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Lernt Hans nun doch noch

Aus aktuellem Anlass, nämlich dieses Beitrags bei Spiegel Online, der von Studien berichtet, die eine Veränderung der Vernetzung des Gehirns bei Lernvorgängen auch noch bei Erwachsenen nachweisen, sei noch einmal auf die Mentalität der meisten Fußballer hingewiesen, die ständiges Üben der Grundlagen ihres Berufs — „stoppen, passen, schießen“ — als Zumutung empfinden.

Nun liegen hier zwar keine Beweise vor, dass diese Mentalität tatsächlich existiert. Es sei aber noch einmal an die Überraschung des kicker-Reporters erinnert, der sich kaum noch auf dem Stuhl halten konnte, als Jogi Löw im Interview aussagte, dass man „wie ein Klavierspieler“ nun mal täglich üben müsse, auch und gerade auf höchstem Niveau, was, gesetzt den Fall der damalige Reporter ist des Öfteren bei Trainings anwesend und seine Reaktion entspringt nicht nur seinem eigenen beschränkten Denken, ein klares Indiz dafür ist, dass diese Mentalität existiert und den deutschen Fußball zumindest bis ca. 2004 dahin führte, wo er damals verweste.

Dass die neue Generation (© by Pepsi) es nun anders macht, ist zu hoffen. Dennoch gibt es weiterhin Diven, die weniger trainieren (wollen) als andere, die sich qua ihrer schon vorhandenen Fähigkeiten als „ausgelernt“ wahrnehmen, während doch Stillstand in jeder Form Tod bedeutet, oder zumindest Ausscheiden in Vorrunden oder Unterliegen in Pokal-Erstrunden.

Wie sagte doch so schön zuletzt jemand, der bei Eintracht Frankfurt in der zweiten Mannschaft spielt, der aber gerne noch weiter nach oben kommen würde: „Wer mit sich zufrieden ist, hat schon verloren.“ Das war zwar eher eine Äußerung, die sich auf die eigenen motivationalen Strukturen bezog, wird aber durch die obigen Ergebnisse untermauert. Wenn nämlich andere weiterlernen und -üben, haben sie einen messbaren Erfolg darin, der sich als langfristig etabliertes, nutzbares Werkzeug in der Vernetzung des Gehirns manifestiert. Womit klar wäre:

Ein gut geschultes Gehirn schadet entgegen der landläufigen Meinung nicht in den Zehntelsekunden vorm gegnerischen Tor.

Dorthin, zu einem geschulten Gehirn, zu kommen, bedarf es aber wiederum einer Trainings-Mentalität, die man nicht erlernen kann, wenn man nicht grundlegend willens ist, einzusehen, dass man immer noch lernen kann.

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