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Schlagwort: Energie Cottbus

Das Rezept für die Slogans der Fußballclubs

Als man irgendwann damit begann, den Bussen der verschiedenen Nationalmannschaften, wie sie im jeweiligen Austragungsland durch die Wälder, über die Felder und Straßen bis zu den Stadien rumpelten, mehr oder weniger sinnvolle Slogans auf die Außenhaut zu pappen, da haben viele noch herzlich gelacht.

Damals ahnten sie noch nicht, dass sich ihr Verein nur wenig später auch so einen Slogan zulegen würde, und das nicht nur für ein Turnier, sondern gleich für immer. Da bleibt vielen das Lachen schon im Halse stecken. Selbst wenn das mit dem „für immer“ nicht so ganz zutrifft, denn der eine oder andere Club ist mittlerweile schon beim dritten Slogan angekommen. Schauen wir auf jene Slogans, wie sie teilweise intensiv, teilweise nur an der Peripherie der Vereine propagiert wurden und werden:

1. Bundesliga

FC Bayern Forever a team. Mia san mia.
Borussia Dortmund Wieder hier, wieder im Revier (2004). Echte Liebe (2010).
Hamburger SV Die Raute im Herzen (2006). Leidenschaft verbindet (2009). Nur der HSV (2011).
Werder Bremen 100% Werder (2006). We win! (2006). Lebenslang Grün-Weiß (2012).
Hannover 96 Die Roten (2006). Die Roten. Seit 1896 (2006). Unsere Stadt. Unser Verein. Unsere Leidenschaft! (2011).
VfL Wolfsburg Das ist Fußball (2002). Weck den Wolf in Dir! (2008).
FC Schalke 04 Wir leben Dich (2012).
1. FC Nürnberg Wir sind der Club.
Fortuna Düsseldorf Einfach nur Fußball (200x). Wo ist Deine Heimat?
Bayer Leverkusen Wir 04 – für Leverkusen.
TSG Hoffenheim Ein Team. Ein Weg. Einmalig. (20xx)

Keinen Slogan gefunden: VfB Stuttgart, SC Freiburg, Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt, Mainz 05, SpVg Fürth, FC Augsburg, Bayer Leverkusen.

2. Bundesliga

1860 München Einmal Löwe, immer Löwe (2010).
MSV Duisburg Die Zebras (2006). Leben.Liebe.Leidenschaft.MSV (2011).
Hertha BSC Play Berlin (2003). Aus Berlin. Für Berlin. (2010).
VfL Bochum Mein Revier ist hier (2003).
Energie Cottbus Im Osten geht die Sonne auf.
1. FC Kaiserslautern Das Herz der Pfalz (2006).
Eintracht Braunschweig Wir sind Eintracht (2012).
Dynamo Dresden Tradition verpflichtet (2011).
FC St. Pauli Kampf der Drittklassigkeit (2004). Non established since 1910 (2010).
1. FC Köln Meine Liebe. Meine Stadt. Mein Verein (2011).
Union Berlin Verliebt in Union (200x). Nicht ohne Liebe (2011).
Jahn Regensburg Eine Stadt! Ein Team! Ein Traum!

Keinen Slogan gefunden: Erzgebirge Aue, SV Sandhausen, FC Ingolstadt, VfR Aalen, SC Paderborn, FSV Frankfurt.

3. Liga

Alemannia Aachen Echt. Klasse. (2005).
Arminia Bielefeld Die Leidenschaft geht weiter (2006). Die Blauen (2007).
1. FC Saarbrücken Liebe kennt keine Liga (2007).
Offenbacher Kickers Die Kickers sind göttlich. Komm auf den heiligen Berg (2005).
Karlsruher SC Original KSC – Fußball seit 1894 (2010).
VfL Osnabrück Wir. Gemeinsam. Jetzt! (2009).
Hansa Rostock Unsinkbar seit 1965 (2010).
Chemnitzer FC Die Himmelblauen.
SV Wehen Wiesbaden Unsere Stadt, unser Verein, unser Ziel: 2. Bundesliga (2011).
SV Darmstadt 98 Die Lilien bleiben DA (2008). Wir Lilien. Aus Tradition anders. (2015)

Keinen Slogan gefunden: Preußen Münster, SpVgg Unterhaching, 1. FC Heidenheim, Hallescher FC, Stuttgarter Kickers, Wacker Burghausen, Rot-Weiß Erfurt, SV Darmstadt, SV Babelsberg.

(Für Ergänzungen in allen drei Ligen wäre man hier natürlich sehr dankbar.)

Es wird schnell deutlich, es existieren gemeinhin fünf Aspekte, die angesprochen werden wollen: Erstens, dass „wir“ alle zusammen irgendwas sind, meistens der Verein, manchmal die Stadt oder Region. Zweitens, dass man „echt“ sei, also keineswegs falsch oder kopiert oder Ähnliches. Drittens, dass man für immer treu sein werde. Da schwingt die große Angst mit, dass es im Misserfolgsfalle dann vielleicht doch nicht so sein würde. Viertens dass man selbst aus der Region sei, für die Region oder auch in der Region. Last not least die Emotion, ohne die heute ja gar nix mehr geht.

