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Schlagwort: FC Bayern München

Sportspiegel-Reportage über Gerd Müllers Abschied vom FC Bayern

Der Sportspiegel drehte 1979 diesen 40-Minüter unter dem gleichnamigen Titel über „Kleines, dickes Müller“ und man muss aus mehreren Gründen ein paar Tränchen verdrücken:

So viel Zeit für die hintergründige Betrachtung eines Fußball-Stars, so wenig Pathos, gar keine alles Authentische niederschreiende Hintergrundmusik und auch keine Schnittvergewaltigungen der Realität.

Vor allem aber so viel Gerd Müller in offenen Worten wie sonst nie (und heute leider schon gar nicht mehr) über Ängste, Selbstvertrauen, Gegenspieler zu jenen Zeiten und auch seine Trauer, wie er nur noch als Zuschauer Ende 1979 im Olympiastadion sitzend seinen früheren Kameraden beim Spiel zuschaut.

Gerd Müller, wie man ihn nicht kannte — und Sportjournalismus, wie man ihn sich wenigstens ein bisschen mehr wünscht.



Zuerst geteilt vom umtriebigen Scudetto.

Achja, und Franz-Josef Strauß kommt auch drin vor. Und in Nördlingen, Müllers Heimatstadt in Bayern, spricht man Schwäbisch. Der Müller Gerd selbst hingegen quasi kein Englisch, dafür angenehm viel übers Fußballspielen; zudem ist eine schöne Studie über die kulturellen Eigenarten jener Zeit zu erleben.

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Gewinnspiel: Stadiontausch

[Update: Alles chronologisch sortiert, gar 3x gab es 3 Stadien in einer Saison.]

Heute ein doch etwas diffizileres Gewinnspiel als nur „Rote Karten für Nationalspieler“ oder dergleichen Anfänger-Kram mehr.

Heute die Frage:

Welche Bundesligisten bestritten im Laufe einer Saison ihre Heimspiele in zwei verschiedenen Stadien?

Ich bitte um Euer Wissen.

3 verschiedene Stadien in einer Saison

Verein Saison Stadion 1 Stadion 2 Stadion 3
TeBe Berlin 1974/1975 Mommsenst. Olympiastadion, Berlin Poststadion
VfL Bochum 1975/1976 Ruhrstadion Stadion am Schloss Strünkede Westfalenst., Dortmund
Borussia M‘gladbach 1977/1978 Stadion am Bökelberg Rheinstadion, D‘dorf Jahnstadion, Rheydt

2 verschiedene Stadien in einer Saison

Verein Saison Stadion 1 Stadion 2
Hamburger SV 1969/1970 Volksparkstadion Stadion am Rothenbaum
Hamburger SV 1970/1971 Volksparkstadion Stadion am Rothenbaum
Hamburger SV 1971/1972 Volksparkstadion Stadion am Rothenbaum
FC Bayern München 1971/1972 Stadion an der Grünwalder Straße Olympiastadion
FC Bayern München 1972/1973 Stadion an der Grünwalder Straße Olympiastadion
Kickers Offenbach 1974/1975 Stadion am Bieberer Berg Waldstadion, Frankfurt
Rot-Weiss Essen 1974/1975 Georg-Melches-Stadion Parkstadion, Gelsenkirchen
Fortuna Düsseldorf 1975/1976 Stadion am Flinger Broich Rheinstadion
1. FC Köln 1975/1976 Müngersdorfer Stadion, Köln Radstadion, Köln
TeBe Berlin 1976/1977 Mommsenstadion Olympiastadion, Berlin
Borussia Dortmund 1976/1977 Westfalenstadion Parkstadion, Gelsenkirchen
FC St. Pauli 1977/1978 Millerntor Volksparkstadion
1. FC Kaiserslautern 1978/1979 Betzenberg, Kaiserslautern Südweststadion, Ludwigshafen
Karlsruher SC 1988/1989 Wildparkstadion Frankenstadion Heilbronn
FC St. Pauli 1988/1989 Millerntor Volksparkstadion
FC St. Pauli 1989/1990 Millerntor Volksparkstadion
SG Wattenscheid 09 1990/1991 Lohrheidestadion Ruhrstadion
TSV München 1860 1994/1995 Stadion an der Grünwalder Straße Olympiastadion
Hansa Rostock 1995/1996 Ostseestadion, Rostock Olympiastadion, Berlin
VfL Wolfsburg 2002/2003 VfL-Stadion Volkswagen Arena
TSG Hoffenheim 2008/2009 Carl-Benz-Stadion, Mannheim Rhein-Neckar-Arena, Sinsheim
Bayer Leverkusen 2008/2009 Esprit-Arena, Düsseldorf Bay-Arena Leverkusen
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Geniestreiche günstig im Angebot

Ich bin wieder drauf reingefallen, auf das Marktschreierische des Sportjournalismus, wo alles und überhaupt alles noch und nöcher und mindestens am nöchsten sein muss. Denn die Partie Bayer Leverkusen — FC Bayern München konnte ich nicht verfolgen. Kam nach Hause und freute mich angesichts der Worte, die der Kicker kredenzte: Mario Gomez sei bei seinem Tor ein „Geniestreich“ gelungen

Endlich! Das muss dem Jungen doch unglaublich gut tun, was wiederum gut für die Chancen der Nationalmannschaft bei der WM 2014 ist und das wiederum ist gut für meine Laune und auch sonst für Einiges.

