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Schlagwort: England

Gerrard ist Englands Fußballer des Jahres

Steven Gerrard, ein [zensiert] vom FC Liverpool, ist Englands Fußballer des Jahres. Was das mit der WM zu tun hat? Nun, zum einen bedeutet es, dass Jens Lehmann nicht Englands Fußballer des Jahres wird, obwohl er vom renommierten Guardian dazu vorgeschlagen wurde, zum anderen bedeutet es, dass bei der WM ein ziemlich [zensiert] vom FC Liverpool mitspielen wird.

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Was scholl ich in der Nationalelf?

Nein, liebe Leute, Mehmet scholl zu Hause bleiben. Er scholl nicht für Deutschland spielen. Das hat einen ganz einfachen Grund. Er ist seit Jahren nur noch eine Ersatzwurst und was soll man mit einem Spieler, der immer nur 20 Minuten pro Spiel spielen „kann“? Bei der WM spielen wir außerdem nicht gegen Arminia Bielefeld und können da in der 85. Minute gegen platte Verteidiger ein bißchen zaubern. Unsere — möglichen — Gegner heißen England, Argentinien oder die Niederlande. Ich glaube nicht, dass deren Verteidiger sich einfach so ausschollen lassen.

Abgesehen davon denke ich, dass diese „holt Scholl in die Nationalelf“-Aktion in erster Linie von Wehmut und Schollalgie (in Anlehnung an Ostalgie) geprägt ist, weil der „Scholli“ bald die Scholle an den Nagel hängt, und nicht von seinen tatsächlichen Leistungen. Seit 1989 spielt er in der Bundesliga, da gibt es viele, die kennen die Bundesliga gar nicht ohne Scholl. Und so wie man eben ein wenig an dem superalten gammeligen Abi-Shirt hängt, hängt man auch am „Mehmet“.

Es gibt aber einen, der noch länger aktiv ist, und den man aus ähnlichen Gründen in die Nationalelf holen sollte, kurz bevor er seine Karriere beendet: Claus Reitmaier. Ja.

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Englisch ist weit gesprochen.

Entschuldigung, ich musste kurz lachen, als ich im Bereich zur WM auf der Seite www.germany-tourism.co.uk Folgendes zu den Sprachen, die man in Deutschland angeblich spricht, las:

„Language: German. English is widely spoken.“

Ich möchte gar nicht erst wissen, wie viele Deutsche diesen Satz so wie in der Überschrift übersetzten. Was ich aber weiß, ist, dass eine meiner Schülerinnen aus den USA mir letztens klagte: „Alle sagen hier, dass sie Englisch sprechen. Aber dann: können sie es gar nicht!“ Das mag für uns jetzt witzig sein. Für jemanden, der sich von außerhalb kommend darauf verlässt, dass „die Leute“ in Deutschland englisch sprechen, ist es nicht mehr ganz so witzig. Und warum wohl heißt der Werbespruch von McDonald’s nicht mehr „I‘m loving it“, sondern „Ich liebe es“ (was nebenbei bemerkt eine total schlechte Übersetzung ist, weil man das im Deutschen so nicht sagen würde, es einfach total unnatürlich klingt), warum sagt man denn nicht mehr „Powered by emotion“ (was manche Angehörige des älteren Semesters mit „Kraft durch Freude“ übersetzten), warum sollte Douglas denn nicht mehr mit „Come in and find out“ werben (was „englischsprechende Deutsche“ mit „Komm rein und finde wieder heraus“ übersetzten)?

Weil in Deutschland quasi niemand englisch spricht.

Was man hier beherrscht, ist sogenanntes Euro-Trash-English. Also jenes Englisch, welches ausreicht, um die Texte der unsäglichen „Band“ Scooter zu verstehen. Da nützen auch keine 20-stündigen Kürschen für Taxifahrer oder Hostessen. Das ist so lange nicht schlimm, wie die Taxifahrer oder Hostessen Kunden haben, deren Muttersprache gar nicht englisch ist. Die Seite www.germany-tourism.co.uk ist aber für Briten gedacht.

