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Schlagwort: Alkohol

Wontorras spätes Glück

Da musste der gute Jörg Wontorra fast um seinen Job fürchten, nur wenig später gibt Rudi Assauer es schließlich auf seiner eigenen Webseite zu:

BILD: Lange Zeit wirkten Sie ziemlich down…

Assauer: „Ich stand an manchen Tagen sogar richtig neben der Kappe. Vor allem als mir die Ärzte mitteilten, ich hätte Hautkrebs an der Nase. Das war damals ein Riesenschock für mich. Ich fühlte mich elend.“

BILD: Warum jetzt nicht mehr?

Assauer: „Weil die letzten Checks gezeigt haben, daß alles o.k. ist. Es hat gedauert, aber ich habe meine Ängste in Griff gekriegt.“

BILD: Der letzte Macho der Bundesliga hatte Ängste…?

Assauer: „Jetzt kann ich es zugeben – das Älterwerden hat mir unheimlich zu schaffen gemacht. Das lag auch daran, daß mein Vater starb, als er gerade mal 63 Jahre alt war. Das hatte ich plötzlich ständig in der Birne, als ich selbst in den „Sechziger-Bereich“ geriet. Deswegen habe ich mir manchmal ein paar Biere mehr rein geballert als es gut für mich war.“

Erstaunlich, dass er so eine Aussage dort veröffentlichen lässt, schließlich hat er doch immer behauptet, dass er eben gerade justameng präzis genau das nicht tun würde: sich ein paar Bier zu viel reinknallen.

Nicht dass ich persönlich etwas dagegen hätte, wenn einer ein paar Biere zu viel trinkt, wo doch selbst die Nationalmannschaft Werbung für Alkohol macht. Wenn dem aber nun mal wirklich so war, ist es auch kein Wunder mehr, dass Rudi Assauer bei Schalke gefeuert wurde. Wer will schon einen besoffenen Manager, wenn es darum geht, neue Spieler einzukaufen und mit vernünftigen Verträgen auszustatten? Die Maulwurf-Klamotte von Rudi war dann wohl doch nur nebensächlich.

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Der schlechteste Beitrag der Welt

Ich habe nicht alle Beiträge der Welt gelesen, aber dieser Beitrag der 11 Freunde gehört sicher zum engeren Kandidatenkreis für die Krone des Antiunterhaltsamen. Viele Leute, die „schreiben“, kennen das Phänomen: blockiert zu sein, wenn die Totlinie näher rückt und es will einfach nichts aus der Tastatur fließen. Es gibt verschiedene Wege, damit umzugehen, zum Beispiel einfach mal anzufangen und das zu schreiben, was einem gerade in den Sinn kommt, oder für eine halbe Stunde in den Wald zu gehen und sich ablenken, vielleicht auch inspirieren zu lassen.

Eine der schlechteren Methoden ist, einfach einen anderen Beitrag abzuschreiben. Und wenn schon, dann sollte man ihn wenigsten so verfremden, dass etwas Neues dabei rauskommt.

11 Freunde aber erzählen einfach ein paar alte Witze und setzen einen Namen ein, der etwas mit Fußball zu tun hat, fertig ist der Haufen. Beispiele gefällig?

10) Es GIBT feindliche Aliens! Sie warten nur bis Peter Neururer tot ist, damit sie angreifen können.

7) Die Zeit wartet auf niemanden – außer auf Peter Neururer.

Angelehnt ist das Ganze an eine Liste von Chuck-Norris-Witzen, die an sich schon so schlecht sind, dass man sie niemals erwähnen dürfte. Die meisten von ihnen machen aber noch dazu keinen Sinn, wenn man statt Chuck Norris einfach Peter Neururer einsetzt:

13) Peter Neururer hat folgende Dinge erfunden: Das halbautomatische Gewehr, Alkohol, Geschlechtsverkehr und Fußball. In DIESER Reihenfolge.

Peter Neururer hat das halbautomatische Gewehr erfunden? Geschlechtsverkehr? Peter Neururer hat den Geschlechtsverkehr erfunden? Peter Neururer? So lange ich auch nachdenke, den Satz anschaue, nach Homonymen suche, dem versteckten Kalauer hinterherjage und meine Phantasie spielen lasse, der Satz wird einfach nicht witzig.

