Wobei die Kate aus dem Titel hier ein Computer und zwar ein Amiga (spanisch für „Freundin“) ist.
Die zum Küssen Auffordernden sind die beiden späteren Weltmeister Auge und Thon. Und weil niemand je von dieser Sonderversion des FC-Bayern-Trikots berichtet hat, müssen wir das hier heute tun. Dabei kam die „Kiss me, Amiga“-Version mehr als einmal zum Einsatz.
Für die Jüngeren unter den Lesern: Ein Amiga, für den der FC Bayern dort wirbt, ist so etwas hier, was der Nachfolger von diesem Ding war. Das alles wiederum führte in letzter Konsequenz zu dem Gerät, mit dem Du diesen Text jetzt gerade liest.
Und: Ja, damals hatte Uli Hoeneß noch nichts gegen moderne Technik.
Erstens war er zu jener Zeit, 1988, selbst gerade mal 36 Jahre jung und zweitens konnte er noch nicht ahnen, dass später die Leute genau solche Geräte benutzen würden, um sich zu „Koan-Neuer“-Aktionen und Schlimmerem zu verabreden.
Hätte er dies geahnt, hätte er die Werbung für den Amiga auf dem eigenen Trikot natürlich niemals erlaubt.
Dass allerdings heute T-Irgendwas auf diesem Trikot mit des Ulis Absolution werben darf, das wurde so eingefädelt, dass man Uli Hoeneß nur von den Telefonen erzählte, die die werbende Firma bereitstellt.
Von dem ganzen anderen Kram ahnt er nichts. Also pscht.
Angesichts der Geschichte der Bayern Trikot-Sponsoren – Magirus weg, Commodore weg, Opel beinahe – hat der Uli T-Irgendwas als größten Internet-Provider vermutlich bewusst gewählt.
Es ist zwar nicht der einzige, und die Schickeria ist mit ihrer Website auch schon ins Ausland gegangen, aber von dem ganzen Kram ahnt Hoeneß nichts. Also pscht.
„Schlagerspiel“ in der Bildunterschrift, das muss Herbert Zimmermann noch getextet haben.
[…] „Kiss me, Kate“ (–> Trainer-baade.de) […]
Ich möchte wetten, mit der „Kiss me“-Kampagne wurde, da aus dem Jahr 1988, der 500er beworben, nicht der 1000er.
Aber das ist nur eine These.
Und: Es ist keineswegs richtig, dass von dieser Kampagne niemals berichtet wurde. In ehemals extrem wichtigen Publikationen wie dem völlig zu recht legendären „Amiga-Magazin“ nahm die Berichterstattung hierüber vielmehr recht breiten Raum ein.
Wenn auch zunächst belustigt bis wütend, späterhin dann immer wehmütiger.
Ich kann mich noch erinnern. Es war ein Spiel, dass Live im TV gezeigt wurde. Damals waren es noch Ausnahmen. Darum wahrscheinlich auch dieser Sonderdruck. Die Partie war tatsächlich ein Schlager mit 6 Toren. Was für Zeiten…
Oh mein Gott. Die Bayern sind also Schuld, dass mein Lieblingscomputersystem praktisch nicht mehr existiert. Das macht sie mir noch unsympathischer…
Das verstehe ich jetzt nicht, was die Trikotwerbung damit zu tun haben soll, dass die allgemeine Entwicklung von Computern voranschritt.
ckwon dürfte sich auf den Kommentar von Montana beziehen.
Naja, der Amiga hätte ja auch voran schreiten können bzw. vorne weg…
Mein Aufhänger war in der Tat der Kommentar von Montana.
Genauer gesagt, habe ich mich beim Lesen des Beitrags gefragt, ob ich als Präpubertärer die Bayern sympathischer gefunden hätte, wenn ich gewusst hätte, dass sie eine Weile bevor ich meinen Lieblingscomputer bekam, genau dafür Werbung gemacht haben. So fand ich die Bayern doof. Und finde ich immer noch.
Und da hilft es gedanklich etwas, wenn man lieber den Bayern die Schuld am Untergang Commodores zuschreibt, als dass man sie sympathisch finden will.
Im Übrigen weiß ich sogar noch ganz genau, dass mein Amiga 500 genau am Tag des Pokalfinales 1990 zum ersten Mal gelaufen ist. Das Pokalfinale hat meine Mannschaft als Außenseiter gewonnen. Einer der schönsten Tage meines Lebens…
Ein Leser hat mir gemailt, ob ich ihm helfen könne, herauszufinden, bei welchen anderen Partien der FC Bayern mit obiger Amiga-Werbung auflief. Denn er sei im Besitz eines solchen Trikots, welches aber nicht aus dem Stuttgart-Spiel stamme.
Kann jemand helfen?
Ich war mir bisher immer sicher, dass es dieses Trikot nur im Spiel gegen Stuttgart gab. Mir fällt kein anderes Spiel ein. Wie schon erwähnt, hing es wohl mit der Live-Übertragung zusammen, die halt eine Ausnahme war.