Zum Inhalt springen

Kategorie: Neues von der Diktatur

Alles, wozu die Fußball liebende FIFA jemanden zwingt

1965 gegründet…

1965 gegründet… Da bräuchte man vielleicht doch mal eine oder zwei neue Brillen. Nichtsdestotrotz weiß die FIFA, wie die Spiele ihres einzigen ernstzunehmenden Wettbewerbs ausgehen:

[photopress:screenshot_fifa.jpg,full,centered]

Einen Kommentar hinterlassen

Vorsicht ist die Mutter des Finaleinzugs

Aus „Sicherheitsgründen“ wird die am Hotel der Italiener liegende U-Bahn-Haltestelle für die Dauer des Aufenthaltes der Italiener gesperrt. Aus Sicherheitsgründen. Das heißt also für alle Terroristen, dass sie jetzt an der Haltestelle „St.-Anna-Krankenhaus“ aussteigen und dann Richtung Süden laufen müssen. Wahlweise kann man auch an der hochfrequentierten Haltestelle „Froschenteich“ aussteigen und dann nach Norden laufen. Nach geglücktem Attentat wünsche ich mir als kleines Dankeschön für diesen Tipp 72 Jungfrauen. Aber bitte im Diesseits, nicht im Jenseits.

[photopress:screenshot_vrr.jpg,full,centered]

Nachtrag: Jetzt wissen wir auch, warum U-Bahnfahrer keine Nachrichtensprecher sind. Gerade hörte ich folgende Durchsage in der betreffenden U-Bahn: „…hat die iranische Mannschaft in diesem Hotel Quartier betrogen.“ Ablesen von einem Zettel ist halt nicht jedermanns Ding.

4 Kommentare

Wie die Fans es wollen

Wolfgang Schäuble, der Erfüllungsgehilfe der FIFA und Erzengel aus Schdurgert, bringt es auf den Punkt, wie wir Zuschauer das mit den Sponsoren zu sehen haben:

„Mal ehrlich: Ohne Sponsoren sind solche Ereignisse nicht mehr so zu machen, wie die Fans es wollen.“

Was ist daran ehrlich? In meinem Wörterbuch findet sich unter dem Gedanken, den Schäuble beschreiben möchte, das Wort „verlogen“. Natürlich würde er noch ein paar Argumentchen finden, warum das Ganze so ist. Ist es aber nicht. Das Gros der Kosten für die WM bringen ohnehin der Staat, die Länder und die jeweiligen Städte auf.

Und dass die Fans es anders wollen als es jetzt durchgeführt wird, ist zweifelsohne der Fall. 31,5 Prozent, ich muss das noch einmal wiederholen: Einunddreißigkommafünf Prozent aller Karten gingen in den freien Verkauf. Fragt man mich: ja, das ist richtig so. Ich finde es gut, dass die meisten Leute keine Karten bekommen, nur damit innerhalb der Bannmeile ein paar VIP-Kartenbesitzer ihre Geschäfte abwickeln können, ungestört von störender Werbung von Fremdfirmen.

Da das Thema allzu ausgelutscht ist, will ich den Rest gar nicht zitieren, möchte aber behaupten: Herr Schäuble ist ein echter Fußballfan-Experte.

1 Kommentar

Da treiben sie sich rum

Wir fragen uns doch alle, wo die ganzen Eintrittskarten bleiben, wenn angeblich noch 13.000-15.000 Karten für Spiele mit deutscher Beteiligung zu haben sind, die FIFA-Ticketbörse aber ständig nur das rote Lämpchen (=keine Karten vorhanden) aufblitzen lässt.

Hier gibt es scheinbar noch unendlich viele Karten. Zwar nicht gerade zu erschwinglichen Preisen, aber eben außerhalb der FIFA-Ticketbörse, die doch — angeblich — der einzige Ort sein soll, an welchem man als Normalsterblicher Karten bestellen kann.

Jetzt tauchen hier an einem mysteriösen Ort Karten auf. Wollte man nicht den Schwarzhandel unterbinden? Was sind Preise von 1.200 Euro sonst als Schwarzhandel, wenn der normale Kartenpreis ein paar hundert Euro in der Vorrunde nicht überschreitet?

