Zum Inhalt springen

Schlagwort: Borussia Dortmund

Borussen galore

Die Bundesliga rauscht dem Ende ihrer Saison entgegen und wir dürfen uns freuen, dass wir sowohl oben als auch unten (Zoten off) spannende Entscheidungen erleben werden. Okay, eine Mannschaft spielt da nicht so ganz mit, aber das kann man der Borussia nun wirklich nicht verübeln. Am Freitagabend des 7. Spieltags war das Saisonhighlight schließlich schon erreicht: Tabellenführer, zumindest für 24 Stunden. Da kann man sich schon mal selbstzufrieden zurücklehnen und es etwas langsamer angehen lassen. Zum Beispiel, indem man in den folgenden 23 Partien nur einen Punkt mehr holt als in den ersten sieben Partien, nämlich derer dreizehn. Außerdem ist die Borussia bekanntlich hervorragend „aufgestellt“, wie es immer so schön heißt. Das haben die Bauarbeiter nämlich schön hinbekommen mit dem Borussia-Park.

Eine andere Borussia aus den 70ern, die damals allerdings Bayern hieß, will nicht nicht mehr so richtig mitspielen. Das sollte ihnen niemand übel nehmen. Sie tragen traditionsgemäß den Löwenanteil der Belastung nach großen Turnieren wie in diesem Falle der WM 2006. Der große Bayernblock in der Nationalmannschaft kam völlig ausgelaugt vom Turnier zurück und kostete zwangsläufig Felix „renitent“ Magath den Kopf. Wenn wir nachzählen, kommen wir mit dem zugekauften Podolski immerhin auf vier Bayern-Spieler im WM-Kader: Prinz Poldi, Schweini, Lahm und … Kahn, der ein sehr, sehr hartes Spiel um Platz Drei zu absolvieren hatte. Ich sprach andernorts schon von dem „unmenschlichen Druck“.

Da kommen wir natürlich schnell zur dritten Borussia in der Liga. Das ist jene, welche den Schalkern noch die Meisterschaft versauen kann. Sollte das gelingen, wäre das auch das Einzige, was von einer ziemlich misslungenen Saison bliebe. Offensichtlich ist auch die dritte Borussia vom gefährlichen Virus „Zurück in die Vergangenheit“ der zweiten hier genannten Borussia befallen. Anders ließe sich nicht erklären, warum der Vertrag mit Christian Wörns erneut verlängert wurde. Vielleicht will man ihm die Chance geben, bei den Gelben Karten noch ein wenig aufzuholen, vielleicht will man so auch einfach den scheidenden Christoph Metzelder ein wenig ärgern. Ein ziemlich langsamer Spaß.

Einen Kommentar hinterlassen

Taktiktafel

Es gibt viele Spieler, die bei diesem Wort zusammenzucken und Angst haben, sich zu blamieren. Viele, noch viel mehr wahrscheinlich, Trainer gibt es, die dieses Ding nie benutzen. Und dann gibt es auch noch die Klugscheißer wie mich, die so etwas (neben Passen, Stoppen, Spielen) für elementar für das Fußballspiel (als solches) halten. Endlich gibt es das auch online. Zwar in wenig romantischer Clip-Art-Grafik von 1997 gehalten: so kann man Spielzüge nachstellen und vielleicht Mitspielern vorstellen:

[photopress:lehmann_kopfballtor.jpg,full,centered]

Ladies and Gentleman, das Ende aller Spielzugdarstellungsprobleme ist gekommen: Die Online-Taktiktafel.

(In obigem Beispiel habe ich übrigens Jens Lehmanns Kopfballtor gegen Borussia Dortmund nachgestellt. So ungefähr. Man muss sich nur Dortmund in grün-pink und Schalke in blau-pink vorstellen.)

2 Kommentare

Was macht eigentlich Knut Reinhardt?

Der Mann ist bekannt für unerbittliche Zweikampfhärte, für einen harten Schuss und auch dafür, dass er trotz seiner spielerisch nicht überragenden Fähigkeiten die Champions League und den Weltpokal gewann. Knut Reinhardt ist das lebende Argument dafür, dass eine Mannschaft nicht nur aus Häuptlingen bestehen kann, sondern dass es auch Leute für die Drecksarbeit geben muss, die Reinhardt bestens erledigte, ohne dabei sich und seine Gegner zu schonen.

Was macht so ein beinharter Fußballarbeiter nach dem Ende seiner Karriere? Es ist viel zu offensichtlich, als dass man es hier noch erwähnen müsste: Klar, er wird Grundschullehrer und läuft nun mit den I-Dötzchen Hand in Hand über den Schulhof.

