„Ich wäre kein guter Fußballprofi, wenn ich nicht spielen wollte.“ wie oft hören wir diesen Satz aus dem Munde eines Spielers, der gerade auf die Bank verrotiert wurde oder gar auf die Tribüne. Natürlich möchte er mit diesem Satz nicht den Trainer kritisieren, denn dann würde er sich ja aller Chancen berauben, überhaupt noch mal zu spielen. Er möchte ein wenig darauf aufmerksam machen, dass er sich ungerecht behandelt fühlt und seiner Meinung nach eigentlich in die erste Elf gehört.
So sprechen sie seit Jahrzehnten, die aussortierten und zurückgestuften Fußballer. Und auch wenn wir diese Floskel eigentlich nicht mehr hören können: Was erst sollen wir von einem Spieler halten, der sie nicht benutzt? Wer nicht mal den Ehrgeiz hat, überhaupt zu spielen, ja, was ist denn mit dem falsch? Was ist schief gelaufen bei seiner Berufswahl? Erst Profi werden, aber dann nicht spielen wollen…?
Ihr glaubt, das gibt es nicht? Doch, der Scheuer Sven hat 11 Jahre bei Bayern zugebracht und in dieser Zeit von alleine in der Bundesliga möglichen 374 satte 20 Spiele selbst gespielt. Das nenn ich Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und den Wunsch danach, seinen Sport auszuüben. Als er dann nach der skurrilen Basler-Pizzeria-Affäre geschasst wurde, ging er nach Saarbrücken, wo er 6 Zweitligaspiele in einer Saison schaffte, danach zum VfL Osnabrück, wo er 8 Zweitligaspiele in einer Saison schaffte. Es gibt wohl kaum einen so lange unter Vertrag gestanden habenden Profi, der weniger Spiele absolviert hat als Sven Scheuer.
Und die Quote!
34 Spiele, 1 UEFA-Cup, 1 DFB-Pokal, 2 x Ligapokal und 5 x deutscher Meister ;)
Jetzt fehlen eigentlich nur noch Angaben zu Scheuers Gehältern bei seinen jeweiligen Stationen. Obwohl: das will ich dann doch lieber nicht wissen…
Wenn ich richtig informier bin, hatte Sven Scheuer aber auch ein erhebliches Verletzungspech.
Eins von den Spielen war aber ein überragendes gegen Nürnberg, 1999 glaube ich. So hat der Scheuer Sven bei mir doch noch einen bleibenden Eindruck hinterlassen ;-)