Na, das kann ja heiter werden. Ich sag nur „I become a sausage.“

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Kein Klassiker

Im Interview [Link leider tot.] mit Paolo Rossi, Torschütze für Italien im WM-Finale 1982 gegen Deutschland, fragt der Tagesspiegel diesen:

„Im Finale trafen Sie dann auf Deutschland. Beflügelte Sie die alte Rivalität zwischen Deutschland und Italien?“

Ich habe schon mehrfach darüber genörgelt und ich kann es auch hier nicht sein lassen. Von welcher alten Rivalität zwischen Deutschland und Italien ist hier die Rede? Es gibt keine solche alte Rivalität. Genausowenig wie ein Spiel Deutschland gegen Frankreich ein Klassiker ist.

Unsere beiden Klassiker und liebsten Gegner heißen Holland und England und sonst keiner. Dass keiner in Zentraleuropa die Deutschen leiden kann, macht noch lange nicht jedes fußballerische Aufeinandertreffen zu einem „Klassiker“ oder zu einem mit „besonderer Rivalität“ geführten Spiel. Alle Länder in unserem näheren Umfeld gewinnen besonders gerne gegen Deutschland, exklusives Recht auf eine Rivalität haben aber nur die, wie gesagt, Holländer und Engländer. Basta!

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Ein bißchen Tratsch

[Paparazzimode on]

Kasey Keller lebt in einem Schloß. Das Schloß liegt am Niederrhein; am Niederrhein liegt auch Mönchengladbach. Kasey Keller arbeitet in Mönchengladbach. Kasey Keller hat zwei Kinder, die auch in dem Schloß wohnen. Kasey Keller stammt aus den USA und hat bis vor kurzem noch in England gearbeitet. Da ist es nur logisch, dass seine Kinder nur Englisch sprechen.

Kasey Keller ist Torwart und seine Kinder gehen zur Schule. Nun hätte mich meine alte Deutschlehrerin für diesen letzten Satz zwar übel bestraft („Mein Vater hat Glatze und eine Metzgerei.“), man muss es aber so sagen, weil das hier der Kern der Geschichte ist:

Wie ich heute so bei meiner Arbeit sitze, plaudere ich mit einer meiner Klientinnen und sie erzählt, dass sie ja an so einer Schule unterrichte, in der man hauptsächlich auf Englisch unterrichtet, in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens. Und in dem Artikel über Kasey Keller, der mir das mit dem Schloß verraten hat, war auch die Rede davon, dass Kasey Kellers Kinder eine Schule in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens besuchen.

Da es nicht allzu viele Schulen gibt, in denen vornehmlich Englisch gesprochen wird, musste ich also nur Eins und Eins zusammenzählen und schon konnte ich meiner Klientin eine heiße Information über zwei ihrer Schüler erzählen. Dass sie nämlich die Kinder des Nationaltorwarts der USA sind, was sie — auch wenn sie sich ungefähr so viel für Fußball interessiert wie Tobias Lischka — zumindest deshalb interessieren sollte, weil sie auch aus den USA ist. Und das Klischee sagt uns ja, dass man dort besonders patriotisch ist. Kasey Keller ist nicht nur Nationaltorwart, er ist sogar Spieler des Jahres in den USA. Und ein guter Rückhalt der einzigen Borussia.

Ob meine Klientin das nun beeindruckt hat oder nicht, ist irrelevant, denn mich hat es beeindruckt, dass ich nun quasi Zugriff auf die Zwillinge von Kasey Keller habe. Wer weiß, vielleicht geht da ja was mit WM-Eintrittskarten.

