Tja, da nörgelt man immer über die „Großen“, die Süddeutsche Zeitung, die „WELT“, die Spiegel und so weiter, dass sie zwar eine schöne Kommentarfunktion unter ihren Beiträgen (früher nannte man das wohl „Artikel“) haben, diese aber weder dazu nutzen, dort auf eingehende Fragen zu antworten, noch viel naheliegender die dankenswerterweise kostenlos von „Usern“ eingereichten Korrekturen in ihre Artikel einzubinden und diese damit weniger fehlerhaft zu machen. Sie werden einfach nicht gelesen, die Kommentare.
Peinlich, wenn das dann bei einem Magazin passiert, dessen credibility unter Anderem deshalb so hoch eingeschätzt wird, weil es „von unten“ kommt, aus der Fanzine-Szene entstand und eigentlich nur das Sprachrohr der wahren Fußballliebhaber ist, also all jener, die Qualität vor Marktschreierei und/oder pinkfarbene Fußballschuhe setzen.
Der Generalsekretär Philipp Köster erwähnt etwas von einem angestrebten Tauschgeschäft mit einem Wirt einer der wenigen Fußballkneipen der Republik bezüglich eines Sammlerstücks in Form eines Fußballtrikots. Ein Trikot, das Köster unbedingt täuschlich erwerben möchte. Leider irrt sich bei den zu tauschenden Memorabilien entweder der Wirt oder Köster, was beides nicht so tragisch wäre.
Bei allen Anrufen auf meinem Festnetz vor 18.30h geht es immer nur um solche Fragen: „Auf einer Skala von 1 bis 6: Wie glaubwürdig sind die Umweltaktivitäten von Hyundai? Auf einer Skala von 0 bis 10: Wie fortschrittlich sind die Fahrzeuge von BMW? Auf einer Skala von 0 bis 0: Wie wahrscheinlich ist es, dass Ihre nächste Neuanschaffung ein Porsche sein wird?“ Dazu noch Dutzende weitere Fragen bezüglich fernostasiatischer Autohersteller, von deren Existenz ich erst durch dieses Telefonat erfahre. Meine Antworten dienen dann meist dazu, den Volkszählungsgedanken ein wenig zu beanspruchen, in Bezug auf seine Reliabilität. Natürlich antworte ich jedes Mal bei der Frage danach, welches Einkommen ich habe: „Was ham Se denn? Bis 1.000 Euro, bis 2.000, bis 3.000, bis 4.000 oder über 5.000? Aha. Ja, nehmen Sie die höchste Kategorie.“ Nicht, weil ich so ein Poser bin, der dem armen Mädchen von den Werbeinterviews gerne verdingsulieren will, dass ich reich wäre, sondern weil ich finde, dass jeder, der mir in Zukunft auf postalischem, auf humbugischem, auf sms-ischem oder auch auf email-ischem Wege Werbung zukommen lassen möchte, die dann sofort ungelesen im Zirkus der Wiederverwertungskette landet, sich wenigstens im Rahmen der in seiner Datenbank vorgesehenen Möglichkeiten, besonders potente potenzielle Kunden zu umwerben, genau diese vorgesehene größtmögliche Mühe geben sollte. Die Waren, die ich dann tatsächlich bei PLUS, Lidl oder Aldi erwerbe, werden ohnehin ungefragt (und ungesehen meiner Person) in meinem Briefkasten beworben. Wenigstens bei jenen, die sich die Mühe machen, Geld dafür auszugeben, meine Ansichten und Vorlieben zu erfragen, wünsche ich mir dann auch die für die Mitglieder der Kategorie „höchste“ vorgesehenen Anstrengungen. Auch wenn es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass nicht schon längst in irgendeiner anderen Datenbank, die auch frei verkäuflich ist, erfasst ist, wie viel ich tatsächlich verdiene, woraufhin mein schönes Marketinginterview mit der schönen (Stimme) von diesem Autoscheiß in der virtuellen Tonne landet.
