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Schlagwort: Bundesliga

Torhüter mit den meisten Eigentoren in der Bundesliga

50 Saisons der Bundesliga sind fast rum, man blickt immer noch auf all das, was war. Jeder kennt zum Beispiel das wunderbare Eigentor von Tomislav Piplica, bei dem sich allerdings niemand an den Schützen des Schusses erinnert (Antwort hier). Und weil damit klar ist, dass Tomislav Piplica als Torhüter ein Eigentor erzielt hat, steht auch sofort die Frage im Raum, welche Torhüter die meisten Eigentore in diesen 50, na, neunundvierzigeinhalb Saisons erzielt haben.

Es ist — bitte keinen Tusch! — der Schütze des wohl skurrilsten Eigentores der Bundesligageschichte himself.

Hier also die sehr kurze Liste all jener Torhüter, welche mehr als 1 Eigentor während ihrer Karriere erzielt haben.

1. Tomislav Piplica 3
2. Richard Golz 2
Oliver Reck 2
Andreas Köpke 2
Simon Jentzsch 2

Quelle der Daten ist diesmal weltfussball.de, und ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass sie korrekt ist, denn das würde bedeuten, dass Oliver Kahn durch seine gesamte Bundesligakarriere mit 0 Eigentoren gekommen ist. In der Nationalmannschaft hat er dagegen alleine deren 2 erzielt.

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Schalke ungewohnt treffsicher

Achja, Silvester mal wieder.

Das klassisch lustige Programm muss also her.

Ich hab zwar noch nie verstanden, was Humor mit einem Jahreswechsel zu tun hat, aber dann sei es so. Hier also der kleine Schmunzler zur Einstimmung aufs Jahr 2013, das Jahr des Confed-Cups in Brasilien.

Aufgezeichnet am 22. März 2003, als der FC Schalke zu Hause in seiner damals noch neuen Schalke-Arena den TSV 1860 München empfing. Marco van Hoogdalem gelingt ein besonderes Eigentor vorbei an seinem eigenen Torwächter Frank Rost, wie man es in 50 Jahren Bundesliga selten gesehen hat.



Alle Daten zum Spiel.

Natürlich lange nicht so imposant wie das Eigentor von Helmut Winklhofer, das sogar Tor des Monats wurde, aber auch schon ganz schick. Vielleicht kommt ja 2013 ein weiteres für die Annalen hinzu.

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Fortuna legt vor: „Das Haus vom Veh“

Für mich bleibt diese ewige Rivalisiererei im Fußball ja ein Rätsel, welches ich bis zu meinem Totenbett wohl nicht begreifen werde.

Wenn diese Rivalität allerdings so hervorragend verpackt und vor allem dezent dosiert daherkommt wie in diesem Video, in dem sogar einige Beteiligte der Rivalität zwischen Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankfurt selbst auftreten, hat es das Zeug zum Klassiker der Fußballkultur.



… und wird auf der Gegenseite hoffentlich allein mit Humor der ähnlichen Kategorie beantwortet.

Leider ist die Verknüpfung „im Fußball Beteiligte und Humor“ ein schwieriges Feld. Ausnahmen wie dieses Video hier bestätigen nur die Regel. Dies gelingt „Das Haus vom Veh“ allerdings mit einem Ergebnis, welches den offensichtlich großen Aufwand wert war.

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Gastfreundschaft nach Mainzer Art

Wenn man in einem neuen Stadion (hier: in der Coface-Arena) Kabinen anlegt und diese später für seine Gäste bereit stellt, würde man eigentlich annehmen, dass es nach guter Sitte so ist, dass man seinen Gästen den bestmöglichen Service, die höchste Qualität anbietet, und man selbst zur Not eben auf die eine oder andere Luxuriösität verzichtet.

Wenigstens aber, das sollte selbstverständlich sein, würde man seinem Gast niemals etwas anbieten, was schlechter als das ist, was man sich selbst zugedacht hat. So weit, so gebräuchlich ist diese Sitte in ganz Deutschland, vielleicht sogar in ganz Europa oder auf der ganzen Welt.