Wenn das nicht klappt, bleibt mir immer noch einer meiner anderen Klienten, S. aus England, der mal mit Rudi Völler Mittagessen war…

[Paparazzimode off]

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Mein Gesicht im Fernsehen

Die Nationalmannschaft dreht gerade Werbespots und macht Fotos für die Sponsoren. Dabei sind 28 26 (Jens Lehmann und Robert Huth bleiben in England) Spieler, auch der verletzte Miroslav Klose und der blutende Christoph Metzelder nach Düsseldorf, wo sich die Mannschaft trifft, angereist.

28 Spieler stehen zur Auswahl. 23 Spieler dürfen nur mit zur WM.

Das bedeutet also, dass wir, gesetzt den Fall, dass die Mannschaftsfotos und die Werbespots mit allen 28 Spielern gedreht werden, 5 Spieler in den Spots sehen werden, die dann, kurz vor der WM, vom Trainer aussortiert werden werden.

Ich frage mich gerade, wie man sich fühlt, wenn man kurz vor einer Teilnahme an der WM stand, und dann, wenn sie ohne einen stattfindet, sich selbst ständig im Fernsehen in den Werbespots der Nationalmannschaft im Nationaltrikot sehen muss. Zu Hause. Vom Sofa aus.

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Bye-bye happiness

11.50 Im Ticker wird gemeldet, dass ein “Klassiker” drohe, weil die Niederlande, England oder Frankreich als mögliche Gegner drohen. Seit wann ist ein Spiel Deutschland — Frankreich ein Klassiker? Und wer definiert, was ein Klassiker ist? Wenn Deutschland — Frankreich ein Klassiker ist, ist dann Deutschland — Italien auch ein Klassiker? Und wäre Frankreich — Spanien ebenfalls einer? Spanien — Italien dann auch? Ist dann quasi jedes Spiel einer Nation mit mehr als 10 Millionen Einwohnern gegen eine andere Nation mit mehr als 10 Millionen Einwohnern ein “Klassiker”? Oder ist jedes Spiel gegen einen ehemaligen Kriegsgegner der Deutschen ein Klassiker? Ich weiß es nicht und ich bin auch müde dieser inflationären Superlative und Begriffshülsen, jedes Mal das Gleiche. Ob Deutschland jetzt gegen Polen, Schweden oder Portugal spielt, immer gibt es irgendein “denkwürdiges” Spiel von “damals” und dann werden die ollen Kamellen wieder aufgewärmt.

11.55 Losfeen werden sein: Andreas Herzog und Stéphane Chapuisat. Jaja, wissen wir schon. Weiter.

12.07 Otto Rehhagel präsentiert als amtierender Europameister den Pokal. Hach, ein Deutscher als Titelträger. Das hat es seit 1996 nicht mehr gegeben. Seitdem hat Deutschland auch kein Spiel mehr bei einer Europameisterschaft gewonnen.

12.20 Färöer in Gruppe B. Somit nicht in der Achtergruppe A, in der Kasachstan gelandet ist. Ist Kasachstan noch Europa?, fragt sich der Oberlehrer in mir verwundert. Na gut, ist Israel ja auch nicht. Sollte man nicht so genau nehmen. Die Türkei liegt ja auch nicht in Europa.

12.26 Angeblich muss Finnland in die Gruppe “H”, sagt der Ticker. Das halte ich bei nur 7 Gruppen für schwierig. Aber was der Ticker schreibt, hat ohnehin selten sittlichen Nährwert.

12.28 Ich glaube, ich möchte in die Gruppe 2. Schottland, Litauen, Georgien, Färöer. Das klänge gut.

12.30 Italien kommt zu Schottland und der Ukraine. Bis jetzt kann man aber noch nix weiter sagen, weil ja noch die Gruppenköpfe fehlen. Hoffentlich wird es für Deutschland Griechenland.

