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Schlagwort: 1. FC Magdeburg

Ein Abend für acht Mark mit Tita, Calli und Liza

Alex Feuerherdt ist einer der beiden Betreiber vom in Kürze hier noch näher beleuchtet werdenden vorzüglichen Schiedsrichter-Podcast Collinas Erben, bloggt unter LizasWelt über Politik und Fußball und ist neben vielen anderen Publikationsorten auch bei Twitter zu finden.

Anlass des heutigen Austauschs mit Alex Feuerherdt ist der Umstand, dass Bayer Leverkusens grandioser Europapokalsieg aus dem Jahr 1988 inzwischen auch schon jubiläumshafte 25 Jahre her ist. Jener Europapokalsieg, mit welchem Bayer Leverkusen an gewonnenen Europapokaltiteln mit Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund oder dem 1. FC Magdeburg gleichzog.

Früher verhielt es sich nämlich so, die Älteren werden sich erinnern, dass deutsche Mannschaften einen Europapokalwettbewerb öfter auch mal siegreich beendeten. Dies gelang Bayer Leverkusen, als es im Rückspiel im heimischen, als Fußballstadion gerade erst in der Entstehung begriffenen Ulrich-Haberland-Stadion zu Leverkusen die 0:3-Niederlage aus dem Hinspiel bei Español Barcelona wettmachte und das spätere Elfmeterschießen für sich entschied, wie diese Daten noch einmal in Erinnerung rufen. Geschehen ist all dies unter den Augen von Alex Feuerherdt, der sich hier bei „Trainer Baade“ zum Gespräch eingefunden hat und, wie man sieht, die Eintrittskarte fein säuberlich mit dem Endergebnis versehen aufbewahrt und heute mitgebracht hat.



Hallo Alex, schön, dass Du Zeit für ein paar Auskünfte über diese Partie hast. Bekanntlich bist Du kein Fan von Bayer Leverkusen. Wie kam es, dass Du Dich damals trotzdem dazu entschlossen hast, zu dieser Partie zu gehen?

Das geschah vor allem aus einer Abi-Laune heraus. Wir waren an der Schule ein recht fußballaffiner Jahrgang und ohnehin durch die ganzen schulischen wie nichtschulischen Aktivitäten, die so ein Abitur mit sich bringt, viel zusammen. Als Bayer Leverkusen dann ins Finale einzog, fanden sich sofort zwanzig Leute – fast ein Drittel der Abschlussklasse –, die das Rückspiel im Haberland-Stadion live sehen wollten, auch wenn niemand davon ausgewiesener Bayer-04-Fan war. Der Termin lag kurz nach den letzten schriftlichen Prüfungen und vor den mündlichen, das passte gut.

Ich habe mich dann bereit erklärt, Stehplatzkarten für alle zu besorgen. Und tatsächlich war das kein Problem – binnen weniger Tage hatte ich auf meine schriftliche Bestellung hin zwanzig Tickets à acht Mark im Briefkasten. Acht Mark! Nun war es damals zwar grundsätzlich leichter, an Karten zu kommen, als es heute der Fall ist, zumal die Nachfrage erheblich geringer war, für Spiele von Bayer Leverkusen zumal. Trotzdem habe ich ein bisschen gestaunt, dass es so leicht ging, immerhin war es ein Europapokalfinale.

Und dann verlor Bayer das Hinspiel in Barcelona sang- und klanglos mit 0:3. Damit schien die Luft schon vor dem Rückspiel raus, und wir waren deshalb maßlos enttäuscht. Aber dann dachten wir: Scheiß drauf, wir machen da trotzdem ’ne Party draus. Kein Einziger hat sein Ticket zurückgegeben, alle sind mitgefahren, auch wenn niemand geglaubt hat, dass Bayer auch nur den Hauch einer Chance haben würde. Wir haben sogar ein Transparent gemalt, „Tschö, Español!“ stand darauf, und es am Zaun hinter dem Tor in der Südkurve befestigt. Genau auf dieses Tor wurden dann später die Elfmeter geschossen.

Hattest Du auch noch eine andere Partie dieser UEFA-Pokalsaison im Stadion gesehen?

Keine einzige. Bundesligaspiele einige, aber kein Uefa-Pokal-Spiel – was eben auch mit dem anstehenden Abitur zusammenhing. Insofern war ich in dieser Saison tatsächlich ein Erfolgsfan von Bayer 04 Leverkusen.

Gab es irgendwelche besonderen Aktionen seitens Bayer? Konfetti, Choreos, Bands, die auftraten? Immerhin stand der Club vor dem größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte, auch wenn ein Titelgewinn nach dem Hinspiel unwahrscheinlich wirkte.

Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht mehr. Mich haben Vorprogramme vor Spielen eigentlich noch nie sonderlich interessiert, zumindest keine, die auf dem Rasen stattfanden. Eine Choreo gab es meines Wissens auch nicht, aber das möchte ich nicht beschwören. Woran ich mich allerdings noch erinnern kann, ist ein Song, der vor dem Spiel gleich mehrmals durch die Lautsprecher genudelt wurde. „Einer geht noch, einer geht noch rein“ – das kennt man ja, aber dann hat da irgendeine Schlagerkapelle in Anspielung auf das benötigte Ergebnis den Reim „Viere müssen’s, viere müssen’s sein“ draufgesetzt. Das klang eher nach Durchhalteparole als nach Motivationsmucke und jedenfalls ziemlich unbeholfen, aber irgendwo war das schon wieder so schräg, dass wir es schließlich alle mitgesungen haben.

Wie lief die Partie, deren Ergebnis man natürlich kennt, aber nicht mehr zwangsläufig ihren Verlauf?

Bayer war engagiert, aber irgendwie nervös und fahrig. Zur Pause stand es immer noch 0:0, und dass da noch drei oder gar vier Tore für Leverkusen fallen würden, glaubte eigentlich kein Mensch. Aber dann wechselte Ribbeck nach der Pause Herbert Waas ein, einen quirligen und wuseligen Stürmer, und sofort wurde es ein anderes Spiel, weil die Abwehr von Español mit ihm überhaupt nicht zurecht kam. Nach knapp einer Stunde stocherte Tita den Ball nach einer Vorlage von Waas und einem grotesken Abwehrfehler der Spanier schließlich ins Tor. Tita, das war dieser unglaubliche Brasilianer – irgendwas zwischen offensiver Mittelfeldspieler und Stürmer –, der vor der Saison zu Bayer gekommen war und dann gleich eine Riesensaison spielte. Der hatte ein sensationelles Ballgefühl und war ausgesprochen torgefährlich.

Giftig konnte er außerdem sein, und genau deshalb holte Ribbeck ihn wenige Minuten nach dessen Tor vom Platz. Er hielt ihn für platzverweisgefährdet, wie sich später herausstellen sollte. Ein Spanier hatte Tita offenbar kurz zuvor, vom Schiri unbeobachtet, ins Gesicht geschlagen, deshalb fürchtete Ribbeck ein Revanchefoul und nahm ihn runter. Im Stadion hat das niemand verstanden, wirklich niemand. Tita war das Herz und die Seele des Leverkusener Spiels, und jetzt sollte er schon Feierabend haben? Für ihn kam Klaus Täuber, bei dem schon der Spitzname – „Boxer“ – nahe legte, dass er nicht gerade zu den Filigransten zählt. Und was macht dieser Täuber? Schlägt nicht mal eine Minute nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Ballkontakt eine Traumflanke von links auf Falko Götz, der den Ball per Hechtkopfball verwandelt. Mit seinen Wechseln hat Ribbeck das Spiel entschieden, das muss man klar sagen.

In Leverkusen ist das Publikum ja oft dröge, aber jetzt war natürlich richtig was los, die Leute haben einen Höllenlärm veranstaltet. Zweinull und noch etwa 25 Minuten zu spielen. Die Spieler von Español wurden plötzlich panisch, das war förmlich mit Händen zu greifen. Die Abwehr wirkte schon die ganze Zeit unsicher, vor allem bei Flanken, und bettelte regelrecht um einen weiteres Gegentor. Zehn Minuten vor Schluss hat ihnen Bum-Kun Cha dann den Gefallen getan, wieder war es ein Kopfball, diesmal nach einer Hereingabe von rechts. Alles auf null also. Ich glaube, danach hatte Bayer in der regulären Spielzeit noch die eine oder andere gute Torchance, aber der Ball wollte jetzt nicht mehr rein. Also Verlängerung.

Wie lief die Verlängerung?

Hochspannend, aber sie hatte nicht mehr die Intensität der zweiten Halbzeit. Leverkusen war weiterhin überlegen, ging jetzt allerdings weniger Risiken ein als vorher, und die Spanier schienen mir ohnehin nur noch darauf bedacht zu sein, sich ins Elfmeterschießen zu retten.

Einer der immer noch wenigen Europapokale, welcher also im Elfmeterschießen entschieden werden musste. Damals, 1988, war vielleicht noch nicht ganz so klar, dass deutsche Mannschaften — von einer kleinen Ausnahme letztens abgesehen — ihre Elfmeterschießen stets zu gewinnen pflegen. Deshalb berichte auch hier gerne: Wie lief das Elfmeterschießen 1988 in Leverkusen?

