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Don Jupp !

Zufälligerweise war er in letzer Zeit öfter Thema hier. Jupp sagt, dass Zidane sehr liebevoll den Ball streichelt, ist selbst ein Roboter und vor Saisonbeginn gab er Seitenwahl ein Interview.

Dort gibt Don Jupp ausführlich Auskunft über seine Gedankenwelt und über das, was er plant, um der Borussia wieder zu alten Erfolgen zu verhelfen.

So äußert er sich mit Blick auf die WM zum Punkte Mannschaftsgeist und der Frage danach, welche Maßnahmen man ergreifen muss, um diesen zu stärken.

„Früher war das überhaupt nicht notwendig, denn das war eine Selbstverständlichkeit !“

Früher war alles besser. In England werden Diver ausgebuht. Die Deutschen sind keine Brasilianer und in Gladbach gibt es noch Tradition. Der Franz hätte die auf einem Bierdeckel nass gemacht und Torhüter und Linksaußen sind bekloppt. Lothar Matthäus weiß alles über Fußball und Trainer Baade ist Trainer. Ich kann diese Floskeln wirklich nicht mehr hören. Es ist doch wirklich jämmerlich, dass uns Jupp Heynckes einen vom Pferd erzählen will. Er hat natürlich insofern recht, als früher die Mannschaften a) nicht so schnell durcheinandergewürfelt wurden und b) die Spieler häufig noch aus derselben Region stammten und dadurch tatsächlich eher ein Zusammengehörigkeitsgefühl (neudeutsch: Teamgeist) entwickelten. Aber das ist nun auch schon seit 15 Jahren nicht mehr so. Die Erfindung von Jürgen Klinsmann war doch keine Erfindung, sondern im Gegenteil, eine Rückbesinnung auf jene Dinge, die Sportler schon immer motiviert haben: Ihnen das Gefühl zu geben, dass sie für eine Sache spielen, kämpfen, darten oder Tontaubenschießen, die sie zu motivieren in der Lage ist. Dabei ist es doch völlig sekundär, ob die Sache nun „eigene Stadt“, „eigene Region“, „eigenes Land“ oder „eigene Ehre“ heißt. Sobald ein Mensch die Kognitionen hat, für mehr als nur den Sieg in diesem einen Spiel, sondern als Teil einer größeren Mission zu agieren, wird er motivierter sein als sonst. Nicht umsonst sagt man, dass die größte Angst von Soldaten nicht ist, im Krieg ihr Leben zu lassen, sondern einen Fehler zu machen, der der restlichen Truppe Probleme bereiten könnte.

PS: Ja, ich weiß, dass man vor Satzzeichen kein Leerzeichen setzt. Der Autor des Interviews aber anscheinend nicht.

4 Kommentare

  1. Herr Wieland Herr Wieland

    Wie schade!
    Noch bis gestern wurde in Deinem Blog über „guten Fußball“ diskutiert. Und nun zitierst Du aus einem tollem Interview, in welchem ein Bundesligatrainer in zig Dingen quasi jedem mitdenkenden Fan aus dem Herzen spricht, genau die Kleinigkeiten, die dazu herhalten können, den Mann wieder in die Deppenecke der ewig Gestrigen zu stellen :-(

    Heynckes jammert nicht sondern lobt die Strukturen des Clubs, obwohl er zuvor bei sicherlich besser ausgestatteten Clubs gearbeitet hat. Er setzt auf die Jugend. Er erklärt, dass ein Spielsystem definiert werden muss, das über allem steht, an dem sich die Spieler zu orientieren haben. Er will Hierachien entstehen lassen anstatt abgehalfterte Stars als Pseudoleitwölfe zu kaufen (siehen Wolfsburg). Es folgt noch vieles mehr.
    Kurz: Er erklärt ein KONZEPT das nicht auf schnellen Erfolg aus ist, sondern das zum Ziel hat ein Spielsystem unabhängig von einzelnen Spielern für den Club Borussia M‘gladbach zu installieren.

    Ist es nicht genau das, was sich der oben erwähnte Fan wünscht?
    Es ist das Gegenteil vom bisherigen System Bor. M‘gladbach, dass nach dem Muster „halbes Jahr oben, halbes Jahr unten, Trainer raus“ funktionierte.

