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Schlagwort: FC Bayern München

Ein Evergreen: Die Daum-Heynckes-Fehde

Der eine ist gerade erst eingestiegen (wobei man schon vorher ahnen konnte, dass er das schnell bereuen könnte, was nach dem 0:5 in Essen aber nun zweifelsohne der Fall sein wird), der andere ist leider kürzlich ausgestiegen. Daum und Heynckes können sich noch nicht mal in einem Pokalspiel begegnen. Die Brisanz, die in einem solchen Duell läge, erklärt sich aus Daums legendärem Auftritt beim Sportstudio. Vielleicht bin ich ja nicht der Einzige, der diese Szenen noch nie gesehen, sondern immer nur davon gelesen hat.

Herrlich ist auch immer wieder die Stimme Günter-Peter Ploogs, während die Zuschauer im Sportstudio sich nicht zu dämlich sind, „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ anzustimmen. Wie man nach Bayerns drittem Tor sieht, kann Heynckes sogar aus sich raus- und aufs Spielfeld raufgehen. Dass man das damals noch einfach so während des Spiels durfte …

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Hitzfeld greift an

Warum nur macht seine Mannschaft da nicht mit — klingt doch nach einer guten Idee, was Hitzfeld im kicker vom Donnerstag verkündete:

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Vielleicht haben sie über das Angreifen einfach ein wenig das Verteidigen vergessen. Das sollte so einem alten Hasen wie Hitzfeld allerdings eigentlich nicht passieren.

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Titan hinter Glatze?

Ich bin ja bekanntermaßen kein großer Fan der aktuellen Torwartleistungen von Oliver Kahn, aber den alternden Titan hinter der ebenso alten Glatze einzusortieren, ist schon ein starkes Stück. Barthéz dürfte in solchen Listen überhaupt nicht auftauchen, schließlich ist er ein echter Pannen-Fabi, während Kahn die damalige katastrophale Saison mit Fehlern gegen Madrid, Aachen und Bremen inzwischen vergessen gemacht hat. Die Namen der „Experten“ in der Jury möchte ich ohnehin nicht wissen, wahrscheinlich waren Berti Vogts, Fredi Bobic und Stefan Effenberg darunter.

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Glückwunsch, Felix

Als 300. Trainer der Bundesligageschichte gefeuert zu werden hat doch auch was. Zwei Trainerentlassungen an einem Tag hab ich auch noch nicht erlebt.

Wenn die Bayern jetzt aber ernsthaft mit Ottmar Hitzfeld als Lösung für den Rest der Saison planen, dann bestätigt sich, was FAZ, allesaussersport und diverse Andere in letzter Zeit konstatierten: Dem FC Bayern ist jegliche Vision, wie ihr Fußball eigentlich aussehen soll, abhanden gekommen. Schlimmer als Fußball Hitzfeld’scher Prägung (der späten Jahre) war das gegen Bochum gestern auch nicht.

Bei Bayern ist es ja fast schon Tradition, die Trainer zwei Mal anzuheuern: nach Lattek, Beckenbauer und Trapattoni nun auch Hitzfeld?

[Nachtrag] Der erste Rauswurf vor Vertragsende bei den Bayern seit dem 27. April 1996, als Otto Rehhagel gefeuert wurde. Seit mehr als 10 Jahren haben wir das Schauspiel namens „Trainerrauswurf bei Bayern“ nicht mehr erlebt. Fast schon bedauerlich, dass es sich nicht etwas länger und etwas deutlicher angekündigt hat.

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Wenn der Dummschwätzer mal nicht Erster ist (XVII)

Es gibt da diesen Newsletter. Eigentlich mache ich nicht gerne Werbung für solche Produkte und erst recht schreibe ich nicht gerne einfach etwas ab. Da ich das mit dem Kaiser aber ohnehin schon wusste, könnte ich das jetzt auch als „selbst recherchiert“ verkaufen, was ja im Endeffekt dann ohnehin wieder nur abgeschrieben wäre, nämlich von der eigenhändig gefundenen Quelle. Also schreibe ich einfach ab und gebe es zu, auch wenn ich es sonst, wie gesagt, äußerst ungerne mache, wie man auch an der äußerst geringen Zahl an externen Links in diesem Blog erkennt.

Besagter Newsletter liefert dem geneigten Abiturienten Abonnenten jedenfalls freitäglich einen kleinen Appetithappen aus dem Buch „Fast alles über Fußball“ von der Fußballberichterstattungskoryphäe Christoph Biermann, der mir alleine schon deshalb sympathisch ist, weil er a) Fan des VfL Bochum ist und b) sich heute noch darüber ärgert, bei einem Auswärtsspiel in Gladbach zu früh das Stadion verlassen zu haben und deshalb den Ausgleich verpasste. Letztens ereilte mich aber auch bei ihm das tödliche Schicksal, dass ich sein Gesicht sah. Wer hat eigentlich diese Marotte erfunden, dass jeder, der mir einige seiner Artikel verkauft/zur Verfügung stellt, auch gleich seine elendige Fratze dazu stellen muss?

