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Schlagwort: 1. FC Köln

Karies und die sieben Geißlein

Man zitiert ungerne den EXPRESS, FOTO oder RPO, dieser mittlere Knüller aber hat es verdient. Ümit Özat, türkischer Profi beim 1. FC Köln, ist letztens auf dem Spielfeld zusammengebrochen, woraufhin Christoph Daum schon diverse Untergangsszenarien in die Mikrofone stammelte und der Spieler selbst wenige Tage später in zivil im Stadion auftauchte, um sich vor der Partie gegen den FC Bayern für die große Anteilnahme an seinem Schicksal und die vielen Genesungswünsche zu bedanken.

Wie das so ist, wenn medizinisch irgendetwas im Argen liegt, fragt dann irgendjemand gleich danach, ob man das nicht vorher hätte ahnen können. Z. B. dass Spieler xyz an jenem Sonntagmittag vom Blitz erschlagen werden würde, weil er eine (und jetzt verlassen mich meine Physik-Kenntnisse) Plombe aus, ähm, Gold! trug. Oder eine aus Kupfer? Oder ob man nicht hätte ahnen können, dass jener Spieler schlapp wie eine ebensolche Nudel wegen einer Lebensmittelvergiftung zwei Gegentore verschulden würde oder ob eigentlich überhaupt niemand hätte ahnen können, dass es anderthalb Stunden später anfangen würde zu regnen.

Ganz so abstrus ist die Frage jedoch nicht, ob Fehler passiert sind, frag nach beim wenn auch geschmacklos selbstinszenierten, aber im Recht befindlichen Ivan Klasnic. Hat irgendein Mediziner vom 1. FC Köln also versagt, indem er entscheidende Erkenntnisse nicht gewann, die er aber hätte gewinnen können? Dazu lesen wir bei RPO:

Nach der Untersuchung im Sommer gab der Arzt Ümit nur den Rat, sich Karies an sieben Zähnen entfernen zu lassen. Dem „Express” bestätigte Böhle: „Die Situation ist beschrieben. Wenn Ümit das so gesagt hat, ist das nicht falsch.“

Ich bin auch schon mal zu spät zum Zahnarzt gegangen und ich habe es auch bitter bereut, dafür (mit einem Zahn) bezahlt und meine Lektion gelernt. Karies an gleich sieben Zähnen gleichzeitig hatte ich damit aber nicht erreicht, obwohl ich mich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ungesünder ernähre als ich es von einem Leistungssportler annehme. Wie lange muss man nicht mehr beim Zahnarzt gewesen sein, um sieben faule Zähne sein eigen zu nennen? Und welche Unmengen an Karies-auslösender Nahrung muss man sich einverleiben, um zu solch einer rekordverdächtigen Bilanz zu gelangen? Hat Ümit Özat womöglich gar keine Zahnbürste? Wir wissen es nicht, wissen aber, dass das gerade unter Christoph Daum niemals hätte passieren dürfen. Der rühmte sich doch zu Leverkusener Zeiten, dass er alle seine Spieler erstmal zum Zahnarzt schicke, auf dass eventuelle kleinste, leistungshemmende Entzündungen, die sich gerne im Zahnfleisch einnisten, erkannt und geheilt werden. Entweder wuchs diese Maßnahme doch nur auf dem Mist seines Stabs und ihm selbst ist es egal („Muss man auch mal die Zähne zusammenbeißen!“), oder Özat war besonders geschickt darin, diese Termine zu schwänzen. Ziemlich unprofessionell, wenn auch menschlich. Allerdings kann man Angst vorm Zahnarzt mittlerweile so gut behandeln wie Flugangst. Von billigem Karies ganz zu schweigen, von einer noch billigeren Zahnbürste erst recht.

(Ganz abgesehen davon stinken so angefaulte Zähne auch ordentlich, komisch, dass Frau Özat da nicht schon viel eher interveniert hat. Sieben Zähne, mein lieber Scholli. Da bleiben ja nur noch Achteinhalb gesunde über. Dann doch lieber so wie Ribéry: hässlich, aber gesund (die Zähne, mein ich).)

