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Im Freistaat Bayern gehen die Uhren langsamer

Telefon, Internet gar, und so weiter: Alles noch nie gehört. Im ehemaligen Bauern- und Bauernstaat. Aber jetzt gehen die Uhren da ja anders. Anscheinend sehr langsam, wie gesagt.

Die Polizei will nun zunächst herausfinden, wer zur Tatzeit Zugang zur Gästekabine hatte. Kein leichtes Unterfangen, kann der Real-Tross doch nicht mehr befragt werden. Die Spanier, die auch bei der UEFA Beschwerde eingereicht haben, sind längst aus München abgereist.

Dabei dachte ich doch eigentlich, einige Blogger aus Bayern zu kennen. Anscheinend nur potemkinsche Blogger, damit man von außen nicht so schnell erkennt, wie langsam die Uhren in Bayern noch gehen. Vielleicht fliegt aber auch gerade eine Brieftaube vom Müncher Polizeihauptquartier in Richtung Madrid los. Dann will ich nichts gesagt haben.

3 Kommentare

  1. sternburg sternburg

    Unter Umständen ist das Führen strafrechtlicher Ermittlungen eine hoheitliche Aufgabe, die auch von der bayerischen Staatsanwaltschaft nur im Inland ausgeführt werden darf? Und die notwendige internationale Amtshilfe ist bei einem einfachen Diebstahl ohne konkreten Verdächtigen entweder mangels Priorität sehr zäh oder sogar wegen fehlender Erheblichkeit ausgeschlossen? Nicht mein Fachgebiet, kommt mir aber recht wahrscheinlich vor.

  2. Ich ahnte bereits, dass dieser Beitrag hier mal wieder gut und gerne Eigentor-Potenzial besitzen könnte.

    Andererseits geht es über mein in dem Fall äußerst unbelecktes Vorstellungsvermögen hinaus, dass eine einfache Befragung, einfach im Sinne von „Was war überhaupt los?“, unbesehen ihrer konkreten Folgen nicht einfach so erfolgen kann, die dann zum Beispiel zwar nicht vor Gericht verwendet werden dürfen, aber darüber entscheiden, ob überhaupt etwas unternommen werden müsste oder eben nicht. Aber inzwischen ist meinem recht unbeleckten Vorstellungsvermögen immerhin klar, dass es äußerst unbeleckt ist, weshalb alles andere, was denkbar ist, auch als möglich in Betracht gezogen wird.

  3. sternburg sternburg

    Ich möchte noch mal betonen, dass ich mich damit nie auseinandergesetzt habe. Kann also so oder so ähnlich sein, muss aber nicht. Und das Problem liegt so oder so nicht bei Dir, sondern bei einer Journailie, die bei jedwedem ein wenig Fachkenntnis verlangenden Umstand einfach irgendeinen ungeprüften Blödsinn in die Zeilen schmiert. Dabei wäre es (auch) hier so einfach: ein Anruf bei der Pressestelle der Polizei, und das Rätsel dürfte gelöst sein.

    Darauf aufmerksam zu machen kann deshalb auch kein Eigentor sein. Dafür sind Blogs nebst Komentarspalten doch da (und wie gesagt, auch ich lasse mich gerne korrigieren).

    Jedenfalls: Auch wenn es im Tatort völlig (und, ja, gelegentlich auch in der Praxis) anders aussieht, aber die Sammlung gerichtsverwertbarer Erkenntnisse ist die einzige Aufgabe strafrechtlicher Ermittlungen*. Alles andere ist wertlos. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass die Aufklärung eines Diebstahls von Sportbekleidung aus einer wohl unverschlossenen Umkleidekabine nicht gerade zur höchsten Priorität gehört, um es vorsichtig auszudrücken – und wenn die Vorbesitzer dreimal bei Real angestellt sind.

    *Die Polizei hat nebenbei erwähnt noch andere Aufgaben für die anderes gelten mag, aber dies ist hier m.E. nicht relevant.

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