7 Kommentare

Farewell, Borussia

Es herrscht gerade beste Stimmung rund um den Borussia-Park. Nicht nur abgestiegen, nicht nur mit einem Tor in der letzten Spielminute, jetzt auch noch im Stau stehen, weil die Infrastruktur am Borussia-Park so beschissen ist. Wer sich Sorgen macht, dass der Abstiegskampf langweilig werden könnte: Keine Panik, liebe Leute, Borussia Dortmund kann immer noch absteigen. Und mit ihr auch jetzt noch 10 (!) andere Mannschaften. Schon erstaunlich, wenn die Abstiegszone bis Platz 7 reicht …

Einen Kommentar hinterlassen

Unbekanntes aus … Halle

… Halle.

René Tretschok ist für mich immer mit Dortmund verbunden. Zwar hat er fünf Jahre bei Hertha gespielt und nur vier in Dortmund (und sogar eins in Köln), in meinem Assoziationsregister namens Birne ist er aber auf ewig mit Dortmund verknüpft. Vielleicht, weil er dort zum ersten Mal in Erscheinung trat auf dem Markt Bundesliga, vielleicht weil er nur dort einen bedeutenden Titel holte, indem er zwei Mal Deutscher Meister wurde.

Was keiner weiß: René Tretschok, der für mich so eng mit Borussia Dortmund verbunden ist, ist von Kindesbeinen an Schalke-Fan gewesen:

„Aber das muss man ja niemandem auf die Nase binden.“

Auf die Nase vielleicht nicht, ins Internet aber schon.

1 Kommentar

Es ist nie zu spät

Wie erheiternd, dass die Dortmunder Borussia jetzt womöglich sportlich schafft, wozu sich der DFB trotz des damaligen Schuldenberges am grünen Tisch nie entschließen konnte: dass Dortmund nicht mehr in der ersten Bundesliga spielt. Und das gerade jetzt, da der BVB endlich wieder schwarze Zahlen schreibt: in dieser Saison voraussichtlich knappe 10 Millionen Euro vor Steuern. Ob der Sanierungsplan auch mit den deutlich geringeren Einnahmen in Liga Zwei funktionierte, wäre ebenfalls interessant zu wissen.

Noch interessanter wäre, ob TvH dann noch Trainer in Dortmund werden will, und wen man nach der Schassung des dann ja gescheiterten Jürgen Röber überhaupt noch als Willigen für die zweite Liga findet.

14 Kommentare

Metze, Du *********

Auch andere Non-Profi-Schreiberlinge haben ähnliche Probleme wie ich. In diesem langatmigen Beitrag bei schwatzgelb.de braucht der Autor handgezählte (okay, okay, Textverarbeitungsprogamm-Wörterzählfunktions-gezählte) 1.585 Wörter, um eine Aussage darzulegen, die man auch locker in drei Worten hätte zusammenfassen können:

„Metze, Du *********!“

Das Problem dieses Artikels ist nicht, dass der Autor das beliebte „Ja, aber…“-Spiel spielt, indem er die ganze Zeit behauptet, dass es ja vollkommen okay wäre, dass Christoph Metzelder wechselt, sich dann aber seitenlang, monatelang über genau diese Tatsache aufregt. Das Problem ist, dass der Autor es in keiner Zeile schafft, konkret zu benennen, welche Form von „Pokerspiel“ denn Metzelder mit dem BVB betrieben hat und warum das — so überhaupt geschehen — verwerflich wäre. So bleibe ich auch nach 1.585 Wörtern ahnungslos und muss gleichzeitig zugeben, dass bei so wenig Deutlichkeit in der Aussage der Beitrag durchaus auch von mir hätte sein können.

3 Kommentare

Bundesliga-Flucht

Die Bundesliga scheint so unattraktiv geworden zu sein wie selten zuvor. Wie sonst liesse es sich erklären, dass sich neun Mannschaften darum streiten, wer die drei Abstiegsplätze einnehmen wird? Von Platz Dortmund bis Platz Gladbach sind alle fleißig bemüht, schlechter zu spielen als der andere. Und lasst Euch nicht täuschen, auch die Zwischenhochs von Mainz und dem HSV sind nur kurze Ablenkungsgeplänkel, damit die Fans keinen Verdacht schöpfen. Tatsächlich wollen aber all diese Teams lieber in der im nächsten Jahr so attraktiven (Köln, 1860, Kaiserslautern, Freiburg plus die drei noch zu ermittelnden namhaften Bundesligaabsteiger) zweiten Liga mitmischen, weil es dort so viel einfacher sein wird, ein paar Siege einzufahren und damit für gute Stimmung zu sorgen. Nur der alte Spielverderber Horst Köppel hat schon ausgeplaudert, dass den Gladbachern ein Abstieg gut tun würde, alle anderen tun nach außen hin weiter so, als wollten sie in der ersten Liga bleiben. Die Spiele auf dem Platz sprechen allerdings eine andere Sprache.