Erst einmal war es unfassbar, wie viele Menschen nach dem Abpfiff der Verlängerung plötzlich auf den Platz strömten – und auch dort bleiben durften. Es handelte sich in erster Linie um Journalisten, Reporter und Kameraleute. Wenn man sich heute die Fernsehbilder vom Elfmeterschießen anschaut, sieht man, wie praktisch nach jedem Schuss die Reaktionen aus nächster Nähe eingefangen und Kurzinterviews mit Spielern und Trainern geführt werden. Das Ganze wirkte unglaublich chaotisch, zumal sich auch noch die Rollstuhlfahrer, die vorher am Spielfeldrand waren, in Bewegung setzten, weil sie fürchteten, dass ihnen die Sicht versperrt wird. Insgesamt ein sagenhaft hektisches Gewusel.

Das Elfmeterschießen selbst begann für Bayer denkbar schlecht: Die Spanier trafen zweimal, während Ralf Falkenmayer seinen Schuss vergab. Aber dann wendete sich das Blatt, was maßgeblich an Leverkusens Torwart Rüdiger Vollborn lag, der vor jedem Schuss von Español wild mit den Armen ruderte. Er hielt zwar nur einen Elfmeter, aber die spanischen Schützen waren offensichtlich derart verunsichert, dass einer von ihnen den Ball an die Latte zimmerte und ein anderer – der letzte Schütze – ihn über das Tor schoss. Die Leverkusener Schützen dagegen verwandelten alle: Wolfgang Rolff, Herbert Waas und als letzter der „Boxer“, Klaus Täuber.

Wenn es vor der Partie kaum organisiertes Feiern gab, wie verlief dann schließlich die Siegerehrung?

In dem Chaos nach dem Elfmeterschießen habe ich irgendwann den Überblick verloren, zumal wir auf den Stehplätzen ordentlich Party gemacht haben. Irgendwann stand da ein Podest auf dem Platz, und es wurde noch mal extrem laut, als der Pokal überreicht wurde. Den hat später übrigens wohl Reiner Calmund mit nach Hause genommen.

Alex, vielen Dank für Deine Mühen und Deine Auskünfte aus einer fernen Zeit: für acht Mark zu einem Europapokalendspiel ins Stadion.

Alex Feuerherdt ist Autor der Fußball-Chronik von Bayer 04 Leverkusen aus dem Werkstatt-Verlag.

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Alle deutsch-deutschen Duelle in allen Europapokalen

Lange angekündigt, ist es nun endlich so weit: die Auflistung aller deutsch-deutschen Begegnungen im Europapokal ist da.

Wobei sich die Bezeichnung „deutsch-deutsches“ Duell auf alle Partien zwischen deutschen Mannschaften im Europapokal bezieht, unbeachtet des Staates, aus dem sie stamm(t)en.

Einige vergessene Perlen sind neben den großen bekannten Duellen — zum Beispiel Bayern gegen Dynamo Dresden oder das „Wunder von der Weser“ gegen Dynamo Berlin — ebenfalls enthalten. Wer erinnert sich noch an das Duell 1990 zwischen Borussia Dortmund und dem Chemnitzer FC oder daran, dass die Borussia aus Mönchengladbach die Kölner im Europapokal mit 5:0 vernichtend schlug? Wohl die wenigsten, weshalb es die folgende Liste zum Schmökern für die Winterpause gibt.

Außerdem steht für dieses Jahr eventuell ein Neueintrag an, wenn der VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach ihre jeweiligen Gegner bezwingen und sich im Achtelfinale gegenüber stehen könnten.

Herausstechend die Saison 1979/1980 mit 5 deutsch-deutschen Duellen allein in einem Wettbewerbsjahr.

Interessant auch die Frage nach den Mannschaften aus der DDR, welche nicht gegen einen Gegner aus der BRD den Kürzeren zogen. Oder warum 1992/1993, nach längst vollzogener Wiedervereinigung sich zwei deutsche Mannschaften im Europapokal der Pokalsieger treffen konnten. Wie gesagt, viel Spaß beim Konsum.

