Ausgerechnet.
Ausgerechnet das Sinnbild für einen unangepassten Profi, der noch nicht zur Handy- oder i-Irgendwas-Generation zählt. Von dem man geglaubt hat, er nehme seinen Beruf ernst. Der verkündet jetzt auf seiner Webseite:
„Jetzt [Link leider tot.] ist unsere Zeit in Österreich schon fast wieder vorbei. Aber es macht trotz der harten Schinderei viel Spaß. Und das ist meiner Meinung nach das Wichtigste.“
Dass es das Wichtigste sei, dass er Spaß habe!
Nicht das Einstudieren von Automatismen, das Erlernen neuer Taktiken, das Inhöchstformbringen des eigenen Körpers oder einfach eine Verbesserung seiner Abwurfpräzision.
Nein. Hauptsache, er hat Spaß.
diese Aussage hätte eher zu Lukas P. aus K. gepasst. Bei Rost wundert es mich dann doch etwas.
Genau, Spaß ist scheiße. Die sollen Gras fressen. Das Leben ist Arbeit und Kampf, verbissen bis in den Tod. Wo kommen wir denn da hin, wenn noch jemand Spaß hat.
Richtig, Lasse, und wenn man mal wieder im Halbfinale gescheitert ist, abgestiegen ist oder nur Achter wurde, obwohl man Meister werden wollte: Hauptsache, Spaß gehabt.
Eine Autorenkarriere würde ich ihm aber auch nicht Nahe legen wollen, so dass er denn seine Handschuhe einmal an den Nagel hängen wird.
Und eine Vorleserkarriere erst recht nicht, aber dazu später noch mehr.
Irgendwie paßt das nicht, daß „Spaß“ (hier kritisch konnotiert) und „unangepaßt“ (hier positiv konnotiert) so gegensätzlich dargestellt werden. Ich meine doch, daß gerade die „unangepaßten“ Spieler ganz besonders drauf geachtet haben, daß sie ihren Spaß hatten… für jemanden, der bis fünf Uhr morgens in seiner Stammkneipe zu erreichen war, sollte Spaß doch schon auch wichtig gewesen sein (und ja, es IST eine Schande, daß Ansgar Brinkmann nie für die Nationalelf nominiert wurde. Das hätte auch Spaß gemacht, den Zuschauern nämlich).
Ich meine überhaupt nicht, dass Rost nicht seinen Spaß haben soll, natürlich soll er das. Aber es ist nun mal nicht das Wichtigste, wenn man in einem Trainingslager ist oder überhaupt ein Spiel betreibt.
Das Wichtigste ist, dass man gewinnt.*
Wenn der Spaß übers Gewinnen kommt, ist es ja okay, so klingt es aber nicht bei Rost bei/nach einem Trainingslager, was in einem Trainingslager ohnehin nicht geht, da man da nichts gewinnen kann.
*Helge Schneider formulierte das ganz treffend, indem er zum Thema Sport sagte: „Wichtig ist nicht, ob man gewinnt, sondern dass man gewinnt.“
Bis zum Beweis des Gegenteils glaube ich niemals, dass er dies selber geschrieben hat. Vielmehr war es seine PR-Tante.
Denn, wie wir alle wissen, solche Sätze:
schreiben nur Sabienes, aber ganz sicher keine Franks.
Wo schon mein letzter Kommentar auf Freischaltung wartet, möchte ich passenderweise anmerken, dass unter den beliebstesten Suchbegriffen dieser kleinen Familienwebsite hier gerade die Formulierung „ballack großer schwanz“ präsentiert wird.
Das ist doch auch was schönes.
Oh, auf das Thema Vorleserkarriere bin ich gespannt. Diesbezüglich liegt auch was in meinem Handschuhfach, glaube ich.
Nein? Diese CD?
Das ist mein Thema jetzt hier *aufstampf*.
„Klüg“.
Man glaubt, er redete von klugen Leuten, in Wirklichkeit redet er von Glück, nur eben sächsisch.
Sorry, Trainer, konnte nicht schneller antworten – musste erst einen Beitrag über Frank Rosts Vorleserkarriere schreiben, ehe Du das tun würdest…
Wobei ich zugegebenermaßen bereits bei Rehhagel genug hatte und lange brauchte, um überhaupt nochmal reinzuhören. Aber letztlich habe ich mich zum Klüg doch zu Herrn Rosts Buplikum gesellt.