Die Slogans der Vereine bestehen also aus den folgenden fünf Zutaten:

1. Gemeinschaft

2. Authentizität

3. Treue

4. Lokalpatriotismus

5. Emotion

Wobei Punkt 5, die Emotion, gerne in der Farbe „Leidenschaft“, ansonsten in der Farbe „Liebe“ daherkommen darf — so einfach ist die Rezeptur für die Suppe der Fußballslogans zu entschlüsseln. Ungefähr die gleiche Rezeptur dürfte auch für die Texte der Vereinshymnen gelten.

Es fällt dann auch die Frage an, ob man als „Global Player“ seine regionale Verbundenheit heutzutage noch allzu sehr in den Vordergrund stellen sollte. Hat auch Borussia Dortmund erkannt und verließ sein regional anknüpfendes „Wieder hier im Revier“, hin zu einem generellen Blabla. Wichtiger ist mittlerweile nun mal, das Universale an einem Verein zu betonen. „Echte Liebe“ (z. B.) kennt man schließlich sowohl auf den Philippinen als auch in Chile. Und treu sein kann man von dort aus auch, während man weniger Herz der Pfalz oder sonstiger Regionen sein kann, und auch schlecht Berlin playen kann, wobei man gerade dort ja jüngst wieder vom Global- zum Zweitligaplayer hinabstieg. Hannover 96 und der 1. FC Köln tauschten quasi nur die Possessivpronomen aus, da waren die Slogans im Doppelpack wohl günstiger.

Die wenigen Ausnahmen bilden tatsächlich das Salz in der wenig gewürzten Suppe der Slogans der Vereine, wobei die Koketterie des FC St. Pauli, eben nicht etabliert zu sein („Non established since 1910″), ein schönes Paradoxon darstellt. Wäre man nicht seit 1910 oben dabei, würde dieser Slogan ja von niemandem zur Kenntnis genommen. Immerhin nimmt man bei Hansa Rostock etwas kreativeren Bezug auf sein Wappen („Unsinkbar seit 1965″) und damit am Ende auch wieder auf seine regionale Zuordnung. Interessant wäre im Falle Dynamo Dresdens („Tradition verpflichtet“) noch zu wissen, wozu Tradition jetzt genau verpflichtet, doch ungewollt ist es wohl nicht, die Beantwortung dieser Frage jedem Rezipienten selbst zu überlassen. In Wolfsburg musste man den Fans früher sogar noch erklären, was der VfL Wolfsburg überhaupt für eine Sportart betreibt („Das ist Fußball“). Angesichts seiner besonderen Geschichte im Niemandsland der Aufmerksamkeit sei ihm das wohl verziehen.

Ebenfalls sticht eine Komposition aus Punkt 5, der Emotion, und Punkt 3, der Treue heraus: „Liebe kennt keine Liga“ des 1. FC Saarbrücken, mittlerweile wohl auch an diversen anderen Orten des Fußballs gekapert, was wiederum belegt, dass nahezu jeder Slogan für jeden Club funktionieren würde.

Erstaunlich, dass diese Mode aus der Welt der Konzerne — da kann man bitte alle möglichen Claims selbst aufzählen — zu so austauschbaren Ergebnissen bei den Fußballvereinen geführt hat. Könnte daran liegen, dass die Hirne, die sich derartige Slogans ausdenken, die selben sind wie jene für die Claims der Firmen. Oder daran, dass die meisten Fußballvereine nun mal kaum einzigartige Eigenschaften besitzen, am Ende ist ein Fußballclub in erster Linie immer noch schlicht ein Fußballclub. Echt. Klasse.

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Bundesliga: Wenigste erzielte Tore pro Saison

Der 1. FC Kaiserslautern macht auch unter dem neuen Trainer Krassimir Balakov mit dem Thema weiter, mit dem er die ganze Saison über schon beschäftigt ist. Keine eigenen Tore zu erzielen. Mit 17 Toren zwar immerhin schon 2 mehr als Tasmania in dessen fabulöser Saison. Somit kommt der FCK schon mal um die Schmach herum, wie Hertha BSC vor 2 Jahren einen Negativrekord von Tasmania einzustellen (oder zu unterbieten?). Aber wenn da nicht rasch ein paar Mal getroffen wird, landet man auf dem vorletzten Platz dieser Liste.

Unter der ersten, chronologischen Liste folgt noch einmal die wesentlich interessantere Aufstellung sortiert nach der Zahl der wenigsten erzielten Tore. Die Gegentore sind in beiden Fällen noch dazu aufgezeigt, weil diese ja durchaus etwas über die relative Wertigkeit der wenig erzielten Tore aussagen.

Auch der Abschlussplatz ist aufgeführt, in seltenen Fällen reichte ein 16. Platz zum Klassenerhalt via Relegation, ansonsten bedeuteten die letzten drei Plätze natürlich den Abstieg. Beste Platzierung einer Mannschaft, die in einer Saison die wenigsten Tore aller 18 Teams erzielte, das wundert hier nun nicht, ist der MSV Duisburg auf dem 8. Platz aus der Saison 1997/1998.

Etwas erstaunlich, dass außer den Tasmanen mit dem 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach, Bayer Uerdingen und Fortuna Düsseldorf gleich vier rheinische Klubs die Co-Schlusslichter bilden, wo man doch im Rheinland so gerne feiert, was zumindest während des Spiels ohne Tore ein wenig schwierig ist.