Damit sage ich nicht, dass Biermanns Fratze elendig ist, und selbstredend weiß ich auch von diesen tollen Bloggertipps, dass man doch „persönliche Nähe“ schaffen soll, damit der Kunde/Rezipient es leichter hat, eine Bindung zu dem Blog aufzubauen, was dann wohl in ähnlicher Weise auch für Zeitungen oder Radiosendungen gelten soll. Was aber, wenn ich das Gesicht gar nicht sehen will? Ein wirklich elendiges Gesicht hat Raimund Hinko von der Sport-FOTO, und auch der Typ, der immer die „Editorials“ auf der ersten Seite schreibt, ist nicht wirklich sympathischer als René Hiepen. Das mit Raimund Hinko ist für mich wohl eine so traumatische Erfahrung gewesen, dass ich von dort an einfach keine Gesichter respektive Körper (wobei ich besonders an Bilder von Interviews in der Reviersport denke) der Journalisten mehr sehen möchte.

Aber zurück zu Biermanns Newsletter und damit endlich mal wieder zu einem Beitrag für die Rubrik „Der Dummschwätzer“: Der Dummschwätzer spielte ja lange Zeit in der Abwehr. Zu Beginn seiner Karriere ward er noch im Mittelfeld eingesetzt, später dann nur noch als Libero. Und wer 500 Spiele lang hinten spielt, der wird schon dann und wann mal angeschossen, so dass der Ball von dort ins eigene Tor tropft, trudelt oder tränt: Eigentor.

So ging es auch dem Dummschwätzer und deshalb liegt er in einer eher unrühmlichen Rekordliste der Bundesliga ganz weit vorne, wenn auch nicht an erster Stelle. Erster ist Manni Kaltz, der sich noch öfter für ein Eigentor anschießen ließ. Allerdings hat Manni Kaltz auch knapp 100 Spiele mehr als der Dummschwätzer gemacht. Hier also die ersten drei dieser Liste:

1. Manfred Kaltz (Hamburger SV) 6
2. Per Rontved (Werder Bremen) 5
3. Franz Beckenbauer (Bayern München) 4

Fairerweise muss man dazu sagen, dass es noch zehn weitere Spieler gibt, die ebenfalls vier Eigentore in ihrer Karriere schafften. Dass der Gladbacher „Eigentorgott“ Michael Klinkert dabei ist, verwundert nicht, eher schon, dass auch Thomas Helmer dort zu finden ist. Noch mehr verwundert, dass es gar keinen Torhüter in dieser Liste gibt. Diese werden doch in aller Regel noch öfter angeschossen.

Eine besonders schöne Anekdote soll Euch nicht vorenthalten werden: In seinem Abschiedsspiel traf der Dummschwätzer in Reihen des Hamburger SV gegen die deutsche Nationalmannschaft erneut — ins eigene Tor. Der Stadionsprecher und die Chronisten waren aber so gnädig, das Tor jemand anderem zuzusprechen. Der Dummschwätzer war alt geworden und das war im Jahre 1982 nicht mehr zu übersehen.

Seit seinem Abschiedsspiel schießt er nur noch verbale Eigentore, die sind in dieser Liste aber nicht erfasst.

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Deisler ist fast 35

Wie die RP Online darauf kommt, Thomas Doll in der Liste von Spielern mit Deislers Schicksal aufzulisten, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. 35 war Doll, als er seine lange Karriere beendete. Dass es da irgendwann nicht mehr geht, ist doch logisch. Und keineswegs zu vergleichen mit jemandem, der in der Blüte seines (Fußballer-)Lebens die Stiefel für immer in die Rinne des Kabinentraktes des FC Bayern werfen muss.

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Ausgestoßen wäre er doch!

Boris Becker redet sich wie immer um Kopf und Kragen und beweist seine Ahnungslosigkeit. Eigentlich hatte ich mich ja darauf gefreut, dass der Franz irgendwann für immer schweigen wird. Dabei hatte ich aber nicht bedacht, dass dessen legitimer Nachfolger im Dummschwätzer-Sektor, Boris Becker, ja nur unwesentlich älter ist als ich und er mich somit Zeit meines Lebens begleiten wird. Pest und Cholera, da weiß man wirklich nicht, was man wählen soll.

