In Dortmund führt man jetzt Stadiondeckel ein. Während man beim ersten Lesen der Nachricht noch vermutet, dass die Nachbarn vor den Ausdünstungen all der stinkenden, schwitzenden und Alkoholfahnen verbreitenden Zuschauer im Stadion geschützt werden müssen und die kompletten 80.000 in Dortmund wie beim Lieblingsnachbarn nebenan nun ein Dach über den Kopf bekommen, klärt sich schnell auf, dass es doch nur wieder ein Marketingsermon ist:
Der „Stadiondeckel“ ist das Äquivalent zur Knappenkarte, sieht wohl optisch tatsächlich, also auf der Karte selbst angedeutet zumindest, aus wie ein Kneipen-Bierdeckel, ist aber eben nichts Anderes als eine Bezahlkarte für die gastronomischen Angebote im Westfalenstadion. Natürlich muss man erstmal Geld für die Karte an sich bezahlen und diese dann vorher irgendwo aufladen, um damit im Stadion Wurst, Pommes oder Bier erwerben zu können.
Womit wir einen kleinen, unbedeutenden Schönheitsfehler bei der Namensgebung dieser Karte entdeckt haben. Einen Deckel zahlt man nach dem Konsum von Speisen und Getränken, nicht vorher. Manchmal zahlt man ihn sogar erst Tage, Wochen, Monate später, in besonders ausgeprägten Fällen bezahlt man ihn auch nie ganz, sondern immer nur einen Teil, woraufhin man am selben Abend den Deckel schon wieder anwachsen lässt.
Keineswegs bezahlt man einen „Deckel“ in einer Kneipe vor dem Konsum der Waren.
Aber was soll’s? Nennen wir den Mond doch einfach demnächst Sonne. Haltern einfach Witten und ein Pils ein Alt. Nimmt ja eh keiner mehr so genau …
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