Und der 1. FC Kaiserslautern sehe zu, dass er noch ein paar Mal trifft. Sonst droht Einreihung in diese Gilde der Torverweigerer. Das kann niemand wollen, schon gar nicht in der Region.

Chronologisch

Jahr Platz Mannschaft Tore
2011 17. Eintracht Frankfurt 31:49
2010 16. 1. FC Nürnberg 32:58
2009 18. Arminia Bielefeld 29:56
2008 17. Hansa Rostock 30:52
2007 18. Borussia Mönchengladbach 23:44
2006 13. Arminia Bielefeld 32:47
2005 18. SC Freiburg 30:75
2004 17. TSV München 1860 32:55
2004 18. 1. FC Köln 32:57
2003 18. Energie Cottbus 34:64
2002 17. 1. FC Köln 26:61
2001 18. VfL Bochum 30:67
2000 16. SSV Ulm 1846 36:62
1999 16. 1. FC Nürnberg 40:50
1999 17. VfL Bochum 40:65
1998 8. MSV Duisburg 38:46
1998 14. VfL Wolfsburg 38:54
1997 16. Fortuna Düsseldorf 26:57
1996 16. 1. FC Kaiserslautern 31:37
1995 17. MSV Duisburg 31:64
1994 18. VfB Leipzig 32:69
1993 13. 1. FC Nürnberg 30:47
1992** 12. Hamburger SV 32:43
1991 16. FC St. Pauli 33:53
1990 13. FC St. Pauli 31:46
1989 16. Eintracht Frankfurt 30:53
1988 16. Waldhof Mannheim 35:50
1987 16. FC Homburg 33:79
1986 15. Eintracht Frankfurt 35:49
1985 18. Eintracht Braunschweig 39:79
1984 18. 1. FC Nürnberg 38:85
1983 17. Karlsruher SC 39:86
1982 18. MSV Duisburg 40:77
1981 17. FC Schalke 04 43:88
1980 18. Eintracht Braunschweig 32:64
1979 17. 1. FC Nürnberg 36:67
1978 17. 1. FC Saarbrücken 39:70
1977 14. 1. FC Saarbrücken 43:55
1976 18. Bayer Uerdingen 28:69
1975 18. Wuppertaler SV 32:86
1974 15. MSV Duisburg 42:56
1974 16. Wuppertaler SV 42:65
1973 17. Eintracht Braunschweig 33:56
1972 15. Rot-Weiß Oberhausen 33:66
1971 14. Arminia Bielefeld 34:53
1970 15. MSV Duisburg 35:48
1969 13. Hertha BSC 31:39
1968 18. Karlsruher SC 32:70
1967 18. Rot-Weiss Essen 35:53
1966 18. Tasmania Berlin 15:108
1965* 14. Hertha BSC 40:62
1964* 15. Preußen Münster 34:52

* Nur 30 Saisonspiele
** 38 Saisonspiele

Jetzt zur interessanteren der beiden Listen, um die Spannung zu erhöhen stehen oben jene Mannschaften mit den meisten wenigsten Toren in einer Saison. Dafür fehlen hier die ersten beiden Saisons sowie jene Spielrunde nach der Wiedervereinigung mit 20 Teams.

Nach Zahl der erzielten Tore (und nach Zahl der erhaltenen Gegentore)

Jahr Platz Mannschaft Tore
1977 14. 1. FC Saarbrücken 43:55
1981 17. FC Schalke 04 43:88
1974 15. MSV Duisburg 42:56
1974 16. Wuppertaler SV 42:65
1999 16. 1. FC Nürnberg 40:50
1999 17. VfL Bochum 40:65
1982 18. MSV Duisburg 40:77
1978 17. 1. FC Saarbrücken 39:70
1985 18. Eintracht Braunschweig 39:79
1998 8. MSV Duisburg 38:46
1998 14. VfL Wolfsburg 38:54
1984 18. 1. FC Nürnberg 38:85
2000 16. SSV Ulm 1846 36:62
1979 17. 1. FC Nürnberg 36:67
1970 15. MSV Duisburg 35:48
1986 15. Eintracht Frankfurt 35:49
1988 16. Waldhof Mannheim 35:50
1967 18. Rot-Weiss Essen 35:53
1971 14. Arminia Bielefeld 34:53
2003 18. Energie Cottbus 34:64
1972 15. Rot-Weiß Oberhausen 33:66
1987 16. FC Homburg 33:79
1991 16. FC St.Pauli 33:53
1973 17. Eintracht Braunschweig 33:56
2006 13. Arminia Bielefeld 32:47
2004 18. 1. FC Köln 32:57
2004 17. TSV München 1860 32:55
2010 16. 1. FC Nürnberg 32:58
1980 18. Eintracht Braunschweig 32:64
1994 18. VfB Leipzig 32:69
1968 18. Karlsruher SC 32:70
1975 18. Wuppertaler SV 32:86
1996 16. 1. FC Kaiserslautern 31:37
1969 13. Hertha BSC 31:39
1990 13. FC St.Pauli 31:46
2011 17. Eintracht Frankfurt 31:49
1995 17. MSV Duisburg 31:64
1993 13. 1. FC Nürnberg 30:47
2008 17. Hansa Rostock 30:52
1989 16. Eintracht Frankfurt 30:53
2001 18. VfL Bochum 30:67
2005 18. SC Freiburg 30:75
2009 18. Arminia Bielefeld 29:56
1976 18. Bayer Uerdingen 28:69
1997 16. Fortuna Düsseldorf 26:57
2002 17. 1. FC Köln 26:61
2007 18. Borussia Mönchengladbach 23:44
1966 18. Tasmania Berlin 15:108

Korrekturen sind natürlich äußerst willkommen.

