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Profi-Tautologe Mirko Slomka und der gelähmte Fredi Bobic

„Entscheidend ist für uns ja auch immer, dass wir die entscheidenden Zweikämpfe gewinnen.“

Pro Interviews kurz nach dem Spiel! Anderenfalls müsste man auf solche Erkenntnisse verzichten. Wie diese hier, dass Slomka übernatürliche Kräfte hat, indem er seine Spieler einige Sekunden in die Zukunft schauen lassen kann. Da ist man schon beeindruckt und schleicht zurück in sein Kabuff, schwer tragend an der Ahnungslosigkeit bezüglich dessen, was die ganz Großen in der Bundesliga an Methoden aus einer anderen Realität alles im Köcher haben.

Kontra Interviews nach dem Spiel! Man kann doch nicht voll draufhalten, wenn jemand gerade von seiner eigenen Beerdigung kommt, nur leicht stammelnd seine Worte hervorzubringen in der Lage ist, wie es bei Fredi Bobic justament der Fall war. Die Stellung der Mundwinkel ließ fürchten, dass diese gleich in Neuseeland aus dem Boden kriechen würden. Und: Auch die Hirnfunktion schien beeinträchtigt, enorme Trauer, vielleicht Angst hatte sein Broca-Zentrum gelähmt und er sprach in Zeitlupe. Es war kein Übertragungsfehler, denn der Reporter auf dem selben Kanal war in Echtgeschwindigkeit zu hören.

Bobic‘ Augenpartie erinnerte schwer an jene von Philipp Lahm im Interview nach dem 0:1 im WM-Halbfinale gegen Spanien, und so musste man beinahe fürchten, dass Bobic im nächsten Moment in Neuseeland in seinen eigenen Tränen ertrinken würde. Als er sich dann am Ende des Gesprächs doch noch zu einem markig wirken sollenden „Scheißegal“ (ob das 2:1 abseits war) aufraffen konnte, setzte das den misslungen-passenden Schlusspunkt zu einem TV-Auftritt, wie er eigentümlicher kaum sein konnte.

Emotionen, ja, das will man ja beim Fußball sehen usw. etc. pp. — aber doch nicht, wenn dem Schock gelähmten Mann gleich das Gesicht in den Pazifik fällt.

4 Kommentare

  1. Der einzige Grund für Interviews nach dem Spiel heißt Thomas Müller.

  2. Toni Polster war auch immer gut. Kann/soll/will der nicht irgendeine Position beim „Effzeh“ übernehmen?

  3. Manfred Manfred

    Bei den meisten dieser nur durch Sponsorengelder Rechtfertigung suchenden Befragungen kommt genau das raus:
    http://www.youtube.com/watch?v=ldPyO7RjNwk&NR=1

    Und der Herr Bobic könnte vielleicht sogar den Rekord für Trainerwechsel während einer Saison einstellen oder brechen, der Mann hat noch was vor. Wenn jetzt noch jemand weiß, bei welcher Zahl der derzeitige Rekord steht – perfekt.

  4. Nettes Video von Neuer.

    Ohne länger zu recherchieren – der VfL Bochum hatte in der letzten Saison 4 Trainer: Marcel Koller, Frank Heinemann, Heiko Herrlich, Dariusz Wosz.

    Das dürfte schon recht weit oben in einer solchen Liste liegen. Aber die „Kraut“ weiß bestimmt mehr.

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