Mit Ausnahme eines kleinen, gallischen Dorfs namens Mainz, in welchem man doch tatsächlich den Gästen zunächst Minderwertiges anbieten wollte, ehe Manager Christian Heidel immerhin darauf plädierte, den Gästen doch wenigstens Gleichwertiges anzubieten.

Manager Christian Heidel hat eine hohe Wertigkeit auch für die Gäste gefordert“, berichtet Abele. So wurden nachträglich bequemere Sitzbänke und Rückenlehnen installiert.

Offensichtlich wollte man Heidel aber nicht ganz verstehen oder hat Dienst nach Vorschrift gemacht. Heraus kam dabei das Folgende:

Zum Aufwärmraum mit Kunstrasen und Trainings-Fahrrädern hat aber nur der Kabinentrakt der 05er Zugang.

Schlechter Stil, dessen man sich nicht einmal bewusst zu sein scheint, sonst würde man ja nicht bereitwillig im Interview über diese Machenschaften Auskunft geben.

Dass das alles passiert sein könnte, ohne dass die sportlich Verantwortlichen davon etwas geahnt hätten, ist leider eher nicht anzunehmen. Schließlich mischt Thomas Tuchel auch in anderen Aspekten sehr konkret mit:

Trainer Thomas Tuchel hat nämlich eine auf Millimeterangaben genaue Vorstellung davon, wie lang die Grashalme zu sein haben.

Bei Thomas Tuchel hätte man kein anderes als dieses Verhalten erwartet, beim Punkt Gastfreundschaft der Mainzer allerdings schon.

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Zahlen lügen nicht: Stadien immer unsicherer

Die Zahlen lügen nicht. Die Stadien der Bundesliga werden immer unsicherer. Das spiegelt sich nicht zuletzt in ständig fallendem Zuschauerinteresse wider. Früher ging man unbehelligt und -beschwert ins Stadion. Heute fürchten viele aufgrund eigener Erfahrungen oder derer von Freunden und Bekannten den Gang ins Epizentrum des Terrors, in ein Bundesligastadion.


Zuschauerschnitt pro Spiel der 1. Bundesliga

Die Grafik zeigt deutlich, dass die Zuschauer der mangelhaften Sicherheit Tribut zollen (müssen). Waren es einst ganze Familien, Frauen, Kinder, Junge und Alte, die sich an einem Stadionbesuch erfreuten, trauen sich heutzutage nur noch die ganz Hartgesottenen ins Stadion. Dass man bald Mittel und Wege findet, diesen Trend umzukehren, bleibt zu hoffen, ist aber unwahrscheinlich.

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In der Bundesliga baden

Er mag heute mehr als nur ein wenig Patina angesetzt haben, aber lange Zeit war er das einzige Printmedium von nennenswerter Reichweite, das die Bundesliga begleitete. Nicht erstaunlich, dass in seinem Archiv zu stöbern besonders spannend wie erhellend ist, wenn es um die vergangenen 50 Jahre Bundesligafußball geht. Noch dazu, wenn die vielen Daten, Namen, Bilder und Ereignisse so ansprechend und bestens navigierbar aufbereitet sind, wie in diesem Fall der Sonderrubrik zu „50 Jahre Bundesliga“ bei Kicker online.

Elf der Saison, Saisonverlauf jedes einzelnen Teams, Bilder der Saison, Oldie & Youngster der Saison, meiste Karten sowie noch Vieles mehr und als i-Tüpfelchen die Cover einiger ausgewählter Ausgaben des Kickers aus der jeweiligen Saison.

Von „FCB mit Breitnigge zum Titel“ über „Schale geht ins Schwabenland“, „FCB: Andersson schreibt Geschichte“ bis zum „Wunder Wolfsburg“ ist alles dabei, sowohl in fußballhistorischer als auch in stilprägender Kicker-sprachlicher Hinsicht.