UEFA-Pokal / Europa League

1972/1973

Achtelfinale
1. FC Köln – Borussia Mönchengladbach 0:0
Borussia Mönchengladbach – 1. FC Köln 5:0

Viertelfinale
1. FC Kaiserslautern – Borussia Mönchengladbach 1:2
Borussia Mönchengladbach – 1. FC Kaiserslautern 7:1

1973/1974

Achtelfinale
Fortuna Düsseldorf – Lok Leipzig 2:1
Lok Leipzig – Fortuna Düsseldorf 3:0

1974/1975

Achtelfinale
Hamburger SV – Dynamo Dresden 4:1
Dynamo Dresden – Hamburger SV 2:2

Halbfinale
1. FC Köln – Borussia Mönchengladbach 1:3
Borussia Mönchengladbach – 1. FC Köln 1:0

1977/1978

2. Runde
1. FC Magdeburg – FC Schalke 04 4:2
FC Schalke 04 – 1. FC Magdeburg 1:3

Achtelfinale
Eintracht Frankfurt – FC Bayern München 4:0
FC Bayern München – Eintracht Frankfurt 1:2

1978/1979

2. Runde
FC Carl Zeiss Jena – MSV Duisburg 0:0
MSV Duisburg – FC Carl Zeiss Jena 3:0 n. V.

Halbfinale
MSV Duisburg – Borussia Mönchengladbach 2:2
Borussia Mönchengladbach – MSV Duisburg 4:1

1979/1980

2. Runde
Dynamo Dresden – VfB Stuttgart 1:1
VfB Stuttgart – Dynamo Dresden 0:0

Viertelfinale
1. FC Kaiserslautern – FC Bayern München 1:0
FC Bayern München – 1. FC Kaiserslautern 4:1

Halbfinale
VfB Stuttgart – Borussia Mönchengladbach 2:1
Borussia Mönchengladbach – VfB Stuttgart 2:0
FC Bayern München – Eintracht Frankfurt 2:0
Eintracht Frankfurt – FC Bayern München 5:1 n.V.

Finale
Borussia Mönchengladbach – Eintracht Frankfurt 3:2
Eintracht Frankfurt – Borussia Mönchengladbach 1:0

1980/1981

2. Runde
VfB Stuttgart – FC Vorwärts Frankfurt 5:1
FC Vorwärts Frankfurt – VfB Stuttgart 1:2

Achtelfinale
VfB Stuttgart – 1. FC Köln 3:1
1. FC Köln – VfB Stuttgart 4:1 n.V.

1981/1982

1. Runde
1. FC Magdeburg – Borussia Mönchengladbach 3:1
Borussia Mönchengladbach – 1. FC Magdeburg 2:0

1982/1983

1. Runde
FC Vorwärts Frankfurt – Werder Bremen 1:3
Werder Bremen – FC Vorwärts Frankfurt 0:2

1983/1984

2. Runde
Lok Leipzig – Werder Bremen 1:0
Werder Bremen – Lok Leipzig 1:1

1986/1987

1. Runde
Bayer Uerdingen – FC Carl Zeiss Jena 3:0
FC Carl Zeiss Jena – Bayer Uerdingen 0:4

1987/1988

Halbfinale
Bayer Leverkusen – Werder Bremen 1:0
Werder Bremen – Bayer Leverkusen 0:0

1988/1989

Halbfinale
VfB Stuttgart – Dynamo Dresden 1:0
Dynamo Dresden – VfB Stuttgart 1:1

1990/1991

1. Runde
Borussia Dortmund – Chemnitzer FC 2:0
Chemnitzer FC – Borussia Dortmund 0:2

2007/2008

Achtelfinale
Bayer Leverkusen – Hamburger SV 1:0
Hamburger SV – Bayer Leverkusen 3:2

2008/2009

Halbfinale
Werder Bremen – Hamburger SV 0:1
Hamburger SV – Werder Bremen 2:3

2016/17

Achtelfinale
FC Schalke 04 – Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach – FC Schalke 04

Europapokal der Pokalsieger

1985/1986

Viertelfinale
Dynamo Dresden – Bayer Uerdingen 2:0
Bayer Uerdingen – Dynamo Dresden 7:3

1992/1993

1. Runde
Werder Bremen – Hannover 96 3:1
Hannover 96 – Werder Bremen 2:1

Europapokal der Landesmeister / Champions League

1973/1974

Achtelfinale
FC Bayern München – Dynamo Dresden 4:3
Dynamo Dresden – FC Bayern München 3:3

1974/1975

Achtelfinale
FC Bayern München – 1. FC Magdeburg 3:2
1. FC Magdeburg – FC Bayern München 1:2

1982/1983

1. Runde
Berliner FC Dynamo – Hamburger SV 1:1
Hamburger SV – Berliner FC Dynamo 2:0

1988/1989

Berliner FC Dynamo – Werder Bremen 3:0
Werder Bremen – Berliner FC Dynamo 5:0

1997/1998

Viertelfinale
FC Bayern München – Borussia Dortmund 0:0
Borussia Dortmund – FC Bayern München 1:0 n. V.

