Herzlich Willkommen im Europameisterschaftsjahr 2008.
Da ich höchst reaktionär bin, sage ich noch so etwas wie „Europameisterschaft“. Die UEFA möchte aber eigentlich, dass wir dazu „Euro 2008″ sagen. Euro, wie das, was ich bekomme, wenn ich (denn mal) schufte wie ein Schwein, wie das, was ich dem Bäcker gebe, damit er mir Brötchen gibt.
Euro.
Ist Geld, aber auch Fußball, ein „Tunier“, wie die Four-Four-Two schreibt, also ist es vielleicht doch kein Fußball, sondern eher ein System, und zwar eines, in dem man komischerweise im Halbfinale wieder gegen seinen alten Gruppengegner spielt statt einen von der anderen Seite, wo das Gras immer brauner ist.
Euro 2008 klingt auch ein bisschen wie ein Segelflugzeug oder ein neuer elektrischer Stuhl oder sonst irgendetwas, was technikbegeisterte Männerherzen höher oder am Ende dann gar nicht mehr schlagen lassen würde, klingt aber auch ein bisschen nach Ferienanlage in der Lüneburger Heide, die einem dann immer schöne Werbeprospekte schickt, man habe auch eine Filiale in der Schweiz (Holsteinische) und eine in Brandenburg und es gäbe Frühbucherrobot und außerdem sei die Endreinigung inbegriffen.
Es ist aber keine Ferienanlage und kein Segeflugzeug, keine „Euro“, was da in diesem, unserem Sommer stattfinden wird, sondern eine Meisterschaft, und zwar eine trotz Israel und Kasachstan jener Länder, die in Europa liegen: Europameisterschaft eben.
Ave, Euro 2008, morituri te salutant (und im Hintergrund läuten die Glocken dezent und man hört das Zischen der Skier in der Anlaufspur, immer wieder, einhundert Mal heute, bestimmt, zwei hundert Mal, das Knarzen der Schuhe im Schnee, wenn jemand zur Haustür kommt und klingelt und wir sitzen aber gerade auf dem Gästeklo).
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