12.32 Oha. Deutschland ist in Gruppe 4 mit der Slowakei, Irland und Wales. Das sind alles Mannschaften, gegen die man gerne schon mal stolpern kann. Zypern und San Marino sollten eigentlich kein Problem sein, aber wie viel Ungewißheit in diesem “eigentlich” steckt, hat man schon oft genug gesehen. Unser früherer Angstgegner Albanien hat es auch 20 Jahre lang geschafft, nie mit mehr als einem Tor Unterschied gegen uns zu verlieren. Auf Färöer musste es die 90. und 92. (erst Klose, dann Bobitsch) sein, bevor der Sieg feststand. Im Rückspiel fabrizierte Arne Friedrich ein schönes Eigentor und zusammen mit dem Lattentreffer der Färinger in der zweiten Halbzeit war der 2-1 Sieg dann auch nur ein knapper.

12.34 Frankreich in einer Gruppe mit Italien. Na das ist doch mal begrüßenswert. Nicht immer nur Georgien-Moldawien, Armenien-Aserbaidschan, sondern mal ein Spiel, das vielleicht sogar im deutschen Fernsehen live übertragen wird.

12.35 Mist. Griechenland ist in einer Gruppe mit der Türkei, also nicht in unserer. Und außerdem kommt mir diese Paarung irgendwie bekannt vor. Die gab’s doch gerade erst bei der WM-Quali.

12.36 Tschechien. Tschechien als Gruppenkopf der deutschen Gruppe. Puh. Mit Wales, Irland und der Slowakei haben wir schon drei nicht leicht zu schlagende Gegner und jetzt kommt auch noch Tschechien dazu.

Man sollte sich gedanklich darauf vorbereiten, dass es sein kann, dass der Sommer 2008 für uns so wird, wie er für Finnland seit jeher ist: nur Zuschauer bei einem großen Fußballturnier. Das wird schwer.

Tschechien
Deutschland
Slowakei
Irland
Wales
Zypern
San Marino

Ergebnisse von anno dazumal sind Schnee von gestern, trotzdem kann man sich ja mal informieren. Die Bilanzen sehen so aus:

Gegner S R N Gesamt
Tschechien 13 3 5 21
Irland 6 3 5 14
Slowakei 5 0 2 7
Wales 6 5 2 13
Zypern 4 0 0 4
San Marino 0 0 0 0

Die Bilanz gegen die Slowakei ist allerdings nicht allzu aussagekräftig, denn die ersten fünf Partien fanden dann statt:

So 27.08.1939 Slowakei - Deutschland 2:0 (2:0)
So 03.12.1939 Deutschland - Slowakei 3:1 (0:0)
So 15.09.1940 Slowakei - Deutschland 0:1 (0:0)
So 07.12.1941 Deutschland - Slowakei 4:0 (3:0)
So 22.11.1942 Slowakei - Deutschland 2:5 (0:2)

Hm. Kein guter Zeitpunkt, um gegen die Deutschen zu gewinnen, wenn man gerade von ihnen besetzt ist. Aber: nein, ich bin nicht rechtsradikal, nur weil ich das jetzt hier erwähne.

Ich finde die deutsche Gruppe wirklich hart, machbar insofern als man eben die Slowakei und Wales hinter sich lassen muss. Ich halte Irland für fast stärker als Tschechien, bei denen nach der WM ein Umbruch stattfinden wird. Irland hat in den letzten sechs Jahren zu Hause gerade mal zwei Spiele verloren: eins gegen Argentinien, eins gegen Frankreich. Und das ist jetzt kein statistischer Zufall, denn das Stadion an der Lansdown Road ist eine echte Bastion.

Allerdings wird das Heimspiel gegen Irland ein Leckerbissen. Ich hoffe, es findet hier in NRW statt, das würde ich mir dann nicht entgehen lassen.

Zu den anderen Gegnern in Kürze mehr Worte, „gefährlich“ sind aber auf jeden Fall Zypern und San Marino, denn dass wir solche Mannschaften abschießen ist schon lange nicht mehr der Fall. Nun gut, das ist nun auch nix Neues.