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Die Allerletzten

Der Kicker führt in seinem Sonderheft eine Auflistung, welcher Klub wie häufig Tabellenführer war. Dabei ist so eine Tabellenführung wie zuletzt bei Gladbacher Anhängern erlebt zwar sehr euphorisierend. Zudem lernt man auf diese Weise etwas. Den meisten Fans, so ihre Teams nicht zu den Dauergästen auf Platz 1 gehören, wird klar, dass man plötzlich etwas zu verlieren hat, etwas verteidigen muss; ein Umstand, den sie so sonst nicht kennen.

Doch die Fans der allermeisten Klubs wissen, dass es nicht die Aussicht auf Erfolg ist, die den Fußball gleichzeitig so lebendig und so hassenswert macht, sondern die Angst vor dem Misserfolg, vor dem totalen Untergang.

Rainer Calmund konnte nachts nicht schlafen, weil das Abstiegsgespenst nicht aus seinen Gedanken weichen wollte, und aufgehängt hat sich selbst in Südamerika noch nie jemand, weil sein Klub Meister geworden ist.

Dabei ist es natürlich noch einmal ein „psychologisch wichtiger“ Unterschied, ob man nur auf einem Abstiegsplatz oder aber dem allerletzten Platz der Tabelle steht. Ist man Letzter, pfeift hinter einem nur der Wind durch die Schlucht, in die man hinabzustürzen droht. Als Vorletzter steht man immer noch auf den Händen des Letzten, mit denen dieser sich verzweifelt an den Felsvorsprung klammert. Wie man auch als Letzter strampelt, es ist schlicht niemand mehr unter einem, der schlechter steht als man selbst. Und da bewahren nur die Hartgesottensten ruhig Blut. Trainer, Spieler, Fans.

Eine Auflistung, wer wie häufig Letzter in der Bundesliga war, existiert trotz der ausgewiesenen Dramatik dieser Situation (zumindest hier nicht bekannt) nicht.

Wer also in der Bundesliga ist extrem erprobt in diesem Drahtseilakt und für wen ist dieses Gefühl so selten wie Preußen Münsters Aufenthalt in der ersten Liga?

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Home | Startseite | e. V.

Nach dem damaligen Test auf Fremdsprachen der Webseiten der Bundesligavereine heute etwas für Zwischendurch:

Ein kurzer Check, welche Mottos und Botschaften die Klubs der 1. und 2. Liga auf ihren Webseiten anzeigen lassen, bringt Ernüchterndes zu Tage. In der ersten Liga ist es lediglich ein einziges Team, das überhaupt mehr mitteilen möchte als seinen eigenen Namen oder technischen Kram. Die Borussia aus München Gladbach. Immerhin ein weiterer Verein, der „Club“, möchte seine Leser dann wenigstens noch begrüßen.

Ansonsten dominiert die Vorgehensweise, allein den Namen des Vereins als Bezeichnung für die Startseite zu vergeben, wobei sich Puristen von jenen unterscheiden lassen, die noch ein „e. V.“ oder gar eine GmbH angefügt wissen wollen. Wichtig eigentlich nur für jene, die noch an der vollen Bezeichnung des FC Schalke 04 zweifeln.

Drei Klubs wollen zudem klarstellen, dass unter der jeweiligen Adresse nicht wie bei Twitter zur Zeit noch üblich lustige Streiche spielende Anonyme am Werk sind, sondern man tatsächlich auf der offiziellen Seite gelandet ist.

Am Ende bleibt die Gruppe an Webseiten, die gleich in medias technicologas res gehen und vermitteln, wo man sich auf der Seite gerade befindet und wo man sonst noch hingehen könnte.

1. Liga
Wir sind Borussia. Herzlich Willkommen. – Borussia Mönchengladbach
Willkommen – 1. FC Nürnberg
Offizielle Website des FSV Mainz 05
Werder Bremen – Die offizielle Homepage
Offizielle Website von Eintracht Frankfurt: Fußball in der 1. Bundesliga / Ein Verein, 16 Abteilungen
FC St. Pauli
FC Bayern München
Hannover 96
1. FC Kaiserslautern
1. FC Köln
Borussia Dortmund
VfB Stuttgart 1893 e.V.
FC Gelsenkirchen Schalke 04 e.V.
VfL Wolfsburg-Fußball GmbH: Startseite
Bayer 04 Leverkusen Fussball GmbH
HSV – News | Live-Ticker | Video | Fans | Offizielle Webseite des Hamburger Sport-Vereins: News
Home | SC Freiburg
Home >> achtzehn99.de

In der 2. Liga, klar, 2 ist ja auch doppelt so viel wie 1, verdoppelt sich mal eben die Zahl der Teams, die auf der Startseite gleich beim Namen der Seite auch noch eine Nachricht übermitteln möchten.

