Man kann seine leeres Gebrabbel wirklich nicht mehr hören: Oliver Kahn.
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Muss man auch bald nicht mehr, weil er sich jetzt in Richtung Asien verabschiedet, wo er seine Zukunft sieht. Um seinen Mythos dort am Leben zu halten, gibt es schon eine chinesische Webseite von ihm: King Kahn.
Wenn er fertig ist mit seinem Gebrabbel („Hundert Prozent“), kann er den Betreibern vielleicht erklären, wie man seinen Namen richtig schreibt (siehe Titelzeile der Webseite).
Nebenbei bemerkt ist es erstaunlich, dass Kahn so gut wie nie etwas Gehaltvolles zu seinem Torwartspiel sagt. Er redet ständig nur von Motivation, Ehrgeiz, dem unbedingten Willen ad lib. Selten bis nie hören wir ihn aber mal etwas dazu sagen, worauf es seiner Meinung nach im Torwartspiel ankommt, wie er wirklich so gut wurde, wie er vermeintlich ist, noch, was man denn tun müsse, um so ein erfolgreicher Torwart zu werden wie er. Soll heißen: auf dem Platz. Die Motivation und der Ehrgeiz sind doch nur Grundvoraussetzungen, um erfolgreich zu sein. Wenn man dann aber zwischen den Pfosten steht, was muss man dann tun, um besser zu sein als andere Torhüter? Diese Antwort bleibt er immer schuldig, möglicherweise weil er sie gar nicht kennt.
Inspiriert von Saffti.
Zugegebnermaßen werden Kahns Äußerungen nicht als Ergebnisse geistiger Höhenflüge in den deutssprachigen Zitatenschatz eingehen oder uns im Gedächtnis bleiben. Damit steht er allerdings nicht alleine, sondern nur in der Tradition deutschersprachiger Fußballer (wobei die Qualität der Aussprüche auch sprachunanbhängig auch sprachunabhängig sein könnte). Während aber den meisten seiner Kickerkollegen verbale Ausrutscher gerne nachgesehen werden, prügelt jeder, der zwar nicht Fan des FC Bayern Münchens ist, aber sich der deutschen Sprache in den Grundzügen mächtig glaubt, auf den Hass-Torhüter Nr.1 des Hass-Vereins Nr.1 ein.
Auch dass es Kahn ins Ausland zieht, um dort nach Überschreiten seines Leistungszenits noch einmal richtig Kasse zu machen – egal ob als Keeper oder Geschäftsmann unterscheidet ihn nicht nicht von ettlichen seiner Kollegen, einige mit mehr fußballerischen Klasse, aber bestimmt auch einigen mit weniger als der Bayern-Torwart. Und wie große wäre das Geschrei und Gelächter, wenn der ehemals zum „Titan“ hochstilisierte Kahn einen Schreibwarenladen mit Lottoannahmestelle eröffnen würde, was eingen ehemaligen Kickern durchaus zu einem anständigen Fußballrentnerdasei verhilft.
Auch ist es kein Geheimnis, dass fußballerische Kasse unabhängig von Schulbildung und Rechtschreibkenntnis ist – zum Glück! Denn mit einer Mannschaft voller Abiturienten könnte sich wohl kaum ein Fan identifizieren. Aber natürlich gibt es einen Fußballer (bestimmt nur genau einen einzigen Fußballer), den man auch gleich noch für die Rechtschreibfeher des Webdesigners seiner Seite verantwortlich macht. Wenn schon King, dann bitte überall und deshalb auch Rechtschreibkönig. Und wenn schon ins Ausland, dann bitte im Auftrag des Goethe-Instituts?
Und – nebenbei bemerkt – wer Kahns nicht nur mit Bananen auf ihn wirft, sondern sich seinen Spielstil ansieht, der wird merken, dass Kahns Weg zur Nummer 1 im Bayern Tor und im Tor der deutschen Nationalmannschaft tatäschlich über Motivation (auch Übermotivation) und Ehrgeiz lief. Das Fußballspiel des vermeintlichen Titans verfügt nämlich über ausgeprägte Schwächen. Und Kahn hat nun mal seine Art gefunden, auf diese Schwächen zu reagieren. Es wäre durchaus ein Zeichen von Toleranz, wenn man es auch ihm überließe, seine Methode zu wählen.
Und vielleicht kennt Kahn tatsächlich nicht die Antwort auf die Frage, was den einen torhüter besser macht als seine Kollegen zwischen den Pfosten. Aber das ist nun wirklich – entschuldigung – scheißegal. Fakt ist, dass es Kahn – mit oder ohne (je nach Lesermeinung) – fußballerischen Talent im deutschen Fußball (jaja, nur im deutschen und nicht im internationalen) recht weit gebracht hat. (Zumindest die Zeit beim Karlsruher SC werden die meisten als Erfolg durchgehen lassen.) Und damit hätte Kahn bewiesen, dass nicht jeder, der erfolgreich (ich vemeide absichtlich das Wort „gut“) Fußball spielen kann auch gut drüber sprechen kann. Auch das unterscheidet ihn nicht wesentlich von ähnlich erfolgreichen Kollegen.
Bisher war es auch meist so, dass die meisten Fans eine gute Leistung der Spieler ihrer Mannschaf sehen wollten. Ob ein Spieler gut über seine Leistung reden kann, interessiert schon erheblich weniger. Der Verein hat ihn ja ncht zum Reden, sondern zum Spielen verpflichtet.
Ähnlich geht es auch wohl den meisten Lesern hier: Die meisten erwarten interessant geschriebene Einträge und nicht etwa fundierte Anleitungen, wie man interessante Einträge schreibt.
@daniel
Jetzt ist aber gut. Mir scheint Du bist ein wenig übermotiviert…