Was konnte dieser „Geniestreich“ gewesen sein? Hatte er wie Maradona oder Messi ein atemberaubendes Solo von der Mittellinie hingelegt, dabei fünf bis acht Gegner ausgetanzt oder à la Ibrahimovic aus unmöglicher Entfernung per Fallrückzieher getroffen? Ein Geniestreich sollte es gewesen sein, sein 1:0 gegen Bayer Leverkusen.

Die Enttäuschung, als wüsste man nicht seit Jahren, dass die Übertreibivitis den jeweiligen Schreibern so sehr ins Blut übergegangen ist, dass sie ihr Pfuschwerk gar nicht mehr als solches erkennen können, folgte auf dem Fuße.

Wie sah er aus, Mario Gomez‘ Geniestreich? Nun, er wurde mit einem hohen Ball angespielt, den nahm er mit der Brust an, spitzelte ihn folgend an einem Leverkusener vorbei. Im Anschluss spielte er durch eine Körpertäuschung genau einen (!) Gegenspieler aus und schoss ungefähr an der Sechzehnmeterraumlinie befindlich den Ball durch einen zwar präzisen, aber unspektakulären Schuss ins Tor. So sah das aus.

Und selbst wenn es auch auf diese Weise gut für sein Selbstbewusstsein und somit für die WM 2014 ist: Der Autor verordnet sich selbst 20 Peitschenhiebe sowie keinen Kakao vorm Zubettgehen, weil er wieder und wieder reingefallen ist.

„Geniestreich“ — pft.

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Als der Jupp noch kein Don war

Als Trainer aber, sagen ehemalige Spieler, soll Jupp einst extrem gewesen sein. Ein Beispiel: Unser damaliger Masseur hatte Jubiläum und Geburtstag. Eine Kultfigur in Gladbach. Aber an dem Tag, es war zur Zeit von Jupps erster Trainerstation bei der Borussia, hatte er gegen Leverkusen verloren. Er kam einfach nicht zur Feier, obwohl er ein guter Freund des Masseurs ist. Er war damals so verbissen, der konnte die Niederlage in Leverkusen nicht verkraften.“

Danach erwähnt der von der WELT befragte Gladbacher Fahrensmann Herbert Laumen allerdings auch, dass Jupp Heynckes sich inzwischen um 180 Grad gedreht hat, was aus hiesiger Sicht doch eher bedauerlich ist. Worüber soll man dann noch schreiben, wenn Jupp Heynckes plötzlich zum generösen Gentleman mutiert ist, der selbst nach der Niederlage im „Finale dahoam“ noch allen Masseuren und Kultfiguren freundlich zum Geburtstag gratuliert?

Wobei es ja auch viele Menschen hier im Blogosquarium gibt, die die Existenz dieses Wandels bezweifeln. Zumindest ist nun aber belegt, dass der frühere Heynckes nicht nur so wirkte, wie er wirkte, sondern auch so war, wie er dann wohl wahr war.

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Längste Serien an Bundesligaspielen ohne Niederlage

Spiele Club Zeitraum
36 Hamburger SV 1981/1982-1982/1983
31 Borussia Dortmund 2011/2012-2012/2013
27 FC Bayern München 1987/1988-1988/1989
25 FC Bayern München 1986/1987-1987/1988
24 Bayer Leverkusen 2009/2010

Selten genug, dass ein Bundesligarekord mal nicht vom FC Bayern München oder von Gerd Müller gehalten wird, war es erst in dieser Saison, dass die laufende Serie von Borussia Dortmund von einem gewissen Hamburger SV beendet wurde. Gleichzeitig ist der FC Bayern gerade auf dem Weg, den Rekord an wenigsten Gegentoren in einer Saison zu pulverisieren, und hätte es nicht das Katastrophenspiel zu Hause gegen Bayer Leverkusen gegeben, könnte auch dieser Rekord hier wackeln. So wird es aber erstmal wieder mindestens 12 Monate dauern, bis ein Angriff auf den nur vermeintlich ewigen Rekord des Hamburger SV gestartet werden kann. Und natürlich sind solche Rekorde nichts als eine nett zwischen zwei Mahlzeiten zu konsumierende Spielerei für nerdige Fußballliebhaber, die Beteiligten selbst interessieren sich hauptsächlich nur für Titel. Wobei Jürgen Klopps Reaktion nach der Niederlage in Hamburg da eventuell doch Anderes vermuten lässt … andererseits gibt es ja ohnehin keine Niederlage für ein Team von Jürgen Klopp, bei der er nicht demonstriert, wie sehr er Verlieren hasst.

