Schlagwort: Borussia Dortmund
Bitte nicht wundern, warum hier der Dortmunder Dede auf eine Frage zu des Schalker Trainers Felix Magaths Trainingsweisen antwortet. Es stammt aus einem gemeinsamen Gespräch mit Rafinha, die beide zusammen als „Brasilianer in Deutschland“ interviewt wurden. Und man kann das von Dede Gesagte wahrscheinlich noch 100x ins Netz rausschicken, beim nächsten Interview zu diesem Thema wird wieder die gleiche Frage gestellt werden.
Welt am Sonntag: Magath setzt auf hartes Training und absolute Fitness. Kommen Sie mit seiner Art zurecht?
Dede: Es ist doch ein Vorurteil, dass Brasilianer nicht hart arbeiten könnten. Ich beispielsweise habe schon als Kind gearbeitet, um meine Familie zu ernähren. Ich habe in Supermärkten den Leuten die Einkaufstaschen zum Auto getragen und teilweise sogar in mehreren Jugendmannschaften gleichzeitig gespielt, um etwas Geld zu verdienen.
Als kleiner Nachtrag zu des Afrikaners an und für sich Anthony Yeboahs Aussage, er könne doch kein Lagerfeuer im Wohnzimmer machen, nur weil das die Journalisten so erwarteten.
5 KommentareGerade les ich in einer dieser „Info-Boxen“, dass xy einer von nur sechs Menschen sei, die in der Bundesliga Meister als Trainer und als Spieler geworden sind. Kurz inne gehalten, komme ich ad hoc auf fünf, womit mir einer fehlt. Damit es nicht ganz so langweilig ist, bitte die übrigen auch suchen.
Kein „Gewinnspiel ohne Gewinne“ heute, dafür wird’s allzu schnell zu Ende sein.
Komplette Antwort nach dem Klick:
11 KommentareIm Interview mit Heinz-Bernd Watzke von Borussia Dortmund fragt der kicker eine nett garnierte Frage, unterschlägt dabei aber das schöne Wörtchen „eigentlich“:
kicker: Zum Sportlichen. Altrocker Udo Lindenberg singt: ‚Ich bin ganz anders, ich komm nur viel zu selten dazu.‘ Wie viel Dortmund steckt in diesem Songtext?
Naja, ich sag mal: wahrscheinlich 23,8 Prozent. Oder anders gesagt: Lieber Songtexte als Filmvergleiche. Nicht weil das Eine im Fußball passender wäre als das Andere, sondern weil ich mich mit Musik besser auskenne als mit Filmen. Die Film-Vergleiche und vor allem -Einschätzungen überlassen wir doch lieber dem Zeitverschwender.
Nun aber: Film, äh, Musik ab, und immer schön an die Lage beim BVB denken:
Nach der Flut der Absagen durch die eigentlich als Stammspieler für die U20-WM eingeplanten besten Talente im DFB muss der Trainer der U20-Auswahl auf größtenteils unbekannte Spieler zurückgreifen. Wer den einen oder anderen Namen nicht kennt: Kein Wunder, diese Spieler sind in ihren Teams meist weit entfernt davon, Stammspieler zu sein. Und mit Ingo Aulbach von Viktoria Aschaffenburg ist sogar ein Spieler eines kleineren Klubs dabei. Die Zusammenstellung muss aber nicht zwangsläufig zu einem schlechten Abschneiden führen, denn eins haben diese Jungs alle im Gepäck: die deutschen Tugenden.
