Hier haben wir ein wunderbares Exemplar einer echten Traditions-Salami.
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Nach dem schmackhaften Verspeisen stellen sich dann wie von selbst natürlich einige Fragen.
- Wann wurde die Tradition begründet?
- Gelten nur im vorigen Jahrhundert begründete Traditionen als solche?
- Wer entscheidet mit welcher Legitimation, wann eine Traditions-Salami auch so heißen darf?
- Welche definierenden Merkmale muss die Salami (oder die Tradition) besitzen?
- Kann eine Tradition auch enden, darf sie unterbrochen oder eingemottet und dann reaktiviert werden? Ist sie übertragbar? Falls ja, nur mit Ausweis?
- Ist eine Salami ohne Tradition weniger wert, muss man sich mehr anstrengen, um sie zu mögen?
- Obwohl man sie nicht sehen, nicht riechen, nicht schmecken und nicht anfassen kann: Ist Tradition wirklich so ungefährlich für den menschlichen Organismus, wie die Traditionalisten behaupten?
- Inwiefern rechtfertigt die nachgewiesene Existenz von Tradition den höheren Verkaufspreis?
Fragen über Fragen, doch voller Bauch studiert nicht gern. Außerdem hat die gedankliche Beschäftigung mit möglichen Antworten ohnehin noch viel Zeit, denn natürlich würde niemand auf die verwegene Idee kommen, eine Salami Traditions-Salami zu nennen, wenn sie in Wahrheit gar keine Traditions-Salami ist.
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