ein jeder kennt diesen Fehler, ein jeder macht diesen Fehler. Man darf sogar zurecht an der Evolutionstheorie zweifeln, wenn diese, die Evolution, uns mit Gehirnen ausstattete, welche uns dermaßen betriebsblind agieren lassen, dass wir viel zu häufig erst dann die Strategie ändern, wenn es schon zu spät ist.

Von dieser simplen, aber entscheidenden Erkenntnis scheint Jürgen Klinsmann noch ein gutes Stück entfernt zu sein:

Kritik entfacht in mir noch mehr Ehrgeiz. Ich bin eine Natur, die*, wenn es schlecht läuft, sich noch mehr in die Arbeit reinhängt.

Er sollte sich nicht noch mehr in die immer gleiche, fehlerhafte Strategie reinhängen, sondern inne halten, kontemplativ werden, seine Strategie hinterfragen und nach allen Informationen, die uns zur Verfügung stehen, ändern. Bis er das erkannt hat, ist seine Karriere in München wohl schon vorbei.

PS: „more of the same“ ist nicht zu verwechseln mit „flogging a dead horse“. Dead ist die Saison für den FC Bayern schließlich noch lange nicht.

* Originalwortlaut: wo

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Klinsmann: Jetzt zeigt er sein wahres Gesicht

Und wie immer hat die Redaktion keine Kosten und Mühen gescheut, um als erste ein Foto von Klinsmanns wahrem Gesicht zeigen zu können. Bei einem Training wurde Klinsmann erwischt, wie er ohne seine Grinsemaske die Spieler ordentlich schnaufen ließ und anschließend auf die Taktik fürs nächste Spiel einschwor. Allzu überraschend ist es nicht, wie Klinsmann unter der Maske aussieht: nicht gänzlich unbekannt.

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Tagesspiegel zurück in der Realität

FC Bayern zurück in der Realität

titelt der Tagesspiegel nach der Niederlage der Bayern beim Hamburger SV und dem vorangegangenen Kantersieg mit 5:1 beim VfB Stuttgart.

Ich glaube nicht, dass ich außer dem Titel des Beitrags noch etwas hinzufügen muss.

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Live aus der Bayern-Kabine

In anderen Sportarten ist es Usus, im Fußball verpöhnt: der Zugang zur Kabine für die Inhalteschaffenden. Das soll auch so bleiben. Wir haben uns in bewährter Hape-Kerkeling-Manier dennoch Zugang zur Kabine des FC Bayern verschafft, kurz vor Anpfiff der Partie in Hamburg. Wir müssen sagen: Viel ist hier nicht los. Die ganze Mannschaft starrt gebannt auf dieses runde Etwas, das gleich entscheiden wird, welche Farbe Franck Ribérys Schuhe heute haben sollen.

[Link leider tot]

Jürgen Klinsmann faselt was von „und schon gar nicht von Polen in schwarz“, während Lukas Podolski, der schelme Jeck, das Rad manipuliert hat, so dass es auf jeden Fall bei „bankrott“ stehen bleiben wird. Woraufhin sich die Blicke vom Rad abwenden werden und die Entscheidungsgewalt über die Farbe der Schuhe von diesem Rad zu Uli Hoeneß‘ Gesichtsfarbe übergehen wird. Womit die Farbe klar wäre.

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Am Ende lässt er die Katze aus dem Sack

Nicht nur am Ende des Interviews bei SPON, sondern auch am Ende seiner Karriere als Manager des FC Bayern lässt Uli Hoeneß endlich auch öffentlich die Katze aus dem Sack. Er und niemand sonst ist Bayern München:

Keine Firma schenkt mir mehr einen Euro, nur weil ich Bayern München bin […]

Es besteht also die berechtigte Hoffnung, dass mit dem Ableben des Hoeneß’schen Uli auch die Karten in der Bundesliga völlig neu gemischt werden. Alles wäre dann wieder denkbar: Ein Serienmeister Borussia Mönchengladbach, ein häufigerer Vize-Meister 1. FC Köln oder auch ein Europapokalhalbfinalist namens HSV. Und München wäre dann erstmal nur noch Zweitligastadt.

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Sagenumwobenes Säben

Wo liegt es eigentlich, dieses allseits bekannte, und doch so unbekannte Säben?

Jenes Säben, nach der die Säbener Straße in München benannt ist. Die Anlage an der Säbener Straße ist mittlerweile so gut abgeschottet (und wo Schottland ist, wissen wir ja: niemals in der nächsten Runde), dass kein Normalsterblicher mehr reinkommt. Bis vor Kurzem war das noch anders, weshalb die Anlage allen Fußballfans nicht nur vom Namen her, sondern auch optisch ein Begriff ist. Südöstlich von Münchens Zentrum gelegen, nicht allzu weit vom Stadion an der Grünwalder Straße, bieten beheizte Trainingsplätze und das umgebaute Leistungszentrum den Klinsmannschen alle nur erdenklichen Möglichkeiten, ihren Geist und ihren Körper zu trainieren, welche dann naturgemäß von den Spielern auch fleißig nicht genutzt werden.

Wo aber liegt das namensgebende Säben, das nur aufgrund der Ansässigkeit der „Roten“ an dieser Straße zu deutschlandweiter Bekanntheit gelangte, ohne selbst bekannt zu sein, und vor allem: Was ist eigentlich Säben?

Säben ist kein Ort, sondern ein Kloster.

Ein Benediktinerinnenkloster in Südtirol. Lateinisch Sabiona, liegt es oberhalb der Ortschaft Chiusa, die zu deutsch den Namen Klausen trägt. Aktuell leben dort noch — wie passend — 11 Nonnen, früher waren es mal bis zu 3.000. Das Kloster ist als Verteidigungsanlage ausgelegt, was auch in letzter Konsequenz Ottmar Hitzfeld und Giovanni Trappatoni erklärt.

Die kontemplativen Benediktinerinnen leben in strenger Klausur, widmen sich dem Chorgebet und der häuslichen Arbeit, kümmern sich aber auch um Pilger und nehmen im Sommer Gäste im Gästehaus auf.

Nichts anderes also als das, was auch beim FC Bayern passiert. Dort lebt man in strenger Klausur — andere Leute mit Flüssigkeiten übergießen oder eigenmächtiges Busse-Kaputt-Fahren gibt es hier einfach nicht — widmet sich an Spieltagen dem Stoßgebet und ansonsten der täglichen Arbeit („Jeden Tag jeden ein Stückchen besser machen“), kümmert sich aber auch um VIPs („…denen wir die Gelder aus der Tasche ziehen“) und nimmt im Winter Gäste wie Landon Donovan auf.


Größere Kartenansicht

Zudem verstehen wir jetzt, warum Karl-Heinz Rummenigge ständig damit droht, dass die Bayern nach Italien abwandern könnten: Für sie wäre es einfach nur die Straße runter.

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