1 Rüdiger Vollborn, Bayer 04 Leverkusen
2 Helmut Winklhofer, FC Bayern München
3 Anton Schmidkunz, TSV 1860 München
4 Michael Nushöhr, 1. FC Saarbrücken
5 Martin Trieb, FC Augsburg
6 Michael Zorc, Borussia Dortmund
7 Thomas Brunner, 1. FC Nürnberg
8 Holger Anthes, Eintracht Frankfurt
9 Thomas Herbst, FC Bayern München
10 Ralf Loose, Borussia Dortmund
11 Roland Wohlfarth, MSV Duisburg
12 Rainer Wilk, Arminia Bielefeld
13 Alfred Schön, SV Waldhof Mannheim
14 Ingo Aulbach, Viktoria Aschaffenburg
15 Ralf Sievers, Eintracht Frankfurt
16 Axel Brummer, 1. FC Kaiserslautern
17 Bernhard Scharold, Hamburger SV
18 Martin Hermann, 1. FC Nürnberg
Spieler | A-Länderspiele | Bundesliga | 2. Liga |
Rüdiger Vollborn | - | 401 | - |
Helmut Winklhofer | - | 140 | - |
Anton Schmidkunz | - | 7 | 14 |
Michael Nushöhr | - | 45 | 178 |
Martin Trieb | - | 165 | 52 |
Michael Zorc | 7 | 463 | - |
Thomas Brunner | - | 328 | 74 |
Holger Anthes | - | 15 | 29 |
Thomas Herbst | - | 84 | 22 |
Ralf Loose | - | 211 | 131 |
Roland Wohlfarth | 2 | 287 | 93 |
Rainer Wilk | - | 2 | 4 |
Alfred Schön | - | 180 | 160 |
Ingo Aulbach | - | - | 92 |
Ralf Sievers | - | 232 | 44 |
Axel Brummer | - | 73 | 66 |
Bernhard Scharold | - | - | - |
Martin Hermann | - | - | 31 |
Summe | 9 | 2.633 | 990 |
Schnitt | 0,5 | 146 | 55 |
Ohne jeglichen gegebenen Anlass schauen wir heute auf ein besonderes Spiel der Fußballgeschichte. Bis heute ist es der Rekordsieg bei einer WM, Ungarns 10:1 gegen die bedauernswerten Kicker aus El Salvador. Bedauernswert aber auch die Ungarn, die sich trotz dieses Kantersieges in der Vorrunde der WM 1982 nicht für die zweite Runde qualifizieren konnten.
Wie immer bei Fußballdaten die Daten zum Spiel.
Mit anderen Worten: Wäre Borussia Dortmund eine Nation, man hätte sich wenigstens weltweit blamiert und nicht nur innerhalb der Bundesliga.
Der Torjubel des el-salvadorianischen Spielers ob seines Treffers zum 1:5 ist allerdings herrlich.
9 Kommentare„Er ist in den sieben Jahren nicht einmal zu mir gekommen und hat mir persönlich gesagt, was ihm nicht passt.“
So der Irgendwaschef des HSV, Bernd Hoffmann, über den gegangenen Dietmar Beiersdorfer.
Es scheint eine gewisse Tradition unter Bernd Hoffmann gegeben zu haben, dass man nicht das an- oder aussprach, was einen störte. All das, was der liebe Thomas Doll vorher beim HSV nicht sagen durfte oder konnte, musste er schließlich in einer späteren Arsch-ablach-Rede in Dortmund loswerden. Kann man aber dafür Bernd Hoffmann verantwortlich machen? Das kann man legitimerweise dann tun, wenn man in der selben Zeitung stets Dieter Hoeneß beschuldigt, „beratungsresistent“, „selbstherrlich“ und so weiter gewesen zu sein. Dennoch gehen in solch einem Verhältnis 50% der Schuld an einer Zerrüttung an Beiersdorfer. Jahrelang schweigen bis dem Fass der Hut (in Form eines Deckels) hochgeht, das kennt man aus ganz anderen Beziehungen und es sollte eigentlich eine Binsenweisheit sein, dass man so nicht zusammenarbeiten kann. Beiersdorfers besondere Beliebtheit allerorten muss siehe Doll kein Zeichen der Qualität seiner Arbeit sein. Vielleicht wirkt er nur deshalb so sympathisch, so herzerweichend, weil er ein erfolgreicher Konfliktvermeider ist. Dass man mit einer solchen Haltung aber eher die Lizenz zum Scheitern hat, sieht man auch an anderer Stelle.
„Es stimmt ja einfach nicht, dass der Jürgen uns Spieler vorgeschlagen hätte, die er haben wollte.“
Sagt Uli Hoeneß nun über Jürgen Klinsmann. Dieser habe vielmehr behauptet, er würde Podolski und Schweinsteiger schon hinkriegen und könne deshalb auf neue Spieler verzichten.
Gerade von jemandem, der stets den mündigen Profi forderte, welcher nur dann auf dem Platz Verantwortung übernehmen könne, wenn er auch auf Chinesisch einem Taxifahrer den Weg erklären könne (weshalb man naturgemäß Sprachkurse (!) für Fußballer (!) anbieten musste), hätte man erwartet, selbst so mündig zu sein, die Dinge beim Namen zu benennen. Wobei „die Dinge“ hier eben die nötigen weiteren Spieler gewesen wären. All das Nachgekarte, wie es jetzt immer wieder stattfindet (auch hier, gerade) ist von beiden Seiten ziemlich billig, ermüdend und überflüssig. Überflüssig, weil ohnehin zu spät, und überflüssig auch damals schon wie einfach wäre es gewesen, mal ein paar Namen in den Ring zu werfen?
So kann’s gehen, wenn man den Mund nicht aufmacht und sagt, was man eigentlich gerne hätte bzw. gerne nicht hätte: Jetzt sind sie beide im Niemandsland der Fußballmenschen.
Zeit genug haben sie nun, „eine Menge daraus zu lernen“, die Lämmer.
4 KommentareEigentlich erwartet man bei einem, der um 2004 herum beim 1. FC Köln ausgeschieden ist, dass er so etwas Originelles wie eine Fußballschule leitet oder aber als Experte bei einem Lokalradiosender seine Expertentipps dazu benutzen lässt, sie gegen andere, lokale Experten zu stellen.
Zum Medienmenschen hat Jörg Heinrich wohl nicht getaugt, was keine Kritik ist, schließlich sollen Fußballer vor allem zum Fußballer taugen. Wenn sie danach noch zu irgendwas Anderem taugen, nicht schlimm, aber auch kein Muss.
Umso größer ist die Überraschung, was Jörg Heinrich macht: Er spielt noch aktiv Fußball.
Okay, in der siebthöchsten Klasse ist das vielleicht nicht mehr ganz so anstrengend wie in der ersten oder auch dritten Liga. Dennoch gibt es einem immer das etwas wohlige Gefühl, dass der Mensch Fußball spielte, weil er gerne Fußball spielt und das dann eben deshalb auch heute noch macht. Und wenn man sich die Statur des einen oder anderen Mitspielers anschaut, könnte man fast meinen, dass man die eigenen Fußballschuhe doch noch nicht endgültig einmotten sollte.
Bei BSC Rathenow, dem Klub seiner Heimatstadt, spielt Jörg Heinrich also noch aktiven Fußball, nachdem er zuvor schon einmal bei den Alten Herren untergekommen war. Werbung macht der Klub übrigens u. a. für einen Laden namens „Sport Heinrich“, was einem irgendwie bekannt vorkommt. Anders als der Hauptsponsor „Autohaus Schulz“, welches es so oder anders wohl in unendlicher Ausführung nochmals in diesem Lande gibt.
Heben wir uns also für später auf, zu fragen, was Jörg Heinrich nach seiner aktiven Karriere macht. Wenn es soweit ist.
15 KommentareLetztens schrob ich während des Wechselimprovisationstheater von Jens Limän und Preußen Dortmund vorschnell in diesem Beitrag:
Wenn mich nicht alles und Jens uns alle nicht täuscht, wird Manuel Neuer am 10. Februar 2008 gegen sein altes Idol in Personalunion mit dem Torhüter der Nationalmannschaft spielen. Schöne Geschichten, die der Fußball schreibt, so es denn stimmt, dass Manuel Neuer damals immer früher ins Stadion ging, um Jens Lehmann beim Aufwärmen zuschauen zu können.
Da ist das ja nun doch wieder aktuell geworden. Heute steht die Partie zwischen dem Vater und dem Sohne an, für den Vater nur eben nicht in Farben des BVB 09, sondern in jenen des VfB Stuttgarts. Früher konnte man nicht verstehen, was an so einem Treffen („Hatte mein Zimmer voll mit Postern von xy“) so besonders sein soll. Heute, mit fortgeschrittenem Alter, versteht man es dann doch. Auch wenn es wahrscheinlich nicht mal Dino Lehmanns letzte Saison ist, das hat schon was, dass der kleine Manuel Neuer heute zum ersten Mal als Profi gegen sein Idol spielt.
One steamy night in November.
1 KommentarSPON schreibt über Werder Bremen: Das Ende einer Ära. Das mag sein, ganz so sicher kann man sich bei lediglich einer versauten Champions-League-Saison nicht sein. Wer 8x in 4,5 Jahren in der Champions League vertreten ist, muss sich doch nicht schämen, wenn er einmal in der ersten Runde ausscheidet, oder? Alleine die dauerhafte Qualifikation für die Champions League kann kein Indiz für eine schlechte Situation sein. Man könnte, so man den HSV der frühen 1980er annimmt, auch davon ausgehen, dass eine zweite Mannschaft der deutschen Bundesliga sich per se ins Halbfinale vorkämpft. Man muss es aber heutzutage nicht. Die regelmäßige Qualifikation und Befähigung, die Gruppenphase zu überstehen, ist sicher mehr als man erwarten darf. Wegen der geringen TV-Einnahmen. Wegen des gering ausgeprägten Zustands des deutschen Fußballs. Der wiederum nur am Geld liegt und nicht-niemals an den beteiligten Personen. Die Kohle, sofern vorhanden, brennt natürlich in unseren Händen. Aua.
Beim FC Schalke 04 hingegen muss man sagen: Welche Ära? Die Ära Assauer vielleicht? Die ist allerdings schon länger zu Ende. Es kann eigentlich nur Charly Neumann gemeint sein, das immerhin, war eine Ära, wenn auch nicht auf, sondern neben dem Platz.
Fußballerisch hingegen wird vom FC Schalke 04 der 00er-Jahr nur eins hängen bleiben: die vielen verpassten Gelegenheiten, Meister zu werden, welche man entweder Patrik Andersson sowie Stig Töftings Beiseite-Springen oder der eigenen, fehlenden Courage verdankt, indem man Spiele wie in Bochum oder in Stuttgart verlor, mit zitternden Knien und wahrlich wachsweichen Beinen auf den Platz lief, im Hinterkopf schon das mögliche Scheitern. Wenn man so will, ist das natürlich auch eine Ära, eine Ära des Scheiterns. Dann hatte Bayer Leverkusen wohl unter Daum und Toppmöller ebenfalls eine ganz besondere Ära. Nur war man da immerhin im Finale der Champions League, etwas, wovon man auf Schalke nur träumen kann.
Sollte diese Ära des Scheiterns nun endlich (aus Schalker Sicht) zu Ende sein, dann gäbe es genug Anlass für alle Schalker, sich entspannt zurückzulehnen und dem Pflänzchen positive Erwartungshaltung ab und zu ein wenig Wasser geben, auf dass es wachsen und gedeihen kann, denn schlimmeren Fußball als Schalke zur Zeit zeigt, kann es mit einem solchen Etat eigentlich nicht mehr geben.
Und wenn man dann noch bedenkt, dass es für Schalke immer auch wichtig ist, vor dem BVB zu stehen und diesen in den Derbies zu schlagen, dann muss man die Saison bereits abhaken, während genau das in Bremen noch nicht der Fall ist. Man darf durchaus einmal, zweimal gegen Mannschaften scheitern, deren Namen der gemeine Fan noch nie gelesen noch gehört hat. Was aber an der mangelnden Bildung des Fans liegt, und nicht an der Klasse oder Güte des Gegners.
Sich auspfeifen und sich selbst dem Sarlak überantworten darf man erst dann, wenn man wirklich keinen Ausweg mehr weiß: „Müller raus!“.
Ich halte das für eine richtige Maßnahme, jedoch erst nach dem Feuern der übrigen Beteiligten. Schalke ist im aktuellen Zustand ein Moloch, eine horrible Zukunftsvision, bei der man bei genauem Hingucken schon Angst bekommt. Man muss nicht mal hingucken, man muss nur hinhören: Bordon, Kuranyi, Rakitic, Altıntop, Jermaine Jones usw.
Man mag nicht mehr hingucken. Als Nicht-Schalker wird einem ohnehin schlecht dabei, wenn man sieht, wer sich da als Schalker ausverkauft.
10 KommentareWem das Phänomen der kognitiven Dissonanz nicht bekannt ist, der bemühe Wikipedia zu diesem Thema:
„Als ‚Kognitive Dissonanz‘ versteht man in der Sozialpsychologie einen als negativ empfundenen Gefühlszustand, der durch nicht miteinander vereinbare Kognitionen – Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten – entsteht. Dieser Zustand motiviert Personen, die entsprechenden Kognitionen miteinander vereinbar zu machen, wobei unterschiedliche Strategien benutzt werden, wie beispielsweise Verhaltensveränderungen oder Einstellungsveränderungen (Rechtfertigungen).“
Und dann schauen wir auf schwatzgelb.de und finden ein herrliches Beispiel angewandter kognitiver Dissonanz. Ein gewisser DvB schreibt dort davon, dass zwar heute UEFA-Cup ohne seinen heiß geliebten besten Club der Welt stattfindet. Doch störe ihn das keineswegs, wer wolle schon ständig Spiele gegen Klubs aus dem Osten oder aus Holland sehen und noch dazu sei man ohnehin übersättigt von den vielen englischen Wochen der letzten Zeit. Und zu guter Letzt war „Udine ein Highlight“, an das man sich gerne erinnern könne.
Natürlich. Der Mann hat vollkommen Recht: Niemand möchte seinen Verein im UEFA-Cup spielen sehen. Niemand möchte englische Wochen bei seinem Verein erleben, viel zu anstrengend, wenn man immer ins Stadion muss und dann evtl. sogar noch Spiele gewinnt und sich freuen muss. Das kann niemand ernsthaft wollen. Und weil er so Recht hat, ist es auch gut, dass er so einen Beitrag schreibt, online stellt und offensichtlich glaubt, dass es wirklich seine ureigene Einstellung ist und nicht die Auswüchse der kognitiven Dissonanz, die ihn zu solch zauberhaftem Schwachsinn treiben, dass er den UEFA-Cup lieber ohne seinen Club stattfinden sieht.
11 KommentareIm Interview mit dem Tagesspiegel lesen wir Pal Dardai folgendermaßen:
„Tagesspiegel: Dortmund und Schalke haben auch nicht die reichste Anhängerschaft.
Pal Dardai: Aber dort haben viele Menschen Arbeit. In Berlin kommt es mir manchmal so vor: Einer arbeitet, einer ist arbeitslos.“
Dazu müssen wir zwei Dinge anmerken:
Dardais Eindruck täuscht. Es sind nicht alle Berliner bei der Hertha. Der Kader umfasst ohnehin mehr als 22 Mann.
Dardais Eindruck täuscht: Nur weil sich 60.000 bzw. 80.000 Menschen ins Stadion begeben, bedeutet das nicht, dass sie Arbeit haben. Vor allem bedeutet es nicht, dass sie alle aus der Stadt kommen, in der das Stadion steht.
Das sei ihm nachgesehen, weil es im Umkreis von ca. 100km außerhalb Berlins nun mal keine anderen Menschen gibt außer Ossis, die in Dörfern wohnen. Dem ist in der Nähe von Gelsenkirchen und Dortmund anders. Aber dass in Gelsenkirchen jeder knapp 4. Einwohner zu einem Spiel ins Stadion geht, glaubt er doch wohl selbst nicht. Muss er auch nicht, weil er ja in Berlin wohnt.
Die alte Scheiße von wegen „früher“ wollen wir uns hier aber nicht anhören, weshalb wir darauf verzichten, weitere Passagen aus dem zwar lesenwerten, aber doch kaum Fußball beinhaltenden Interview mit Dardai zu zitieren. Naja, abgesehen von dem hier:
17 KommentareTagesspiegel: Was raten Sie ihren jungen Mitspielern von heute?
Pal Dardai: Ich sage den Jungs immer: Rotwein trinken. Darin liegt die Kraft. Ich bin in Ungarn Weinritter.
Was Sie nicht sagen…
Ich muss über Wein gut reden. Bei Fitness- und Blutuntersuchungen im Klub sind bei mir noch nie irgendwelche schlechten Werte festgestellt worden. Das kann nur am ungarischen Rotwein liegen. Da bekommst du Kraft und bleibst gesund.
Aber nicht direkt vor dem Spiel?
Heute geht das nicht mehr, aber das ist auch schon passiert. Einmal war mein Vater zu Besuch, der hatte Rotwein aus Ungarn mitgebracht. Ein paar Spieler, van Burik, Goor und Fiedler, waren bei uns, es gab ungarische Fischsuppe und ungarischen Rotwein. Zwei Tage später haben wir Kaiserslautern 4:1 weggehauen. Da haben alle richtig gefightet. Ich sag’s euch: Ungarischer Rotwein!