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Schlagwort: Deutschland

Trostpreis

Hatte ich mich kürzlich noch beschwert, dass ich nie was gewinne, hab ich jetzt endlich was gewonnen.

Schwimmflügel mit dem Aufdruck „FC Eigenheim“ von der LBS. Toll.

Währenddessen hat ein Bekannter von mir justament eine Karte für das Spiel Deutschland — Polen gewonnen. Er kommt also nicht nur zu einem deutschen WM-Spiel, er muss nicht mal dafür bezahlen. Ich gratuliere ganz aufrichtig und blase derweil er im Stadion sitzt die Schwimmflügel auf. Grmpf.

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Wenn der Dummschwätzer gewählt wird (X)

Das Time-Magazin hat eine Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt erstellt. Nun kann man über die Kriterien bei solchen Listen immer streiten, interessant sind sie trotzdem zu lesen.

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Nur: was macht der Dummschwätzer zwischen all diesen mächtigen und einflussreichen Menschen? Sein Einfluss beschränkt sich auf seinen FC Bayern und ab und an mal eine Trainerentscheidung beim DFB. Ansonsten hat er doch gar keinen Einfluss. Und die WM haben Bayer und Daimler nach Deutschland geholt.

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Polen verliert

Polen hat am Wochenende ein Testspiel gegen Litauen mit 0-1 verloren. Das ist ja ähnlich einschüchternd wie die Ergebnisse von Ekuador.

Allerdings hat Deutschland zum Beispiel ein Testspiel gegen die Slowakei mit 0:2 verloren und äußerst beschwerlich gegen China mit einem höchst glücklich verwandelten Elfmeter durch Torsten Frings nur 1:0 gewonnen.

Wir sprachen schon von der Sinnhaftig- bzw. losigkeit, Testspielergebnisse ins Kalkül zu ziehen. Ich halte dennoch, auch ohne dieses Ergebnis, Polen für einen der schwächsten europäischen Teilnehmer. Ad hoc fällt mir keiner ein, den ich für schlechter halte. Abgesehen natürlich von Spanien, das zwar immer tolle Fußballer hat, aber sowieso so früh wie es geht ausscheidet. Sonst noch jemand schwächer als Polen? Nein.

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Wenn der Dummschwätzer Auto fährt (IX)

Der Dummschwätzer fährt Auto. Das macht er gerne, das machen sie ja alle gerne in diesem Lande. Der Dummschwätzer ist „Chef“ des WM-OKs, allerdings glaubt das hoffentlich niemand ernsthaft. Das einzige, was der Dummschwätzer macht, ist sein Gesicht in die Kameras zu halten. Die tatsächliche Arbeit leisten Leute im Hintergrund, die sich auch mal länger als 10 Minuten konzentrieren können.

Damit aber alle weiterhin glauben, dass der Dummschwätzer die WM organisiert und diese überhaupt erst nach Deutschland geholt hat, hat er ein besonderes Nummernschild bekommen.

„WM 2006″, aus dem bairischen Landkreis Weilheim.

Ts.

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Deutsche Torhüter halten Elfmeter?

Der Daily Express schreibt zu Lihmäns gehaltenem Elfmeter gegen Villareal:

„Deutsche Torhüter halten Elfmeter. Das ist einfach so.“

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Hardy Grüne das entkräftigen kann. In meinem eigenen Team haben auch schon mehr als 10 verschiedene Torhüter im Tor gestanden, alle mit deutschem Pass, aber keiner von ihnen hat je einen Elfmeter pariert.

Freuen wir uns trotzdem darüber, dass bei einem möglichen Duell gegen England im Achtelfinale nun alle englischen Nationalspieler vor Jens Lehmann zittern werden, won’t they?

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Eine Mär weniger

„Neu war für mich auch, daß immer alle 90 Minuten lang marschieren. Wenn du in Deutschland zehn Minuten vor Schluß 0:2 hinten liegst, schenkst du das Spiel ab. Hier mußt du bis zur letzten Sekunde rennen, egal ob es 0:4 steht.“

Das sagt Arsenals Аляксандр Глеб, den man in Deutschland auch unter dem Namen Aljaksandr Hleb kennt. Vor dieser Saison ist er von der Saure-Gurken-Truppe-Nr. 1, dem VfB Stuttgart, zu des Lehmanns toller Truppe gewechselt. Dabei sagt das Klischee doch, dass man gegen deutsche Mannschaften sich eines Sieges nie sicher sein darf, egal, wie hoch man führt. Denn angeblich geben deutsche Mannschaften nie auf.

„Die deutschen Spieler hören erst dann auf zu kämpfen, wenn sie im Bus sitzen.“

sagt zum Beispiel Ronald Koeman.

Was Gary Lineker einst sagte, brauche ich nicht zu zitieren, es steht im ja hier im Banner zum WM-Special.

Laut Hleb scheint das aber nicht zu stimmen. Schlechte Aussichten also für die WM?