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Philipp Lahm: „Der feine Unterzzzzz…

Sollte sich jemand gefragt haben, ob es sinnvoll ist, dass ein nicht mal 30-Jähriger, nicht durch übertriebene Helligkeit oder Mut zum offenen Wort aufgefallener Fußballer ein Buch schreiben lässt, dann ist diese Überlegung mit dem Erscheinen von Philipp Lahms „Der feine Unterschied“ hinfällig. Die Antwort lautet: Nein.

16 Kapitel hat er sich — wahrscheinlich in wörtlicher Rede, von Christian Seiler in Schriftform gepackt — aus dem Gedächtnis geleiert und dabei sind gerade vier wirklich lesenswert. Das ist jenes, in welchem er über die Gründung seiner Stiftung nach einem Aufenthalt in Südafrika abseits des Protokolls berichtet. Dazu jenes, in welchem er von seiner ersten längeren Verletzung schreiben lässt, das bekannte, von dem Besuch des sich in ihn verliebt Habenden erzählende und eventuell noch jenes Kapitel zu seinem nicht autorisierten Interview mit der SZ.

Grundsätzlich krankt das gesamte Werk daran, dass Lahm eben nicht erklärt, wie man Fußballer wird. Er erklärt lediglich, was ihm passiert ist, während er es wurde und während er es ist, aber nicht warum die Dinge diesen Lauf nehmen. Was natürlich daran liegen könnte, dass das niemand erklären kann, ohne solche Konstrukte wie Schicksal oder Zufall zu bemühen. Schade, dass Lahm, wie auch der olle Kahn, stets in diese Falle tappen, den mehr oder weniger zufälligen Ausgang von Ereignissen ihren eigenen Entscheidungen zuzuschreiben und damit später auf „Managerseminaren“ die Menschheit zu nerven. Immerhin hat Philipp Lahm den Titel nicht ausgewählt. Bei der dafür verantwortlichen Dame bedankt er sich im Vorwort des Buches. Wer einen etwas gescheiteren, aber auch etwas gescheiterteren Fußballprofi über sein Wirken, seine Machtlosigkeit, seine Entwicklung im Profifußball reden hören möchte, dem sei dringend zu „Tom meets Zizou“ über Thomas Broich geraten.

Sachliche Fehler im Buch muss sich wohl eher das Lektorat ankreiden lassen. Löws Singsang ist bei Lahm „schwäbisch“, er nennt die Engländer einmal im Fußball „die Briten“ und Franck Ribéry, geboren und aufgewachsen in Boulogne-sur-Mer, attestiert er eine „südländische Mentalität“, obwohl Boulogne-sur-Mer auf der selben Breite wie Portsmouth, Köln und Dresden liegt. Das wäre nicht der Rede wert, wenn es nicht darüber Auskunft gäbe, wie Worthülsen gerne mal Realitäten erzeugen. Ein Nord-Nord-Franzose ist bei Lahm ein „Südländer“ — was ist er selbst aus dem 400 Kilometer weiter südlich gelegenen München dann? Ein Pinguin steht zu vermuten.

Denn Pinguine können nicht so gut reflektieren, und in diesem Buch, das als Ratgeber verpackt ist — wer hat sich das nur ausgedacht? — erzählt Lahm fleißig an der seinigen Realität entlang. Das ist für all jene ermüdend, welche all die Länderspiele und Bayernspiele selbst gesehen haben, die Lahm nacherzählt. Denn wenn es eine Erkenntnis aus Lahms Schilderungen dieser Spiele gibt, dann jene, dass Fußballer tatsächlich nichts denken, während sie spielen, und Trainer tatsächlich nur Platitüden in der Pause absondern à la „Konzentriert Euch!“ oder „Wollt Ihr ins Finale? Dann zeigt es auch!“. Was alles so weit in Ordnung ist, nur hätte man diese Banalitäten eben nicht in einem Buch aufschreiben müssen.

Während des Elfmeterschießens gehen Spielern wie Lahm folgende Gedanken durch den Kopf: „Der geht rein, rein, REIIIIIN [sic]. Den hält er, hält er, NEINNNN [sic], doch nicht.“ Derartige überwältigende introspektive Einsichten sind durchaus mal 20 Euro im Originalpreis wert.

„Seit ich beim FC Bayern spiele, hatte ich nie 3 Spiele in Folge verloren.“ Lahm nach 3 Niederlagen in Folge.

Hat er ein Tor verschuldet, so zum Beispiel im EM-Finale 2008 wie auch im Halbfinale zuvor, räumt er dies freimütig ein, was Philipp Lahm wirklich ehrt. Noch mehr würde es ihn allerdings ehren, wenn er nicht sofort ein „aber die anderen“ nachschieben würde. Wenn er nicht sofort im Duktus des großen Fußballverstehers erklärte, dass solche Gegentore immer die Verkettung ganz vieler Fehler auch anderer Spieler seien. Womit er natürlich prinzipiell Recht hat, und doch will sein Schuldeingeständnis klingen wie das eines, naja, Unter-30-Jährigen, was er, siehe da, tatsächlich auch ist.