Was ich beim mehrmaligen zufälligen Besuch der Rubrik stets übersehen hatte: Oben in der roten Jahresleiste kann man sich durch die einzelnen Saisons bewegen und dann wird, was zunächst nur aus den Daten der schnöden Premierensaison bestand, eine Fundgrube Wochenendfreizeit vernichtenden Ausmaßes.

Widerstehen sollte man dieser Verlockung trotzdem nicht.

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Was bisher geschah (III): Fortuna — FC Bayern 0:5

Oder auch: „Scheiß dode Houßn!“

Einfach nur Fussball — reicht gegen Bayern nicht

Gunnar vom Stehblog, welcher übrigens einst Kandidat beim DSF-Superfan-Quiz war, lud zu dieser Partie ein. Mit 20 Euro ein äußerst bezahlbarer Sitzplatz im Gästebereich, ziemlich weit oben und so mit gutem Blick auf das Spiel das Abschlachten der Fortuna.

Die Anfahrt problemlos per PKW und Parken auf P2 im Gästebereich absolviert, trafen wir noch vor dem Stadion auf LizasWelt und den Baziblogger (nach Spielende auch noch auf Breitnigge samt dessen erstmalig aus Anlass dieser Partie bloggender Gemahlin), testeten die Bratwurst (okay) samt Brötchen (mega-matschig-weich, nicht mehr benotbar) und begaben uns schließlich auf unsere Plätze. Wie wenig vorhersehbar Fußball ist, sieht man an den Tipps der allesamt den Bayern zugeneigten Vorgenannten, welche da meist über ein 1:1 nicht hinausgingen, schließlich sei Fortuna sehr defensivstark. Dachte man.

Auf den Plätzen angekommen, war klar: Es wird wieder kein Netz geben, bei 54.000 Handies im ausverkauften Stadion ist das wohl immer noch ein Problem. Dafür sorgte ein Bayernfan hinter uns, dem Idiom nach unverkennbar Franke, für größere Unterhaltung. Solch ein rollendes R samt t-d-Schwäche bekommt sonst niemand hin, der nicht in Franken aufgewachsen ist. „Scheiß dode Houßn!“ gröhlte er auch sofort als die Mitglieder der Band „Tote Hosen“ vor dem Spiel geehrt wurden. Nun ist sich über Dialekte lustig zu machen immer ein wenig schal, schließlich sprechen nur die Menschen um Hannover herum keine solchen und des eigenen ist man sich ja meist nicht bewusst.

Mit welcher Verve er bei jeder Gelegenheit aber auch noch ein „Scheiß 1. FC Nermberch“ anfügte, lässt erahnen, dass es da Momente in seiner Jugend gegeben hat, die eine Abnabelung von seiner eigentlichen Heimat sehr schmerzhaft werden ließen.

Doch ist ein depperter Fan, der von homophoben Sprüchen bis zu ständigen Beschwerden darüber, dass Fortuna ja „gar nicht mitspielt“, keine Peinlichkeit ausließ, wirklich bemerkenswert? Wenn es von der Partie selbst nicht viel zu berichten gibt, vielleicht schon.

Allerdings war da ja auch noch ein Publikum anwesend, und das lieferte eine Stimmung par excellence. Hier der Eindruck von kurz vorm Einlaufen der Spieler, als die gesamte Fortuna-Kurve und die Gegengerade ihre Fähnchen wedelten und inbrünstig sangen. Warum ist es am Rhein so schön? Offensichtlich zu nicht geringen Teilen, weil die Menschen hier mit guter Laune und Sangesfreude ausgestattet sind.

Besäßen Länderspiele doch nur ein Zehntel dieser Atmosphäre vom Samstag in Düsseldorf, man könnte sich alle debilen Animationen sparen und wäre immer noch in guter Fußballlaune inmitten einer solchen fußballhungrigen Masse.