Erstaunlich, obwohl doch Dieter, der Bruder des Feindes des Internets, gerade mal ein paar Monate hinfort ist, erstaunlich aktuell dabei die Hertha aus Berlin, was aber auch dem durch einen unbekannten Gast an der Spree ausgelösten Rausch geschuldet sein könnte: Zählbarer Erfolg.

Nur leichte Anleihen bei Bill Shankly, dafür aber sehr kreativ, nimmt die Alemannia aus Aachen im Titel ihrer Webseite. Aachen liegt bekanntlich nicht weit von Holland entfernt, vielleicht war der Pate des Mottos dann doch eher der Herr mit den Gladiolen. Man wird es so nicht erfahren.

Einzig SpVgg Greuther Fürth mit seinem authentisch gebliebenen Trainer Buyo Buyo erdreistet sich übrigens, gegen den gesellschaftlichen Kodex im Lande der Bescheidenheit und Demut zu verstoßen: Da nennt der bis in alle Verdammnis Ewige Fünfte der 2. Liga doch mal eben seine Titelgewinne auf der Webseite direkt beim, nein, sogar noch vor dem Reinkommen. Dreist. Aber außergewöhnlich.

Ansonsten das selbe Bild wie in der 1. Liga, zwei Vereine halten noch den Hinweis darauf für nötig, dass man an dieser Stelle nun wirklich offiziell sei, die übrigen nennen nur ihren Namen, diesmal ausnahmslos ohne „e. V.“ oder „GmbH“ — hier tanzt nur der VfL Osnabrück aus der Reihe mit einer imposanten Konzentration aufs Wesentliche: „VfL“.

Dazu auch in der 2. Liga die Webseiten, die gleich mal Ernst machen mit dem Internet und mit Fachbegriffen wie „Landingpage“ oder „Startseite“ viele, viele unbescholtene Bürger, die diese Webseite zum ersten Mal aufsuchen, gleich wieder in die Flucht schlagen.

2. Liga
Hertha Mission erfüllt!
Alemannia Aachen | Auf Gedeih und Verderb
SpVgg Greuther Fürth – Deutscher Meister 1914, 1926 und 1929
Die offizielle Homepage des FC Energie Cottbus
DSC Arminia Bielefeld: Die offizielle Webseite
VfL Osnabrück: VfL
Karlsruher SC
TSV 1860 München
MSV Duisburg
FC Ingolstadt 04
FC Augsburg
VfL Bochum 1848
SC Paderborn 07
SC Rot-Weiß Oberhausen e.V. – Bundesliga Fußball in Oberhausen. Alles zur Saison, Jugend, Spielterminen, FanShop, Kartenvorverkauf
1. FC Union Berlin | Landingpage
Fortuna Düsseldorf 1895: Home
FSV Auswahlseite | FSV Frankfurt
FC Erzgebirge Aue | Startseite

Der Baade ist übrigens rund.

(Die 3. Liga ist, muss man leider feststellen, noch nicht so richtig als Profiliga im Bewusstsein angekommen. Vielleicht ist das eine oder andere Bewusstsein aber gerade auch nur zu faul.)

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Zünglein an der Tabelle

Natürlich muss man keinem Fußballinteressierten erklären, dass die Tordifferenz extrem wichtig werden kann, insofern als sie in bestimmten Konstellationen genauso viel zählt wie ein Punkt mehr als der punktgleiche Tabellennachbar zu haben. Und das vergisst über die gesamte Saison wohl auch niemand, schon gar nicht, so hofft man als Anhänger, wenn eine Mannschaft mal so richtig untergeht, eine Partie schon zur 60. Minute entschieden ist, weil man mit 3, 4 oder 5 Toren hinten liegt. Und genauso hofft man, dass allen auf dem Platz Beteiligten klar ist, dass es eben keineswegs gleichgültig ist, ob man nun mit 0:3 oder 0:7 nach Hause geht, von den direkten Auswirkungen dieses Unterschieds noch einmal abgesehen.

In den knapp 50 Jahren Bestehen der Bundesliga kam es schließlich mehr als nur ein Mal vor, dass sich elementare Fragen wie Abstieg oder Meisterschaft allein durch die Tordifferenz entschieden. Dazu kommt das Phänomen, dass nahezu keine Spielzeit vergeht, ohne dass nicht wenigstens eine Platzierung anhand der Tordifferenz entschieden würde. Und dass das wiederum Auswirkungen auf die Finanzen hat, muss man hoffentlich ebenfalls nicht mehr erwähnen.

Grün und Rot markiert sind jene Fälle, in denen tatsächlich die Frage Meisterschaft, Abstieg oder Teilnahme am internationalen Fußball mittels Tordifferenz entschieden wurden.

Früher war es der DFB, heute macht die DFL jedes Jahr drei Kreuze, dass die beiden besten Teams einer Saison noch nie punkt- und torgleich waren, wobei danach noch einige Kritierien mehr („Fragen zum Spielbetrieb“ anklicken) zum Einsatz kämen. Helfen diese alle nicht, steht man vor der Frage: Wo sollte man zu welchen Bedingungen ein Entscheidungsspiel austragen?