Sollte ich mit meinen Beiträgen je so peinlich werden, höre ich sofort auf mit dieser Seite.

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Mehr Bier

Das WM-Jahr 2006 war das erfolgreichste Jahr für so manchen deutschen Bierbrauer. Also an mir kann es nicht gelegen haben, schließlich braue ich schon seit Jahren mein eigenes Bier. Und die viereinhalb Pils, die ich beim Spiel Schweden — Trinidad & Tobago im Stadion getrunken habe, übersteigen auch nicht meinen durchschnittlichen Konsum, wenn ich mal ins Stadion gehe.

Es müssen also andere ihre Trinkgewohnheiten geändert haben. Wenn ich nicht wüsste, dass Ihr alle brav mit Euren Rationen haushaltet, würde ich fast vermuten, dass einer von Euch für die hohen Umsätze im letzten Sommer verantwortlich ist.

Wahrscheinlich waren es dann aber doch nur die vielen Touris. In welchem Land sonst gibt es Alkohol rund um die Uhr zu kaufen und noch dazu an jeder Tankstelle und an jedem Kiosk — und im Gegensatz zu Zigaretten sogar ohne jeglichen Altersnachweis, sofern man nur alt genug aussieht? Das werden nicht allein die Schweden und die Engländer ausgenutzt haben …

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Feuchtfröhliche Busfahrt

Was macht man, wenn man einen Alkoholiker als Trainer hat? Klar, man säuft einen mit ihm. So geschehen beim BVB mit Branoc Zebec, wie schwatzgelb.de berichtet.

So wird Rolf Rüssmann zitiert:

„Wir fuhren mit dem Trainer zurück im Bus, das war eine Fahrt, die wir wohl alle nie vergessen werden.“

Und vorher erwähnt der Autor noch:

Die Rückfahrt aus Nürnberg wurde trotz der Niederlage feuchtfröhlich.

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Bockwurst und Bier

Heute reden wir mal nicht von Fußball und Fritten Punkt de eh, sondern von etwas völlig Anderem: von Bockwurst und Bier.

„Auch als Spieler musste ich nicht mein Bier trinken oder meine Bockwurst essen, um mich als Deutscher zu fühlen.“

Ich mochte Wurst noch nie besonders. Mir ist es immer äußerst suspekt, wenn Gastgeber, bei denen ich auch nächtige, mich auffordern, mir schon zum Frühstück irgendwelche Wurstwaren einzuverleiben. Es kommt doch auch niemand auf die Idee, schon am frühen Morgen zu dönern. Dass ich damit irgendwie undeutsch bin, muss ich immer dann erfahren, wenn ich mit Ausländern zu tun habe. Das einzige deutsche Wort, das alle kennen — neben den Lehnwörtern wie „Angst“, „Arbeit“, „Zeitgeist“, „Achtung!“ (das Ausrufezeichen gehört immer dazu) etc. — heißt „Wurst“.

Und wenn sie es dann aussprechen, sprechen Sie es so aus, als würden Sie „Achtung!“ über einen deutschen Kasernenhof brüllen. „Wurst! Wurst!“, meist gefolgt von schallendem Gelächter. Gelächter wahrscheinlich, weil es aufgrund der Vokalansammlung „rst“ besonders deutsch klingt. Keine Ahnung, ich weiß nicht, wie deutsch klingt, wenn man es nicht versteht. Würde mich zwar sehr interessieren, ist mit diesem meinem Hirn aber nicht mehr möglich.

Und natürlich benutzt auch „der Jürgen“ die beiden B’s nur als Metapher und behauptet nicht ernsthaft, dass man sich nur mit seinem Land identifizieren kann, wenn man diese beiden B’s liebt. Er redet gerne in solchen Metaphern, dass er lieber italienisch isst als Bockwurst, weil bei denen, die keine Metaphern verstehen, wenigstens die wörtliche Bedeutung ankommt. Aha, der Jürgen mag kein Bier und keine Bockwurst. So kann er gleichzeitig auf zwei Ebenen kommunizieren: Uns sagt er, dass er neben seiner Herkunft auch andere Identifikationspunkte kennt, die ihm wichtig sind, und dass er, obwohl er diese anderen Identifikationspunkte hat, sich trotzdem seiner Verbundenheit zu seiner Heimat bewußt ist. Den anderen sagt er einfach, dass er keine Bockwurst mag. Das ist ja im Zuge des Fußball-Berichterstattungsstils in Deutschland eigentlich auch wissenswert.