Eine wahrlich schwierige Gruppe.

Allerdings sind die anderen auch nicht einfacher. Und die Gruppe mit Frankreich, Italien und der Ukraine ist natürlich wirklich sehr schön. Ich hoffe, Italien fliegt raus.

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(EM-) Showtime

Da wir hier ja keinen Bundesliga- oder Kleintalentblog haben und Werder Bremen dann doch angetreten ist und auch keinen Protest einlegen wird, kommen wir zurück zu den wichtigen Dingen im Weltfußball. Heute ist die Auslosung der Qualifikationsgruppen zur EM. Vor der Auslosung der WM-Gruppen lag ich mit zwei richtigen von drei Gegnern noch ganz gut, einen Tipp versage ich mir dies mal aber. Schließlich werden heute der deutschen Mannschaft sechs weitere zugelost und wenn ich mich aus meiner kurzen Zeit der Lehre der wirtschaftswissenschaftlichen Statistik richtig entsinne, ist das ein sogenanntes „Ziehen ohne Zurücklegen“ (mit dem Zusatz, dass nur aus bestimmten Töpfen gezogen wird) und das bedeutet Möglichkeiten in Höhen, die ein Tippen fast verunmöglichen. Die Töpfe schauen wir uns aber trotzdem mal an:

Topf 1:
Griechenland
Niederlande
Portugal
England
Tschechien
Frankreich
Schweden

Topf 2:
Deutschland
Kroatien
Italien
Türkei
Polen
Spanien
Rumänien

Topf 3:
Serbien/Montenegro
Russland
Dänemark
Norwegen
Bulgarien
Ukraine
Slowakei

Topf 4:
Bosnien-Herzegowina
Irland
Belgien
Lettland
Israel
Schottland
Slowenien

Topf 5:
Ungarn
Finnland
Estland
Wales
Litauen
Albanien
Island

Topf 6:
Georgien
Mazedonien
Weißrussland
Armenien
Nordirland
Zypern
Moldawien

Topf 7:
Liechtenstein
Aserbaidschan
Andorra
Malta
Färöer
Kasachstan
Luxemburg
San Marino

Als Veranstalter qualifiziert:
Österreich
Schweiz

Dem geschulten Leser wird auffallen, das in Topf 7 acht Mannschaften sind. Das bedeutet, dass es sechs Gruppen mit sieben Mannschaften geben wird und eine Gruppe mit acht Mannschaften. Die pro Gruppe besten zwei sind für das Turnier in Österreich und der Schweiz qualifiziert. Wer dann Bundestrainer sein wird, steht noch in den Sternen.

Da es mich aber doch wieder in den Fingern juckt und mich mein Geschwätz von vorhin (ich war zwischendurch auf der Toilette) nicht kümmert, tippe ich folgende Gruppe für Deutschland:

Portugal, Deutschland, Russland, Slowakei, Wales, Mazedonien, Andorra und als Sahnehäubchen, falls wir in die Achtergruppe kommen, San Marino.

Es wird ohnehin Zeit, dass wir mal gegen San Marino spielen müssen. Die Spiele gegen Färöer fand ich schon schick, San Marino wäre ähnlich fein.

Glücksfeen bei der Auslosung werden zwei ehemalige Bundesligaprofis sein: Andreas Herzog und Stéphane Chapuisat. Na dann man tau.

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Das Kreuz mit dem Gastgebersein

Dieser Herr kicker, der eine tolle Webseite hat, schrieb letztens Folgendes:

„Der Weltverband signalisierte bereits, dass die zahlreichen Rückläufe aus Paraguay und Trinidad und Tobago (15. Juni in Nürnberg) gar nicht erst in den freien Verkauf sondern direkt an England gehen könnten.“

Das find ich irgendwie nicht fair. Grund dafür soll sein, dass mindestens 100.000 englische Fans und der Löwenanteil davon ohne Karten im Sommer nach Deutschland reisen werden. Aber ich kann gar nicht ohne Karte nach Deutschland reisen, obwohl ich das gerne tun würde, um so den Druck auf die FIFA zu erhöhen, mehr Karten in Deutschland zu verkaufen. Es ist wirklich ein Kreuz, wenn man Gastgeber ist.

