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Schlagwort: EM-Qualifikation

Ist die EM-Quali wörklöch so schröcklöch öde?

Nun, das wissen wir noch nicht, ob die EM-Quali öde sein wird. Aber wir wollen es retrospektiv einschätzen können, ob sie es gewesen sein wird.

Jaja, der neue Qualifikationsmodus macht alles langweilig. Doch auch wenn man die Reform der EM (das dicke Ende kommt ja erst am, äh, Ende, also beim eigentlichen Turnier) hier nicht entschuldigen möchte: Schaut man sich die Gruppen genauer an, sind in den meisten zumindest die Plätze hinter dem vermeintlich sicheren Gruppensieger keineswegs so vorhersehbar, wie vielleicht anzunehmen war.

Deshalb das folgende Spielchen zur Einschätzung der Vorhersehbarkeit dieser EM-Quali. Auch wenn jetzt schon ein Spieltag rum ist, dürfte es für dieses Vorhaben noch nicht zu spät sein. Flugs noch mal nachgelesen: Die ersten beiden Teams qualifizieren sich direkt. Der punktbeste Gruppendritte ebenfalls. Die übrigen acht Gruppendritten spielen in den gehabten Playoffs gegeneinander die vier verbliebenden Endrunden-Teilnehmer aus.

Wer wird in den Gruppen jeweils Erster oder Zweiter und wer wird Dritter? Auflösung leider erst in anderthalb Jahren, aber dann sicher interessant zu sehen, wie viel man heute ahnte. Also bitte einmal für jede Gruppe die zwei sicheren direkten Qualifikanten und einen Dritten in den Kommentaren tippen. Danke.

Zur Einfachheit hier die Liste aller Gruppen mit ihren Teilnehmern:

Gruppe A: Niederlande, Tschechien, Türkei, Lettland, Island, Kasachstan.

Gruppe B: Bosnien und Herzegowina, Belgien, Israel, Wales, Zypern, Andorra.

Gruppe C: Spanien, Ukraine, Slowakei, Weißrussland, Mazedonien, Luxemburg.

Gruppe D: Deutschland, Irland, Polen, Schottland, Georgien, Gibraltar.

Gruppe E: England, Schweiz, Slowenien, Estland, Litauen, San Marino.

Gruppe F: Griechenland, Ungarn, Rumänien, Finnland, Nordirland, Färöer.

Gruppe G: Russland, Schweden, Österreich, Montenegro, Moldawien, Liechtenstein.

Gruppe H: Italien, Kroatien, Norwegen, Bulgarien, Aserbaidschan, Malta.

Gruppe I: Portugal, Dänemark, Serbien, Armenien, Albanien.

Gewinne gibt’s keine, außer einer imaginären vergoldeten Glaskugel, aber wie gesagt — erst in anderthalb Jahren. Eine sinnvolle Investition in die Zukunft also, hier mitzuraten/-expertisen.

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Gewinnspiel: Eigentorschützen der Nationalmannschaft

„Wer Trainer Baade kennt, weiß, dass“ es bei diesen Gewinnspielen nichts zu gewinnen gibt außer Freude. Und natürlich Erkenntnis, vor allem.

Die DFB-Frauen erzielten in 345 (!) Länderspielen gerade mal ein einziges Eigentor, dies war dann aber ein besonders bitteres, wie es den Männern noch nicht passiert ist. Tina Wunderlich war im Olympia-Halbfinale 2000 gegen Norwegen die schwarze Krähe, die das Spiel für Gegner Norwegen entschied.

Bei den Männern fielen, auch relativ zur höheren Anzahl Spiele gesehen, deutlich mehr Eigentore. Da es insgesamt aber trotzdem eine überschaubare Zahl bleibt, gehe ich diesmal nicht in Vorleistung.

Welcher DFB-Spieler schoss wann ein Eigentor in welchem Länderspiel?

