Man muss ja nicht immer in Sevilla auf der Ersatzbank rumhängen, um zu erkennen, dass man sich nicht immer durchsetzen kann.
Man kann auch durchaus Torschütze Vorbereiter (Dank an dafeld) eines elementar wichtigen Tores in einem international wichtigen, namentlich einem WM-Spiel, sein und trotzdem keine große, internationale Karriere vor sich haben.
Dann sollte man lieber früher als später zum VfL Bochum wechseln, oder zum Hamburger SV, vielleicht zu Hannover 96, zu einem mittel-erfolgreichen Bundesligaverein, bei dem man dann vielleicht dreieinhalb Tore pro Saison vorbereitet.
Was man auf keinen Fall tun sollte, ist, zu glauben, man wäre schon so weit, dass man der Nationalelf auch an schlechten Tagen weiterhelfen könne. Dann sollte man froh sein, wenn man eine Nominierung per Post seit der Ära Klinsmann per Email bekommt, dann aber auch so frei sein, zuzugeben, dass man lieber nicht mitspielen möchte, wenn man so auftritt wie im Länderspiel in England.
Odonkor hatte doch die Gelegenheit bei seinem alten Club mit Lars Ricken zu sprechen. Hat er wohl versäumt, oder nicht verstanden. Sonst wäre er wohl nicht zu so einem Topclub gegangen. Lars Ricken wollte bis zum 31.08. kein Verein, nicht einmal Mönchengladbach. Also wird er wohl noch ein bis zwei Jahre bei den Amateuren versauern und irgendwann einsehen, dass er besser einer gescheiten Arbeit nachgehen sollte.
Lars Ricken hat aber auch sehr eindrucksvoll bewiesen was passiert wenn man sich zu nichts Höherem als Borussia Dortmund berufen fühlt.
Ich finde bzw. fand Rickens Vereinstreue allerdings in diesen Zeiten bemerkenswert. Auch wenn mein Chefkritiker Ben sich ob meines Linksspießertums jetzt im Grabe umdreht. Ich fand es aber nicht romantisch verklärt bemerkenswert, sondern einfach aufgrund der Rarität solcher Ereignisse in diesen Zeiten.
Ob er zu mehr getaugt hätte, werden wir aber tatsächlich so leider nie erfahren.
Odonkor hat kein WM-Tor geschossen. Das war Neuville. Im Gegensatz zu Ricken wollte Mönchengladbach den. Immerhin.
Argh. Was für ein peinlicher Fehler. Naja, wie man so schön sagt: 50% davon gehören ihm… ist aber immer noch kein Tor, ja.
Bei der Feier für die Nationalmannschaft in Berlin waren ein paar Mädels eingeblendet, die „Okondor! Okondor!“ schrien. Die Namensvariante finde ich eh lustiger als Odontor oder Odontorvorlage.
Jetzt ist Odonkor auch wirklich Torschütze. Wobei 50% des Treffers sicher Coman gehören.