Entschuldigung, was ist bitte an dem Namen „Blasch-zi-kow-ski“ schwieriger für deutsche Zungen und Gehirne des Durchschnittsfans als an den Namen in der Überschrift?
Es dauert zwei bis drei Versuche, bis man den Namen richtig aussprechen kann. Menschen aus dem Ruhrgebiet schließlich spielt der Mann in Doatmund sollten mit polnischen Nachnamen ohnehin keine größeren Schwierigkeiten haben, hat doch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehr als einer ihrer Bekannten einen ebensolchen.
Liegt das Problem darin, dass in der korrekten Schreibweise „szcz“ vorkommt? Dann kann man doch immer noch einfach bis zum dritten Heimspiel warten, wenn der Stadionsprecher den Namen ein paar Mal ausgesprochen haben wird.
Schwaches Bild, aus Bequemlichkeit hier einen Künstlernamen zu verwenden; als Spitznamen gerne, der Spieler sollte aber weiterhin heißen, wie er wirklich heißt.
Ach Quatsch. Die haben ihm nur „Kuba“ auf den Rücken geflockt, weil sie Geld sparen wollten. Pro Buchstaben kostet das nämlich mächtig Kohle und die hat der BVB einfach nicht. Darum wurde auch 9-Buchstaben-Mann Metzelder abgegeben und 5-Buchstaben-Mann Kovac geholt. ;)
Grundsätzlich liegst du richtig. Allerdings ist der Stadionsprecher dort Norbert Dickel, der wird den Namen nicht ein einziges Mal richtig aussprechen: http://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Dickel
In naher Zukunft werden Spieler ohnehin nicht mehr mit ihrem eigenen Namen, sonderm dem eines individuellen Sponsors auflaufen.
Das Problem liegt ja nicht in der Schwierigkeit des Namens. Kuba nennt er sich, Kuba steht auf dem Rücken und so wird er auch gerufen. Die ganzen Brasilianer heißen ja auch nicht nur so, wie es auf dem Rücken steht. Dede heißt mit Nachnamen de Deus Santos. Trotzdem spricht niemand von Herrn Santos. Und „Zecke“ Neuendorf hat auch einen richtigen Vornamen; trotzdem wird dieser nie oder nur kaum erwähnt. Daher find ich es okay, wenn Zeitungen das so schreiben. Letztendlich geht es doch auch nur darum möglichst viele Leute zu erreichen und zu informieren, und nicht nur Fußballexperten. Kuba ist halt, bei Nicht-Dortmundfans erst recht, eher ein Begriff als Blaszczykowski.
Ich wusste, dass irgendjemand das mit den Brasilianern erwähnen würde. Dort hat es aber eine ganz andere Kultur bzw. auch einen nachvollziehbaren Grund, denn die Namen aller Menschen sind dort ellenlange Konstrukte aus den Nachnamen diverser Vorfahren, so dass es auch im nicht-sportlichen Alltag üblich ist, Spitz- oder besser Rufnamen zu verwenden. Der brasilianische Präsident (ist er das noch?) heißt „Lula“. Natürlich heißt er nicht wirklich so, aber er wird überall so genannt, weil diese Rufnamen akzeptiert sind.
In Mitteleuropa ist es nicht üblich, die Nachnamen durch Künstlernamen zu ersetzen, die glorreiche Ausnahme bildet Zecke Neuendorf, der aber dafür extra einen Künstlernamen annahm, für welchen er wiederum, so die Legende, auch ein paar Bilder malte, die er sogar verkaufte. Ansonsten gibt es aber niemanden, der nicht seinen richtigen Namen auf dem Trikot trägt.
(Ausnahme hiervon wiederum: Halil und Hamit, aber das hat nur den Grund, dass selbst das Initial des Vornamens keine Unterscheidung möglich machen würde. Vielleicht ist auch der Grund, dass sie es so wie in der Türkei üblich handhaben wollten: grundsätzlich den Vornamen aufs Trikot. Darüber bin ich mir aber nicht sicher.)
Ich finde es deshalb Scheiße, auch wenn Kuba das so will, weil es eine Respektlosigkeit vor dem Namen anderer Leute ist. Ah, der heißt irgendwas-für-mich-unaussprechliches, also kürze ich es einfach ab. Anstatt sich die wirklich nur drei Sekunden Zeit zu nehmen, den Namen zu lernen. Von mir aus auch dreißig, aber die sollte man dann eben haben.
Aber du solltest es vielleicht den Betroffenen selbst überlassen, ob sie es respektlos finden. Herr Blaszczykowski scheint mit seinem Spitznamen jedenfalls kein Problem zu haben. Es kann ja zum Beispiel daran liegen, dass er sich selbst als Topspieler sieht, wie es die Brasilianer sind, oder es liegt daran, dass er erst 21 ist und du bei einem unglücklichen Unfall frühpubertärer Erkundungsversuche sein Vater sein könntest und somit aus einer Generation kommst, die da etwas verschlossener ist. Jedem das Seine und mir das Meiste. Ich finds jedenfalls okay und das nicht nur, weil ich bekennender BVB-Fan bin.
Ganz ab von der Frage, ob Künstlernamen für Fußballspieler aus dem mitteleuropäischen Kulturraum sinnvoll sind oder nicht – dass „ł“ in „Błaszczykowski“ ist als „w“ auszusprechen (vgl. „Łódź“: Aussprache „Wuttsch“)
kuba hatte meines wissens seinen künstlernamen schon in der polnischen liga.
[…] Da will man sich quälen mit der 0:4-Klatsche, die sich Toulouse in Liverpool gefangen hat (kennt eigentlich einer diesen dämlichen Witz noch?), hat sich seine Sonntagstrauermine aufgeschnallt, und das erste, was man hört, ist: “Krutsch au deuxiéme poteau” Krutsch. Und hierzulande hagelt es Rügen, wenn man sechs Konsonanten am Stück nicht angemessen über die Lippen bringt. […]