Die Saison 2019/20 ist bereits die 57. Saison der Fußball-Bundesliga in Deutschland seit ihrer Gründung und im Jahr 1963. Als 56. Club überhaupt und als einziger Neuling ist in dieser Saison erstmals der 1. FC Union Berlin im Oberhaus des deutschen Fußballs vertreten. Allerdings sind mit dem Hamburger SV und dem VfB Stuttgart gleich zwei Vereine aus der Top 5 der Ewigen Tabelle der Bundesliga in dieser Saison nicht darin vertreten, sondern kämpfen im Unterhaus der 2. Bundesliga um die baldige Rückkehr. Zweiter und dritter Aufsteiger neben dem 1. FC Union Berlin, der sich in der Relegation gegen eben jenen VfB Stuttgart durchsetzte, sind der 1. FC Köln und etwas überraschend der SC Paderborn. Alle drei Clubs haben natürlich nur das Ziel, die Klasse zu halten, was offenbar für alle drei nicht einfach werden wird. Noch größeres Interesse erreicht die Saison 2019/20 bislang, da ausnahmsweise nicht der FC Bayern München das Feld anführt. Er ist nicht mal in den obersten Plätzen zu finden und hat, obwohl man bereits zur Maßnahme eines Trainerwechsels, zuletzt einen wachsenden Rückstand auf den längeren Tabellenführer Borussia Mönchengladbach hinnehmen müssen. Das macht diese Saison zumindest bislang besonders interessant für alle neutralen Interessierten, aber natürlich ganz besonders für Fans aller Clubs, die aktuell vor dem FC Bayern München stehen. Und dazu gehören schließlich so Überraschungen wie der SC Freiburg oder auch der FC Schalke 04, wobei man Leipzig und Bayer Leverkusen schon eher dort erwartet hätte; Borussia Dortmund als selbsterklärten Meisterschaftskandidaten natürlich ohnehin.
Lewandowski plötzlich mit Ladehemmung
Spannend und ungewöhnlich geht es auch in der Torjägerliste zu. Robert Lewandowski erzielte schon weit vor dem aktuellen 14. Spieltag nicht weniger als 16 Tore. Vielfach wurde deshalb gemutmaßt, dass er eventuell den vermeintlich ewigen Rekord von Gerd Müller brechen könne. Dieser erzielte einst sagenhafte 40 Tore in einer Saison – und Robert Lewandowski war rechnerisch auf dem Weg dahin, diese Quote zu überbieten. Ehe dann auch bei ihm plötzlich eine Torflaute einsetzte und er beste Chancen nicht mehr verwerten konnte. In der Zwischenzeit schlossen gleich zwei deutsche Stürmer weit auf – eine Seltenheit in den letzten Jahren. Zum einen ist es Timo Werner von Leipzig, der inzwischen auf 15 Treffer kommt und damit ganz dicht an Robert Lewandowski herangerückt ist. Dahinter ist es mit Rouwen Hennings von Fortuna Düsseldorf ein Stürmer, den wohl kaum jemand bei seinen Fussball Tipps vor der Saison auf dem Schirm hatte, in dieser Wertung weit oben zu landen. 13x hat Hennings bereits getroffen – und das für einen ziemlich sicheren Abstiegskandidaten wie Fortuna Düsseldorf. In dieser Saison 2019/20 wird also offenbar nicht nur der Titelkampf spannend wie schon seit Jahren nicht mehr. Auch bei dem Rennen um die Torjägerkrone deutet sich viel mehr Spannung an als sonst. Das wiederum macht das Tippen auf die Bundesliga zu einem weitaus größeren Vergnügen als noch vor wenigen Monaten, als erneut der FC Bayern – zum achten Mal in Folge – die Meisterschaft für sich entschied. Und Robert Lewandowski eben erneut Torschützenkönig wurde.
Champions League diesmal für viele Clubs erreichbar
Was ist noch von dieser Saison zu erwarten? Nicht nur ein ernsthafter Kampf um die Meisterschaft, möglicherweise zwar nicht bis zum letzten Spieltag, aber zumindest hat sich noch kein Team entscheidend abgesetzt. Auch der Kampf um die Plätze in der Champions League könnte diesmal einige Überraschungen hervorbringen. Wer hätte schon gedacht, dass am 14. Spieltag der SC Freiburg punktemäßig vor dem FC Bayern München in der Tabelle platziert sein würde. Genauso gilt dies natürlich, das allerdings wie eigentlich immer, für den Kampf gegen den Abstieg. Bereits jetzt sind dort mit Werder Bremen und Hertha BSC zwei Clubs hineingeraten, die eigentlich um die Tickets zur Europa League mitspielen wollten. Letztere haben dabei zumindest auch personell wieder neuen Wind in die Liga gebracht, wenn auch mit einem alten Bekannten, Jürgen Klinsmann nämlich. Der einstige Torschützenkönig und Spieler sowie Trainer des FC Bayern München coacht jetzt den Hauptstadtclub.
Köln, Paderborn oder gar Bremen? Wer steigt ab?
Ob er das Ende der Saison überhaupt als Trainer erlebt, ist dabei aber genauso fraglich, ob der 1. FC Köln es bei nur einem Trainerwechsel belassen wird. Und vielleicht gelingt dem SC Paderborn, mit seinem überaus riskanten, aber voller Leidenschaft interpretierten Fußball doch noch der Klassenerhalt. Auf all das lohnen sich Tipps genauso wie auf jede einzelne Partie der Bundesliga, denn noch weitaus weniger als sonst kann man in dieser Saison vorhersehen, wie die Partien enden. Wer hätte schon gedacht, dass Freiburg gegen Leipzig gewinnt, Paderborn in Bremen – oder dass Bayern mit 1:5 in Frankfurt untergeht? Für viel Spannung in der Bundesliga ist – endlich einmal wieder – in jedem Fall gesorgt.