Während hierzulande als Protestaktion nur einfällt, 15 Minuten lang den Support einzustellen oder mit dem Rücken zum Spielfeld zu stehen, was seine Wirkung bislang nie verfehlt hat, nämlich in einem kurzen Nebensatz eines Spielberichts abgehandelt zu werden und ansonsten vor allem die Verantwortlichen eines Vereins noch jedes Mal zu einer Änderung der abgelehnten Maßnahmen zu bewegen;
zu dieser Zeit zeigt man sich in der Schweiz wesentlich kreativer, als eine Partie der SüperAlpenLig zur unwillkommenen Uhrzeit um 12.45h am Morgen angepfiffen werden soll: die Basler Zuschauer werfen Hunderte Tennisbälle aufs Spielfeld, woraufhin die Partie unterbrochen und das Spielfeld gereinigt werden muss. Knappe zehn Minuten dauert diese Aktion samt Aufräumarbeiten und hat mehr Witz und Wirkung als alle bundesdeutschen Protestaktionen in Stadien zusammen.
Zum Beispiel jene Wirkung, dass sie hier erwähnt wird, während den Support einstellen was nichts anderes als das Äquivalent zum trotzigen Luftanhalten eines Kindes ist hier noch nie in einem einzelnen Beitrag Erwähnung fand, weil es so herzerweichend hilflos daherkommt, dass man den den Support einstellenden Supportern zurufen möchte, dass sie sich selbst damit namenlos machen. Und wirkungslos. Ersteres gefiele dem einen oder anderen sicher, ist aber nicht der Zweck der Aktion.
Basaler ist es, dass die Basler Fans überhaupt aufs Spielgeschehen einwirken, statt wie die Lemminge immer doch noch überall hinzupilgern, selbst wenn man dafür zwei Tage vorher aufstehen muss, obwohl es einem nicht gefällt. Nachahmer in Variationen erwünscht, statt stumm wie ein Fisch auf dem dennoch bezahlten Stehplatz rumzustehen.
9 Kommentare