1998/1999

Viertelfinale
FC Bayern München – 1. FC Kaiserslautern 2:0
1. FC Kaiserslautern – FC Bayern München 0:4

2012/2013

Finale
FC Bayern München – Borussia Dortmund 2:1

Natürlich alle Daten ohne Gewähr und Korrekturen sind stets willkommen.

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Drei Mal ganz oben von fast allen anderen

Immer wenn ich mal wieder im Bauch der Allianz-Arena an den Duplikaten der gewonnen Pokale des Vereins vorbeikomme, summe ich innerlich diese Liste vor mich hin.

1974 – Atvidabergs FF, Dynamo Dresden, ZSKA Sofia, Ujpest Budapest, Atletico Madrid
1975 – Freilos, 1. FC Magdeburg, FC Ararat Eriwan, AS St. Etienne, Leeds United
1976 – Jeunesse Esch, Malmö FF, Benfica Lissabon, Real Madrid, AS St. Etienne

Und kann mich nicht entscheiden, ob ich die erste Runde 1976 oder die erste Runde 1975 für entscheidender für den weiteren Werdegang dieses Vereins von Welt halte.

Das waren noch Zeiten, als der Wettbewerb noch ein Pokalwettbewerb war. Und ganze vier Gegner reichten, um am Ende der Gewinner zu sein.

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Impulskäufe

Ich war sicher nicht der einzige, der schon beim ersten der beiden sehr guten Auftritte von Teemu Pukki in der Europaliga gegen den FC Schalke 04 das Edi-Glieder-Syndrom wiedererwachen sah. Dass es im Jahr 2011 dann tatsächlich noch so kommt, ist schon keine Ironie des Schicksals mehr, eher Verzweiflung desselben am strategisch geplanten Vorgehen beim Einkauf von Fußballern. Wobei die dabei angewandte Strategie zugegebenermaßen gar nicht so verkehrt ist:

Wer keine Idee hat, wonach er sucht, kann bei seinen Einkäufen schließlich nichts falsch machen.

Zwei der vier Namen wären damit oben schon erwähnt, die mir zu diesem Phänomen einfallen, dass ein Bundesliga-Club einen Spieler allein deshalb einkauft, weil er in einer oder zwei Partien hervorragend gegen ihn auftritt, meistens auch einige Tore erzielt.

Die anderen beiden wären Roy Makaay, den der Großmeister der Kaderplanlosigkeit nach ihn sehr schmerzenden Toren gegen seinen Verein in der Champions League gleich mal für seine eigene Elf einkaufte. Und sich dabei wohl auch noch von gewiefteren Händlern als ihm selbst ein wenig über den Tisch ziehen ließ. But I digress.

Roy Makaay und der vierte im Bunde ist … tja, fällt mir gerade nicht ein.

Ihr aber wißt bestimmt, welche Impulskäufe in Euren Klubs je getätigt wurden.

 
Name Käufer Abgebender Verein
Edi Glieder FC Schalke 04 SV Pasching
Teemu Pukki FC Schalke 04 HJK Helsinki
Roy Makaay FC Bayern München Deportivo La Coruna
Jan Schlaudraff FC Bayern München Alemannia Aachen
Marcel Heller Eintracht Frankfurt Sportfreunde Siegen
Anatolij Timoschtschuk FC Bayern München Zenit St. Petersburg
Ivica Olic Hamburger SV ZSKA Moskau
Rewas Arweladse 1. FC Köln Dinamo Tiflis
Alexander Baumjohann FC Bayern München B. M‘gladbach
Marcelo Moreno Werder Bremen Schachtar Donezk
Jan Derek Sörensen Borussia Dortmund Rosenborg Trondheim
Mickael Tavares Hamburger SV Slavia Prag
Alexandros Tziolis Werder Bremen Panathinaikos
Ciprian Marica VfB Stuttgart Schachtar Donezk
Anthony Yeboah Eintracht Frankfurt 1. FC Saarbrücken
Alain Sutter FC Bayern München 1. FC Nürnberg
Dawda Bah FC Augsburg HJK Helsinki
Torbjörn Nilsson 1. FC Kaiserslautern IFK Göteborg
Tony Woodcock 1. FC Köln Nottingham Forest
Marcel Rozgonyi FC Schalke 04 1. FC Magdeburg
Hami Mandirali FC Schalke 04 Trabzonspor
Daniel Pavlović 1. FC Kaiserslautern FC Schaffhausen
Cristiano Ronaldo Manchester United Sporting Lissabon
Bajram Sadrijaj Borussia Dortmund TSG Thannhausen
 
 

Wer wurde noch aufgrund der ausschweifenden Beobachtung von 90 oder 180 Minuten Fußballspiel gegen die eigene Mannschaft eingekauft?