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Alliterationen alle?

Dass der werte Herr inzwischen immer häufiger die Pfoten von den Alliterationen lässt, hat sich herumgesprochen. Im Spiel mit Namen ist er aber immer noch aktiv wie eh und je, wenn heute sogar mal ein wenig versteckter. Dennoch nicht zu übersehen, die alte Schule des Überschriftenbaus.

Ein Großer für Köln: Petit

Bliebe die Frage, ob Köln nicht noch jeden klein gekriegt hat.

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Kontinuität

Gibt es etwas, das Sie vermissen, wenn Sie den heutigen mit dem damaligen Fußball vergleichen, Charly Körbel?

Die Traditionsvereine 1.FC Köln, Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach und Bayern München hatten über Jahre hinweg nahezu identische Mannschaften, mit denen sie sich jede Spielzeit aufs Neue begegneten. Darin bestand ja auch der Reiz: Breitner gegen Grabowski, Schwarzenbeck gegen Hölzenbein, Müller gegen mich. Das gleiche, wenn Gladbach kam. Diese kontinuierlichen Duelle solcher Persönlichkeiten auf dem Fußballplatz vermisse ich heutzutage.

Ich auch. Hat unter anderem auch zur Folge, dass ich mir kaum noch Aufstellungen merken kann, geschweige denn, wer jetzt eigentlich mal länger als anderthalb Saisons wo Stammspieler war. Aber auch diese dauerhaften Duelle fehlen, bei denen sich jahrelang die immer selben Spieler beharken und überhaupt erst so etwas wie eine persönliche Rivalität aufbauen können.

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Was macht eigentlich Reinhold Mathy?

Keine Ahnung, fragt ihn doch einfach selbst. Seine Emailadresse lautet jedenfalls reinholdmathy@web.de, und laut dieser Liste ist er offiziell lizensierter FIFA-Spielerberater bei einem Unternehmen namens Pro Profil GmbH, das wiederum immerhin Ex-Profi Thomas Kroth (Köln, Frankfurt, HSV, Dortmund) in seinen Reihen hat. Komisch: Reinhold Mathy taucht weder auf der Seite der Vermittler auf, noch hat man ihm eine firmeneigene Emailadresse gegeben.

Vielleicht macht er einfach gar nix, außer hier Thema zu sein.

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Die kleine Fortuna hat auch Geburtstag

Wie der emsige MC Podcast Herr Wieland bereits feststellte und mit einem Interview mit BAP-[bitte nicht „Altbarde“] Wolfgang Niedecken garnierte, wurde der große FC Köln, der so groß ist, dass er sich „Erster FC“ nannte, obwohl er gar nicht der erste Fußballclub seiner Stadt war, in den letzten Tagen beschauliche 60 Jahre alt. In Bochum oder beim TSV München kann man da nur leicht amüsiert die Augenbraue heben.

Genauso heben wir die Augenbraue, erstaunt, nicht amüsiert, dass der kleine Bruder, eher schon der Nachbarsjunge des 1. FC Köln, die Fortuna aus der Kölner Südstadt ebenfalls gerade 60 geworden ist. Erstaunt aus zwei Gründen:

Ja lebt denn die kleine Fortuna noch?

Nur acht Tage nach dem 1. FC gegründet? Welch ein Zufall.

So ist es aber. Nur ist ein Verein in der Verbandsliga in „den Medien“ nicht ganz so präsent wie höherklassige Vereine. Wie gut, dass man den Geburtstag zumindest in Köln nicht vergessen hat, auch wenn die Geburtstagsfeier aus bekannten Gründen etwas kleiner ausfallen wird als beim FC.

Als Showgast wünschen wir uns übrigens Hans Krankl, den alten Reaktionär, der auch mal Trainer bei Fortuna Köln war. Toni Schumacher würde ja eher ungerne wiederkommen.

