Als sich letztens im Hirn des Autoren ein Zwiespalt auftat, der auch per Twitter öffentlich wurde, nämlich die Frage, ob man lieber zur Partie VVV Venlo Twente Enschede als Zuschauer fahren sollte oder doch das Verfolgen der Paarung Bayern Bremen via TV die bessere Alternative wäre, antwortete heinzkamke, dass er folgendes Motto beherzigen würde:
@trainerbaade Faustregel: Selber spielen geht vor Stadionbesuch geht vor TV.
Genauso hält der Autor es auch und stößt unverständlicherweise damit immer wieder auf Unverständnis.
Vielen Menschen geht es offensichtlich anders, welche lieber auf keinen Fall selber spielen wollen, wenn ihr bevorzugtes Profi-Team im Fernsehen gezeigt wird. Nun will hier niemand anmaßend erscheinen, würde sich aber trotz einiger Differenzen in der selben Generation wie @heinzkamke verorten und deshalb ist auch niemand hier über dessen formidable Faustregel erstaunt, erscheint sie doch nicht nur logisch und folgerichtig, wenn man sich dazu entschieden hat, weiterhin selbst zu spielen es gibt auch keine denkbare Alternative dazu.
Dennoch geht jetzt die Frage an die Leser: Wie verfahrt Ihr bezüglich dieses Mottos? Sagt Ihr eigene Spieltermine ab, wenn Euer (großer) Lieblings-Club im TV gezeigt wird? Geht Ihr lieber nicht zu einer tollen Europa-Liga-Partie um die Ecke ins Stadion, weil Ihr Rei‘gschmeckte seid, und Euer Herzensclub gerade in Transsylvanien spielt, aber live im TV gezeigt wird?
das Problem ergibt sich bei mir kaum, da meine Fußkranken-Liga, in der ich spiel, Sonntag Mittags oder um 15:00 ist, und ich da zu so ziemlich jedem Spiel „meines“ großen Vereins Zeit hab.
Ich würde aber, um beim letzten Punkt zu sein, niemals eine Begegnung eines anderen Vereins anschauen, wenn parallel mein Club spielt. Gut – die Europa-League Gelegenheit eines anderen Clubs in der Nähe ergibt sich im Dunstkreis Münchens ja ohnehin nicht.
Stadionbesuch vor selber spielen vor TV. Allerdings muss ich meine Stadionbesuche (aufgrund der Entfernung) auch immer ein wenig im Voraus planen und spiele in keiner Liga, sondern ausschließlich „hobbymäßig“…
Selbst pfeifen, vor selbst spielen, vor Lieblingsclub im TV, vor Bemmberless-Partie irgendeines CLubs umme Ecke.
Ich kann eigene Partien so schlecht absagen, weil sonst meine Assistenten alleine dastehen :-) Und oft genug reicht mir die TV-Zusammenfassung, wie z.B. am Di FCB gg. FCB. Ich hätte mich nur aufgeregt und das ist nicht gut fürs Herz ;-)
Ich hatte vor 11 Jahren mal das Problem, eine Werder-Dauerkarte zu besitzen und fast bei jedem Heimspiel selbst ein Spiel zu haben. Damals gingen natürlich die eigenen Spiele vor und ich habe die Dauerkarte nach der Saison wieder abgegeben. Aus heutiger Sicht ein Fehler, denn es ist seit 2005 praktisch unmöglich, eine Dauerkarte fürs Weserstadion zu bekommen. Grundsätzlich kann ich die Faustregel also unterschreiben. Heute spiele ich nur noch ab und zu just for fun und lege die Termine dann so, dass sie nicht mit Werderspielen kollidieren.
Selbst spielen geht immer vor. Da gibt’s keine Ausreden.
Ich hatte mal eine halbe Saison Pflichtspiele parallel zu meinem Lieblingsverein. Es war grausam. Ein regelrechtes Trauma hatte ich bekommen, als beide Vereine auch noch in der gleichen Stadt spielten und ich den Mob zum Stadion ziehen sah (die dort ein äußerst erinnerungswürdiges Spiel erlebten) und ich zu ‚nem eigenen Spiel musste.
Das war dann auch so ziemlich mein letztes Pflichtspiel. Spass am Fußball spielen kann ich auch in einer Thekenmannschaft haben und dort legt man sich die Termine eben wie man sie braucht. Und für Venlo-Entschede würde ich auch nur äußerst selten ein TV-Pflichtspiel meines Vereines sausen lassen. Vielleicht wenn das Spiel nicht mehr wichtig fürs Weiterkommen oder die Tabelle ist, dann könnte das mal passieren…vielleicht.
Ein Rat um das Dilemma aufzulösen: Selber spielen möglichst nur für den Traumverein.
