„Play it again, Sam“ gilt als eines der am häufigsten verwendeten Filmzitate, welches in diesem Wortlaut im Film gar nicht vorkommt. Tatsächlich sagt der Charakter Ilsa Lund geschauspielert von Ingrid Bergman zu jenem Sam im Film lediglich „play it once, Sam“ sowie später noch einmal „play it, Sam“.
Eine Zeitlang gab es im DFB-Pokal Hin- und Rückspiele, später änderte man den Modus zu lediglich einem Spiel, welches aber bei Gleichstand nur verlängert, nicht jedoch im Elfmeterschießen entschieden wurde. Stattdessen wurde in jenem Fall ein Wiederholungsspiel angesetzt.
Wenn es also nach 120 Minuten keinen Sieger gab, wurden weitere 90 und falls nötig auch 120 Minuten im Stadion des Gastes anberaumt. Im dramatischsten Fall kam es dann also nach 240 Minuten Spielzeit und nicht wie im Europapokal nach 210 Minuten zum Elfmeterschießen, um schließlich doch eine Entscheidung herbeizuführen.
Der Fokus dieses kleinen Beitragleinchens soll aber ohnehin auf der generellen Existenz der Wiederholungsspiele liegen. Wie kommt es denn, dass trotz dieser Einrichtung nie ein Halbfinale im DFB-Pokal wiederholt werden musste, stattdessen nur Spiele der weniger verheißungsvollen ersteren Runden?
Dies kommt daher, dass es gar nicht so kam, sondern anders.
Ein Halbfinale wurde in jener Zeit nämlich tatsächlich wiederholt, und dabei waren sogar zwei damals und heute große Klubs beteiligt. Eins der beiden Halbfinals aus dem Jahr 1976 fand nämlich zwei Mal statt.
Zunächst traf der Hamburger SV zu Hause auf den FC Bayern München, das Spiel endete 2:2 nach Verlängerung.
Im Wiederholungsspiel gewann der Hamburger SV im Olympiastadion zu München mit 1:0 nach regulärer Spielzeit (Tor in der 90. Minute durch Kurt Eigl der berühmte „Bayern-Dusel“) und zog ins Finale ein.
Ein Finale, welches er gegen den 1. FC Kaiserslautern im Frankfurter Waldstadion mit 2:0 „siegreich gestalten konnte“, was wiederum den Grundstein für den ersten Europapokalsieg des Hamburger SV 1977 im Europapokal der Pokalsieger darstellte.
An das zweite Halbfinale des DFB-Pokals, welches je wiederholt werden musste, erinnert sich kein Mensch. Außer Olaf Thon.
Erst im letzten Jahr der Durchführung von Wiederholungsspielen im DFB-Pokal, 1991, trat schließlich der Fall ein, dass gleich beide Halbfinals wiederholt werden mussten.
Daran wiederum erinnert sich ein gewisser „Otze“ damals wohnhaft in Köln wohl ganz gut; und auch das 6:3 der Werder Bremer gegen Eintracht Frankfurt dürfte trotz der vielen weiteren torreichen Spiele im Weserstadion noch in Erinnerung sein.
Den Anfang der wiederholten Halbfinals aber hatte der HSV mit seinem Sieg in München gemacht.
Danke, Sam.
Ilma Lund? Ingrid Bergmans Rolle hieß Ilsa Lund.
Interessant auch -finde ich jedenfalls-, daß bei Austragung im Hin- und Rückspielmodus das reine Aggregatsergebnis zählte, also mehr geschossene Auswärtstore keine Relevanz besaßen. Als 1971/72 der FC Schalke 04 und der 1.FC Köln im Halbfinale aufeinandertrafen, siegte Köln daheim 4 zu 1, Schalke im Rückspiel dann 5 zu 2 und es gab (eine torlose) Verlängerung und Elfmeterschießen, welches Schalke dann gewann. Um anschließend K‘lautern zu schlachten :D
@Manfred: Mittlerweile bin ich auch dafür, dass diese Auswärtstor-Regel bei CL/EL-Spielen abgeschafft gehört, allein schon, weil ausnahmslos jeder Reporter in Rückspielen der KO-Runden x-mal die „Europapokal-Arithmetik“ erwähnt.
Ilma Lund war einfach ein Tippfehler, Danke für den Hinweis. Immerhin bin ich beim Googlen danach auf einen Contentdieb gestoßen.
Bei den Relegationsspielen galt damals (wie ist es heute?) auch keine „Auswärtstorregelung“. Anders hätte das Tor zum 3:1 von Jürgen Wegmann im Heimspiel bei vorangegangener 0:2-Niederlage ja keine Rettung ermöglichen können.
Ich finde die Regelung ohne Auswärtstor auch sympathischer. Problem dabei ist wohl u. a., dass es dann sehr häufig zu Verlängerungen und evtl. Elfmeterschießen käme, was man wohl vermeiden möchte. Glaube ich, ohne Quelle.