Übrigens: Ich mag Käse. Alle Sorten von Käse, besonders niederländischen.

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Nass, trocken, nass

Der Wetterbericht für gestern Abend laut Spiegel Online: Nass, trocken, nass, trocken, nass, nass, nass. Immer wieder nass.

Es wird wohl nix mehr mit Gazza. Bald wird er tot sein. Andreas Sassen ist schon tot. Jimmy Hartwig hat es immer wieder aus den Sendungen geschossen, an denen er nach seiner aktiven Karriere teilnehmen durfte; Uli Borowka (man ist geneigt „Borowski“ zu schreiben) hat es geschafft, aber auch nur nach Jahren der Qual. Erwin Kostedde wollte nie wieder arbeiten, sondern nur noch „am Tresen stehen und saufen“. George Best ist daran verendet, und es ist wirklich nur noch eine Frage der Zeit, bis das Feuerwasser diesem bemerkenswerten Fußballer mit dem Spitznamen Gazza den Garaus machen wird.

Spiegel Online schreibt:

„Wie Scotland Yard mitteilte, alarmierte ein 43-jähriger Mann am frühen Morgen die Polizei und gab an, er sei von Gascoigne tätlich angegriffen worden. Daraufhin wurde „Gazza“ in einem benachbarten Lokal von Beamten gestellt und musste den Rest der Nacht in Gewahrsam verbringen. Das Opfer sei jedoch nicht ernsthaft verletzt worden, hieß es.

Im vergangenen Jahr hatte sich der 57-malige englische Nationalspieler erfolglos als Trainer beim unterklassigen Klub Kettering Town versucht, wo ihm fortwährende Alkoholprobleme nachgesagt wurden. Nach nur 39 Tagen musste er vom Traineramt wieder zurücktreten.“

Ich erinnere mich noch an eine Nachricht aus China, als Gazza dort im Frühwinter seiner Karriere unter Vertrag stand und sich ein Mitspieler dergestalt äußerte, dass er morgens beim Training um 10h neben Gazza stehend ständig dessen Fahne riechen konnte.

Noch als aktiver Spieler wurde er heulend und wimmernd — und vollstramm — vor der Tür der neuen Wohnung seiner Frau gefunden, die vor ihm geflüchtet war, weil er — vollstramm — manchmal prügelte. Er hat so manches Hotelzimmer, so manche Flugzeugausstattung zerlegt. Zur EM 2000 fuhr er mit Englands Nationalteam nicht mit, u. a. weil er kurz vor dem Ende der Nominierungsfrist mit Rod Stewart mehr als eine Nacht publikumswirksam durchsoff.

Als Anekdoten mögen das alles schöne Geschichten sein, über die man sich einzeln betrachtet herzlich amüsieren kann. In ihrer Summe sind diese Anekdoten — und es sind ja nur die haarsträubendsten Geschichten, die in die Medien gelangen — aber nichts anderes als das Zeugnis eines schwerkranken Mannes, der so langsam nur noch eine Wahl hat: Er schafft es oder eben nicht.

Für manche ist der Teufel Alkohol ein Gegner, den sie schließlich besiegen. Für andere ist dieser Teufel ein zu harter Gegner. Scheint so, als wenn der Alkohol für Gazza zur zweiten Kategorie gehört.

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Ausnüchterungszellen

Die Welt berichtet vom Länderspiel in Stuttgart:

„Zwar waren die Ausnüchterungszellen bereits [um] 23 Uhr voll belegt. ‚Aber nur von Besuchern des Stuttgarter Weindorfs ein paar Straßen weiter. Fußballfans waren nicht bei den Betrunkenen‘, versicherte ein Polizeisprecher.“

Klar, denn Fußballfans saufen nicht nur ein Mal im Jahr, wenn zufällig gerade Weinfest ist, sondern jedes Wochenende. Manche auch öfter. Da können sie saufen wie sie durstig sind, umfallen werden sie mit dieser Konstitution nicht so schnell.