Seltsam und auch äußerst fragwürdig, dass jetzt solche Ticketanbieter aus dem Nichts auftauchen.

18 Kommentare

Die Vorsehung

Zum Thema Betrügereien (zu denen er selbst sicherlich ein wenig mehr zu sagen hätte als er es tut) im Zusammenhang mit dem Fußball, sagt Sepp Blatter in der ZEIT:

„Ich weiß nicht, ob es allein an Maradona lag. In der Vorsehung Gottes war es sicherlich vorbereitet, dass Argentinien Weltmeister wird.“

Offiziell heißt dieser Mann gar nicht Sepp Blatter, sondern Josef S. Blatter. Und lustigerweise hat er sich das „S.“ in seinem Namen selbst gegeben und es steht für „Sepp“. Da heißt also einer Josef Sepp. Den soll man noch ernst nehmen? Schlimm waren schon die Eltern von Wolfgang Wolf, aber wie kommt man auf die Idee, sich die Abkürzung des eigenen Vornamens als zweiten Vornamen zu geben? Leider gibt es keine Abkürzung von „Trainer“, sonst würde ich das mal kurz demonstrieren. So muss ich zu anderen Beispielen greifen:

  • Anton Toni
  • Sebastian Basti
  • Stefanie Steffi
  • Günter Jünter (na gut, passt nicht so ganz) oder
  • Friedrich Fritz

Leicht debil.

Kommen wir aber noch mal zurück zum Inhalt dessen, was der Josef Sepp zu Maradonas Handspiel gesagt hat: „In der Vorsehung Gottes… dass Argentinien Weltmeister wird.“ Was meint er damit?

Gibt es etwa einen Gott? Das wäre mir neu. Und der sitzt da oben und macht Vorsehungen, tagein, tagaus, und dann passieren die Dinge, die er so vorsieht? Bin mal gespannt, was er für diese WM vorgesehen hat: Hooligankrawalle? Einen terroristischen Anschlag? Einsturz des Fritz-Walter-Stadions? Oder doch lieber einen Überraschungsweltmeister Saudi-0:8-Arabien? Das find ich aber nicht gut, dass da jemand sitzt, der alles vorher entscheidet. Sowas gibt es doch in der Bundesliga schon. Ich dachte, wengistens der Ausgang der WM ist noch offen.

Einen Kommentar hinterlassen

Die B14 erhebt Forderungen

Die B14, die Vereinigung der 18 größten Blogs zum Thema Fußball, hat auf ihrem außerordentlichen Parteitag am gestrigen Samstag die Vereine aufgefordert, im Falle der Verletzung eines Spielers während des regulären Ligabetriebs oder während des Vereinstrainings Schadenersatz an die größten Blogs zu leisten. Hauptargument der Blogger ist die durch die Verletzung von Spielern entgangene Möglichkeit, über diese Spieler zu berichten, zu lästern oder gegen diese zu hetzen. Der Stand der Genesung oder die speziellen Übungen, die bei der Reha eines Spielers zum Einsatz kommen, interessieren keine Sau.

Man darf gespannt sein, wie die Vereine auf diese Forderung der einflussreichen Blog-Vereinigung reagieren werden.

4 Kommentare

A nazi Area

Ihr wißt ja, die Regelungen der FIFA bezüglich der Stadiennamen schlagen hohe Wellen bzw. hanebüchene Auswüchse. Kein Stadion darf mehr so heißen, wie es eigentlich heißt, man wähnt sich in einem Computerspiel, dessen Produzent nicht genügend Geld für die Namensrechte der echten Vereine aufbrachte, weshalb alle Mannschaften nun FC Madrid, FC Berlin oder eben Viktoria Köln heißen.

Auch in München darf die Allianz-Arena nicht mehr Allianz-Arena heißen. Deshalb will die Allianz den Schriftzug, der sonst an diesem komischen Gummiboot namens Allianz-Arena prangt, in München auf das Haus der Kunst montieren lassen.

Ob das jetzt blasphemisch ist, weiß ich nicht. Ich weiß nichts über das Haus der Kunst in München und das Verhältnis der Allianz dazu. Zumindest einer ist aber mit dieser Idee gar nicht einverstanden.

Ich muss das jetzt erstmal so unkommentiert stehen lassen, da mir wie gesagt die Hintergründe dazu fehlen. Die Dresdner Bank hat ja letztens ihre Rolle in der Nazi-Zeit „schonungslos“ aufklären lassen, ob das die Allianz auch gemacht hat, weiß ich nicht. Einige Infos sind auch in den Kommentaren zum Bild angegeben, die ich mir aber erst später ansehen kann. Ich bin kurzzeitig schneeblind geworden.

Falls der Veltins-Schriftzug der Arena auf Schalke auch umziehen soll, würde ich mich darum bewerben. Ich bin nicht bis gar nicht für Merchandising zu haben, aber ich habe einen Freund, dem ich mit einem 28m langen, beleuchteten Schriftzug eine echte Freude machen könnte.

4 Kommentare

Der Gong ist schon ertönt

Heute Abend, viel zu spät natürlich, erreichte mich die Nachricht, dass man wieder Eintrittskarten für die WM nachbestellen kann. Also flugs auf zur offiziellen FIFA-WM-Ticket-Bestell-Seite ™ und geschaut, für welche Partien es noch Karten gibt. Hier ist das Ergebnis, rot bedeutet keine Tickets mehr vorhanden, grün bedeutet, dass es noch Tickets für diese Partie gibt. (Dank Operas Zoom-In/Zoom-Out-Funktion kann man auch mehr als 5 Spiele pro Seite im Screenshot erwischen)

[Bild leider tot.]

Wunderbare Aussichten also für alle, die noch keine Karten haben.

18 Kommentare

Darüber muss man nachdenken

Sepp Blatter äußerst sich zu den Flitzern beim Confed-Cup folgendermaßen:

„Insgesamt waren über 600.000 Zuschauer in den Stadien, davon sind vier aufs Feld gerannt, also alles halb so schlimm. Allerdings waren zwei von den Läufen organisiert, das Publikum wurde für Werbezwecke missbraucht. Darüber muss man nachdenken.“

Ah ja. Wir müssen Sepp ausnahmsweise mal zustimmen. Nachdenken müssen wir aber auch darüber,

  • dass uns sogar per Audiowerbung im Stadion erzählt wird, welcher Sponsor die Balljungen ausgewählt hat
  • darüber, ob es wirklich nötig ist, dass der Herstellername der Türschlösser in den Stadien überklebt wird, damit dieser keine kostenlose Werbung bekommt
  • ob es nötig ist, dass die Namen der Besitzer der Geldautomaten im Umfeld des Stadions überklebt werden
  • dass niemand ein Produkt mit dem Titel „WM2006″ verkaufen darf, wenn er nicht Lizenzgebühr an die FIFA bezahlen will
  • dass Museen im Umfeld eines WM-Stadions ihren eigentlichen Namen nicht mehr benutzen dürfen
  • darüber, dass im Hamburger WM-Stadion eine Ausstellung nicht für die WM-Zuschauer nicht geöffnet sein darf, weil da eventuell Werbung für andere Firmen als die Hauptsponsoren drin sein könnte
  • nachdenken müssen wir auch darüber, ob Goleo, dieses lächerliche Maskottchen, vielleicht nur zu Werbezwecken dient
  • nachdenken darüber, ob es vielleicht sein könnte, dass die FIFA eigentlich das ganze Turnier nur zu Werbezwecken abhält und es darum geht, möglichst viel Reibach rauszuschlagen
  • wir müssen uns auch fragen, ob es sein kann, dass der WM-Spielball, den die Zuschauer bei der WM sehen, vielleicht deshalb nur von adidas sein darf, weil die Zuschauer zu Werbezwecken mißbraucht werden sollen
  • ob die Zuschauer vielleicht genau aus diesem Grund nicht mal ein Trikot einer Mannschaft tragen dürfen, auf dem ein direkter Konkurrent einer der Hauptsponsoren Werbung macht
  • ob es sein kann, dass Zeitungen dazu genötigt werden, von der WM nur als der „FIFA-WM Deutschland 2006″ zu schreiben
  • warum der kicker auf seinem WM-Sonderheft nicht mehr wie früher den WM-Pokal in groß zeigen darf

und zu guter Letzt müssen wir uns fragen, wo eigentlich Sepp Blatter das Geld herhat, mit dem er bei seiner Wiederwahl zum Präsidenten die Wählenden geschmiert hat.

