Als Kind mit Baujahr 1990 kenne ich den Mann nur als Dummschwätzer, kenne zwar dieses berühmte Foto, aber hat der jemals irgendwas getan, was man entfernt als linkes Engagement bezeichnen könnte?
Er hatte einen Afro, er hat ein Pädagogik-Studium angefangen und dann gab es da noch dieses Foto. Vielleicht galt er schon als Links (unter den Fußballern), weil er überhaupt gelesen hat. Oder auch nur, weil es damals hip war? Aber das hab ich auch alles nur aus den Archiven.
Vielleicht können da Ältere mehr erzählen, welche Gründe es für diesen Ruf außer der wohlfeilen Inszenierung gab.
Lajos_Detari
Er hat es zumindest inszeniert, bei Wikipedia steht z.B.
„Öffentlich gab sich Breitner linksorientiert, posierte medienwirksam mit einer Mao-Bibel und erklärte, ein Verehrer Che Guevaras zu sein.“
Ich meine mich zu erinnern mal gelesen zu haben, dass diese Geschichte mit der Mao-Bibel ähnlich entstand wie „Kaiser Franz“, „Napolean Dettmar Cramer“ oder „General Hitzfeld“: ein Fotograf hatte eine Knalleridee und der Fotografierte hat nicht überrissen, wie sich sowas verselbständigt. Irgendwann bleibt’s dann hängen, egal, ob’s einem gefällt oder ob das irgendeinen Bezug zur Realität hat.
Im Falle Breitners passte ja schon seine ausgeprägte kapitalistische Denke eh nicht zur kommunistischen Inszenierung, aber wie der Hausherr schon schrieb, war es damals schon außergewöhnlich genug, wenn sich ein Fußballprofi für überhaupt irgendwas halbwegs Intellektuelles interessierte.
Zunächst: feine Spitze! Dann aber: Breitner hatte damals durchaus etwas mehr Tiefgang als so manch anderer, gleichströmiger Kicker. Dafür waren die Zeiten innenpolitisch aber auch ordentlich rau. Heute? gehen die Uhren anders. Schließlich gibt es ja auch ehemalige Links- wie Rechstradikale die komplett ihre Lager wechselten. Darüber zu sinnieren wäre letztlich der Ehre für beider Seiten zu viel.
Bemerkt: Sammer Matthias wird aktuell dieselbige breitnerische „Frohnatur“ …
Lächerliche Typen durch und durch.
giselher
Kurz und knapp aus eigener Wahrnehmung (Jg. 1955): Der Junge war nie links im Kopp, geschweige denn, dass er sich für „irgendwas Linkes“ je engagiert hätte.
Alles Inszenierung, Show, Getue. Aber offensichtlich mit enormer Langzeitwirkung …
Als Kind mit Baujahr 1990 kenne ich den Mann nur als Dummschwätzer, kenne zwar dieses berühmte Foto, aber hat der jemals irgendwas getan, was man entfernt als linkes Engagement bezeichnen könnte?
Lass mich überlegen.
Er hatte einen Afro, er hat ein Pädagogik-Studium angefangen und dann gab es da noch dieses Foto. Vielleicht galt er schon als Links (unter den Fußballern), weil er überhaupt gelesen hat. Oder auch nur, weil es damals hip war? Aber das hab ich auch alles nur aus den Archiven.
Vielleicht können da Ältere mehr erzählen, welche Gründe es für diesen Ruf außer der wohlfeilen Inszenierung gab.
Er hat es zumindest inszeniert, bei Wikipedia steht z.B.
„Öffentlich gab sich Breitner linksorientiert, posierte medienwirksam mit einer Mao-Bibel und erklärte, ein Verehrer Che Guevaras zu sein.“
Ich meine mich zu erinnern mal gelesen zu haben, dass diese Geschichte mit der Mao-Bibel ähnlich entstand wie „Kaiser Franz“, „Napolean Dettmar Cramer“ oder „General Hitzfeld“: ein Fotograf hatte eine Knalleridee und der Fotografierte hat nicht überrissen, wie sich sowas verselbständigt. Irgendwann bleibt’s dann hängen, egal, ob’s einem gefällt oder ob das irgendeinen Bezug zur Realität hat.
Im Falle Breitners passte ja schon seine ausgeprägte kapitalistische Denke eh nicht zur kommunistischen Inszenierung, aber wie der Hausherr schon schrieb, war es damals schon außergewöhnlich genug, wenn sich ein Fußballprofi für überhaupt irgendwas halbwegs Intellektuelles interessierte.
Zunächst: feine Spitze! Dann aber: Breitner hatte damals durchaus etwas mehr Tiefgang als so manch anderer, gleichströmiger Kicker. Dafür waren die Zeiten innenpolitisch aber auch ordentlich rau. Heute? gehen die Uhren anders. Schließlich gibt es ja auch ehemalige Links- wie Rechstradikale die komplett ihre Lager wechselten. Darüber zu sinnieren wäre letztlich der Ehre für beider Seiten zu viel.
Bemerkt: Sammer Matthias wird aktuell dieselbige breitnerische „Frohnatur“ …
Lächerliche Typen durch und durch.
Kurz und knapp aus eigener Wahrnehmung (Jg. 1955): Der Junge war nie links im Kopp, geschweige denn, dass er sich für „irgendwas Linkes“ je engagiert hätte.
Alles Inszenierung, Show, Getue. Aber offensichtlich mit enormer Langzeitwirkung …