Rekord-Depp ist natürlich der Depp, Entschuldigung, der Club, der gleich zwei Mal wegen der schlechteren Tordifferenz abstieg, Stichwort Phantomtor. Der VfB Stuttgart hingegen wurde zwei Mal nur aufgrund der besseren Tordifferenz Meister. Ansonsten scheint die Drei-Punkte-Regel für eine geringere Häufigkeit von Punktgleichheit zu sorgen, wodurch die Ängste der DFL-Verantwortlichen ein wenig geringer geworden sein dürften.

Bis zur Saison 1966/1967 zählte nicht die durch Subtraktion ermittelte Tordifferenz, sondern der so genannte „Torquotient“, der sich denkbar einfach berechnen lässt, allerdings den Vorteil der mehr geschossenen Tore und somit eines vermeintlich attraktiveren Spielstils nicht berücksichtigt. Seit 1967/1968 gilt also die nicht mehr ganz neue Regelung der Tordifferenz im Gegensatz zum Torquotienten.

Die mit einem Asterix versehen Clubs mussten in die Relegation, welche sie dann aber erfolgreich bestritten. Fettgedruckte Mannschaften sind absolut punkt- und torgleich, während kursiv gestellte Teams zwar die selbe Tordifferenz aufweisen, eines der beiden Teams jedoch mehr Tore erzielte als das andere und ersteres somit vor dem zweiten rangiert.

Den sprichwörtlichen Vogel schießt die Saison 1974 ab, als sich die stolze Zahl von fünf punktgleichen Teams auf den Plätzen 9 bis 13 am Ende der Saison allein anhand der Tordifferenz in eine Reihenfolge bringen ließen.

2007/2008
4. Hamburger SV +21 47:26 54
5. VfL Wolfsburg +12 58:46 54
2006/2007
9. Borussia Dortmund -2 41:43 44
10. Hertha BSC -5 50:55 44
11. Hannover 96 -9 41:50 44
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Rolf Schafstall hatte doch Recht

Zu Schafstalls Unglück waren die Zeiten in Bezug auf pc-ness damals andere.

Nirgendwo ist die Zweite Liga so unangenehm wie in Cottbus“, sagt Herthas zweitligaerfahrener Kapitän Andre Mijatovic, „die Atmosphäre dort ist irgendwie schmutzig“ …

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Bek-ken-bau-er

Okay, die Überschrift passt nicht ganz, denn natürlich weiß man, als Deutscher, wie man diesen Namen auszusprechen und zu betonen hat. Nur halbgar gegessen werden kann deshalb die Meldung des sid, dass Energie Cottbus so schlau war und angeblich auch schon länger ist, den Presseheinis die richtige Aussprache der Namen ihrer ausländischen Spieler aufzuschreiben:

Pa-wie-tsche-witsch

kommt dann dabei heraus, wenn es um Savo Pavicevic geht. Welche der insgesamt 16 Möglichkeiten zur Betonung dieses Namens nun die richtige ist, erfährt man allerdings nicht.

Wozu gibt es Akzente auf Buchstaben oder andere Strichelchen, die das deutlich machen würden? In Cottbus wäre das anscheinend keine rhetorische Frage.

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Now that’s what I call a marketing flop

I‘m an alien … I‘m a legal alien … I‘m Bayer Leverkusen in Düsseldorf.

Hat wohl alles nix genutzt, die ganze Plakatiererei in Düsseldorf (Bild vom Düsseldorfer Hauptbahnhof) in dessen LTU-Arena Bayer Leverkusen in der Rückrunde spielen wird und auch heute schon im DFB-Pokal antrat.

[photopress:werkself_bayer_leverkusen_in_der_ltu_arena_1.jpg,full,centered]

Schlappe 18.000 Zuschauer wollten das Spiel gegen Energie Cottbus sehen, somit trotz Kapazität von über 50.000 weniger als im Heimstadion von Bayer mit seinen 22.500. Diese 18.000 sahen einen ungefährdeten 3:1-Sieg der … nun ja, wie wollen wir sie nennen? Es ist ja nicht die Heimmannschaft, es ist aber auch kein Gast. Also die Gastheimmannschaft wohl. Diese zog ins DFB-Pokal-Viertelfinale ein und niemand war dabei. Halten wir den Bayer-Sympathisanten und den Düsseldorfer Einwohnern zugute, dass es ein Spiel unter der Woche war, und dass Bayer Energie wahrlich nicht der attraktivste Club ist. Gleichzeitig bleibt zu konstatieren, dass man gegen Energie mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Sieg des eigenen Teams sieht und mit dem Viertelfinale nur noch 3 Siege vom Einzug in den Europapokal entfernt ist. Zudem bleibt der Pokalsieg 1993 der einzige nationale Titel, den Bayer Leverkusen je gewann. Und die Chancen auf die Meisterschaft waren für Leverkusen auch schon mal besser als zur Zeit. Dennoch nur 18.000.

Alien in Düsseldorf.