Jahr Spieler Anlass Gegner Tor Ergebnis
1908 Ernst Jordan (Langmeier) Test Schweiz 1:2 3:5
1910 Walter Hempel Test Niederlande 2:3 2:4
1912 Max Breunig Test Niederlande 5:3 5:5
1923 Henry Müller Test Finnland 0:1 1:2
1924 Hans Lang Test Ungarn 0:2 1:4
1931 Reinhold Münzenberg Test Frankreich 0:1 0:1
1932 Hans Stubb Test Schweden 4:3 4:3
1939 Hans Klodt Test Jugoslawien 1:2 3:2
1941 Hans Rohde Test Schweiz 4:2 4:2
1951 Jupp Posipal Test Irland 0:1 2:3
1955 Karl Mai Test Italien 0:1 1:2
1958 Herbert Erhardt Test Tsch’slowakei 2:2 2:3
1961 Willi Giesemann Test Dänemark 5:1 5:1
1978 Rolf Rüssmann Test Schweden 1:1 1:3
1978 Berti Vogts WM 2. Finalrunde Österreich 1:1 2:3
1981 Manfred Kaltz „Mini-WM“ Argentinien 1:1 1:2
1988 Eike Immel Test Jugoslawien 0:1 1:1
1993 Thomas Helmer „US-Cup“ Brasilien 0:1 3:3
1995 Thomas Helmer EM-Quali Wales 1:1 2:1
1997 Jürgen Kohler WM-Quali Albanien 0:1 4:3
1998 Oliver Kahn EM-Quali Türkei 0:1 0:1
2002 Oliver Kahn Test Israel 0:1 7:1
2002 Arne Friedrich EM-Quali Färöer 1:1 2:1
2007 Christoph Metzelder EM-Quali Slowenien 1:1 2:1
2011 Arne Friedrich EM-Quali Österreich 1:1 2:1
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Engliçe Woche

Heute beginnt die engliçe Woche, kaum Erholung, direkt weiter, näkstes Spiel.



Wäre zu hoffen, dass alle Beteiligten sie unbeschadet überstehen. Denn am Ende der engliçen Woche stünde dann ein deuчer Sommerurlaub.

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Das entspannende Schweigen der Schäfchen

Die Schäfchen haben in Wirklichkeit gar nicht geschwiegen, doch waren sie nicht zu hören. Das eine Schäfchen sitzt bei Spielen hinter dem Mikrofon. Die anderen Schäfchen sitzen auf den Rängen.

Begibt man sich zu einem Qualifikationsspiel wie gegen das fußballerisch unpopuläre Kasachstan in eine Kneipe, so bewirkt das eine ganze Menge. Eine ganze Menge Entspannung.

Niemand macht Sitzplatz oder Sicht streitig. Niemand verlangt lauteren Ton. Und das ist das Angenehme und Entspannende an einem solchen Ereignis.

Das eine Schäfchen redet einem als Zuschauer kein Spiel schlecht, über das man selbst eine andere Meinung hat. Und das Pfeifen der anderen Schäfchen hört man gar nicht erst, weil der Ton so leise ist, dass man den Kommentator nur als entfernte Geräuschkulisse und die Zuschauer vor Ort im Stadion überhaupt nicht wahrnimmt.

Das Resultat ist eine ziemlich konträre Bewertung der Partie verglichen mit dem Urteil der beiden Schafsgruppen. Wer da im Publikum gepfiffen hat, war wohl nicht dabei, als es ein Dutzend Mal hintereinander nur 2:1 gegen Albanien hieß, als man 0:0 auf Island spielte, als selbst das Berti-Vogtssche Schottland eine echte Gefahr darstellte und als Jens Nowotny oder Jens Jeremies noch Leistungen auf den Platz zu werfen sich erlaubten, die Bastian Schweinsteiger selbst an schlechten Tagen wie am vergangenen Samstag locker übertrumpft.

Und dass das eigentlich Angenehme an einem Stadionbesuch ist, dass einem niemand das, was man doch selbst sieht, vor- und einsortiert. Weshalb man sich nicht darüber ärgern muss, sei es auch noch so falsch und unangemessen. Das wird an solchen Abenden wieder deutlich: wie entspannend das Schweigen der Schäfchen ist.

Im Grunde kann man bei derartigen Anlässen also auf beides verzichten: auf den Kommentator und auf den reinen Stadionton, wenn es ihn denn gäbe. Jedenfalls sofern dort Schäfchen mit Gedächtnissen sitzen, welche erst im Jahr 2006 ihre Arbeit aufgenommen haben.

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Eurovision Football Contest

Ich habe immer mal wieder in Zwiegesprächen oder bei Twitter darauf hingewiesen. Oft erntete ich Erstaunen.

Ab der EM 2016 werden 24 Teams an der Europameisterschaft (in Neusprech: „Euro“) teilnehmen.

Das ist eine Katastrophe.