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Moderne Märchen

„Es geht jetzt nicht um das schnelle Geld, sondern um seine Entwicklung.“

Lukas Podolskis Berater Kon Schramm im Spiegel vom 17. Oktober 2005, als Podolski noch beim 1. FC Köln war.

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Der große Blonde mit der neuen Blonden

Eigentlich mag ich keinen Boulevardcontent, ich mag auch keinen Nerdcontent, und darüber reden, welchen Content ich mag, mag ich schon mal gar nicht.

Heute führt aber kein Wegmann daran vorbei, Bernd Schuster zu erwähnen. Bernd Schuster und seine Frau Gaby, das war lange Jahre eine noch symbiotischere Beziehung als man es zum Beispiel von Bodo Illgner (der mit der großen Torwart-Ära in der Nationalmannschaft) und dessen Frau Bianca kennt. Gaby Schuster war nicht nur Bernd Schusters Managerin, sie war quasi seine Chefin. Immerhin war sie sechs Jahre älter als er, und Bernd Schuster begann die Liaison in ganz jungen Jahren. Nun weiß ich nicht, wie man als zum Beispiel 27-Jährige auf die Idee kommt, mit einem 21-Jährigen anzubandeln, es sei denn, der Kontostand des 21-Jährigen hätte da eventuell einen leichten Einfluss, oder besser gesagt: der zu erwartende Kontostand eines Spielers, der von spanischen Topclubs umworben wird. FC Barcelona, Real Madrid und Atletico Madrid hießen schließlich die weiteren Stationen des „blonden Engels“, der angeblich für eine Teilnahme an der WM 1986 bzw. je nach Quelle 1982 1 Million DM Antrittsgeld gefordert hatte, woraufhin dieser in Spanien weithin verehrte deutsche Fußballstar nie an einer WM teilnahm. Selbst 1994 soll es laut Wikipedia noch Versuche gegeben haben, den großen Blonden mit den schwarzen Fußballschuhen zu einer WM-Teilnahme zu überreden — vergeblich, wie der geneigte Leser weiß.

Mit ganz jungen, damals sogar noch jüngeren, 21 Jahren ging Schuster vom 1. FC Köln, wo er nie hingehört hatte, zum FC Barcelona, ließ sich sein großes Ballspieltalent ordentlich versilbern und sorgte so dafür, dass seine Chefin und Managerin ein mondänes Leben führen konnte. Dass er zeit seines Beziehungslebens unter der Knute stand, schien ihm nicht allzu viel auszumachen. Wie man weiß, sind solcherlei Beziehungen fast immer von gegenseitigem Nutzen geprägt und auch der große Bernd wird von der Knute profitiert haben, in welcher Form auch immer.

Nie hätte man sich allerdings träumen lassen, dass solch eine scheinbar perfekte Passung wie diese auseinanderbricht. Jetzt ist es soweit: Bernd Schuster hat eine neue Frau. Da die Quellen, die dies belegen (wollen), an dieser Stelle leider unzitierbar sind, ist erstens unklar, wie viel wirklich dran ist, zweitens unklar, ob die neue Frau wirklich neu ist und drittens unklar, ob die angebliche Schwangerschaft eine echte Schwangerschaft ist.

Kurz gesagt: Nichts Genaues weiß man nicht, aber die Tatsache, dass die unzitierbaren Quellen davon sprechen, dass die Verbindung zu Gaby schon bröckelte, seit Bernd Schuster zu CD Xerez ging, was jetzt sechs Jahre her ist, lassen annehmen, dass etwas dran sein könnte an den Vermutungen des Boulevards.

Eine neue Frau an Bernd Schusters Seite, Elena soll sie heißen, gar wie oben erwähnt schwanger sein: Das gleicht einer Revolution im Leben Bernd Schusters, hat er doch anscheinend erfolgreich diese Symbiose aufgelöst und sich möglicherweise ein bisschen spät, aber nicht zu spät, von seiner Chefin emanzipiert.