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Kompetenz in Schrott

Wieder sind drei Monate um, oder vier, oder irgendwie etwas dazwischen, denn janus hat wieder in die Tasten gegriffen. Das Jahr 2008 ist vorbei und die gute Punkteausbeute der Mannschaft vom Flinger Broich ebenfalls. Was dabei alles passierte, warum und wie genau, das liest man wieder wort- und witzreich in den neuesten Ausführungen des Herrn Bahnfahrer aus Bonn:

Am 06.12.08 ging es gegen den VfR Aalen von der Schwäbischen Alb. Die uralte Geschichte mit dem Nürnberger Busfahrer, der einst seinen Fan-Club zum Auswärtsspiel in der 2. Liga nicht nach Ahlen in Westfalen, sondern nach Aalen kutschierte und sich anschließend wunderte, warum er soll schnell in NRW war, die kennt ja wohl mittlerweile jeder, die erzähl ich nicht mehr. Eher schon, dass Aalen vor der Saison zu den Aufstiegsfavoriten zählte. Als man nach vier Spieltagen (!) noch nicht uneinholbar an der Tabellenspitze stand, zog man schnell die Notbremse und entließ den Trainer, Edgar „Euro-Eddy“ Schmitt. Anschließend holte man Jürgen Kohler als Trainer, und die Mannschaft, die in der letzten Saison der Regionalliga Süd mit Abstand den stärksten Sturm hatte, mutierte zur echten Beton-Mischmaschine, ausgehend vom Hauptsponsor und Namensgeber der heimischen Scholz-Arena (Firmenslogan, auch auf dem Mannschaftsbus: „Kompetenz in Schrott“) sowie von der Statistik, die für die 17 Spiele der Aalener vor dem Nikolaustag 2008 immerhin fünfmal das Ergebnis von 0:0 auswies. Dann musste Kohler aufgrund gesundheitlicher Probleme den Trainerjob an den Nagel hängen und wechselte auf den Posten des Sportdirektors. Auch der neue Coach ist kein Unbekannter, es handelt sich um Petrik Sander, einst geschätzter Übungsleiter bei Energie Cottbus. Ich muss nur noch ein wenig überlegen, dann fällt mir bestimmt auch ein, welchem Spielsystem er dort zumeist den Vorzug gab…

Auszug aus dem wie immer lesenswerten und wesentlich längeren aktuellen Bericht von „Janus‘ kleine Welt“.

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„SPORT BILD VERDREHT DIE TATSACHEN“

Eigentlich sollte dieser Beitrag den Titel „Hannos virtuelles Aquarium“ tragen. Später wurde dann aber eine Entdeckung gemacht, die einen anderen Titel erforderlich machte. Aber beginnen wir zunächst, wie es ursprünglich geplant war:

Manche Leute laden sich Bildschirmschoner runter, die ein Aquarium simulieren, und auch die Videos für den Fernseher, die ein vor sich hin brutzelndes Kaminfeuer zeigen, sind nicht unbekannt.

Wer Abwechslung wünscht, dennoch nicht auf den kontemplativen Charakter einer solchen Darbietung verzichten möchte, kann sich jetzt auf dessen Seite davon einlullen lassen, Hanno Balitsch beim Lesen des kickers zuzuschauen.

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Oder auch beim Rumsitzen.

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Oder beim Jonglieren eines Balles, alles animiert, was auf den Bildern nicht so deutlich wird.

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Oder bei anderen Non-Tätigkeiten auf hannobalitsch.de einschlummern.

(Bemerkenswert auch das seltsam unterklassige „Dreamteam“ von Hanno Balitsch: Tom Starke, Paolo Maldini, Thomas Kleine, Per Mertesacker, Martin Winkler, Christian Mikolajczak, Roy Keane, Ryan Giggs, Arnold Bruggink, Brian Laudrup, Daniel Stendel. Kein Maradona, kein Zidane, kein Pelé, und nicht mal Littbarski, Häßler oder Augenthaler. Eine wirklich merkwürdige Auswahl. Ob das etwas über seine Sicht des Fußballs verrät?)

Übrigens liest Hanno Balitsch gerne bildblog.de, listet es in seinen Bookmarks auf. Von bildblog aus ist es nicht mehr weit bis zu Stefan Niggemeier, Jens Weinreich und der aktuellen Zwanziger-Debatte. Ob Hanno diese auch mitbekommen hat?

Und während man so weiter auf der Seite herumsurft, entdeckt man noch einen anderen, diesmal tatsächlich interessanten Aspekt:

Sicher nicht der erste von vielen möglichen Fällen für das nicht vorhandene Sport-bildblog, hat Hanno Balitsch auf seiner privaten Webseite der Darstellung der Sport-FOTO zur Entstehungsgeschichte einer an ihm begangenen Tätlichkeit des Cottbusers Da Silva widersprochen.