Nicht nur bringt es die Soße zurück, dass sich 16 von 24 qualifizierten Teams für das dann neu einzuführende Achtelfinale qualifizeren und somit die „vier besten Dritten“ aus sechs Gruppen à vier Teams weiterkommen, während die schlechteren zwei Dritten ausscheiden, was es möglich macht, mit einer Niederlage und zwei Remis weiterzukommen, statt, wie es eigentlich sein sollte in einer Vorrunde, auszuscheiden.

Es verändert (vielleicht) auch die Qualifikation für die Europameisterschaft völlig.

Noch ist zwar nicht klar, wie das geschehen wird. Man könnte ja auch das alte System beibehalten und einfach die Gruppenzweiten sich ebenfalls qualifizieren lassen. Wie es früher war, als die Knute der UdSSR noch dafür sorgte, dass 10 bis 15 heute teilnehmende Nationen kein eigenes Team stellen durften und Jugoslawien noch ein solches war, man aber x Teilnehmer für eine Weltmeisterschaft suchte. Das wäre gut.

Bei nur 53 UEFA-Mitgliedern bedeuten 24 Teilnehmer aber, dass sich fast jede zweite Nation für das Endturnier qualifiziert, was durchaus gänzlich andere Qualifikationswege denkbar werden lässt. Zum Beispiel eine Vorqualifikation der Kleineren mit anschließendem 1:1-Playoff, zusammengestellt nach der Platzierung in der völlig lächerlichen Coca-Cola-Weltrangliste der FIFA. Oder Dreier-Gruppen oder Vierer-Gruppen. Mit anschließendem weiteren Playoff. Oder ein Setzen der 12 besten, auf dass die Übrigen eine herkömmliche Qualifikation ausspielen. Alles noch nicht klar, eine Änderung der Verhältnisse ist aber definitiv.

Und wer gestern und auch am Freitag schon die EM-Qualifikation verfolgt hat, wenn auch nur mit halbem Auge, der kommt nicht umhin, diese möglichen Änderungen zu bedauern: Es wird kein 1:1 von Färöer gegen Nordirland mehr geben, kein 0:0 von Italien in Nordirland, kein 1:3 von Serbien zu Hause gegen Estland und auch keine Partien der Deutschen gegen Kasaschstan, Aserbaidschan, San Marino, Liechtenstein oder Färöer.

Man muss schon sehr, sehr dem kapitalistischen, zirkusartigen, showmäßigen („Mach mal Show!“) Teil des Fußballs zugeneigt sein, der stets nur noch Barka gegen Arsenal sehen will, und aus gewisser verbliebener Überheblichkeit alle Teams aus dem Osten generell unter Fallobst subsumiert, um das nicht zu bedauern.

Hier ist kaum Schlimmeres vorstellbar: keine Großkampftage in der Qualifikation mehr würde bedeuten, diesem Innersten des europäischen Fußball das Wesen zu nehmen — und das Interesse auch aufgrund von fehlenden Gelegenheiten immer weiter zu senken. Ein Eigentor par excellence. Wollen wir hoffen, dass das alte Modell bewahrt bleibt. Aufgrund all der Rufer und Beschwerer à la Karl-Heinz Rummenigge bezüglich der „zu großen Belastung“ ist dies aber nicht sonderlich wahrscheinlich.

2016 24 Teams.

Auf der Mauer.

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Druck in Bildern bzw. in Gesichtern

Kai Pfaffenbach war angeblich zu Jugendzeiten „ein Freund“ von Oliver Kahn. Jedenfalls war er ihm dann später öfter noch nahe, siehe dortige Galerie.

Jetzt weiß man auch endlich, welcher Fotograf das absolut furchteinflößende Bild (Nr. 6 in der dortigen Galerie) von Oliver Kahn gemacht hat, welches inzwischen dem Jugendschutz unterliegt.

Man sollte es auch als Erwachsener nicht mehr anschauen, kurz bevor man ins Bett geht (deshalb auch der frühe Veröffentlichungszeitpunkt dieses Beitrags).

Aber mindestens genauso interessant: Was gab es denn in einem Deutschland-Trikot eigentlich einmal derart ekstatisch zu bejubeln?

Hätte man sich fast denken können: Eine Parade beim 2:1-Sieg gegen die Fußballgroßmacht Färöer war’s. Zu Hause.

Druck, unmenschlicher.

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