Es ist ein Segen, das jetzt auch noch die letzte VHS-Kassette mit „allen Toren der Saison 1990/1991″ digitalisiert wird und umsonst im Netz zu sehen ist. Es ist ein Fluch, dass jederzeit rund um die Uhr Fußball gespielt wird und überall Tore fallen, bei denen stets eine Kamera läuft.
Du dachtest, das Tor Deiner Mannschaft sei einzigartig? Noch nie habe jemand einen Eckball mit der Hacke in den gegenügerliegenden Winkel gelenkt? Irrtum, das ist gerade erst vergangenen Freitag passiert und zwar in der phillipinischen Liga. Der zweiten wohlgemerkt, was aber keinen Unterschied macht: Genau das gleiche Tor wie von Deinem Lieblingsstürmer.
Du meinst, zumindest auf Deinem Kontinent ist so ein Tor noch nie gefallen? Irrtum, Brighton & Hove Albion gegen Swindon Town, 85-86, haargenau das gleiche Tor, und das sogar ohne davon zu ahnen, dass so etwas jederzeit woanders auf der Welt fällt.
Ein einzigartiger Weitschuss von der linken Fahne an der Mittellinie aus? Alter Tobak, allein in Südamerika waren es am vergangen Wochenende drei davon, ganz zu schweigen von den vielen genau gleich erzielten Tore in den Jahrzehnten zuvor.
Nicht mal die Halbwertszeit der Aufmerksamkeit für diese Tore unterscheidet sich noch. Einmal das Tor aus 51 Metern in der schwedischen 4. Liga kurz durchs Dorf gejagt, schon wartet das formidable Eigentor dieses dummen Dänen, der mit dem Gemächt ins eigene Tor trifft, es damit aber auch nicht anders macht als Heerscharen an Eigentorschützen vor ihm, alle irgendwo an irgendeiner Ecke noch als Video zu finden. Und da kommt auch schon dieser Fallrückzieher vom Sechzehner, Bolivien, gestern Abend, genau wie jener Kanadier, der …
15 Minuten Ruhm. Vielleicht weniger…
There’s nothing new under the sun.
Rahn müsste schießen, Rahn schießt und ..
Es ist offenbar nicht die (noch so spektakuläre) Art wie der Ball rein geht, sondern die Umstände drum rum, die ein Tor einzigartig machen.