Hier noch mal in groß, was das Banner sagte:

„Wirkt auch noch nach 12.369 Tagen“

Flugs im Kopf überschlagen, dass man auf etwas über 30 Jahre kommt, welche diese 12.369 Tage bedeuten, landet man natürlich bei diesem Ergebnis hier, dem legendären 7:1, von dem man wohl auch in weiteren 12.369 Tagen in Düsseldorf noch sprechen wird. Dazu gab’s dann noch ein über die Zuschauer gerolltes Banner mit allen Torschützen und einem geknickt dreinschauenden Sepp Maier von damals. Beschwörung älterer Geister, wie man jetzt weiß: erfolglos.

Während dem FC Bayern ein 5:0 über einen Aufsteiger kaum der Rede wert ist. Zumal dann, wenn sich dieser über 90 Minuten keine echte Torchance erspielt. Eher hätte es 0:7, 0:8 oder gar 0:10 ausgehen können, was auch der kicker so sah, der ein Chancenverhältnis von 0:14 (!) zählte. Fraglich, ob man diesen Sachverhalt in einer Zusammenfassung überhaupt richtig herausarbeiten kann. Die gesamten 90 Minuten jedenfalls sahen genau so aus, wie ein Chancenverhältnis von 0:14 klingt.

Bemerkenswert allerdings dieses Bild:

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.

Nämlich keinen Unterschied zum Bild oben vor Anstoß, dabei ist das untere Bild nach Abpfiff dieser so ungleichen Begegnung entstanden. (Fast) Niemand hatte das Stadion verlassen und die Fortuna-Kurve feierte ihr Team weiterhin so, mit allen Fahnen und lauten Gesängen, als hätte dieses nicht grade eine demütig werden lassende Klatsche erhalten.

In den meisten Revierstädten hätte man schon längst Teer und Federn bei der Hand gehabt, sofern man nicht fluchtartig aus dem Stadion gerannt wäre; in Düsseldorf feiert man nach dem Abpfiff und auch schon beim 0:2-Pausenstand sein Team mit solcher Leidenschaft, als gehöre man per se in die Bundesliga oder aber sei sich bewusst, dass diese Partie einmalig bleiben könnte, bei unglücklichem weiterem sportlichen Verlauf.

Vielleicht übertreibt der Autor hier aufgrund nicht zu verhehlender Sympathien für solch ein Auftreten, aber das ist der Sportsgeist, den man im Fußball braucht. Und damit ist nicht gemeint, immer zu feiern, egal, wie die Partie ausgeht, denn dann bräuchte man gar nicht erst zum Fußball zu gehen. Sondern die Unterstützung auch dann nicht weniger werden zu lassen, wenn es eigentlich aussichtslos ist. Gegen Schalke hat das letztens gut funktioniert, hier dann wie bereits erwähnt weniger. Eine beneidenswerte Attitüde, mit der man in Düsseldorf ins Stadion geht.

Was natürlich nichts daran ändert, dass später am Abend in der Altstadt ganze Straßen durch menschliche, gut behelmte Sperren abgeriegelt wurden, weil sich Bayern- und Fortuna-Fans gegenseitig mit fliegenden Altbiergläsern begrüßten und die eine oder andere Blutlache auf dem Boden der Bolkerstraße entstand. Da es aber zu keinen größeren Ausschreitungen kam, darf das wohl als ein in der Altstadt normales Phänomen bewertet werden.

Andere Städte verfügen nun mal über kein Oktoberfest e Altstadt, so dass sich derartige Szenen auch nicht ereignen können. Zehn Prozent Idioten gibt’s noch dazu überall, in jedem Land, bei jedem Club. Solch einen Support wie bei Fortuna gibt’s allerdings zur Zeit nirgendwo sonst im Land*.

(* Das ist eventuell eine Hyperbel.)

Falls hier jegliche Anmerkung zum Geschehen auf dem Platz fehlt: Da geschah nichts. Nichts in Richtung Bayerntor, es gab nur Einbahnstraßenfußball zu sehen und wer vielleicht zur Pause auf ein Wunder à la Schweden gehofft hatte, sah sich enttäuscht. Meist schafften die Fortunen es nicht mal, bis zur Mittellinie in Ballbesitz zu bleiben. David wäre empört, in einer Metapher mit Goliath für diese Fortuna stehen zu sollen. Hinten war dann von der im bisherigen Saisonverlauf erlebten Defensivstärke auch nichts über, und dann kommt eine Partie dabei heraus, bei der einem Angst und Bange um den weiteren Saisonverlauf wird. Schließlich ist mit 8 von 34 Spielen ein Viertel der Saison absolviert und die Bayern stehen bei maximaler Punkteausbeute und 26:2 Toren.

