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Schlagwort: Balljunge

Friedhelm Funkels nicht ganz astreine Gedanken zur Fairness im Fußball

Unbemerkt von der großen Fußballwelt hat sich gestern bei der Partie Alemannia Aachen gegen Erzgebirge Aue etwas ereignet, was Aachens Trainer (jawollja) Friedhelm Funkel zum Anlass nahm, mal aus seinen Kleidern zu steigen und für alle ganz anschaulich zu definieren, wie man mit großem Sportsgeist vorangeht und Fairplay demonstrieren sollte.

Was war passiert? (Ich liebe diese Boulevard’sche Weiterleitung, die nur dazu dient, weiterzuleiten, aber sonst nichts.)

Erzgebirge Aue erzielte auf dem neuen Tivoli den Ausgleich, nachdem ein leibeigener, also ein heimischer Balljunge extrem schnell mitgedacht und gehandelt hatte.

Nach einem Befreiungsschlag ins Seitenaus war der Ball noch in der Luft, als ein Balljunge durchaus eilfertig ein Spielgerät an die Gäste weiterreichte.

Ein Ding der Unmöglichkeit, findet jener Mann, von dem wir hier annahmen, er sei noch nach altem Schrot und Korn, so sieht er jedenfalls aus, und würde demgemäß auch echtes Fairplay im Stil eines Gentlemans jenem unwürdigen Tricksen und Betuppen an den kleinen Stellschrauben, an denen man als Heimmannschaft überhaupt drehen kann, jederzeit vorziehen.

Weit gefehlt.

Friedhelm Funkel ist zwar nach altem Schrot und Korn, allerdings eben kein Sportsmann dieser Couleur, sondern einer dieser kleinen, miesepetrigen, irgendwie übel aufstoßenden Vorteilserheischer, bei denen einzig das sichere Wissen Trost spendet, dass dieser Mensch in nur wenigen Jahren ausgiebig über dem Höllenfeuer geschmort werden wird. Denn wie bewertete Friedhelm Funkel die Aktion des durchaus staatsmännisch fair handelnden Balljungen?

„Das habe ich so in vielen Jahren auch noch nicht erlebt“, staunte Trainer Friedhelm Funkel, der am Samstag 58 Jahre alt wurde. „Als Balljunge einer Heimmannschaft, die führt, muss man das Spiel verzögern.“

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Let’s be Dschörmän

Das WM-Maskottchen ist deshalb ein Löwe, weil der Löwe quasi der Inbegriff für Deutschland ist. Unter mir wohnt eine Omi, die frei laufende, wilde Löwen füttert. Nachts stellt sie immer ein paar Tellerchen mit gerissenen Tieren vor die Tür. Ein anderer Nachbar findet das nicht so toll, weil die Löwen danach oft in der Nähe der Haustür ihr Geschäft verrichten, aber diese Probleme mit den Löwenhaufen gibt es ja überall in Deutschland. Auch auf Autobahnen sind streunende Löwen häufig ein Problem, wer kennt nicht die Kadaver von überfahrenen Löwen auf der Straße? Ja, ein trauriger Anblick.

Der Name des Maskottchens ist Goaleo, weil das deutsche Wort für „Tor“ eben „goal“ ist. Ständig höre ich die Fans rufen, „Auf geht’s Verein-xy, schieß ein goal, schieß ein goal, schieß ein go-ho-hoal.“ Und nach Treffern machen die Stadionsprecher die Ansage „Goal in der 76. Minute durch den Spieler mit der Nummer 6.“ Oliver Kahn und Jens Lehmann waren die Protagonisten in der G-Frage und in den Nachrichten sprechen die Nachrichtensprecher davon, dass Bayern München mit 3:2 goals die Eintracht Frankfurt besiegt habe. Der Fernsehkommentator sagt während des Spiels gerne „Ein goal würde dem Spiel jetzt guttun.“ und ich selbst erwische mich immer wieder, wie ich beim Zuschauen jubelnd aufspringe und rufe: „Goal!“. Da war es nur logisch, dem Maskottchen diesen Namen in abgewandelter Form zu geben.

Ein Teil des Ticketverkaufs nennt sich „Hospitality-Programm“, denn hospitality bedeutet, wie schon an anderer Stelle erwähnt „Gastfreundschaft“, das kann man aber nicht einfach so sagen, denn dann würde jeder merken, dass mit der hospitality eben keine Gastfreundschaft gemeint ist, sondern besonders teure Eintrittskarten.

Die Balljungen, die während der WM den großen Fußballstars die Bälle zuwerfen werden, heißen „ball crew“. Nicht einfach eine Gruppe von Kindern, sondern eine crew: So muss man sich nennen, will man erfolgreich sein. Nicht auszudenken, wenn die Balljungen und -mädchen mal daneben griffen oder ihren Job nicht richtig erledigten. Das geht natürlich nur als crew. Wäre man einfach eine Gruppe von Kindern, wäre man doch arg unfähig. Und zugleich hat man das im Deutschen so lästige sprachliche Problem der beiden Geschlechter, die man immer erwähnen muss, mit erledigt. Zwei Fliegen, eine Klappe.

Und weil die Musik, die man als typisch für Deutschland empfindet, nun mal entweder Hip-Hop, Reggae oder lateinamerikanische Musik ist, blieb auch keine andere Wahl als Shakira — eine unbekannte Kellnerin aus Finsterwalde — ein Lied vor dem WM-Finale singen zu lassen. Wie man weiß, liegt Deutschland fast in Lateinamerika, zumindest vom Mars aus betrachtet. Das Verhältnis zu unseren Nachbarländern Belize und Costa Rica ist traditionell gut, allein die immer in orange auflaufenden Honduraner pflegen eine gewisse Rivalität zu uns. Das gehört aber zum Fußball dazu.

Zurück zur Kellnerin mit ihrem Lied. Ich werde mich total mit diesem Lied identifizieren können. Schließlich ist er auch besonders fußball-affin mit seinem Titel „Hips don’t lie“, was so viel bedeutet wie dass Hüften nicht lügen können. Angesichts der gerade aufkommenden Diskussion um die vielen Schwalben im Fußball wage ich das zu bezweifeln, aber nun denn, das Organisationskommitee hat bis jetzt noch immer den Nerv der Deutschen getroffen, so wird es auch mit dieser Kellnerin und ihrem Lied sein.

Was die immer für komische Vornamen im Osten haben…

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