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Aller guten Dinge sind drei

Was haben Borussia Dortmund, der Hamburger SV, Werder Bremen und — wenn der Name des folgenden Clubs fällt, dürfte es eigentlich schon klar sein — der 1. FC Magdeburg gemein?

Sie sind die einzigen vier deutschen Clubs, die es neben dem FC Bayern München noch schaffen können, einmal alle drei europäischen Wettbewerbe in ihrer Historie gewonnen zu haben.

Die vier oben Genannten gewannen bereits einmal den bekanntlich längst abgeschafften Europapokal der Pokalsieger.

Borussia Dortmund und der Hamburger SV gewannen zusätzlich sogar einmal den Europapokal der Landesmeister bzw. die Champions League.

Der Hamburger SV war also kürzlich mit seinem Halbfinal-Aus gegen den FC Fulham besonders nah dran, zusätzlich zu einem UEFA-Cup-Gewinn im eigenen Stadion auch noch dieses „Triple“ — oder wie soll man es nennen? — zu vervollständigen. Noch näher dran war man allerdings 1982 bei der doppelten Niederlage gegen den IFK Göteborg. 1983 folgte immerhin der zweite von drei nötigen Titeln: Athen.

Borussia Dortmund scheiterte mit seiner UEFA-Cup-Finalniederlage gegen Juventus 1993 ebenfalls nur knapp, allerdings hätte man ähnlich wie der HSV 1982 damals noch auf den erst 1997 erfolgten Champions-League-Sieg warten müssen. Ein Warten, das sicher leicht gefallen wäre. Beim Abschied von Jürgen Kohler war die Chance noch einmal groß, leider gewann Feyenoord Rotterdam 2002 im heimischen De Kuip gegen die Borussia — wieder knapp am Triple vorbei.

Auch Werder Bremen hätte zuletzt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Ziel machen können, doch Schachtjar Donezk war nachvollziehbarer Weise ebenfalls zu stark, Mesut Özil in jenem Spiel von der Matthäus-Krankheit („Untertauchen, wenn es drauf ankommt“ — Hat jemand zufällig Özil im WM-Halbfinale gesehen?) befallen und so muss man auch beim Nordsee-Klub erstmal weiter warten, warten, warten.

Der 1. FC Magdeburg wird wahrscheinlich noch ein wenig mehr Zeit benötigen als die übrigen, überhaupt mal die Champions League zu gewinnen. Allerdings ist auch seine Wahrscheinlichkeit dafür unter Berücksichtigung der Unendlickeit natürlich 1. Es bleibt lediglich die Frage, wann man auch im Osten das europäische „Triple“ wird feiern können, nicht ob.

Alle anderen deutschen Clubs hingegen können dieses Triple nicht mehr schaffen. Drücken wir also die Daumen, wenn es demnächst für den Hamburger SV oder Borussia Dortmund, Werder Bremen oder den 1. FC Magdeburg in den UEFA-Cup geht. Für die letzteren beiden natürlich auch im Falle einer Champions-League-Teilnahme, bei den ersten beiden ist das nicht mehr ganz so dringend.

Wie sexy doch so eine UEFA-Cup-Teilnahme plötzlich sein kann, wenn man die nötigen Eingangsbedingungen mitbringt. Real Madrid beispielsweise kann dieses Triple nicht mehr schaffen, auch Inter Mailand und der FC Liverpool nicht. Dagegen: Magdeburg! Bremen. Hamburg, Dortmund.

Die dann in einer Reihe mit den folgenden Clubs zu nennen sein würden:

FC Bayern München, Juventus, Ajax Amsterdam, FC Barcelona.

Very sexy, ist es nicht?

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Drakonisch wäre noch untertrieben

Nach Ausschreitungen in den letzten Partien mit Beteiligung des 1. FC Magdeburg hat der DFB eine Strafe verhängt, die jegliches Augenmaß vermissen lässt. Zum nächsten Heimspiel des 1. FC Magdeburg ist das Kontingent für die Fans der Heimmannschaft auf 5.500 begrenzt worden. So weit ja durchaus noch akzeptabel.

Was aber jegliches Maß vermissen lässt, ist die ebenfalls getroffene Regelung, dass nur 500 Fans des VfL Wolfsburg II Karten für diese aus ihrer Sicht Auswärtspartie erwerben dürfen.