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Die Tommies hingegen sind Gentlemen.

Nette Leute, diese englischen Fußballfans. Echte Sportsleute halt. Haben bis weit in die 90er darauf verzichtet, überhaupt Fußball zu spielen, und hielten stattdessen an ihrem „Kick and Rush“ fest. Auch die Zuschauer wollten an lieb gewonnenen Traditionen festhalten. Und was ein echter Fan ist, der dokumentiert eben, was er so während der Spiele erlebt. Angefangen 1978 bis heute, liefert diese Seite eine tolles Archiv der gelungenen Support-Aktionen der Fans von den Bristol Rovers.

Wir freuen uns auf unsere Freunde zu Gast in Deutschland bei der WM 2006.

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Ohne Alkohol kein Spaß

Gibt es in England etwa keine „Risikospiele“, wie diese Einordnung in der Bundesliga gang und gäbe ist? Ich kann mich an mehr als ein Spiel hier in Deutschland erinnern, bei welchem mir der Spaß durch in den meisten Fällen überflüssige Maßnahmen seitens der Polizei genommen wurde. Natürlich ist ein Fußballspiel immer ein Spaß, mit einem ein paar Bier in der Hand ist es aber doch noch mal anders.

In England scheint das kein Problem zu sein, glaubt man BBC- und ITV-Fußballreporter Chris Bowers:

„Wir haben in England eine starke alkoholische Tradition“, so Bowers. Ohne Alkohol kein Spaß, sei das Motto, das in England gepflegt wird.“

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Zidane ist Boris Becker (und ein bißchen Steffi Graf)

Oh, Heribert, wie lieben wir Dich. Von dem Karnevalisten Faßbender stammt folgendes Bonmot:

„Fußball ist in Frankreich Volkssport Nr. 1 — Handball übrigens auch.“

Das stimmt aber gar nicht. Fußball ist in Deutschland Volkssport Nr. 1 und in Brasilien, vielleicht gerade noch in den Niederlanden, England und Italien. Alle anderen Nationen haben mindestens eine ebenso populäre Sportart im großen Länderführer von Baedeker vorzuweisen.

In Frankreich ist es neben der Leichtathletik der Radsport. Und Fußball ist für Franzosen nur interessant, wenn die Jungs was gewinnen. Vergleichbar mit Tennis in Deutschland. In einer Stadt wie Paris mit ihren 10 Millionen Einwohnern gehen zu einem Ligaspiel vom einzigen Pariser Erstligaclub Paris St. Germain weniger als 40.000 Zuschauer im Schnitt. Die gewinnen nämlich nix. Der letzte Meistertitel stammt von 1994, insgesamt waren es überhaupt nur zwei seit 1945.

Die Franzosen sind bei der WM dabei. Mit Mühe und Not, fast schon auf deutsche Art, qualifizierten sie sich für das Turnier in Doitschlondeh. Aber was wollen die Franzosen überhaupt bei der WM? Hier guckt doch auch niemand Wimbledon, seit kein Deutscher mehr dort was gewinnen kann. Zidane ist über seinen Zenit hinaus, bewegt sich teilweise schon wie ein alter Mann, sieht wie einer aus und verliert mit Madrid Spiel um Spiel. Nicht besser werden sich die Franzosen bei der WM insgesamt präsentieren.

Wenn er abgetreten ist und die Franzosen auf Normalmaß gestutzt worden sind, wird in Frankreich kein Hahn mehr nach den „Bleus“ krähen. Wie hier im Tennis.

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