Zu Philipp Lahms Verteidigung darf man vorbringen, dass er, was doch wirklich überrascht, zur Zeit der WM 2010 gerade mal 26 Jahre alt war. Weshalb auch mein Tweet von letztens Gültigkeit behält, dass er mit dem Buch wenigstens bis nach dem Ende seiner Karriere hätte warten sollen. Dann wäre etwas mehr zu erzählen gewesen und er hätte eine größere Distanz dazu, vielleicht wäre ihm sogar der eine oder andere lesenswerte Gedanke bis dahin gekommen.

So ist das Buch auch deshalb extrem wenig erhellend zu lesen, weil er außer dort, wo es sich nicht vermeiden lässt — Völler bei der EM 2004, Magath, Hitzfeld, Klinsmann, van Gaal als die in Frage kommenden Trainer — keine Namen nennt. Bei der EM 2008 soll schlechte Stimmung im Team geherrscht haben, Streitereien, vergebliche Aussprachen, man sei sich nicht besonders grün gewesen. Aber Namen fallen keine. Einerseits wiederum ehrenvoll, andererseits dann auch ein überflüssiges Buch.

Böse Zungen behaupten, Lahm habe das Buch vor allem deshalb schreiben lassen, um der Frage zu begegnen, dass er schwul sei. Das hätte er auch kürzer haben können, mit einem öffentlichen Brief à la Arne Friedrichs Freundin. Der Rest ist bis auf die vier genannten Kapitel reinste Nacherzählung von Ereignissen, die jeder selbst am TV gesehen hat — ohne dass sich irgendein Mehrwert ergibt. Mal abgesehen davon, dass Lahm immer wieder mal heult, wenn er verletzt wird oder ausgewechselt oder Beides. Aber selbst das ist ja seit dem TV-Interview nach dem Halbfinal-Aus 2010 gegen Spanien keine neue Erkenntnis mehr. Und ja, das ist uns allen am Ende lieber, dass einer heult, als wenn er keine Regung bei einem Misserfolg zeigt.

„Der FC Bayern ist der einzige deutsche Verein, der die Champions League gewinnen kann.“

Die wenigen Sympathien, die er damit sammelt, zerstört er allerdings wieder, indem er sich ausgiebig dem ebenfalls von seinen Äußerungen bekannten Phänomen der kognitiven Dissonanz hingibt. (Man denke an seine Aussage nach dem 2:5 im Pokalfinale gegen Dortmund, als er sicher war, dass sein Team die „bessere Mannschaft“ gewesen sei.) Als Schalke 5:2 in Mailand gewinnt, schaltet er zur Halbzeit den Fernseher aus, weil er es nicht erträgt, dass eine „schlechtere Mannschaft“ als die seinige gegen Mailand gewinnt. Diese kognitive Dissonanz ist für einen Profi sicher gesund, als nach außen getragene Realitätsverweigerung aber seinem Image eher wenig förderlich.

Seine Ausführungen zur Europa League machen gar beinahe die Wiedereinführung der Prügelstrafe zu einem akzeptablen Tagesordnungspunkt. Froh sei man im gesamten Club gewesen, als man 0:4 in St. Petersburg verlor, dass dieser ungeliebte Wettbewerb endlich zu Ende sei. Als man in Braga antrat und Werder zeitgleich gegen Real Madrid spielte, habe man sich kaum motivieren können, denn: „Der FC Bayern ist ein Champions-League-Verein.“ Und seiner Auffassung nach werden Gruppendritte der Champions League in die Europa League „strafversetzt“. Man wünschte sich wieder und wieder Saisons, in denen der unmotivierte kleine Bengel aus der Vorstadt von nun an ständig in der Europa League antreten muss, auf dass er Demut gegenüber dem Fußballsport lerne.

Der FC Bayern ist aber ohnehin der tollste Verein überhaupt, das quillt an allen Ecken und Enden aus dem Buch heraus. Was natürlich einer, der gerade mal bei einem anderen Club (VfB Stuttgart) gearbeitet hat, am allerbesten beurteilen kann. Bei all den Zeilen sieht man Lahm förmlich vor sich, wie er die Dinge seinem Texter mündlich erzählt, wie er dabei bübisch lacht und strahlt, wenn er von seinen Erfolgen erzählt und wenn er in Schlaumi-Schlau-Manier den Fußball erklärt, gerade so, wie man es aus seinen Interviews kennt. Und wie man es aus seinen Interviews kennt, dass da nichts an Wort- oder Gedankenwitz aufblitzt, auch keinerlei Befähigung zur Betrachtung von außerhalb, so ist auch das komplette Buch ein ermüdendes Nichts, ein stating-the-obvious auf 265 Seiten.