Welch skandalösen Ausmaße dieses Urteil erreicht, verdeutlichen die Zuschauerzahlen der letzten Heimpartien eben jenes VfL Wolfsburg II:

70 gegen den SV Wilhelmshaven
200 gegen Sachsen Leipzig
95 gegen Hertha BSC Berlin II
210 gegen den SV Babelsberg 03
295 gegen Hannover 96 II

Ein klarer Fall für ein ordentliches Gericht.

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Zweite Liga Nord

Erinnert sich noch jemand an die Tabellensituation der Regionalliga Nord der letzten Saison? Selbst im fortgeschrittenen Stadium der Saison war man mit zwei Siegen in Folge auf einem Aufstiegsplatz, mit zwei Niederlagen in Folge dann wieder in Abstiegsgefahr. Natürlich ist es nach vier Spieltagen zu früh, um ein ähnliches Szenario für die zweite Liga zu befürchten bzw. zu erhoffen. Angesichts der andernorts schon ausreichend beschriebenen Fülle an Vereinen, die den Weg in die erste Liga anstreben (und „zurück“ gilt hier für die meisten von ihnen), wäre es doch äußerst prickelnd, wenn wir auch im April 2008 erst 1860 München oben sähen, eine Woche später den FSV Mainz, in der folgenden Woche Alemannia Aachen, danach den SC Freiburg ad lib.

So wenig Spannung die erste Liga — scheinbar — ganz oben verspricht, so dramatisch und eng könnte diese Zweitligasaison verlaufen.

Die Überschriften der verlinkten Spieltage lauten übrigens folgendermaßen:

Dichtes Gedränge um Rang Zwei
Spieler von eigenen Fans bedroht
St. Pauli plötzlich dabei
Lotterie um den Aufstieg
Wuppertaler Reifeprüfung
VfB kippte VfL vom Sockel
Osnabrück schon wieder zurück
Sachsen im Aufschwung
Völlig neues Spitzenfeld
Magdeburg vor dem Durchmarsch
Pauli plötzlich obenauf
Feiertag in Magdeburg
Fast alles gelaufen
Letzter Strohhalm für Osnabrück
Immer noch ein Vierkampf
Später Jubel in Osnabrück

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NIMBY

Es ist ja nun nicht so, als hätte ich an der Uni außer Klopapier Klauen überhaupt nichts gelernt. Zum Beispiel habe ich gelernt, dass man im angelsächsischen Sprachraum gerne aus allem Möglichen ein Akronym bildet. Klar, es gibt hier auch Haribo, Hanuta und Konsorten, aber die Zahl der mir bekannten englischen Akronyme übersteigt die der deutschen doch bei Weitem: DINK, YUPPIE, AIDS, BDSM (Dank an Anita und SLogan), und last not least NIMBY.

Sie kommen auch im Fußball vor, diese NIMBYs, die bei jeder vom Menschen geplanten Veränderung der Umwelt auf den Plan treten: sei es ein Hochsicherheitstrakt für psychisch kranke Schwerverbrecher, sei es eine Energie produzierende Windradfarm oder eben ein Emissionen jeglicher Couleur verursachendes Fußballstadion.

Im Wikipediabeitrag wird das Akronym „Not in my backyard“ sinngemäß mit „Das ist nicht mein Bier“ übersetzt, was zwar Sinn hat, aber nicht gemäß ist. „Das ist nicht mein Bier“ bedeutet, dass einen das Geschehen nicht interessiert bzw. nichts angeht. Ein Nimby hat aber großes Interesse an dem Geschehen, genauer gesagt will er es verhindern. Sinngemäß müsste es (wie dort allerdings auch erwähnt) „nicht in meinem Garten“ heißen oder besser: Natürlich will ich die Vorteile nutzen, aber mit den Nachteilen nichts zu tun haben.

„Der aus den USA stammende Begriff bezeichnet insbesondere eine Geisteshaltung von Personen, welche die Vorteile moderner Technologie zwar nutzen, im eigenen Umfeld aber keine Nachteile in Kauf nehmen wollen.“

Solche Nimbys machen jetzt auch den Ausrichtern der EM das Leben schwer. In exotischen Ländern wie Österreich ist es möglich, dass eine Handvoll Anwohner sich erfolgreich gegen die Interessen der ganzen Fußballnation wendet. Das Salzburger Stadion, soll nach der EM von 30.000 wieder auf 18.000 Zuschauer zurückgebaut werden und zudem schon während der kommenden österreichischen (hier irgendeinen abstrusen Markennamen, von dem man noch nie gehört hat und dessen Produkte man auch nie kaufen würde)-Bundesliga-Saison nur eben jene 18.000 Zuschauer zulassen. In Freiburg Magdeburg Deutschland wäre dergleichen natürlich völlig unmöglich.

