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Schildbremer Streich

Gestern erzählte mir mal wieder jemand im Zuge des CL-Schauens eine Geschichte. Deren Wahrheitsgehalt man sogar prüfen könnte, aber dafür hat man ja auch Leser.

Die Geschichte spielt in Bremen und handelt vom neuen Stadion, vom Umbau des alten ins neue, welches aus dem Weserstadion optisch eine formidable Kuchenbackform machte, die nun direkt an der Weser beim Vorbeifahren immer Hunger auf Kuchen macht. Der Rasen wurde tiefer gelegt, damit die Ränge näher ans Feld gezogen werden konnten. Die Außenhaut bekam Solarzellen in großer Zahl, auf dass man für den Strom für den Betrieb des Stadions nicht mehr zahlen müsse, sondern den selbst produzierten Strom verwenden könne. Sehr clever, wie hanseatische Kaufleute eben sind, diese Idee.

Leider liegt der Rasen jetzt so tief, dass er, womit man wohl nicht gerechnet hatte, nicht mehr genügend Licht erhält. Also musste man extra Geräte anschaffen, die dem Rasen das fehlende Licht spenden, großflächig ist das natürlich zu machen und dauerhaft. Diese Geräte wiederum verbrauchen so viel Strom, dass sie alle finanziellen Vorteile der Solarzellenaußenhaut wieder auffressen.

Und schon haben wir einen wunderschönen Schildbremer Streich erlebt, wenn’s denn stimmt. Köstlich, eigentlich, aber sicher wenig hilfreich dabei, irgendwann mal bei einem CL-Abend nicht mehr nur zuzuschauen.

8 Kommentare

  1. Danke.

    Schön, mit Foto. Schon beeindruckend, dieses seltsame Teil. Und vielleicht ist die Schalker Lösung da doch irgendwie schlauer, wobei ich nicht weiß, wie viel Energie und Geld so ein Rausfahren jedes Mal verbraucht.

  2. Zufällig war ich vor ein paar Tagen im Neckarstadion und habe das vom Hausherren verlinkte Stuttgarter Solarium aus der Nähe gesehen. Die Totale scheine ich verlegt zu haben.

  3. Ich war vor drei Wochen im neuen Wembley-Stadion. Die hatten das da auch im Einsatz. Man hätte frühzeitig in diese UV-Lampen investieren müssen…

  4. Das Rasensolarium scheint bei reinen Fußballstadien fast unabdingbar zu sein. Auch in der Allianz-Arena ist sowas im Einsatz.

  5. „In England pflegen 32 Vereine ihren Rasen mit Strom aus der Steckdose“ Hossa. Dann hat das in Deutschland ja noch ordentlich Potenzial für die drei ersten Ligen.

    Zum Schalker Rasen: ich erinnere, dass eine Aus- oder Einfahrt jeweils sechs Stunden dauert und nach Fertigstellung der Arena mit Kosten in Höhe von rund 13.000 DM ausgegangen wurde. Pro Fahrt. (Ob EA Sports die Fahrt für den Spot mit Assauer als Galionswerbefigur für das Managerspiel zahlte?)

    Wahrscheinlich ist „der Spaß“ heute noch teurer und wird nach meinen Informationen – die sich auf ein Kneipengespräch bei einem Champions League gründen – nur noch sehr selten genutzt.

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