Um es mit dem Titel des 11. Kapitel dieses Buches auszudrücken, der da, nur echt ohne Fragezeichen, lautet: „Wie geil ist das denn …“ — leider gar nicht.

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Rekordfinalverlierer

Wir haben das Thema Fußball und Sprache hier mehr oder weniger ad acta gelegt. Angela Merkel wird eben nie die „Hamburgerin“ genannt, Steinmeier nie der „Detmolder“, im Sport ist derart Unfug Usus, aber nun mal nicht auszurotten. Inzwischen hat man es fast ein bisschen lieb gewonnen, dass in der Sportberichterstattung pathologische Snyonymitis herrscht und ständig regionale Bezeichnungen sich mit Farben abwechseln, gefolgt von Farben in ausländischen Sprachen, um nur ja keine Wiederholung einbauen zu müssen.

Die Domstädter, die Farbenstädter, wie die Begriffe alle nicht besser von den Marketingabteilungen der jeweiligen Städte verwendet werden könnten. Die Kraichgauer. Die Kraichgauer! Als wenn das irgendjemandem, der einen Text über die Bundesliga liest, und den dazugehörigen Verein nicht kennt, weiterhelfen würde. Die Rossoneri, Dschalloblossi, Quadroformagi, die roten Teufel, die achtgestrichenen Vierecke, die Diamantformenen . Ein Schiedsrichter besitzt zwar einen Namen, der wird aber nur einmal kurz eingangs der Reportage erwähnt. Danach ist er immer nur noch der Zahnarzt, der Konzertpianist, der Oberverwaltungsdirektor oder auch der KFZ-Mechaniker, der Garmisch-Patenkirchener, der Wolfsbütteler etc. pp. ad infinitum.

Gut, wie gesagt hat man sich jetzt dran gewöhnt und deshalb erwartet man es auch, dass einem die Synonyme nur so um die Ohren gepfeffert werden. Niemals spielt einfach nur Bielefeld gegen Rostock, es werden alte Berufe und Hobbies zitiert, es kicken die Tulpen gegen die Vogtländer unter Leitung des Oberkellners mit dem Hang zum Kaninchenzüchten.

Leider gibt es auf der einen Seite zwar Synonyme satt und genug, allein: Man bedient sich immer nur bei den selben, schon existierenden. Da man hier auf dieser Seite im Sinne der Sache „Pro Kreativität“ im Sportsprech schon lange aktiv ist, fällt auch der „Rekordmeister“ immer wieder auf den Geist. Jener deutsche Rekordmeister, welcher nicht mehr Synonym für, sondern symbiotisch mit dem FC Bayern München geworden ist.

Dabei wäre es ein Leichtes, endlich einmal für Abwechslung zu sorgen. Zum Beispiel ist dieser Club inzwischen schon viel häufiger gescheitert als man subjektiv so annimmt. Verdächtig oft gescheitert. Denn zählt man alle Finals und deren sieglose Teilnehmer zusammen, stellt sich heraus: Der Rekordmeister ist zufällig auch der Rekordvize, ein Rekordzweiter, schlicht ein Rekordfinalverlierer im Europapokal.

Zahl der Finalniederlagen in der CL/Europapokal der Landesmeister

5x FC Bayern München
5x Juventus
4x AC Mailand
4x Benfica
3x Real Madrid
3x FC Barcelona
2x Manchester United
2x Ajax Amsterdam
2x Inter Mailand
2x FC Valencia
2x FC Liverpool
2x Stade Reims
1x Arsenal FC, Borussia Mönchengladbach, Hamburger SV, Eintracht Frankfurt, AC Florenz, Celtic Glasgow, Panathinaikos, Leeds United, AS St. Etienne, Malmö FF, FC Brügge, Atletico Madrid, Sampdoria, Steaua Bukarest, AS Monaco, FC Chelsea, Bayer Leverkusen, Partizan Belgrad, Olympique Marseille, AS Rom
 

Gerne also in den allgemeinen Fußball-Sprachgebrauch mit aufnehmen: Den Rekordmeister darf man seit dem „Finale dahoam“ auch Rekordfinalverlierer nennen.

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Der Glanz der Anderen

Angesichts des Wechsels von „Wortspiel“ Guardiola begeht so mancher wieder den Fehler, diese Entscheidung als Plus für die gesamte Bundesliga zu verkaufen. Tatsächlich ist es ein Ausdruck neuer Attraktivität des Zieles Bayern München, nicht aber eine Wertschätzung für den FC Augsburg, Fortuna Düsseldorf oder Mainz 05, wenn ein Startrainer sich für einen der fünf besten Clubs der Welt entscheidet, der noch dazu Zahlen als Jahresgehalt seines Trainers aufrufen kann, mit denen andere Teams beinahe ihren kompletten Jahresetat bestreiten.

Einher geht dieser Vorgang mit der von einer gewissen Arroganz geprägten Annahme, dass man sich als Fußballfan in Deutschland über diese Verpflichtung freuen solle. Auch wenn der FC Bayern die relative Mehrheit an Fans im Land besitzt: Von der absoluten Mehrheit ist er weit entfernt.

