Kahn-Bashing, es macht schon fast keinen Spaß mehr. Der alte Mann und das Tor.
Grotesken spielen sich ab.
Es ist ja nun nicht so, als gäbe es in Deutschland, in Europa oder von mir aus auch in Giesing keinen Torwartnachwuchs. Natürlich war Kahn einer der allerbesten seines Fachs, und nach dem Ende seiner Karriere (Gott allein wird wissen, wann dieser ferne Termin endlich ins Haus stehen wird) wird er auch zurecht in einer Reihe mit den ganz großen Torhütern des Fußballsports genannt werden. Seine Leistungen bei der WM 2002 wurden selbstredend ein wenig überhöht, aber so entstehen Mythen halt. Und Kahn war ja beileibe kein Schlechter. Er war mal ein richtig Guter. Nur ist das ebenso wie die WM 2002 schon fünf (!) Jahre her. Und wäre Kahn nur ein Torwart geblieben, was er ja nie war, sondern immer auch Karatekämpfer, Regelbeuger, Vor-Sich-Hin-Philosophierer und -Esoteriker, dann würde man ihn vielleicht sogar nach dem letzten Spiel seiner Karriere ein bißchen vermissen.
Die Tatsache, dass ich Oliver Kahn so viele Zeilen widme, lässt ja ohnehin schon ahnen, dass er kein Kleiner seines Fachs ist. Doch seine Zeit ist abgelaufen: Dass er aufgrund seiner erlahmenden Torhüterschaft eigentlich schon längst hätte ausrangiert werden sollen, hab ich hier schon mehrfach erwähnt. Dazu bedürfte es aber Non-Sentimentalisten, wie es Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß erstaunlicherweise in Personalfragen nicht sind, während sie es doch in vielen anderen Fragen den Fußball betreffend sind.
Einem offensichtlich nur noch durchschnittlichen Bundesligatorhüter eine Vertragsverlängerung anzubieten, während man ein angebliches Supertalent auf der Bank schmoren hat und ebenso leicht an anderer Stelle besseren Ersatz fände, das grenzt an Realitätsverweigerung. Sicher gab es Zeiten, in den späten 1970ern und davor allemale, in denen auch ein 40-jähriger Torwart noch Weltklasse sein konnte. Damals bestand die Weltspitze allerdings auch nur aus Argentinien, Brasilien und einer Handvoll europäischer Nationen. Heute besteht die Weltspitze aus Spielern aus aller Herren Länder, darunter sicher auch der eine oder andere Torwart. Dass bei solch zunehmender Konkurrenz und vor allem der viel athletischeren Spielweise der Verschleiß größer ist, liegt auf dem Spielfeld.
Und dass der Verschleiß bei Kahn selbst ziemlich groß ist, ist ebenso offensichtlich, so sagt er:
„Aber es ist schwer für einen Außenstehenden, diesen unglaublichen Druck, der rund um ein K.o.-Spiel gegen Madrid herrscht, nachzuvollziehen. Und dann passiert noch so etwas wie mit der Dopingkontrolle.“
Er kann mit dem Druck, dem viel zitierten, nicht mehr umgehen. Behauptete er früher noch, dass er „den Druck“ brauche, um Bestleistung zu bringen, demonstriert er jetzt immer wieder, dass er mit dem Druck nicht klarkommt.
Besonders dreist an dieser Äußerung, die er im Rahmen seiner Entschuldigung an den österreichischen UEFA-Angestellten vom Stapel ließ, ist aber etwas Anderes: Dass er sich entschuldigt und im selben Atemzug die Verantwortung für seine Handlung dann doch wieder von sich weist. Bei diesem „unmenschlichen“ Druck, ja, da kann doch niemand erwarten, dass sich ein erwachsener Mann wie ein erwachsener Mann benimmt, und schon gar nicht, wenn das eigentliche Spiel schon zwei Stunden her ist und der Druck sich eigentlich in Freude (schließlich war man ja weitergekommen) umgewandelt haben müsste.
Der Druck ist es gewesen, nicht Kahn. Solch Rumwinselei ist peinlich für einen Sportler, der immer die „Nr. 1″ sein will.
Und inzwischen hat Herr Krösslhuber auch Licht in die dunklen Szenen in den Katakomben der Allianz-Arena gebracht: „Nr. 1″ hat den Becher mit der Urinprobe an die Wand geworfen. Eurosport schreibt:
Laut „Österreich“ habe Kahn den kompletten Doping-Raum (30 Quadratmeter) besudelt und dabei auch die Unterlagen von Dr. Krösslhuber erwischt: „Zum Glück hatte ich die Formulare in doppelter Ausführung dabei, man kann sich ja mal verschreiben“. Der Doktor selbst blieb von der „Sauerei“ verschont: „Ich wurde körperlich nicht attackiert.
