Der Schröder Gerd, erst war er natürlich Fan von Hannover 96, landespolitikbedingt, dann war er Fan von Borussia Dortmund, evtl. trotz des ähnlich wie in auf Schalke in Dortmund nur noch dahinsiechenden Arbeitermythos und der Sache mit der SPD, in der er schon immer der wenig sozialdemokratischen Politik verdächtig war, dann war es Energie Cottbus. Die da drüben entschieden schließlich die Wahl 2002 zu seinen Gunsten, da darf es als Dankeschön auch mal ein Fanschal für 9,95 Euro und ein während der Kanzlerschaft so kostbarer freier Nachmittag im Stadion sein.
Durchaus kann man mehrere Vereine haben, denen man sein Sympathien schenkt, aber Fan Sein, das weiß jeder, kann man nur von einem Verein. Jedenfalls so lange, wie man glaubwürdig sein will. Die ganz harte Linie sagt ja sogar, dass man diesen Verein ein Leben lang nicht wechselt. Härtefällen wie Fans vom KFC Uerdingen, Wormatia Worms oder Hessen Kassel wird da vielleicht eher mal ein Wechsel noch zu Lebzeiten verziehen, Fans von langfristig in der Bundesliga spielenden Vereinen jedenfalls nicht, auch wenn das Abschwören groß in Mode gekommen ist. Abschwören bedeutet jedoch nicht, mit dem Herzen zu einem anderen Verein zu wechseln.
Weil Schröder aber offensichtlich nicht weiß, dass man weder den Verein wechseln noch überhaupt Fan von mehreren Klubs sein kann, sammelt er weiter Klubs, als deren Fan er sich ausgeben kann, und ist mittlerweile schon bei deren vier angelangt:
„In Petersburg übte sich derweil Gerhard Schröder als Zenit-Fan.“
Ein Schelm, wer denkt, dass es diesmal keine fußballfremde Motivation für die zur Schau getragene „Liebe“ gäbe.