So verkennt man wieder und wieder, dass ein Konkurrent des FC Bayern sich nicht darüber freut, wenn dieser sich weiter verstärkt. Aus welchem Grund sollte er das tun? Weniger hoch gehandelte Trainer als Nachfolger von Heynckes wären auf deutlich mehr Gegenliebe gestoßen als ausgerechnet der weltweit begehrteste Kandidat.

Die Attraktivität der Bundesliga definiert sich für viele, nicht alle, aber einen erklecklichen Anteil der Zuschauer über den Erfolg des eigenen Clubs, nicht über Starnamen in der gegnerischen Truppe. Einzig gegen solche zu gewinnen macht die Angelegenheit reizvoller als vorher. Genau diesen zusätzlichen Anreiz hätte aber wohl kein Fan in Deutschland für Partien gegen den FC Bayern benötigt.

Fünfjahreswertung, Glanz- und Strahlkraft des deutschen Fußballs: Für einen neutralen Beobachter ist das alles begrüßenswert. Und eine dadurch verursachte Sogwirkung auf andere ausländische Stars sei unbestritten. Dem Bremer, Frankfurter oder Stuttgarter Vereinsfan kann es allerdings vollkommen gleich sein, was für eine Startruppe man sich in welchem anderen Club zusammenstellt.

Es war der Betreiber des Königsblogs, welcher beim Wechsel Ruud van Nistelrooys zum HSV offen in die Runde fragte (in einem Podcast, deshalb nicht verlinkt), wieso er als Schalke-Fan sich über eine Verstärkung eines Gegners freuen solle. Und dass er das nicht tun kann, daran hat sich auch im Falle von „Wortspiel“ Guardiola nichts geändert.

Man erinnere sich daran, wie Louis van Gaal vor dem Champions-League-Endspiel 2010 in großen Lettern auf dem Titelbild der Zeitung mit den wenigen Lettern im Namen postulierte, dass nun ganz Deutschland dem FC Bayern die Daumen drücken möge — man spiele dort für das ganze Land.

Weit gefehlt, Louis, und jede weitere Äußerung in diese Kerbe ist nur ein neues Indiz der Arroganz, eigene Erfolge gleich für Fußballdeutschland zu reklamieren. Jenes aber wünscht sich größtenteils nichts mehr, als dass der finanziell in einer ganz eigenen Liga spielende Krösus aus dem Süden endlich nicht mehr die besten Spieler und Trainer der Welt kauft. Sondern Platz macht für andere, auf dass diese Deutscher Meister werden können.

Ein Gewinn für die Auflage- und Klickzahlen der Medien, schön auch für den Glamourfaktor des Premiumprodukts Bundesliga. Für alle Fans anderer Clubs stellt Guardiolas Engagement in der Bundesliga aber keinen Mehrwert dar, sondern schlicht ein neues Kapitel aus dem langen Buch: Mit ungleichen Waffen ins Duell gehen müssen.

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Die Vorfahren der Elche

Das Spielchen ist nicht neu, neu nur die Frequenz, mit der man derlei Äußerungen wahrnimmt. Ein alter Hut ist es vielmehr, was Mario Gomez jetzt wieder zu erwarten hat, da er ja schon mit dem Moment des Wiederanpfiffs nach erfolgreichem Torschuss eine neue Serie seiner Erfolglosigkeit eingeläutet hat.

Dass [Mario Gomez] so andauernd ungerechtfertigt in der Kritik steht, hat er übrigens mit Gerd Müller gemeinsam. Dem hat die Journaille während seiner Karriere – man glaubt es heutzutage kaum – ebenfalls ständig mangelnde Laufbereitschaft (“steht nur im Strafraum”) und eine fehlerhafte Technik (“kann nicht richtig Schießen”) vorgeworfen.

So berichtet es Zeitzeuge Chris Kurbjuhn, dem das ständige grundlose Niedermachen von Mario Gomez dann noch übler aufstoßen müsste als uns, die wir dem Sportjournalismus erst seit vergleichsweise wenigen Jahren folgen.

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Wenn Pfauen zur Feder greifen

Die „Kolumne Abseits“ in der „Welt“ ist von stark schwankender Qualität. Außerdem weiß sie oft nicht so wirklich, was sie eigentlich sein will. Glosse, Rückblick ins Historische oder Meinung. Macht aber nix. Manchen Autor kann man ruhigen Gewissens auslassen. Wenn Udo Muras sie schreibt, sind hingegen genau jene kleinen Häppchen an Hintergrundinformation oder auch Historischem dabei, die man hier gerne erfährt.

So informiert uns ihre aktuelle Ausgabe über zweierlei: Nicht nur war Rudi Völler einst — als Vorgänger von Mario Gomez in Bezug auf Mehmet Scholl — wütend über Paul Breitners Nörgelei an den Spielerleistungen zur EM 1988. Auch Felix Magath, der heute sich so hart Inszenierende, schrieb einen öffentlichen Jammer- und Heulsusen-Brief wegen Breitners Klugscheißertum über die Leistungen bei der WM 1986.

Noch größeres Highlight der aktuellen Ausgabe indes: Uli Hoeneß besaß schon als nicht mal Volljähriger, geschäftstüchtig von der Wiege an, eine eigene Kolumne in einer Ulmer Zeitung — „Das mein ich“ — welche er sich vor seinem Weggang aus Ulm zum FC Bayern sicherte. Das allein wäre kein Highlight, wohl aber die Begründung, mit der die Hoeneß’sche Kolumne nach kurzer Zeit eingestellt wurde:

„Zu viel Selbstdarstellung, zu wenig Interna.“

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Verpasste Dekomposition des Mythos Sammer

Rants sind ja etwas aus der Mode. Also halten wir weiterhin den Ball flach. Der Beitrag von „sport inside“, der gestern im WDR lief (hier in der Mediathek) und sich knappe 10 Minuten mit Matthias Sammers neuer Rolle beim FC Bayern beschäftigte, ist ein schönes Beispiel dafür, wie überflüssig solche Form von Reportage ist, wenn sie aus ein paar Interviewschnipseln mit Matthias Sammer und ansonsten aus mit pathetischer Musik untermalten Szenen — bekanntes Stilmittel des Boulevard-TV — besteht, in denen Sammer mit verkniffenen Augen das Training beobachtet oder über einen Fußballplatz schreitet.

Kein einziges Wort darüber, was Sammer außer einer gewissen Siegermentalität überhaupt ändern oder einführen möchte. Kein einziges Wort darüber, dass möglicherweise den Großteil der inhaltlichen Arbeit der „wissenschaftliche Mitarbeiter“ von Matthias Sammer macht. Keine einzige Nachfrage, wie man die Hülse „Siegermentalität“ überhaupt mit konkreten Inhalten füllen könnte. Sammers Erläuterung, dass man in jedem Training heiß sein müsse auf den Sieg im Trainingsspiel und sich über eine Niederlage ärgern müsse, bleibt extrem dürftig. Das soll in Zeiten von verstärktem Einzug von Taktik in die Partien alles sein? Ob der FC Barcelona wohl davon lebt, kein Trainingsspiel verloren zu geben (abgesehen davon, dass in einem Trainingsspiel, wie in jedem Fußballspiel, das nicht Remis endet, immer eins von beiden Teams verliert …)?

Stattdessen eine Charakterisierung von Matthias Sammer, wie man sie schon hundertfach konsumieren musste. Es ist ja sicher größtenteils zutreffend, dass er extrem ehrgeizig ist. Extrem leistungsorientiert und dabei auch wenig Spaß versteht. Es ist unbestritten richtig, dass er massenweise Erfolge als Spieler errungen hat.

Ob die Erfolge als Trainer und als Sportdirektor immer auf seinem Mist gewachsen sind, könnte man da schon eher hinterfragen. Eine glückliche Fügung für Sammer, dass nach jahrzehntelanger Durststrecke die U-Nationalmannschaften plötzlich drei Titel auf einmal gewannen. Und was kam danach an Erfolgen der selben Auswahlmannschaften? Gewinne privatisieren, Verluste verstaatlichen, äh, nein, Titel für sich reklamieren, sich bei Misserfolgen aber dünn machen, das ist natürlich clever. Aber auch das müsste man mal beleuchten, mit welchem Recht Sammer diese U-Titel für sich reklamiert.

Eine einzige Enttäuschung, in Form — zu viel Pathos — und Inhalt — keinerlei kritische Auseinandersetzung mit dem von ihm und anderen gestrickten Mythos Sammer. Kein Wort über Inter Mailand, kein Wort über die Entlassungen in Dortmund und Stuttgart und deren Gründe, die sicher noch nachwirken könnten und kein Wort zur für jemanden, der so sehr auf Loyalität Wert legt, blamablen Geschichte rund um den HSV. Und nicht zuletzt kein Wort zur so genannten „Bayernklausel“, die für sich genommen schon ein Skandal des DFB wäre, und in Konsequenz eben auch für den nicht ganz so loyalen Erfolgsmenschen Sammer, der schon zu Dortmunder Zeiten stets damit kokettiert hatte, doch zu den Bayern wechseln zu können und so sein Gehalt in die Höhe trieb.

Diese Art von Phrasen-Journalismus, der nur unreflektiert die ja nicht ohne Absicht produzierten Mythen nacherzählt, braucht man nicht auch noch zusätzlich neben dem sonstigen Claqueurtum rund um die Bundesliga. Vor allem, wenn er innerhalb eines ansonsten Hoffnung machenden Formats daherkommt. Eine vertane Chance, denn hier im Blog wartet man sehnsüchtig darauf, dass eingeweihte Quellen endlich mal den Scheinwerfer auf den wissenschaftlichen Mitarbeiter „Dr. Karsten Schumann“ richten und darauf, die durchaus eloquent vorgetragenen Floskeln Sammers auf ihren Kern hin zu durchbeißen. Auch wenn dann die Zähne schmerzen könnten.