Bei den 11Freunde-n erwartet man aber solch eine Massenabfertigung nicht. Und wer sich nicht nur die Mühe gemacht hat, sich in dieser Community anzumelden, sondern sogar Beiträge auf der Webseite zu lesen und diese dann auch noch zu korrigieren, der hat auch das Recht darauf, dass der Beitrag umgehend korrigiert wird, er auf den Schultern der Praktikanten aus der Redaktion getragen wird, nachdem er dorthin zu Freibier und einer Mahlzeit bei Konoppkes eingeladen wurde, und natürlich darauf, dass sein Name in irgendein x-beliebiges gerade im Neubau befindliches Stadion eingraviert wird, natürlich auf Kosten der Redaktion.
Zumindest, wenn man nicht so ignorant sein will, wie die „Großen“. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag, und vielleicht hat der diensthabende Offizier in der 11Freunde-Redaktion dann seinen Rausch auch schon ausgeschlafen.
Achso, der Foto-Beweis zum Thema darf natürlich nicht vergessen werden.
Und das Thema natürlich auch nicht.
Ts unglaublich. Übrigens habe ich auch noch irgendwo ein langärmeliges „Daihatsu“ Trikot rumfliegen. Da ich damals aber so etwa 11 Jahre alt war und aus anderem Grunde kann ich das heute allenfalls noch überm Arm tragen.
11Freunde gehören mittlerweile ebenso in die Tonne, wie die Werbeprospekte der „höchsten Kategorie“ und diejenigen von den Discountern.
Kösters Texte sind immer dem gleichen Vergleiche-Muster geschuldet und daher langweilig und vieles andere ist eben aus der Feder der Praktikanten geflossen. Das Geld und die Zeit zum Lesen ist das Magazin nur noch bedingt und das Online-Portal auch kostenlos überhaupt nicht wert.
Ich bin es leid, dass sich die hochnäsigen und arroganten Provinzler in Berlin benehmen als hätten sie die Fußballerische Weisheit nicht nur mit Löffeln, sondern mit Schaufeln gefressen. Das ist sowas von schnöselig, dass mir immer wieder übel wird, wenn ich diese dick aufgetragene und daher umso erbärmlicher wirkende fußballerische Weltmännigkeit mitbekomme.
Insofern passt das hier beschriebene Gehabe perfekt in mein Bild der 11-Freunde.
Oh, da ist jemand aber schwer enttäuscht. Nein, also ich bin trotz aller Phänomene, die im Dauerbetrieb wohl manchmal auftreten, immer noch froh, dass es 11Freunde gibt.
Und: Ja, es ist schwierig, über den Schatten seines eigenen Stils zu springen. Diese Frage stell ich mir hier übrigens auch öfter: Ist es nicht immer Schema F?
Der Herr mit dem Datsun-Trikot auf dem Foto wurde übrigens heute entlassen.
Ah, der junge Veh! Wen hält er da eigentlich im Arm? Sieht aus wie Simonsen.
Lieber Kollege Baade,
da haben Sie völlig recht mit der Kritik. Warum ich aus »Datsun« »Daihatsu« gemacht habe, weiß ich nicht und korrigieren hätte ich es früher sollen. Ich setze mich gleich dran. Auch wenn ich damit das Bild der »hochnäsigen und arroganten Provinzler in Berlin« nur unwesentlich korrigieren werde.
Überholt in Köln ein Daihatsu einen Datsun. Sagt der Datsun-Fahrer: „Dat sun Daihatsu dat darf!“ Sekundiert der Beifahrer: „Ja, dat dat dat darf!“
@Lizas Welt – Unterhalten sich zwei Norddeutsche: Gehst Du mit zu Bishi? – Ne, dai hat su.
Lieber Generalsekretär,
es ging nie um den eigentlichen Fehler, der überall passieren kann, wie man weiß, wenn man weiß.
Es ging nur darum, Leserkommentare ernst zu nehmen, bzw. überhaupt wahrzunehmen, was ja dann passiert ist. Insofern…