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Marry me and get my ticket

Auch wenn ein Gericht in der letzten Woche einen Kauf von WM-Tickets via eBay als rechtens erklärt hat, so galt dieses Urteil doch ausdrücklich nur für diesen Einzelfall. Gründe, die seitens des WM-OKs zulässig sind, sind Tod, Krankheit und noch zwei, drei. Weitergegeben werden darf das Ticket dann zwar an alle möglichen Leute, am einfachsten geht es aber, wenn man es an ein Familienmitglied weitergeben will.

Deshalb: am besten einfach den eBay-Verkäufer des eigenen Tickets heiraten, schon gibt’s keine Probleme mehr.

Leider sollte man das vor der WM bereits hinter sich gebracht haben, sonst wird’s schwierig mit dem rechtzeitigen Erhalt der Karte. Das ist ärgerlich, dann gerade während der WM, gibt es massig freie Termine beim Standesamt. Am Tag mit dem einprägsamen Datum 20.06.2006 gibt es zumindest in dem hier zitierten Standesamt noch ordentlich Platz für Heiratswillige, denn an dem Tag spielt Deutschland gegen Ekuador.

An einem solchen Tag einen wichtigen außerfußballerischen Termin zu haben, ist keine gute Idee. Lasst Euch das von jemandem gesagt sein, der am Tag des WM Spiels Deutschland-Polen 1974 getauft worden ist: am 3.7.1974. Wie meine Mutter berichtet, hatten es alle ganz eilig, Opa Hamborn (seines Zeichens Anhänger von Hamborn 90 und nicht von Hamborn 07, das muss man auch erst einmal schaffen), Onkel W. und auch der Priester selbst. Hat dann wohl noch vor Anpfiff geklappt mit der Prozedur.

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Was scholl ich in der Nationalelf?

Nein, liebe Leute, Mehmet scholl zu Hause bleiben. Er scholl nicht für Deutschland spielen. Das hat einen ganz einfachen Grund. Er ist seit Jahren nur noch eine Ersatzwurst und was soll man mit einem Spieler, der immer nur 20 Minuten pro Spiel spielen „kann“? Bei der WM spielen wir außerdem nicht gegen Arminia Bielefeld und können da in der 85. Minute gegen platte Verteidiger ein bißchen zaubern. Unsere — möglichen — Gegner heißen England, Argentinien oder die Niederlande. Ich glaube nicht, dass deren Verteidiger sich einfach so ausschollen lassen.

Abgesehen davon denke ich, dass diese „holt Scholl in die Nationalelf“-Aktion in erster Linie von Wehmut und Schollalgie (in Anlehnung an Ostalgie) geprägt ist, weil der „Scholli“ bald die Scholle an den Nagel hängt, und nicht von seinen tatsächlichen Leistungen. Seit 1989 spielt er in der Bundesliga, da gibt es viele, die kennen die Bundesliga gar nicht ohne Scholl. Und so wie man eben ein wenig an dem superalten gammeligen Abi-Shirt hängt, hängt man auch am „Mehmet“.

Es gibt aber einen, der noch länger aktiv ist, und den man aus ähnlichen Gründen in die Nationalelf holen sollte, kurz bevor er seine Karriere beendet: Claus Reitmaier. Ja.

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…lange nichts

Gerade sprach ich noch davon, dass ich mich für andere Sportarten kaum interessiere, da ist das Jovo Stanojevic, Spieler der Baskteballmannschaft von Berlin, in einem Interview mit der B. Z. ebenfalls aufgefallen.

B. Z.: Und was ist typisch deutsch?

Stanojevic: Vielleicht, dass die Menschen in Deutschland Fußball so sehr lieben und dahinter in der Beachtung erst mal lange nichts kommt.“

Gutes Auge, Jovo.

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Paul McCartney war dabei

Eine englischsprachige Seite extra für die ausländischen Besucher in Deutschland: Soccer in Germany

Wie fast immer, wenn offizielle Stellen irgendwas auf die Beine stellen, haben sich ein paar kleine Fehler eingeschlichen. Erstaunlich, dass das Wunder von Bern in München stattfand.

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Und was macht Paul McCartney da links auf dem Platz neben Helmut Schön?

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Let’s be Dschörmän

Das WM-Maskottchen ist deshalb ein Löwe, weil der Löwe quasi der Inbegriff für Deutschland ist. Unter mir wohnt eine Omi, die frei laufende, wilde Löwen füttert. Nachts stellt sie immer ein paar Tellerchen mit gerissenen Tieren vor die Tür. Ein anderer Nachbar findet das nicht so toll, weil die Löwen danach oft in der Nähe der Haustür ihr Geschäft verrichten, aber diese Probleme mit den Löwenhaufen gibt es ja überall in Deutschland. Auch auf Autobahnen sind streunende Löwen häufig ein Problem, wer kennt nicht die Kadaver von überfahrenen Löwen auf der Straße? Ja, ein trauriger Anblick.