Unter der Überschrift „SPORT BILD VERDREHT DIE TATSACHEN“ schreibt er u. a.:

[…] Was mich aber mindestens genau so ärgert, wie die falschen Anschuldigungen da Silvas ist die Art der Darstellung in der Sport Bild. Bereits vergangene Woche hat sich Axel Hesse von der Sport Bild bei mir gemeldet und mich mit den Aussagen da Silvas konfrontiert. Ich habe bewusst darauf verzichtet etwas dazu zu sagen, da ich mich nicht auf das Niveau der reißerischen Story aufgrund von Falschaussagen herab begeben wollte. Leider wurde ich heute was das Niveau betrifft mehr als bestätigt. Während nämlich auf der Titelseite (in der Nord-Ausgabe) das Thema noch als Verdacht angekündigt wird („Balitsch soll Ost-Klub beleidigt haben“), suggeriert die Überschrift des Artikels („Darum schlug da Silva zu“) schon die Richtigkeit der von da Silva erhobenen Anschuldigungen. Mit der Frage „Doch war Balitsch wirklich nur das Opfer?“ unterstützt Sport Bild da Silva in seinem Bemühen mich zum Täter (als Provokateur) zu machen. Eine solch einseitige Darstellung ist journalistisch höchst fragwürdig und einer seriösen Zeitung unwürdig. Deshalb behalte ich mir rechtliche Schritte vor und lasse den Sachverhalt diesbezüglich gerade anwaltlich prüfen.

Euer Hanno

Tolle Zeiten, diese modernen Zeiten. Noch vor 10 Jahren hätte man, so man überhaupt die Sport-FOTO liest, der Darstellung des Magazins glauben müssen. Hanno Balitsch hätte sich mühsam zu einer Gegendarstellung oder Korrektur durchkämpfen müssen, heute kann er für jeden zugänglich und nachlesbar zumindest auf seiner eigenen Seite widersprechen.

Gar nicht so schlecht, so ein eigenes Aquarium.

Noch mal wiederholt:

„Ich habe bewusst darauf verzichtet etwas dazu zu sagen, da ich mich nicht auf das Niveau der reißerischen Story aufgrund von Falschaussagen herab begeben wollte.“

Wir stellen fest: Es ist nicht nur schlecht und langweilig, wenn der neue Typ des Profifußballers Abitur hat und lesen und in diesem Fall sogar schreiben kann (ob er selbst schreibt, oder schreiben lässt, ist hier eher zweitrangig).

Und angesichts dieser Einstellung verwundert auch nicht Balitschs Antwort auf die Frage, welchen Beruf er ergriffen hätte, wenn er kein Fußballprofi hätten werden können: „Sportjournalist“.

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NÖ means NÖ — NÖ-Fußball

Was ist NÖ-Fußball?

Man würde annehmen, dass „NÖ-Fußball“ entweder das ist, was Energie Cottbus in dieser Saison oder Griechenland seit Otto Rehhagel spielen. Oder etwas, was nur in den frühen 1980ern vornehmlich im Dunstkreis von Drei-Akkord-schrammelnden Ansammlungen unmusikalischer, aber in den Vorzug von 0,33l-Bierdosen gekommen seiender Menschen en vogue gewesen sein kann.

Doch, ach, andere Länder, andere Abkürzungen: NÖ-Fußball ist lediglich die Bezeichnung für Fußball in Nieder-Österreich. Was, wie man hier weiß, nur entfernt etwas mit Fußball zu tun haben kann.

Es gibt bei diesen seltsamen Neinsagern — so kennt man die Österreicher gar nicht — noch mehr dieser Kajüte: eine NÖ-Landesgartenschau, das Theaterfest NÖ, das Sportland NÖ und die NÖ-Landersregierung. Ja, so stellt der kleine Mann sich Regierungen vor.

Sind Blogger von dort eigentlich auch NÖ-Blogger? Wir sagen: NÖ.

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Schamhafte Sinnpflanze

Auch mimosa pudica genannt.

Nach dem bereits dritten sieg- und torlosen Spiel waren Rost und Torwart Gerhard Tremmel heftig aneinandergeraten. Nach Ansicht von Rost hatte der Schlussmann [sic! (Anm. d. Red.)] der Lausitzer im Internet zu heftig Kritik an Team und Trainer geübt. „Wo kommen wir denn hin, wenn jeder Spieler öffentlich die Mannschaft kritisiert“, sagte Rost. Tremmel hatte auf seiner Homepage geschrieben: „Nun stecken wir also gleich wieder unten drin und müssen gar nicht auf Hannover oder Bochum zeigen, sondern sollten uns an die eigene Nase fassen. Und zwar wirklich an die eigene…“ Für Rost ging die Kritik zu weit. „Das kann er so nicht sagen“, betonte der Mittelfeldspieler.

Was meint Timo Rost damit, wenn er sagt: „kann er so nicht sagen“, wenn Tremmel es nachweislich doch schrieb?

Ist Timo Rost der Auffassung, dass Gerhard Tremmel, wenn er den selben Text sinngemäß mit anderen Worten formulierte hätte, alles richtig gemacht hätte?

Was genau an „so“ kann Tremmel gemäß Timo Rost „so nicht sagen“ — dass man sich an die eigene Nase fassen solle oder dass man gar nicht erst auf Hannover oder Bochum zeigen solle?

Kurze, aber nicht unwichtige Frage an mich selbst: Mit welchem komischen, von mit Mimosen noch euphemisierend umschriebenen Menschen ausgeübten Sport beschäftige ich mich eigentlich?

PS: Laut oben verlinktem Eintrag heißt die Pflanze Mimose auf englisch „touch-me-not“. Und Timo Rost auch nicht.

Quelle.

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