Robbie Keane erzielte gerade einen Hattrick für Irland im Spiel gegen San Marino.
Was ist denn eigentlich ein Hut-Trick? Nun, das kommt darauf an, wie man einen Hut-Trick definiert. In Deutschland ist ein Hut-Trick nur dann vollbracht, wenn ein und derselbe Spieler in einer Halbzeit drei Tore in Folge erzielt, ohne dass der Gegner – oder ein Mitspieler – in der Zwischenzeit ein eigenes Tor zu erzielen vermag.
In Großbritannien und Irland hingegen liegt ein Hattrick schon dann vor, wenn nur ein Spieler in einem Spiel drei Tore erzielt. Langweilig, oder?
Für Robbie Keane heute hingegen nicht ganz so langweilig. Sollte er nämlich — wie früher für die Spieler üblich — mit demselben Linienbus oder derselben Straßenbahn nach Hause fahren wie die Fans, könnte er den Hut-Trick anwenden, indem er seinen Hut rumgehen ließe und um monetäre Aufmerksamkeiten seitens der Fans bittete, die in den Hut zu drapieren wären.
So etwas ist dann nämlich der eigentliche Hut-Trick bzw. der Grund, wieso man als Spieler davon profitieren kann, eher: konnte.
Verwunderlich, gleichzeitig aber auch nicht — schließlich ist es Deutschland — dass die Regeln für einen Hattrick in Deutschland wie oben beschrieben wesentlich strenger sind.
Die Definition für eine nochmals verschärfte Variante eines Hattricks, für einen lupenreinen Hattrick, lautet hierzulande übrigens: drei Tore in Folge in einer Halbzeit vom selben Spieler, ohne dass der Gegner oder ein Mitspieler ein Tor erzielt, wobei je ein Tor mit links, rechts und mit dem Kopf erzielt werden muss.
Es wäre ein paar Nachforschungen wert, ob es einen solchen dann lupenreinen Hattrick jemals in der Bundesliga gegeben hat.
Ich kenn den Schwachfug, Trainer. Bleibt die Frage, ob da nicht vielleicht doch die FIFA die kompetentere Instanz ist bzw sein sollte, denn laut selbiger gilt folgendes: ‚Der Amerikaner Bert Patenaude wird jetzt offiziell aufgrund seiner drei Tore beim 3:0-Sieg über Paraguay vom 17. Juli 1930 in Montevideo (Uruguay) als erster Hattrickschütze in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften geführt. Wie die Fifa mitteilte, habe sie dies dank Hinweisen von diversen Historikern und Fußballfans sowie nach langen Recherchen herausgefunden.‘ Nachzulesen hier: http://www.tagesspiegel.de/sport/Sport-Fussball-WM-Fifa-Hattrick;art116,1871637
Davon ab: der ganze Wirrwarr ist absurd: lupenrein, echt, perfekt-alles Mumpitz. Allein deine Frage ist schon mißverständlich: gilt Olics Hattrick vom 20.10.2007 im Spiel gegen Stuttgart mit 3 Toren in einer Halbzeit als im Sinne deiner Frage als lupenrein? Laut kicker ja, obwohl kein Kopfballtor darunter war. Fragen über Fragen, und das nur, weil Deutschland in grauer Vorzeit wieder mal ne Extrawurst brauchte.
Pfff. Glaubst Du nicht mehr an das, was Deine eigene Kultur sagt? Was die FIFA, IFADO, UEFA oder MFG beschließt, kann doch keinen Einfluss darauf haben, was nun mal hierzulande als Hattrick gilt. Abgesehen davon, dass ich es reichlich befremdlich finde, dass Du offensichtlich in hiesigen Breiten aufgewachsen bist, diese Regelung aber trotzdem nicht kanntest (bzw. akzeptieren willst), verstehe ich auch nicht, was jetzt die FIFA damit zu tun haben sollte. Es geht darum, was in Deutschland als Hattrick begriffen wird, und das ist eben das oben Beschriebene, gleichzeitig muss man sagen: lupenrein, nicht-lupenrein oder sonstwas, darum ging es überhaupt nicht. Es geht darum, was in Deutschland ein Hattrick ist und das ist eben nix anderes als in einer Halbzeit drei Tore in Folge zu schießen, ohne, dass der Gegner ein Tor erzielt. Ist ja auch nicht so gänzlich unmöglich. Und sowas heißt in Deutschland eben Hattrick, aber nicht einfach nur drei Tore in einem Spiel, egal wann.
Häääh? Nochn Thread dazu? Und der Trainer und ich sind sogar ausnahmsweise mal einer Meinung?
Übrigens: Auf Wunsch von Uli-Hoeness will die FIFA will jetzt auch Konter abpfeifen lassen, aber nur wenn Altweiberfastnacht in den Januar fällt und der Tag der Arbeit und Christi Himmelfahrt zusammenfallen…
Deutschland geht mir am Arsch vorbei. Kultur? Mach mal halblang: was hat denn das bitte mit Kultur zu tun? Dabei glaubte ich, deinem Blogeintrag bezüglich Keane und dem ’schließlich ist es Deutschland‘ eine eher ablehnende Haltung gegen dieses ‚wir sind was besonderes, also backen wir uns unsere eigene Hattrickregel‘ zu entnehmen. Scheinbar liege ich da falsch.
Ich sehe das so: wenn die Spielregeln auf der ganzen Welt gleich sind, dann sind es letztlich auch deren Begrifflichkeiten. Und eine davon ist die, dass 3 Tore in einem Spiel eben ‚Hattrick‘ genannt werden. Alles andere sind Boni: alle in einer Halbzeit, alle hintereinander in einer Halbzeit, lupenrein oder flawless, perfect, linkes Ei, rechtes Knie, Nase.
Manfred ist hier ganz entschieden beizupflichten. Dieser deutsche Isolationismus ist wirklich eine Farce. Merkt ihr es denn nicht? Nein anders: Merkt ihr denn nichts, muss die Frage lauten: Wattenscheid ist kein Banlieu, Köln hat so viel mit Manhattan zu tun, wie die Hamptons mit dem Schwarzwald. Die Kultur „Böhmen-Mähren“ gibt es nicht, Teplice ist eine freie Stadt, die Bundesliga erfrischend undeutsch (manchmal zumindest), kurzum: Martin Fenin hat einen lupenreinen Hattrick aufgestellt! Im internationalen Vergleich – nur darum geht es!
Hmmh, ich glaube eher das die Briten (evtl. auch die Iren) mit ihrer Interpretation von den drei Toren alleine da stehen… Aber wenn die „Spielregeln auf der ganzen Welt gleich sind“ (waren sie das jemals?) und der „Hattrick“ jetzt von der FIFA definiert wird, so möchte ich derer auch sauberer Definitionen der Begriffe „Kantersieg“ (engl. CUNTerSIEG), „Strassenbahnduell“ oder (um mal wieder ins anglistische zu driften) „Derby“ abverlangen dürfen, oder? Manfred, ich denke Du klärst das mit Herrn Blatter, dann bis morgen…..Wenn der Thread/Blog bis dahin nicht ins bodenlose gespamt wurde…