Der Name des Maskottchens ist Goaleo, weil das deutsche Wort für „Tor“ eben „goal“ ist. Ständig höre ich die Fans rufen, „Auf geht’s Verein-xy, schieß ein goal, schieß ein goal, schieß ein go-ho-hoal.“ Und nach Treffern machen die Stadionsprecher die Ansage „Goal in der 76. Minute durch den Spieler mit der Nummer 6.“ Oliver Kahn und Jens Lehmann waren die Protagonisten in der G-Frage und in den Nachrichten sprechen die Nachrichtensprecher davon, dass Bayern München mit 3:2 goals die Eintracht Frankfurt besiegt habe. Der Fernsehkommentator sagt während des Spiels gerne „Ein goal würde dem Spiel jetzt guttun.“ und ich selbst erwische mich immer wieder, wie ich beim Zuschauen jubelnd aufspringe und rufe: „Goal!“. Da war es nur logisch, dem Maskottchen diesen Namen in abgewandelter Form zu geben.

Ein Teil des Ticketverkaufs nennt sich „Hospitality-Programm“, denn hospitality bedeutet, wie schon an anderer Stelle erwähnt „Gastfreundschaft“, das kann man aber nicht einfach so sagen, denn dann würde jeder merken, dass mit der hospitality eben keine Gastfreundschaft gemeint ist, sondern besonders teure Eintrittskarten.

Die Balljungen, die während der WM den großen Fußballstars die Bälle zuwerfen werden, heißen „ball crew“. Nicht einfach eine Gruppe von Kindern, sondern eine crew: So muss man sich nennen, will man erfolgreich sein. Nicht auszudenken, wenn die Balljungen und -mädchen mal daneben griffen oder ihren Job nicht richtig erledigten. Das geht natürlich nur als crew. Wäre man einfach eine Gruppe von Kindern, wäre man doch arg unfähig. Und zugleich hat man das im Deutschen so lästige sprachliche Problem der beiden Geschlechter, die man immer erwähnen muss, mit erledigt. Zwei Fliegen, eine Klappe.

Und weil die Musik, die man als typisch für Deutschland empfindet, nun mal entweder Hip-Hop, Reggae oder lateinamerikanische Musik ist, blieb auch keine andere Wahl als Shakira — eine unbekannte Kellnerin aus Finsterwalde — ein Lied vor dem WM-Finale singen zu lassen. Wie man weiß, liegt Deutschland fast in Lateinamerika, zumindest vom Mars aus betrachtet. Das Verhältnis zu unseren Nachbarländern Belize und Costa Rica ist traditionell gut, allein die immer in orange auflaufenden Honduraner pflegen eine gewisse Rivalität zu uns. Das gehört aber zum Fußball dazu.

Zurück zur Kellnerin mit ihrem Lied. Ich werde mich total mit diesem Lied identifizieren können. Schließlich ist er auch besonders fußball-affin mit seinem Titel „Hips don’t lie“, was so viel bedeutet wie dass Hüften nicht lügen können. Angesichts der gerade aufkommenden Diskussion um die vielen Schwalben im Fußball wage ich das zu bezweifeln, aber nun denn, das Organisationskommitee hat bis jetzt noch immer den Nerv der Deutschen getroffen, so wird es auch mit dieser Kellnerin und ihrem Lied sein.

Was die immer für komische Vornamen im Osten haben…

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Aber Aberglaube

Ich habe einen Bekannten, der schwallert mir immer die Ohren voll mit irgendwelchen Eishockeygeschichten. Eishockey ist der Sport, den ich immer nur zu Olympia gucke und bei dem sich die Spieler prügeln, nicht wie beim Fußball die Fans. Letztens setzte dieser Bekannte mir einen Floh ins Ohr, dass nämlich Deutschland seine letzten beiden Titel, Weltmeister 1990 und Europameister 1996, immer dann gewann, wenn die DEG zuvor deutscher Meister im Eishockey wurde.

Die Abergläubischen unter uns dürfen also hoffen.

Ich persönlich glaube allerdings nicht an solche an den Haaren herbeigezogenen Zusammenhänge. Ich habe genug damit zu tun, das alte Sofa wieder aus dem Keller zu holen, auf dem ich den Gewinn des EM-Titels 1996 verfolgte.

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Lifesaver auf deutsch

Für jene Glücklichen [Serben], die ein Visum und Tickets haben, hat eine Belgrader Boulevardzeitung einen fünfmonatigen Deutschkurs begonnen. Täglich erscheinen fünf für das tägliche Fan-Überleben in deutschen Städten wichtige Sätze, wie:

„Wo kann ich billiges Bier kaufen?“

„Wo ist das nächste Bordell?“ und

„Rufen Sie den Notdienst, ich bin total betrunken.“

(Leider weiß ich nicht mehr, wo ich das gefunden habe…)

Dank Zangel04 weiß ich jetzt wieder, wo man es u. a. finden kann.

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