Lauter NIMBYs also in Salzburg, die zugegebenermaßen nicht direkt von dieser Veranstaltung profitieren, denen man aber durchaus die Interessen von zig Tausend Fußballinteressierten gegenüberstellen darf. Und eine Veranstaltung alle 14 Tage wird wohl auszuhalten sein, sofern es sich nur um den Lärm, die Staus, die Abgase und das Pinkeln in Vorgärten handelt, wie es am Bökelberg üblich war. Für mich vollkommen unverständlich, wie Anwohner solche Macht erlangen können, bei einer Belastung von gerade mal 85 Stunden mit An- und Abfahrt im Jahr bei 17 Heimspielen.

Übrigens gibt es auch Yimbys und Pimbys. Und natürlich BANANAS, die eine eindeutige und wenig verhandelbare Position beziehen:

Build Absolutely Nothing Anywhere Near Anything

(Inspiriert von Fritten, Fußball und Bier, die auf obigen Kicker-Beitrag mit schönen Fotos der Stadien der EM verlinken. Meist nur knappe 30.000 Plätze pro Stadion, die Schwarzmarktpreise werden explodieren. Schade für mich Non-Krösus.)

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Hauen und Stechen

Alemannia Aachen
FSV Mainz 05
Borussia Mönchengladbach
SC Freiburg
Greuther Fürth
1. FC Kaiserslautern
FC Augsburg
1860 München
1. FC Köln
Erzgebirge Aue
SC Paderborn 07
TuS Koblenz
FC Carl Zeiss Jena
Kickers Offenbach
SV Wehen
TSG Hoffenheim
FC St. Pauli und evtl.
1. FC Magdeburg

Das sind mit Aachen, Mainz, Gladbach, Köln, 1860, Freiburg und Kaiserslautern schon mal sieben Teams, die eigentlich aufsteigen wollen. Da es nur drei Aufstiegsplätze gibt, darf man sich bei 1860 oder bei Kaiserslautern oder in Gladbach auf noch ein weiteres Zweitligajahr einstellen. Höchstwahrscheinlich kommt noch der eine oder andere Überraschungsgast an der Tabellenspitze hinzu. Greuther Fürth ist ja immer ein Kandidat, dann vielleicht Aue oder gar der SV Wehen. Das wird ein Hauen und Stechen um den Aufstieg.

Ich fürchte, Gladbach hat hierbei nicht gerade die besten Karten. Und da nützt auch das schöne Stadion nix. Genauso wie in den WM-Städten Köln und Kaiserslautern. Wir dürfen gespannt sein und ich kann jetzt schon sagen, dass ich auch in der nächsten Saison die zweite Liga mit größtem Interesse verfolgen werde.

In den Regionalligen wird das Hauen kaum geringer ausfallen, schließlich geht es in diesem Jahr um die Qualifikation für die eingleisige dritte Liga. Wer weiß, vielleicht 2008 gar mit Mönchengladbach dabei? Der 1. FC Köln vielleicht?

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Wenn der Dummschwätzer ein Stadion eröffnet (XVI)

Wenn der Dummschwätzer seines Amtes, nämlich dessen der „Höchstoffiziellen ersten Werbefratze“ dieser Republik, die seiner immer noch nicht überdrüssig ist, waltet, dann kommt es schon mal selbst bei Nachrichtenagenturen zu kleinen Blackouts. In Magdeburg hat der Dummschwätzer zuletzt ein Stadion eröffnet und siehe da, kaum eröffnet der Dummschwätzer ein Stadion, ist es auch schon länderspieltauglich, auch wenn es gar nicht die neuerdings für Länderspiele vorgeschriebenen 40.000 Plätze bietet:

„… länderspieltauglichen und für 25.000 Zuschauer ausgelegten „Arena Magdeburg“ rund 15.000 Anhänger …“

Macht ja nichts, liebe Agentur, Fehler machen schließlich alle mal. Und sogar ich. Denn die 40.000-Zuschauer-Regelung tritt erst ab nächstem Jahr in Kraft. Bis dahin wird aber wohl kein Länderspiel mehr nach Magdeburg vergeben werden, was daran liegen könnte, dass die Heimspieltermine für 2007 alle schon vergeben sind. Tja, Pech gehabt, lieber Dummschwätzer und vor allem lieber Agentur-Schreiber. Man kann ja nicht immer alle Zahlen und Austragungsorte im Blick haben.

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