Kahn hat den ganzen Raum mit Pisse besudelt, schmeißt einen Becher Fäkalien durch einen Raum, in dem sich ein anderer Mensch befindet, der nicht zu seiner Mannschaft gehört und er wird nur ein Spiel gesperrt? Jemanden mit Urin zu bewerfen ist auf der nach unten offenen Abscheulichkeitsskala für meine Begriffe schon ziemlich weit unten. Man sollte Kahn durchaus länger als dieses eine Spielchen sperren, vielleicht auch ein Antiaggressionstraining absolvieren lassen, wie man es Kreisligaspielern in einem solche Falle auferlegte.
Seinen hart erarbeiteten Respekt in der deutschen Fußballszene verspielt er neben seinen immer durchschnittlicher werdenden Leistungen aber vor allem mit solchen Ausfällen.
Wer den Druck nicht aushalten kann, sollte nicht mehr mitspielen.
Danke für diese treffenden Worte, Trainer!
Ich hab ja schon wieder prima Verschwörungstheorien gelesen:
Herr Berlusconi und natürlich DER ITALIENER an sich sind Schuld an Kahns Sperre, weil ja mit Kahn Milan nicht gegen Bayern gewinen kann oder so. Mannmannmann…..
TRAINER! Du Penner! Wie kannst Du den größten Fußballer den es gibt und des es jemals geben wird derart despektierlich behandeln. Ich verlange – und Du weißt, dass ich so einiges von Dir verlangen darf – eine ausführliches Verzeihungsschreiben. Ob ich dann dieser Bitte um Entschuldigung nachkommen werde, kann ich erst nach Studium des Eintrages beurteilen. Oliver Kahns Taten geniessen absolute Immunität, sein Status ist – wenn überhaupt – nur mit dem des Papstes zu vergleichen (sofern man kirchengläubiger Katholik ist). Sollte nochmals eine Kapsel in das Weltall gesandt werden, die andere Lebewesen über uns aufklären soll, reicht es, Oliver Kahn in diese Kapsel zu stecken. Er stellt das menschliche Dasein umfassend und selbsterklärend da. Oliver Kahn ist nur nicht Gott, weil er Eier hat.
Hm, die „Österreich“ ist das Gleiche wie die „Bild“ nur mit einfallsloserem Namen aber den gleichen Enten. Ansonsten denke ich ne richtig (also so richtig) saftige Geldstrafe wäre angemessener gewesen. So wie es jetzt ist, stehen solche Dummheiten in Relation zu Nasenbeinbrecherei und ähnlichen Geschichten.
Ich bin ja schon froh, dass der Pannen-Olli seine sexuellen Vorlieben jetzt bei der Dopingkontrolle auslebt und nicht mehr auf dem Platz.
Normalsterbliche bekommen ja schon bei weit gringeren Vergehen Stadionverbot…. Ich denke, das wäre bei Herrn Kahn auch endlich mal angesagt…!!
Hach, der Gutmensch Uli Hoeneß. Auf ihn ist eben Verlass. Mit der Berufung der Bayern gegen Kahns Sperre möchte er eine noch höhere Geldstrafe für Oliver Kahn bewirken, die dann ja wieder gemeinnützigen Institutionen zukommen wird. Selbst mehr als ein Spiel Sperre für Kahn nähme Hoeneß dafür in Kauf. Hut ab vor so viel Anstand.
Jeder Mann mit cojones dürfte vollstes verständnis dafür haben:nachts um 1 Uhr ,zwei Stunden nach einem CL-Spiel, muß ich mir von so einem UEFA-mengele anhören, er habe nicht zugeschaut darum nochmal.Ein Wunder, daß der Becher nur ins Becken flog.Die eventuell regelgerechte Bestrafung erfolgte allerdings aufgrund anderen Richtlinien .Im UEFA-Reglement wird der verein dafür verantwortlich gemacht, daß der Spieler SOFORT nach Spielende im D-Raum erscheint, Kahn war noch duschen, also eine Juristenfrage via Präzedenzurteile.Herrn baades spießbürgerliche urinphobie interessiert mich i.U.zu den meisten hier nicht,nächstens bitte Reglement recherchieren …
Mit cojones vielleicht, aber ohne cerebral.
Und den Mengele hab ich aufgrund mangelnder Orthographie beim ersten Lesen gar nicht als solchen erkannt. Na dann ist ja klar, wes Geistes Kind da schrob.
Kahn Karriereende?
Wahrscheinlich nie.
Wäre ein fataler Schlag für die Bananenindustrie.
Hallo Trainer
kannste auch mal über das fehlerfreie Nachwuchstalent Jens Lehmann einen Artikel schreiben
Sobald er einen Eimer Pisse durch die Kabine schmeißt, weil er sich nicht unter Kontrolle hat, werde ich das tun.
und dem ric mag ich sagen, wenn auch spät: chuck norris braucht nichtmal eine kapsel, um in ferne galaxien zu kommen. er läuft einfach. das ist fakt.
[…] Oliver Kahn schwul? Ich fände es zumindest interessant. […]
[…] Ein Alleinstellungsmerkmal von Oliver Kahn, […]