Fortuna gewinnt an jenem Abend nur Sympathien und verbreitet gute Laune, sportlich muss es eben wieder gegen andere Gegner klappen. Gegner allerdings, und nicht übermächtige Sagengestalten, die immer ein bis zwei Mann mehr auf dem Platz zu haben scheinen, wie jene Bayern um vor allem Franck Ribery vom vergangenen Samstag. Dann ist mit eigenen Torchancen nämlich in erster Linie „dode Houße“.

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Was bisher geschah (II): Den #tkss entdecken

Der #tkss ist der „Tweet-Kick Schäl Sick“, wobei die letzteren beiden Vokabeln angesichts der medialen Übermacht, mit der Kölner Kulturgut im Unverhältnis zu tatsächlich existenten und dieses auslebenden Anteilen der Bevölkerung in die Lande gesendet wird, wohl nicht mehr erklärt werden müssen. Die „schäl sick“ ist die „scheele Seite“ Kölns, welche auf der scheelen, also falschen, dummen, schlechten Seite des Rheins liegt, welches in diesem Fall die rechtsrheinische bzw. östliche Seite ist. Und ein Tweet-Kick ist leider kein Rumgebolze von Menschen, die Twitter nutzen, aber immerhin ein Treffen fußballaffiner Twitterer (und Blogger). Was dann so aussieht wie im Bild hier rechts.

Ins Leben gerufen wurde der #tkss vom Italo-Schwaben LLcurly, der gleichzeitig die Gazetta di Kalk betreibt, nur echt in rosa, von hirngabel, der neben dem Brustring auch als hirngabel bloggt, und von DooMiniK2k, bekannt durch effzeh.com und die sektiontwitter, ein Fanclub des 1. FC Köln, von Menschen gegründet, welche sich über Twitter kennenlernten.

„Was bedeutet eigentlich #tkss?“

Zum inzwischen 14. oder 15. Male traf man sich im „Brauhaus ohne Namen“, welches — für einen Besucher aus dem Revier überraschend — irgendwann den Ausschank einstellte, weil das Fass leer, der Abend vorangeschritten war und den Bediensteten ihrerseits nach Feierabend dürstete. Wirsing war der Hashtag des Abends, das bedarf keiner weiteren Erläuterung, wird doch der nächste #tkss unter einem neuen Motto stehen. Vergänglich ist nicht nur der Wirsing, sondern auch und vor allem die Erinnerung der Twitternutzer.

„Was ist ein Tweet-Kick?“

So trifft man dort — man darf auch ohne Anmeldung erscheinen, obwohl diese gewünscht wird — auf zur Zeit meist etwa 30 weitere fußballaffine Twitterer, die man dem Namen nach kennt oder eben erst -lernt. Smalltalk ist in großen und kleinen Runden möglich, und aufgrund der großen Fluktuation an Anwesenden bilden sich, ganz wie im Netz beim Twittern, wo sich jeder an ein Thema anhängen kann, immer wieder neue Runden. Hier rechts im Bild das Phrasenschwein des #tkss, das sogar ein Trikot mit der Aufschrift „tkss“ trägt. Schließlich fallen, wo über Fußball gehobelt wird, auch reichlich Phrasen.

Empfehlenswert ist der #tkss für alle, die einen solchen Termin in Köln einrichten können (etwa 5 Minuten zu Fuß vom Bahnhof Messe/Deutz entfernt) und die nicht menschenscheu sind, was man der „Netzgemeinde“ ja wohl nur aus Ahnungslosigkeit nachsagt. Erstens gibt es keine „Gemeinde“ und zweitens ist sie mehr oder weniger so menschenscheu wie Menschen es eben sind. Wer nicht in der Nähe von Köln wohnt, kann auf Glück hoffen, dass sich Pendants wie bereits geschehen in Berlin, München, Hamburg und zuletzt in Hannover nach seiner Machart bilden. Im anderen Fall spricht nichts dagegen, ähnliche Einrichtungen in der eigenen Heimat einzurichten. Noch werden keine Lizenzgebühren erhoben.