WELT.de: Muhammad Ali hieß eigentlich Cassius Clay. Er wechselte seinen Namen, nachdem er zum Islam konvertiert war.

Becker: Bewundernswert! Stellen Sie sich vor: Wenn das heute einer machen würde, er wäre doch ausgestoßen von der Gesellschaft. Der würde nirgendwo mehr eingeladen werden. Muhammad aber war das egal. Was er als Sportler aus Überzeugung riskiert hat, das macht ihn als Menschen für mich so einzigartig.

Hat Boris Becker noch nie etwas von Franck Ribéry gehört? Der ist auch konvertiert und seitdem so dermaßen ausgestoßen, dass der FC Bayern nach der WM kurzzeitig Interesse zeigte, Ribéry an die Isar zu verpflichten. Das kann Becker aber nicht wissen, schließlich ist er bei den Bayern nur Mitglied des Beirats.

[Nachtrag: Dass Franck Ribéry aus dem selben Ort stammt wie „Schongpjärpapeng“, ist mir auch neu gewesen: aus Boulogne-sur-Mer im Norden Frankreichs.]

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Too many connections

Dass es so etwas im Jahre 2006 noch gibt. Die Webseite von Alemannia Aachen antwortet während des Pokalachtelfinals gegen Bayern München folgendermaßen:

„Warning: mysql_connect(): Too many connections in /var/httpd/www.alemannia-aachen.de/module_alemannia/index.php on line 599″

Too many connections? Haben die nur einen schlappen Server á la Trainer Baade laufen? Die Alemannia — immer wieder sympathisch mit ihren Koffermysterien und der Webseite, die der Sohn vom Platzwart noch selbst gebastelt hat.

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And the winner is …

Naja, nicht der Gewinner, aber die Mannschaft, die am wenigsten häufig in der Hinrunde der Bundesliga verloren hat, ist:

Der Club.

Zwei Niederlagen gab es nur in 17 Spielen. Herbstmeister Bremen, das Kuranyi-Reservat und die „neuen Gefilden“ haben jeweils drei Mal verloren. Der große FC Bayern tat dies gar vier Mal.

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Ihr Persönlichkeitsprofil, wir müssen da was diskutieren

„Ich wäre kein guter Fußballprofi, wenn ich nicht spielen wollte.“ — wie oft hören wir diesen Satz aus dem Munde eines Spielers, der gerade auf die Bank verrotiert wurde oder gar auf die Tribüne. Natürlich möchte er mit diesem Satz nicht den Trainer kritisieren, denn dann würde er sich ja aller Chancen berauben, überhaupt noch mal zu spielen. Er möchte ein wenig darauf aufmerksam machen, dass er sich ungerecht behandelt fühlt und seiner Meinung nach eigentlich in die erste Elf gehört.

So sprechen sie seit Jahrzehnten, die aussortierten und zurückgestuften Fußballer. Und auch wenn wir diese Floskel eigentlich nicht mehr hören können: Was erst sollen wir von einem Spieler halten, der sie nicht benutzt? Wer nicht mal den Ehrgeiz hat, überhaupt zu spielen, ja, was ist denn mit dem falsch? Was ist schief gelaufen bei seiner Berufswahl? Erst Profi werden, aber dann nicht spielen wollen…?

Ihr glaubt, das gibt es nicht? Doch, der Scheuer Sven hat 11 Jahre bei Bayern zugebracht und in dieser Zeit von alleine in der Bundesliga möglichen 374 satte 20 Spiele selbst gespielt. Das nenn ich Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und den Wunsch danach, seinen Sport auszuüben. Als er dann nach der skurrilen Basler-Pizzeria-Affäre geschasst wurde, ging er nach Saarbrücken, wo er 6 Zweitligaspiele in einer Saison schaffte, danach zum VfL Osnabrück, wo er 8 Zweitligaspiele in einer Saison schaffte. Es gibt wohl kaum einen so lange unter Vertrag gestanden habenden Profi, der weniger Spiele absolviert hat als Sven Scheuer.

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Outlook, ein Königreich für Outlook (lizensiert natürlich)

In Köln gab es die SC Fortuna, in Bochum gibt es die SG Wattenscheid und in Hamburg den FC St. Pauli. In Berlin gab es mal Blau-Weiß Berlin und Berlin 90, in Stuttgart gibt es die Kickers.

Und dann gibt es da noch so ein kleines Städtchen im Süden der Republik, in dem es zwei relevante Fußballvereine gibt. Wie so häufig ist es aber auch dort so, dass der kleinere nie eine Chance haben wird, dem größeren auf Augenhöhe zu begegnen. Manchmal liegt das einfach am Fanpotenzial, manchmal an historischen Zufällen, manchmal liegt es aber auch einfach an Amateuren im Management.

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