Sie scheint so unattraktiv geworden zu sein, dass die meisten nicht mal mehr Trainer in der Bundesliga werden wollen. Felix Magath übernimmt lieber Hitzfelds Kommentatorenjob, in dem dieser sich so wohlgefühlt hat, dass er nichts lieber möchte, als so schnell wie möglich von der Trainerbank wegzukommen und wieder Kommentator zu sein. Jupp Heynckes wird auch lieber freiwillig zurückgetreten, als sich dieses Ungemach anzutun, Bert van Marwijk provozierte seinen Rauswurf, indem er einfach gar nicht mehr trainierte, sondern in Holland bei der Familie im Wohnzimmer rumsaß. Und Peter Neururer hat sogar seine Auf-der-Tribüne-sitz-Aktivitäten eingestellt, damit er ja nirgendwo ins Gespräch kommt.

So dermaßen unattraktiv ist die Bundesliga, dass die Telekom ihre Namensrechte nicht haben möchte, dass in Asien keiner zuguckt, wenn die Bundesliga läuft, dass man in Portugal gerade mal den FC Bayern kennt (während man in Polen nur Schalke kennt), und dass außer Lehmann und Ballack kaum ein anderer Spieler in den anderen europäischen Ligen unter Vertrag steht.

Sie ist so unattraktiv, dass die Mannschaften, die oben stehen, lieber gar nicht erst gewinnen, als dass sie sich hinterher noch Meister der Bundesliga schimpfen lassen müssen. Die Reaktion der Schalker Führung auf den findigen Herrn mit der url www.deutscher-meister-2007.de spricht Bände. Imageschädigend ist so etwas, und das muss natürlich schnell unterbunden werden. Treten Mannschaften in der Bundesliga an, werden sie von ihren Fans dafür zurecht ausgepfiffen, wie jetzt gerade auf Schalke und in Dortmund geschehen. In Köln jagt man den einzigen Aufstiegshoffnungsträger namens Helmes, der noch zu einem Aufstieg in die erste Bundesliga hätte verhelfen können, mit Schimpf und Schande vom Spielfeld, auf dass man ja in der zweiten Liga bleibe.

Präsident der DFL, die immerhin hauptsächlich mit der ersten Liga beschäftigt ist, will niemand werden, und statt Stars wie Ribéry, Lampard oder Ronaldo wechseln Ersatzbänkler wie van Bommel in die Bundesliga, die ohnehin keinen Ruf mehr zu verlieren haben. Damit der dritte der zweiten Liga in Zukunft nicht mehr zwangsläufig in die erste Liga aufsteigt, denkt man darüber nach, die Relegation zwischen erster und zweiter Liga wieder einzuführen, wogegen sich bei den Mannschaften von Platz Dortmund bis Platz Gladbach allerdings Widerstand regt: Jetzt spielt man schon so schlecht und dann soll man doch nicht absteigen?

Es bleibt eigentlich nur eine Lösung: Die Bundesliga, so sie denn keiner haben will, sollte aufgelöst werden.

4 Kommentare

Offenherziges aus Indonesien

Offenherziges lesen wir in einem Beitrag des Dortmunder Fanmagazins schwatz-gelb.de. Ein entwurzelter junger Dortmund-Fan, der nun mit seinen Eltern in Indonesien lebt, muss mitten in der Nacht aufstehen, wenn er eine Partie seiner Mannschaft live verfolgen möchte. Dass das nicht immer klappt, entnehmen wir diesen Aussagen:

„Leider ist es nicht vermeidbar, dass bei derzeitigen Spielweise der Borussen mal jemand wieder einschläft. Doch spätestens wenn der Muezzin in der Mitte der zweiten Halbzeit ruft, sind alle wach und bereit, den letzten Teil des Spieles zu sehen.“

Da kann man mal sehen, a) wozu ein Muezzin so alles gut sein kann und b) wie nett doch die Redaktion von schwatzgelb.de ist, diese Aussage nicht zensiert oder beschönigt zu haben. Auf der offiziellen Seite des BVB hätten wir so etwas wohl nie zu lesen bekommen.

Einen Kommentar hinterlassen

Unbekanntes aus … Wycombe

… Wycombe.