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Stefan Wessels zu Everton FC

Es ging ziemlich still, leise und heimlich vonstatten, dass Stefan Wessels, der vormalige Michael Rensing aka Uwe Gospodarek, vom 1. FC Köln in die — diesmal echte — Premier League gewechselt ist, und zwar zum Everton FC — als vierter Torhüter.

Ich kenne mich leider zu wenig in der Torhütersituation bei Everton aus, um zu beurteilen, wie viele Minuten Wessels dort auf der Bank und wie viele zwischen den Pfosten verbringen wird. Auf den ersten Blick ist ein Wechsel von einer mittelmäßigen Zweitligamannschaft zu einer Premier-League-Mannschaft aus dem oberen Drittel eine echte Verbesserung. Wenn Wessels aber nur geholt wurde, damit zwei Trainingsspielchen gleichzeitig auch mit Torhütern stattfinden können, wäre die Position 2 beim FC Köln vielleicht doch besser als die Position 4 beim Everton FC.

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Weserstadion, Platz 11

Es klingt ein wenig nach Wimbledon, wenn die II. Mannschaft von Werder Bremen ihr Pokalspiel gegen den 1. FC Köln auf „Platz 11″ austrägt. 4000 Zuschauer sind da, mehr Leute wollen die Kölner nicht sehen.

Trainer beim 1. FC Köln ist übrigens ein gewisser Herr Messias, den wir doch schon seit 1974 Jahren tot wähnten. Seine Kräfte scheinen geschwunden zu sein: 2:2 nach 90 Minuten, jetzt geht es in die Verlängerung. Womöglich gewinnt Dr. No langsam die Überhand.

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Zahl der Woche – Folge XII

Roberto Carlos verlässt Real Madrid und wechselt zu Fenerbahce Istanbul. Elf Jahre war er bei Real Madrid und für mich völlig überraschend gewannen er und Real Madrid in dieser Zeit lediglich drei Meistertitel. Somit ist Real vielleicht doch nicht der 1. FC Köln des Ostens, sondern eher die Borussia Dortmund des Südens, um im Bild zu bleiben.

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Hauen und Stechen

Alemannia Aachen
FSV Mainz 05
Borussia Mönchengladbach
SC Freiburg
Greuther Fürth
1. FC Kaiserslautern
FC Augsburg
1860 München
1. FC Köln
Erzgebirge Aue
SC Paderborn 07
TuS Koblenz
FC Carl Zeiss Jena
Kickers Offenbach
SV Wehen
TSG Hoffenheim
FC St. Pauli und evtl.
1. FC Magdeburg

Das sind mit Aachen, Mainz, Gladbach, Köln, 1860, Freiburg und Kaiserslautern schon mal sieben Teams, die eigentlich aufsteigen wollen. Da es nur drei Aufstiegsplätze gibt, darf man sich bei 1860 oder bei Kaiserslautern oder in Gladbach auf noch ein weiteres Zweitligajahr einstellen. Höchstwahrscheinlich kommt noch der eine oder andere Überraschungsgast an der Tabellenspitze hinzu. Greuther Fürth ist ja immer ein Kandidat, dann vielleicht Aue oder gar der SV Wehen. Das wird ein Hauen und Stechen um den Aufstieg.

Ich fürchte, Gladbach hat hierbei nicht gerade die besten Karten. Und da nützt auch das schöne Stadion nix. Genauso wie in den WM-Städten Köln und Kaiserslautern. Wir dürfen gespannt sein und ich kann jetzt schon sagen, dass ich auch in der nächsten Saison die zweite Liga mit größtem Interesse verfolgen werde.

In den Regionalligen wird das Hauen kaum geringer ausfallen, schließlich geht es in diesem Jahr um die Qualifikation für die eingleisige dritte Liga. Wer weiß, vielleicht 2008 gar mit Mönchengladbach dabei? Der 1. FC Köln vielleicht?

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