Und wie LLcurly zurecht monierte, existiert noch kein solcher fußballaffiner Twittertreff im Ruhrgebiet. Wer also Zeit und Lust auf ein ganz klein wenig Organisationsarbeit hat, sei hiermit aufgerufen. Alle anderen strömen weiterhin zum #tkss nach Köln oder eben nach München, Hamburg, Berlin oder Hannover.

Siehe dazu auch: „Treffen in Köln“, als sich Blogger zum Pokalfinale der Frauen in Köln verabredeten. Kurzer, aber extrem schlauer Hinweis: Will man sich wirklich kennenlernen und unterhalten können, sollte man eher nicht zusammen ein Fußballspiel besuchen, sondern lieber irgendwo einkehren. Zum Beispiel beim allmonatlichen #tkss, der hier seinen neuen Termin sucht.

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Drei Punkte zum Südderby

München ist schön. Sehr schön sogar, sehr sehens- und erlebenswert. Da kann man sich nicht länger als nötig mit bereits lange entschiedenen Spielen aufhalten. Steht es erst einmal 3:1, 4:1, 5:1 oder gar 6:1, und das schneller als man gucken kann (gucken, gesungen wird ja nicht), dann darf man ruhigen Gewissens aus dem Stadion zu einer der anderen Sehenswürdigkeiten Münchens aufbrechen. Im Prinzip schon vorher klar, wenn der Gegner VfB Stuttgart heißt, tatsächlich dann nach der Stuttgarter Führung für kurze Zeit in Gefahr. Wobei sich wahrscheinlich niemand der Flüchtenden von etwas ähnlich Profanem wie einem hohen Sieg — einer Niederlage nämlich — hätte aufhalten lassen, zurück in die Stadt zu strömen, noch bevor die Partie beendet gewesen wäre.

Das Opernpublikum in München zu bashen ist allerdings originell wie Hans Sarpeis Tweets und zurecht merken Stimmen an, dass nicht nur hohe Siege ein etwas weniger seltenes Ereignis in München sind als anderswo — hohe Siege gegen den VfB Stuttgart sind sogar eher die Regel. Und so nahm das Unheil seinen Lauf, wie es stets der Fall ist, seit Labbadia die Mannen mit dem Brustring gegen München auf dem Feld dirigiert: Es hagelte Gegentore en masse. Man fühlte sich fast zurückversetzt in die Anfangszeit der Bundesliga, als ein 6:3 oder ein 7:2 viel häufiger geschahen als heute. Nun geht es ja auch anderen Vereinen bei den Bayern so, dem FC Basel zum Beispiel, oder Sporting Lissabon, aber diese Regelmäßigkeit der hohen Niederlagen des VfB Stuttgart ist ein wenig beängstigend, weil so wenig mit den sonstigen Leistungen dieser Mannschaft korrelierend. Man wünschte sich einen Stuttgarter Trainer vor den Mikrofonen, der Erklärungen parat hätte, um wenigstens berechtigte Hoffnung auf Besserung beim nächsten Mal entwickeln zu können. Da geht dann aber leider die Schere auf zwischen dem, was medial durchkommt, und was tatsächlich in des Trainers Kopf und auf seinen Taktikbögen vorgeht: Nichts Genaues weiß man nicht.