Dass Chelsea nur 1:1 gegen den Viertligisten Wycombe gespielt hat, wissen alle, die täglich den Sportteil diverser Zeitungen lesen. Was aber nur jene wissen, die die taz lesen, ist, dass der Trainer der Wycombe Wanderers ein gewisser Paul Lambert ist. Jener spielte einst relativ erfolgreich für den BVB. Neben der Champions League gewann er auch den damals noch nur zwischen Europa und Südamerika ausgetragenen Weltpokal. Nicht schlecht, Herr Lambert. Und im Rückspiel Wiederholungsspiel dann noch bei Chelsea gewinnen, und schon sind wir den Umsymp der letzten drei Jahre, Jose Mourinho, erstmal los.

6 Kommentare

Feuchtfröhliche Busfahrt

Was macht man, wenn man einen Alkoholiker als Trainer hat? Klar, man säuft einen mit ihm. So geschehen beim BVB mit Branoc Zebec, wie schwatzgelb.de berichtet.

So wird Rolf Rüssmann zitiert:

„Wir fuhren mit dem Trainer zurück im Bus, das war eine Fahrt, die wir wohl alle nie vergessen werden.“

Und vorher erwähnt der Autor noch:

Die Rückfahrt aus Nürnberg wurde trotz der Niederlage feuchtfröhlich.

Einen Kommentar hinterlassen

„Neueste News“ zu Coffee & TV

Bezug nehmend auf diesen Beitrag von Trainer Baade möchte ich kurz anmerken, dass am vergangenen Sonntag doch tatsächlich nur schlappe 66.155 Zuschauer beim Bundesligaheimspiel des BVB gegen Bayer Leverkusen anwesend waren. Die Entwicklung der Zuschauerzahlen geht also weiter abwärts. Kann man bald gar die jüngst zugemauerten Ecken im Stadion wieder für den Wind freigeben? Bedeutet das, dass der BVB demnächst massig Geld sparen wird, welches er ansonsten alle drei Monate für einen neuen Rasen ausgeben muss? Ist das gar der Weg zum Erfolg? „The road to success“?

Ich denke: nein. Es ist einfach nur ein weiteres Indiz dafür, dass nicht nur der BVB, sondern die gesamte Bundesliga ihren Zenit bereits überschritten hat. Von nun an geht es auf Jahre hinaus nur noch abwärts. Gewöhnt Euch daran.

5 Kommentare

Coffee & TV

Beim BVB läuft es nicht mehr ganz so rund und nicht mehr ganz so wie von selbst. Der Zenit scheint überschritten. Nicht im sportlichen Bereich, da traue ich dem BVB durchaus zu, in mittelfristiger Zukunft mal wieder oben angreifen zu können. Doch bei den Zuschauern hat das eingesetzt, was ich auch von meinem Kontostand kenne: Schwund.

Es ist noch gar nicht allzu lange her, als die Tribünen des Westfalenstadions erweitert wurden, um die Kapazität auf stolze 83.000 Zuschauer zu erhöhen. Und die wurde auch fast immer ausgeschöpft, wenn die Graupeltruppe des BVB durch die Liga knickerte. Seit anderthalb Jahren setzt aber auch in Dortmund etwas ein, was man sich kaum vorstellen konnte: die Zuschauer bleiben weg. Letztes Jahr waren es nur noch 73.000 im Schnitt, in dieser Saison sind es sogar nur 70.500. So wie jeder Trend einmal zu Ende geht, scheint es in Dortmund und Umgebung nicht mehr ganz so hip zu sein, ins Stadion zu gehen, wie noch zu Matthias Sammers Zeiten.

Was macht man da als findiger Manager? Man schafft neue Angebote, einen Zusatznutzen, irgendetwas, wodurch man mehr bekommt als nur einen Stadionbesuch, also mehr als nur ein Fußballspiel zu betrachten: Die Tickets für den BVB werden jetzt bei Tchibo verkauft, als Paket mit Übernachtung und einem „Dortmunder Rosenkranz“. Das ist eine Bratwurst mit Bratkartoffeln, die man dann wohl mit nach Hause nehmen kann. Wenn das nicht attraktiv ist, weiß ich auch nicht.

Und der Erfolg ist dementsprechend umwerfend: 80 Karten sind auf diesem Wege schon verkauft worden. Da steigt der Schnitt mal eben von 70.500 auf 70.580, wenn diese 80 jetzt gehalten werden können. Und somit um 0,001 Prozent.

Aber gut, der Manager Eckhard wird mich schon aufklären, dass und warum das eine clevere Idee ist.

8 Kommentare