Hach, herrlich! Was für ein Fußballabend! Der HSV gewinnt in seinem ersten Champions-League-Spiel seit 6 Jahren mit 2:1 gegen Arsenal. Lehmann muss zum ersten Mal seit ca. 1.000 Minuten in der Champions League ein Gegentor hinnehmen, und dann sogar gleich zwei an einem Abend. Der Hamburger SV, unterstützt von einem beeindruckenden, nimmermüden Publikum, setzt in fast allen Zweikämpfen den entscheidenden Schritt die entscheidende Sekunde früher nach vorne und kauft so den auch in der heimischen Liga noch nicht überzeugenden „Gunners“ den Schneid ab.
Robin van Persie hatte sein Londoner Team entscheidend geschwächt, als er schon nach 10 Spielminuten im Strafraum der Hamburger eine Schwalbe versuchte. Doch der gute Schiedsrichter Frjödfeldt aus Schweden erkannte sofort, dass der gewiefte Robin van Persie sich einfach nur im richtigen Moment fallen ließ, um so eine Berührung durch den Hamburger Torwart vorzutäuschen. Völlig zurecht zeigte der Schiedsrichter die Rote Karte für diese Schwalbe. Wenig später gab es Elfmeter für den HSV, Lehmanns Serie war zu Ende, als der Elfmeter zur 1:0-Führung für den HSV verwandelt wurde. Rosicky glich zwar kurz nach der Pause mit einem schönen, fast schon Schweinsteigerschen, Schuss aus ca. 20m aus, doch in der 90. Minute versetzte Boubacar Sanogo Arsenal den Knockout. Nach einer klugen Rückgabe von Jarolim, der schon an Lehmann vorbeigelaufen war, traf Sanogo ins leere Netz.
Das Hamburger Publikum wurde für seine frenetische Unterstützung der Spieler über 90 Minuten ebenso belohnt wie die ersatzgeschwächte Mannschaft des HSV, die in Jarolim, Sanogo und Kompany ihre besten Aktivisten hatte. Thomas Doll konnte es kaum fassen, dass man ausgerechnet gegen den Vorjahresfinalisten mit einem Sieg in die Champions League startete. „Das darf doch nicht wahr sein!“, konnte man von seinen Lippen immer wieder in der Zeitlupe ablesen, sofern man des Lippenlesens mächtig ist.
Ein tolles Spiel, ein toller Erfolg und vor allem war dieses Spiel ein Plädoyer für die sofortige Bestrafung jeglicher unfairen Versuche, eine Beeinträchtigung durch den Gegner vorzutäuschen. Toll auch, wie nach dem Spiel Arséne Wenger als bekannt fairer Sportsmann sofort erklärte, van Persie intern zu sperren.
Nee, Trainer, so geht das nicht. Heute morgen habe ich noch zwei Minuten Zeit, bevor ich los muss. Schnell überfliegen, was der Trainer schreibt. Schön, deutsche Mannschaft siegt in der Champions League. Hört sich echt so an, als hätte ich was verpasst. Und dann zum Glück die 10 Minuten bis zum Victor Radio gehört. Sonst hätte ich mich mit der gezielten Fehlinformation auf der Fahrt nach Duisburg vollends blamiert…
Echt. So nicht!
[…] Ich stelle fest, dass die schreibenden Kräfte meiner Lieblings-Weblogs zum Thema Fußball unter einer eigenartigen neuen Krankheit leiden: dem Paul-Breitner-Syndrom. Auffälligstes Symptom: Der Erkrankte ist völlig frei von jeglicher Fußballkenntnis. Im Auftrag des Gesundheitsamtes habe ich bereits einige Opfer dieser sich stark ausbreitenden Seuche identifizieren können: Einmal sind es die Jungs von fanfaktor.de, die aber wenigstens offen zu ihrer Erkrankung stehen und auch damit umgehen können. Mehr Sorgen mache ich mir dagegen um unseren allseits beliebten und ehemals extremst sachkundigen Trainer Baade, der offenbar gestern ein ganz anderes Champions-League-Spiel gesehen hat. Und nicht zu vergessen der Knallidiot von strafstoss.net: Er sieht irgendeinen harmlosen Zweitligaverein schon bald in der Champions League… Herr im Himmel, lass Fußballwissen regnen! […]
0:01 Uhr. Die Niederlage schien dich ganz schön getroffen zu haben. Gut so, welch Bereicherung der Morgenlektüre!
[…] Beim Rumsurfen habe ich noch eine Berichterstattung vom Spiel HSV-Arsenal gefunden. Habe ich genau so gesehen :-) Tags: football, hsv, links […]
Absolut genialer Text! Danke!
[…] Ich stelle fest, dass die schreibenden Kräfte meiner Lieblings-Weblogs zum Thema Fußball unter einer eigenartigen neuen Krankheit leiden: dem Paul-Breitner-Syndrom. Auffälligstes Symptom: Der Erkrankte ist völlig frei von jeglicher Fußballkenntnis. Im Auftrag des Gesundheitsamtes habe ich bereits einige Opfer dieser sich stark ausbreitenden Seuche identifizieren können: Einmal sind es die Jungs von fanfaktor.de, die aber wenigstens offen zu ihrer Erkrankung stehen und auch damit umgehen können. Mehr Sorgen mache ich mir dagegen um unseren allseits beliebten und ehemals extremst sachkundigen Trainer Baade, der offenbar gestern ein ganz anderes Champions-League-Spiel gesehen hat. Und nicht zu vergessen der Knallidiot von strafstoss.net: Er sieht irgendeinen harmlosen Zweitligaverein schon bald in der Champions League… Herr im Himmel, lass Fußballwissen regnen! […]