Was man sich allerdings dann doch gewünscht hätte seitens der sonst so oft über Spielpläne und unerwünschte Ansetzungen palavernden Rummenigge und Hoeneß: Dass sie sich über den zu Beginn ihrer Saison viel zu leichten Spielplan beschweren. Wie soll eine Mannschaft da in Fahrt kommen, wenn sie in den ersten beiden Partien nur gegen Kanonenfutter antreten muss? Doch gemach, gemach: Diese Beschwerde wird sicher folgen, wenn die erste Partie verloren gegangen sein wird. Denn ob der FC Bayern wirklich funktioniert, das weiß man nach diesem Südderby nicht. Man weiß nur dass die drei Punkte da bleiben, wo sie immer bleiben, wenn der Gegner VfB Stuttgart heißt. Aber das … hatte man auch vorher irgendwie schon geahnt.

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Meister hier, Meister da

Wie eine Umfrage vor einiger Zeit hier auf der Seite ergab, nutzen zwei Drittel der Besucher Twitter nicht, weshalb es wohl immer mal wieder vorkommen wird, dass auf jenem Kanal begonnene Themen schließlich hier als Beitrag landen. Dem Charakter Twitters, dass seine Nachrichten nach wenigen Sekunden schon wieder im Aufmerksamkeitsorkus landen, muss man dann eben auf diese Weise begegnen, indem man die Dinge zumindest etwas dauerhafter festhält.

Angeregt von einer Diskussion, die diesmal @artus69 und @nember begannen, sammelten wir heute Spieler, welche in der Bundesliga mit 2 verschiedenen Vereinen Meister wurden. Die ausnahmsweise noch nicht vollständige Sammlung nach gemeinsamem Erinnern findet sich hier.

(Und dann soll es demnächst auch mal wieder mit der Gegenwart und nicht allein der Vergangenheit und Zahlen- respektive Datenhuberei weitergehen. Wer aber noch Ergänzungen für diese Aufstellung wüsste, ist herzlich willkommen.)

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Bundesliga-Zeitleiste beim NDR

Man kann dem Thema zur Zeit nicht entrinnen — und das ist auch gut so. Plötzlich öffnen sich Archive und werden neben den Anekdoten auch die sportlichen Ereignisse aufbereitet und zugänglich gemacht, die ja schon 49 Jahre lang irgendwo geschlummert haben müssen. Neben der schicken, immer noch laufenden Reihe bei Der Libero machen das natürlich auch die alten Medien. Einer, der dabei besonders viele Ereignisse aufgetrieben hat, ist der NDR. Und sie gleich auch praktibal navigierbar präsentiert. Wenn der NDR naturgemäß seinen Schwerpunkt auf die Vereine des Norden setzt, dann bleibt das Ganze trotzdem sehr durchstöbernswert.

Oder wer wusste schon, dass 1997 mal ein Spiel des FC St. Pauli abgesagt werden musste, weil Sturmböen das Stadiondach zerstört hatten? Oder aus welchem Grund Fiffi Kronsbein 1966 bei Hannover 96 entlassen wurde? Oder wer der erste „bekennende“ Toupet-Träger der Bundesliga war?

Für die Antworten zur Zeitleiste beim NDR (wird erst bei Mouseover unten aktiv).

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Blog-Krokant: Heute aus Münster

Wenn dem Peters zu langweilig ist, geht er aufs Eis. Natürlich nicht ohne sein Laptop. Auf dem Eis fallen ihm dann die dollsten Dinger ein, und so hat er von dort auf dem Eis mal eben ein neues Projekt ins Leben gerufen. Fokus Fussball ist eine Presseschau rund um den Fußball und damit ein erster (?) ernsthafter Konkurrent von indirekter freistoss, welcher in dieser Disziplin einst prämierte Maßstäbe setzte. Wie es bei einem Produkt aus dem Hause Peters nicht anders zu erwarten war: Optisch schön anzusehen, die Metapher mit dem „Grün, wegen Fußball, zwinker, zwinker“ nicht überdehnt und die ersten drei Ausgaben lesen sich schon so, dass man zum Wiederkommen neigt: Fokus Fussball.

