Die Stimme von Jean-Luc Picard ist tot, das heißt, sein deutschsprachiger Synchronsprecher. Rolf Schult verstarb vor wenigen Tagen in München. Die Stimme von Bitburger ist damit auch Geschichte. Dachte ich zunächst. Doch wie sich herausstellt, ist die Stimme von Jean-Luc Picard aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die Stimme des Bitburger-Spots, der häufig vor Fußballspielen im ÖR präsentiert wird. Weite Felder, saubere Seen und so, man erinnert sich.
Dass man die Stimmen dieser beiden unterschiedlichen Sprecher zum Verwechseln ähnlich findet, man sie quasi überhaupt nicht unterscheiden kann, hat allerdings einen naheliegenden Grund. Rolf Schults Sohn Christian Schult ist ebenfalls von Beruf Sprecher und sprach unter Anderem den Bitburger-Spot. Die Verwechslungsgefahr demonstriert dieses Video übrigens aufs Vorzüglichste.
Christian Schult sprach damit ebenso wahrscheinlich jenen Spot, den man eine zeitlang, heute wohl nicht mehr, rund um die Spiele der Nationalmannschaft sah. „Más integración“, wünscht die Stimme da aus dem Off, nachdem sie zuvor erklärt, was all diese Menschen, die sich da zum Grillen eingefunden haben, teilen: Dass ihre Kinder in der deutschen Nationalelf spielen. „Wahrscheinlich“ ist es Christian Schult, da mir Sönke Wortmanns Firma „Little Sharks“, die den DFB-Spot produzierte, nicht auf meine Email mit der Frage danach antwortete, wie denn der Sprecher dieses Spots heiße.
Dass übrigens die Eltern Bajramaj und die Eltern Okoyino da Mbabi beim Grillen im Garten dabei sind, wurde nie irgendwo erwähnt, es sich also auch um die Eltern von Spielerinnen der Frauen-Nationalmannschaft handelt, neben Familie Asamoah und derer Metzelders und Mertesackers. Schade eigentlich, hätte man doch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können: integración und igualdad de género. Sei’s drum, oft wird einem genau das ja zum Vorwurf gemacht: Wenn man zu bemüht zu viel auf einmal will.
Wieso Rolf Schults Tod und der DFB-Spot zur Integration hier überhaupt ein Thema sind, nun, um das zu verstehen sollte man am besten die Halbzeitpause eines der kommenden Lesetermine erleben. Am Mittwoch in Stuttgart, am Sonntag in Wiesbaden.
Da ist dann doch noch eine Antwort von „Little Sharks“: