Die Weltmeisterschaft im Fußball ist das größte und wichtigste Turnier der Welt, bei dem die besten Mannschaften der Welt gegeneinander antreten. In der Geschichte der WM gab es viele Überraschungen zu erleben, von Underdog-Teams, die gegen alle Erwartungen gewinnen, bis hin zu Favoriten, die früh aus dem Turnier ausscheiden. Hier sind einige der größten Überraschungen bei den Fußball-Weltmeisterschaften.
Dieses Ergebnis in der Finalrunde der WM 1950 war ein derartiger Schock für Gastgeber Brasilien, das nicht nur fortan die weiße Spielkleidung verbannt wurde, sondern sogar ein eigenes Wort für diese sportliche Katastrophe erschaffen wurde, der Maracanaço. Ein Remis hätte Brasilien gereicht, um erstmals Weltmeister zu werden. Stattdessen mussten etwa 200.000 Zuschauer im Maracana in Rio de Janeiro mit ansehen, wie stattdessen der kleine Nachbar Uruguay den Titel einheimste. Dabei hatte Brasilien sogar bis weit in die 2. Halbzeit hinein geführt – ehe die Gäste den Spieß umdrehten und für die vielleicht bis heute schmachvollste Niederlage für einen WM-Teilnehmer überhaupt sorgten.
Heute wohl nahezu undenkbar, qualifizierte sich tatsächlich Nordkorea 1966 zum einzigen Mal für eine WM-Endrunde. Dieser Erfolg wirkt allerdings etwas schmaler, wenn man weiß, dass Nordkorea sich einzig gegen Australien in Hin- und Rückspiel durchsetzen musste, was auch mit 9:2 Toren gelang, um nach England zu reisen. Dort aber wurde man als haushoch unterlegen erwartet. Nach einem 0:3 zum Auftakt gegen die Sowjetunion mauserte man sich aber und kam zu einem 1:1 gegen Chile. Offenbar konnte man doch auf Weltniveau mithalten, was im abschließenden Gruppenspiel auch die Italiener erfahren mussten. Pak Doo-ik erzielte das einzige Tor des Tages in Middlesbrough und Nordkorea stand nach dieser Sensation tatsächlich im Viertelfinale der WM 1966, während Italien – mit Sandro Mazzola und Gianni Rivera- ausgeschieden war.
Obwohl staatlicherseits vergleichsweise wenig unterstützt, war Fußball in der DDR beileibe keine Randsportart. Und so durfte man die DDR im Fußball der 1970er Jahre wohl auch kaum als echten „Underdog“ einstufen. Immerhin hatte im selben Jahr, 1974, der 1. FC Magdeburg den Europapokal der Pokalsieger gewonnen und sich die Nationalmannschaft der DDR mit 10:2 Punkten und starken 18:3 Toren in ihrer Gruppe vor Rumänien, Finnland und Albanien erstmals für die Endrunde einer WM qualifiziert. Und doch hätte wohl kaum jemand bei Fussball Wetten Deutschland die gastgebende BRD nicht als totalen Favoriten eingestuft. Ein Heimspiel in Hamburg mit Beckenbauer, Overath, Müller, Maier und vielen weitere Weltstars im Team. Und doch gelang es dem kleinen Bruder, diese Partie mit einem späten Tor von Sparwasser für sich zu entscheiden. Die WM 1974 hatte ihre Sensation.
Bundestrainer Jupp Derwall strotzte vor Arroganz vor diesem deutschen Auftaktspiel in die WM 1982. Als amtierender Europameister mit zuvor beeindruckender Erfolgsserie nahm er Algerien kaum ernst. Das sollte sich rächen. Die Führung der Nordafrikaner durch Madjer glich Rummenigge noch aus. Doch nur eine Minute später erzielte Algerien den Siegtreffer, der für die größte Überraschung bei der WM 1982 sorgte. Bitter für den Sieger dieser Partie. Deutschland kam noch bis ins Finale, Algerien schied trotz dieses Sensationserfolgs hingegen schon in der Vorrunde aus.
Als amtierender Weltmeister mit dem legendären Diego Maradona, der zu jener Zeit in Italien spielte, galt Argentinien natürlich als glasklarer Favorit in diese Eröffnungsspiel der WM 1990. Doch es kam anders. 73.000 Zuschauer wurden in Mailand Zeuge, wie der Underdog sogar in Unterzahl in Führung ging und diese bis zum Schlusspfiff verteidigen konnte. Ein Paukenschlag gleich zum Auftakt der WM – auch, wenn Argentinien es dann doch noch bis ins Finale schaffte.
Dies sind nur fünf der größten Überraschungen bei Weltmeisterschaften, die aber allesamt unterstreichen, wieso Fußball derart populär ist. In diesem Sport mit vergleichsweise wenigen Treffern hat immer auch die unterlegene Mannschaft eine Chance, den Sieg davonzutragen. Übermut beim Favoriten trägt dazu sicher auch stets bei, wie hier in vielen Fällen geschehen.
Was in jedem Fall zutrifft, ist, dass jede Partie bei 0:0 beginnt und ein einziger erfolgreicher Vorstoß ausreichen kann, um den Favoriten zusehends zur Verzweiflung zu treiben. Nicht zuletzt ist dies der Grund, wieso die Zuschauer überhaupt ins Stadion gehen respektive den Fernseher einschalten.