Wie das Produkt „Fokus Fussball“ stammt auch die nächste Geschichte aus Münster. Matthias in der Weide, der „Schalkefan“, hat nach seinem Analogbloggen während der EM dem Fass voller Ideen mal wieder die Krone aufgesetzt. „Die kleine Geschichte vom Bundesliga-Rasen in Tüten“ erzählt davon, wie er jene Graskrumen rettet, welche die einzigen Überlenden des ersten Bundesligaspieltags vor 50 Jahren darstellen. Denn in keinem anderen als dem Stadion von Preußen Münster dürfte man 50 Jahre lang nie den Rasen ausgewechselt haben. Weshalb die von in der Weide (sic!) geernteten Rasenelemente zumindest die x-te Generation an Nachfahren des Rasens aus dem Jahr 1963 sein dürften.

Sie sind somit auch ein echtes Stück deutscher Fußballgeschichte, welches er bewahrt hat und von dem er einen Teil ganz sicher mit dem größten Vergnügen an das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund weiterreichen wird. Bei Preußen Münster selbst hält man hingegen nicht so viel davon, auf Anfragen zu antworten oder das Pfund, welches man als Teilnehmer der ersten Bundesligasaison besitzt, zu etwas anderem einzusetzen als zum Dösen. Nicht dass man damit noch wucherte. (Achtung: Delling.) Wuchern wird hingegen bald auch auf meinem Balkon der Urururururenkel vom Rasen aus der ersten Bundesligasaison, denn ich bin dank des heldenhaften Rettungseinsatzes, aber auch des Großmuts von in der Weide Besitzer eines solchen Büschels geworden. Tolle Geschichte, diese „Kleine Geschichte vom Bundesliga-Rasen in Tüten“.

Das dritte Thema unserer schönen Krokantansammlung stammt nicht aus Blogs, aber ebenfalls aus Münster. Ein höchst kurzweiliges Interview mit einem ehemaligen Spieler von Preußen. Wer auf unfreiwilligen Humor à la Helge Schneider steht, wenn der Interviewer bei jeder zweiten Frage die falschen Informationen mitgebracht hat und der Interviewte ihn korrigieren muss, oder der Befragte den Interviewer anweist, was er später auch noch alles so fragen könnte, der ist beim Interview von Preußen Münster mit Uwe Tschiskale genau richtig.

Uwe Tschiskale? Ja, er war tatsächlich mal beim großen FC Bayern, von Coesfeld aus, über Preußen Münster und die SG Wattenscheid 09. Tschiskale bestreitet selbst nicht, dass es bei Bayern nicht allzu gut lief. Obwohl seine Erfahrungen mit Lothar Matthäus, Klaus Augenthaler und so weiter alle positiv waren. Auch auf Uli Hoeneß lässt er nichts kommen. Einleuchtende Begründung dafür, warum Uli Hoeneß der tollste Mensch der Welt sei: Er gibt sein Wort und hält sich dran. Schon damals waren die Verhältnisse in unserer Gesellschaft also derart zerrüttet, dass das für viele andere Menschen nicht galt.

Im normalen Leben ist Tschiskale allerdings gut angekommen. Sein persönliches Dschungelcamp heißt „Hotel am Münstertor“ und scheint in Coesfeld ordentlich zu laufen. Zumindest existiert es jetzt schon längere Zeit, ohne pleite zu gehen, was in Ex-Fußballerhänden ja keine Selbstverständlichkeit ist. Ja, gut äh, die Webseite seines Hotels ist jetzt seit 2005 nicht mehr aktualisiert worden — das macht aber nix, denn was soll sich an der Dienstleistung schlafengehen-duschen-frühstücken auch schon groß ändern in so einem Hotel?

Anekdote um Anekdote in diesem Interview, ganz frei Schnauze.



Kann man nicht erfinden …

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Tönnies trifft gegen die Bayern

Der Mann, der heute noch den Rekord für den schnellsten Hattrick der Bundesliga hält, hatte vor seiner Zeit beim MSV Duisburg bei einem Amateurclub gespielt, beim 1. FC Bocholt. In dessen Trikot traf Michael Tönnies gegen die Bayern. Und zwar immerhin im Viertelfinale des DFB-Pokals 1983/1984.

Wie’s ausgeht, wird nicht verraten, jedenfalls nicht 0:0.



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