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Drei Punkte zum Südderby

München ist schön. Sehr schön sogar, sehr sehens- und erlebenswert. Da kann man sich nicht länger als nötig mit bereits lange entschiedenen Spielen aufhalten. Steht es erst einmal 3:1, 4:1, 5:1 oder gar 6:1, und das schneller als man gucken kann (gucken, gesungen wird ja nicht), dann darf man ruhigen Gewissens aus dem Stadion zu einer der anderen Sehenswürdigkeiten Münchens aufbrechen. Im Prinzip schon vorher klar, wenn der Gegner VfB Stuttgart heißt, tatsächlich dann nach der Stuttgarter Führung für kurze Zeit in Gefahr. Wobei sich wahrscheinlich niemand der Flüchtenden von etwas ähnlich Profanem wie einem hohen Sieg — einer Niederlage nämlich — hätte aufhalten lassen, zurück in die Stadt zu strömen, noch bevor die Partie beendet gewesen wäre.

Das Opernpublikum in München zu bashen ist allerdings originell wie Hans Sarpeis Tweets und zurecht merken Stimmen an, dass nicht nur hohe Siege ein etwas weniger seltenes Ereignis in München sind als anderswo — hohe Siege gegen den VfB Stuttgart sind sogar eher die Regel. Und so nahm das Unheil seinen Lauf, wie es stets der Fall ist, seit Labbadia die Mannen mit dem Brustring gegen München auf dem Feld dirigiert: Es hagelte Gegentore en masse. Man fühlte sich fast zurückversetzt in die Anfangszeit der Bundesliga, als ein 6:3 oder ein 7:2 viel häufiger geschahen als heute. Nun geht es ja auch anderen Vereinen bei den Bayern so, dem FC Basel zum Beispiel, oder Sporting Lissabon, aber diese Regelmäßigkeit der hohen Niederlagen des VfB Stuttgart ist ein wenig beängstigend, weil so wenig mit den sonstigen Leistungen dieser Mannschaft korrelierend. Man wünschte sich einen Stuttgarter Trainer vor den Mikrofonen, der Erklärungen parat hätte, um wenigstens berechtigte Hoffnung auf Besserung beim nächsten Mal entwickeln zu können. Da geht dann aber leider die Schere auf zwischen dem, was medial durchkommt, und was tatsächlich in des Trainers Kopf und auf seinen Taktikbögen vorgeht: Nichts Genaues weiß man nicht.

Was man sich allerdings dann doch gewünscht hätte seitens der sonst so oft über Spielpläne und unerwünschte Ansetzungen palavernden Rummenigge und Hoeneß: Dass sie sich über den zu Beginn ihrer Saison viel zu leichten Spielplan beschweren. Wie soll eine Mannschaft da in Fahrt kommen, wenn sie in den ersten beiden Partien nur gegen Kanonenfutter antreten muss? Doch gemach, gemach: Diese Beschwerde wird sicher folgen, wenn die erste Partie verloren gegangen sein wird. Denn ob der FC Bayern wirklich funktioniert, das weiß man nach diesem Südderby nicht. Man weiß nur dass die drei Punkte da bleiben, wo sie immer bleiben, wenn der Gegner VfB Stuttgart heißt. Aber das … hatte man auch vorher irgendwie schon geahnt.

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50 Jahre Bundesliga: Pfaff kommt im Bayerntor an, Kaltz‘ Elfmeter nicht

Der folgende Text ist mein Beitrag zur Reihe „50 Jahre Bundesliga“, die „Der Libero“ auf seiner Webseite mit vielen illustren weiteren Schreibern ins Leben gerufen hat. Gestern begann das Ganze und und wird noch bis zum nächsten Wochenende täglich mit einem neuen Stück fortgesetzt.

In den nun bald 50 Jahren des Bestehens der Bundesliga wird eines verzweifelt und ebenso erfolglos gesucht: Ein konstanter Rivale des FC Bayern München. Nur sechs Jahre währte die Phase von Einführung der Bundesliga bis zu Bayerns erstem Titel 1969, ab da war alles anders und sollte es bis heute bleiben. Der Eintrag „FC Bayern München“ ist Stammgast auf der Salatschüssel. Ein Umstand, den kein anderer Bundesligaclub für sich in Anspruch nehmen kann.

Große Rivalen gab es jedoch einige in diesen fünf Dekaden, allein, keiner konnte sich dauerhaft etablieren. Als die Borussia aus dem kleinen Mönchengladbach, bis dahin der ärgste Konkurrent der Bayern, 1979 den UEFA-Pokal gewann, sollte Berti Vogts Recht behalten mit seiner Weissagung:

… weiter bei Der Libero.

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