4 Kommentare

Rechnen wie Dr. Niebaum

Die Stuttgarter Zeitung schreibt:

„Dem WM-OK wurden auch die anfallenden Zinsgewinne vorgehalten, die dem einzelnen Kunden in entsprechenden Anteilen zustehen würden. „Bei einem Ticket für 100 Euro würde dies 1,39 Euro betragen“, rechnete WM-OK-Vizepräsident Wolfgang Niersbach vor. „Wir streiten uns um 1,39 Euro bei einem Projekt mit einem Gesamtetat von 430 Millionen.“

Das alte Niebaum-Problem. Niersbach glaubt doch nicht wirklich, dass wir bei 3,2 Millionen Tickets hier von 1,39 Euro sprechen. Wir sprechen von 4,5 Millionen Euro und somit immerhin mehr als 1% der Gesamtsumme des Etats.

Wenn ich so rechnen würde wie diese Experten…

4 Kommentare

Blau und Grün, wie lieb ick Dir

Blau und Grün werden die WM-Farben der Stadt Berlin sein.

Jede Stadt bekommt neben einem eigenen WM-Poster auch noch eigene WM-Farben. Das heißt, es gibt keine einheitliche Erkennungsfarbe (die dann wahrscheinlich Magenta wäre) für alle Veranstaltungen der WM. Wer also eine dieser Teamserien gekauft aus der Lottoziehung erhalten hat und seiner bevorzugten Mannschaft quer durch die Republik hinterherreist, muss an jedem Ort nach anderen Farben suchen, um auf WM-Bezogenes aufmerksam zu werden.

Das ist clever, denn einheitliches Design all dessen, was mit WM zu tun hat, wäre ja langweilig. Genauso wie ein einfaches System bei der Ticketvergabe zu einfach gewesen wäre. Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?

Laut Berliner Stadtvertretern sollen die Farben zusammen mit anderen Aktionen dann das „City Dressing“ der Stadt bilden. Ich dachte, in Berlin ist das Dressing obligatorisch Currysoße? Seit wann ist Curry blau und grün? Echte Currysoße ist natürlich gelb. Gelb aber ist die Farbe von der BVG, und die hat schon angekündigt, dass sie bei dem Schmarrn, Entschuldigung, Unsinn nicht mitmacht. Zwar werden Flughäfen, U- und S-Bahnstationen mit Plakaten in diesen Farben ausgestattet. Die großen kommunalen Betriebe in Berlin wie das Verkehrsunternehmen BVG, die Straßenreinigung und die meisten anderen machen aber nicht mit: kein Geld. Wäre wohl niemandem zu vermitteln, dass man für eine farbliche Gestaltung von Mülleimern im WM-Look Leute auf die Straße setzen muss.

La Ola ist bei all diesen Aktionen übrigens das Motiv. Das ist so, weil man in Deutschland schon seit 30 Jahren unter einem kulturellen Minderwertigkeitskomplex leidet. Das WM-Maskottchen ist ein Tier aus Afrika mit einem englischen Namen. Und jetzt nimmt man als Symbol für die Städte etwas, was aus Spanien stammt und auch so heißt, wie die Spanier reden: spanisch.

La Ola also.

Mir wären auf Anhieb 5 Sachen eingefallen, die wesentlich besser gepasst hätten:

  • das Dosenpfandsymbol
  • das LKW-Mautsymbol
  • das Böklunder-Logo
  • Otto Schily (ist nicht mehr dabei, sein Geist aber wird durch jede Einlasskontrolle wehen)
  • das Köttelhaufensymbol von ‚Du bist Deutschland‘

Warum kann in diesem Gott (weiß man nicht) Goethe verlassenen Land niemand auch nur ein einziges Mal ein Wort für irgendwas in der eigenen Sprache verwenden? Wenigstens könnte man Dinge als Logos und Symbole und Bezeichnungen verwenden, die hier wirklich existieren.

Klar, la Ola gibt es auch hier. Endet aber immer an der Haupttribüne. Typisch deutsch wäre, die drei lachenden Fratzen auf dem WM-Plakat „Arschloch“, „Wichser“ und „Hurensohn“ zu nennen.

2 Kommentare