    Zitat Heynckes:
    „Wenn es heißt „wir wollen Euch kämpfen sehen!“, dann, das sage ich ganz ehrlich, haben die Zuschauer die falschen Vokabeln gewählt. In der Bundesliga muss es heißen „Wir wollen Euch Fußball spielen sehen!“. Das heißt attraktiven Fußball, denn kämpfen tun sie alle.“

    Was wollen wir mehr?

    Heynckes spricht zu oft von Vergangenem. Das muss nicht sein. Aber der Mann hat definitiv Ahnung, und es ist sehr schade, dass Du lieber die flotte Schlagzeile suchst, anstatt dieses Interview dem doch wesentlich populistischeren Pfister-Interview von Sonntag gegenüber zu stellen.

  2. … nun zitierst Du aus einem tollem Interview, in welchem ein Bundesligatrainer in zig Dingen quasi jedem mitdenkenden Fan aus dem Herzen spricht, genau die Kleinigkeiten, die dazu herhalten können, den Mann wieder in die Deppenecke der ewig Gestrigen zu stellen :-(

    Ja, genau so sieht es ja auch aus. Was nützt das Gefasel von „früher“, er sollte sich auf die aktuelle Situation einstellen.

    Ist es nicht genau das, was sich der oben erwähnte Fan wünscht?
    Es ist das Gegenteil vom bisherigen System Bor. M’gladbach, dass nach dem Muster “halbes Jahr oben, halbes Jahr unten, Trainer raus” funktionierte.

    Dem habe ich auch nicht widersprochen.

    Heynckes spricht zu oft von Vergangenem. Das muss nicht sein. Aber der Mann hat definitiv Ahnung, und es ist sehr schade, dass Du lieber die flotte Schlagzeile suchst, anstatt dieses Interview dem doch wesentlich populistischeren Pfister-Interview von Sonntag gegenüber zu stellen.

    Ich weiß nicht, ob er Ahnung hat. Ich möchte das auch nicht mit dem Totschlag-Argument belegen, dass ich ja beim Training nicht dabei bin. Allerdings finde ich seine Erfolge recht bescheiden. Mit Real Madrid die Champions League zu gewinnen – das können sie in manchen Jahren auch ohne Trainer. Und ansonsten hat er doch immer wieder bewiesen, dass er Probleme mit der Menschenführung hat. Das war aber auch nicht mein Thema, sondern dass er ständig von früher labert. Und was sein Konzept angeht, sind das schöne Worthülsen, immerhin, selbst die bringt ja nicht jeder, aber sportlichen Erfolg hat er damit nicht. Und ich behaupte auch nicht, dass der innerhalb von drei Monaten eintreten muss. Von mir aus auch nicht nach einem halben Jahr. Aber ich sehe nichts davon, dass das tolle Konzept in irgendeiner Form greift, was unter anderem daran liegen könnte, dass der tolle Trainerroboter seine Spieler falsch anspricht. Und wenn er Erwartungen an eine Fußballmannschaft hat, die in seiner persönlichen Biografie begründet sind, dann ist er eben einfach zu alt für 17- und 19-jährige Spieler.

  3. ric ric

    Ich verstehe überhaupt nicht, was es hier zu diskutieren gibt. Man braucht Heynckes nur doch nur einen Satz im Interview sagen hören, dann weiß man dass dieser Kerl behindert ist. Also inner Birne. Der kann (wie Lothar Matthäus vielleicht) noch soviel Fußballsachverständnis haben, er wird niemals in der Lage sein, selbiges irgendjemandem mitzuteilen. Sobald er den Mund aufmacht, kommen da peinlichste Laute heraus… Da lacht sich doch jeder 14 jährige Prollofußballer kaputt….

  4. Ich finde es sehr cool wie der Autor das unten treffend Beschrieben hat. Jeder kämpf/lernt/spiel lieber, wenn es um etwas Größeres geht wie nur um Geld oder sonstwas. Und außerdem ist Jupp Heinkes ein 1A Trainer, ich weis echt garnicht was mein Vorredner Ric da zum schimpfen hat…

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