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Mayer-Vorlaller

Dass Mayer-Vorfelder angeblich trinkt, ist inzwischen ein alter Hut, auch wenn es mir beim ersten Hören dessen noch ziemlich neu war, damals, ca. 2002. Deshalb muss auf diesen alten Hut auch nicht weiter eingegangen werden. Interessant zu lesen sind aber die beiden Begründungen der Gerichte, wieso dem Antrag von Mayer-Vorfelder gegen die diesbezügliche Satire des SWR stattgegeben wurde bzw. nicht stattgegeben wurde. Nachzulesen sind diese Begründungen im Helgoländer Vorboten [Link leider tot].

„Es kann offenbleiben, ob sich der Antragsteller zu Recht als absolute Person der Zeitgeschichte bezeichnet…“

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Lass die Finger von OWoMoyela

Patrick Owomoyela ist nicht im WM-Kader und im Spiegel sagt er dazu, dass er jetzt „nicht deswegen zum Alkoholiker wird“. Löblich, da kennt man andere Beispiele, Erwin Kostedde, Paul Gascoigne oder Andreas Sassen (†) zum Beispiel.

Vielleicht hätte er aber auch nicht in diesem Interview schon sagen sollen:

„Bei mir ist das Interesse an dem ganzen WM-Wahn, der abseits des Platzes veranstaltet wird, nicht so groß.“

Eine eigentlich sympathische Aussage, so darf man Owomoyela zur Manuel-Friedrich-Fraktion zählen, der sich ebenfalls in seiner Freizeit kaum für Fußball interessiert. Den Werbepartnern mag das aber nicht gefallen haben, dass Owomoyela sich nicht so sehr für das Drumherum interessiert, und er deshalb auf Werbefotos und bei Fußballauftritten häufig irgendwie lustlos aus der Wäsche schaut.

Das würde dem entschlossenen Barden Roberto Huth nie passieren.

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Deutschland, einig Trinkerland

Ich darf mal eben darauf hinweisen, dass das Deutschlandlied, welches den Text zu unserer Nationalhymne darstellt, gar nicht so ernst und pathetisch gemeint war, wie es angesichts der Musik und der Gesichter der Menschen, die der Nationalhymne gerade lauschen, zu vermuten wäre. Wikipedia erzählt mir, dass „das Deutschlandlied von seinem Autor auch als Trinklied verstanden worden [ist], was den Toast auf deutschen Wein, deutsche Frauen und deutschen Sang in der zweiten Strophe erklärt.“

In einer alternativen Textfassung des Texters gibt es nämlich statt jener beider Zeilen:

Blüh‘ im Glanze dieses Glückes,
Blühe, deutsches Vaterland!

diese beiden Zeilen zu lesen:

Stoßet an und ruft einstimmig:
Hoch das deutsche Vaterland!

Sollte es noch Zweifel gegeben haben, dass auch die Deutschen nicht nur „schaffe“, sondern auch feiern können (und wollen), sind sie nun wohl ausgeräumt. Eine Aktion ähnlich der „Pro 18h“-Aktion lasse ich jetzt aber mal sein. Schlimm genug, dass der DFB gleichzeitig für „Keine Macht den Drogen“ und Brauereien Werbungsträger ist. Da muss ich nicht auch noch zum Singen von Trinkliedern animieren.

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kicker-Watchblog

Ich weiß, Ihr werdet enttäuscht sein, aber die 20 Liter Bier, die man bei der WM pro Kopf trinken kann, schaffe selbst ich nicht in den 3 Stunden, die ich im Stadion wäre.

Der Ausschank von Alkohol ist nämlich auf 1 Liter pro Person beschränkt, schreibt der kicker.

Man muss doch nicht immer die Briten als Kalkulationsgrundlage nehmen. Es kommen schließlich auch saudische und iranische Fans.

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Ohne Alkohol kein Spaß

Gibt es in England etwa keine „Risikospiele“, wie diese Einordnung in der Bundesliga gang und gäbe ist? Ich kann mich an mehr als ein Spiel hier in Deutschland erinnern, bei welchem mir der Spaß durch in den meisten Fällen überflüssige Maßnahmen seitens der Polizei genommen wurde. Natürlich ist ein Fußballspiel immer ein Spaß, mit einem ein paar Bier in der Hand ist es aber doch noch mal anders.

In England scheint das kein Problem zu sein, glaubt man BBC- und ITV-Fußballreporter Chris Bowers:

„Wir haben in England eine starke alkoholische Tradition“, so Bowers. Ohne Alkohol kein Spaß, sei das Motto, das in England gepflegt wird.“

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