Habe die Vereinsspielerschuhe bereits 1997 an den Nagel gehängt. Ich bin damals regelmäßig zum Eishockey gegangen. Erst Bundesliga, später DEL. Die Spiele dieses mittlerweile zu Grabe getragenen Sports fanden zumeist am Freitag und Sonntag Abend statt, so dass es mit den Ligaspielen meiner Mannschaft nur sehr selten zu Überschneidungen kam. Wenn doch, dann ging das Selberspielen selbstverständlich vor.
Für irgendeinen Kick in der Glotze würde ich mir kein mir Vergnügen bereitendes, gesellschaftliches Ereignis sausen. 64 Ausnahmen finden alle vier Jahre statt. ;-)
Wenn ich heutzutage mit den Jungs aus dem Wohnheim zocke, dann passiert das sowieso am ehesten am Sonntag morgen zum Ausnüchtern — gut, dass ich kein leidenschaftlicher Anhänger eines Zweitligavereins bin.
Das mit der Dauerkarte ist ja krass, Tobias. Du besitzt also keine?
Eigentlich ein guter Rat, McP, die ganz wichtigen Spiele nur selbst zu spielen, wenn auch leider etwas zu spät für mich.
Aber sind ein Spiel selbst spielen und ein Spiel als Zuschauer erleben nicht, nunja, Entschuldigung: zwei verschiedene Paar Schuhe?
Jens: brav.
Als ich im Verein gespielt habe, ging nicht nur das Selber-Spielen, sondern auch das Training vor. Vor zwei, drei Jahren wollte ich in meinem jetzigen Studienort nach ein paar Jahren Abstinenz nochmal in einem Verein anfangen und habe dann auch einen Trainingstermin dem Europapokal-Spiel meines Herzensvereins vorgezogen. Ich kam ins Vereinsheim, und da saßen dann sechs Leute der zweiten Mannschft. Der Trainer lallte bereits: „Anne Theke, heute kein Training.“ Ich sah aus dem Fenster. Draußen nieselte es etwas. Nein, das ist zuviel gesagt, vielleicht lag etwas herbstliche Feuchte in der Luft. Das ging mir nicht in den Kopf. Ich ärgerte mich schwarz, weiß und blau; schließlich haben wir selbst als F-Jugend Kicker immer im norddeutschen Regen gespielt, damals und dort.
Ich bin nie wieder gekommen. Mein Verein ist ausgeschieden, hat aber wenigstens groß aufgespielt. Heute spiele ich mit netten Menschen (auch im Regen) auf einer wunderbaren Wiese. Unsere Tore sind Rucksäcke. Und wenn nicht gerade ein hitziges (Profi-)Spiel anssteht, dann spiele ich ich auch immer noch lieber selbst.
Die Frage stellt sich für mich zum Glück nicht mehr: Die letzte Flanke ist geschlagen, der letzte Kopfstoß getan.
@Stefan :-) und auf welcher Business-School machst Du jetzt nach der karriere deinen MBA?
Im Radsport fallen selber fahren und Bergankunft besuchen gerne auch mal zusammen. Und das live die Glotze schlägt ist trivial.
Im Regelfall Stadion > Selbstversuch > TV-Erlebnis, wenn man von großen Europapokalabenden oder Duellen gegen Erzrivalen einmal absieht. Dann muss ich aber nicht einmal Ausreden erfinden, da ich schon Wochen voraus von dieser einen Partie spreche und alle so zwangsläufig Bescheid wissen. Die Anstoßzeiten sind momemtan aber konkurrenzlos, da sich am frühen Sonntagmorgen kein Profi freiwillig irgendwo in Europa bewegen würde, so dass sich mein Sportverein (mehr oder weniger) über meine Unterstützung freuen darf. Ist doch auch schön.
Innerschulische Planungen vor Elternarbeit vor Klassenarbeitskorrekturen vor Projektplanungen vor Familienwochenenden vor Radio (während d. Korrekturen) vor …. vor … vor … vor sportlicher Eigenleistung (Tischtennis; Schach) vor Fußball im Stadion (Schülermannschaft; Ortsverein) vor TV!
[…] auftat …“ Und bei welchem Autoren schon tut sich sowas mal nicht … Trainer Baade klärt auf. This entry was posted in Allgemein. Bookmark the permalink. ← […]
Da meine aktive Karriere auf Grund fehlenden Talents und mangelnder Lust an körperlicher Anstrengung bereits sehr früh endete, stellt sich zumindest die Frage des Selbstspielens für mich nicht.
Beim Duell Stadion vs. TV wird fallweise entschieden: den letzten Spieltag der Bundesliga verfolge ich z.B. lieber in der Konferenz als einen evtl. wertlosen Kick meiner Mannschaft im Stadion anzuschauen. (Wegen zu hoher Entfernung zum Lieblingsclub stellt sich aber auch diese Frage nur noch selten)
Kann man gestelzter schreiben als Trainer B?
Man könnte es versuchen, aber man würde es nicht schaffen.