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Kategorie: Der Dummschwätzer

Wenn Franz Beckenbauer mal wieder den Mund aufmacht

Wenn der Dummschwätzer mal ein Großer war

Das erste Wort des Titels müsste natürlich „als“ heißen, aber der Unterschied zwischen wenn und als ist so marginal, dass ihn des Lesers Hirn schon von selbst korrigiert haben wird.

Hier wurde ja, als das noch ein paar Kalorien hatte, gerne über den Dummschwätzer gelästert, der inzwischen zwar kein Jota Substanz mehr in seine Äußerungen gebracht hat als früher, den aber nun mal ohnehin niemand mehr ernst nimmt. Und ganz so falsch liegt er ja auch oft nicht, wenn er sich zu Bayern-internen Dingen mit dem Abstand eines etwas weiter Außenstehenden äußert.

Dies ist also ein ironiefreier Beitrag über den Dummschwätzer. Wir glauben ja kaum noch, dass er wirklich mal zur Crème de la Crème des internationalen Fußballs gehört hat. Auch wenn es überall zu lesen ist. Denn wir haben ja die Videos gesehen von der WM 1974, auch einige von 1972, ein paar Ausschnitte von Bundesliga-Spielen oder Europapokalfinals: alles nicht so dolle, dass es einen vom Hocker reißen würde. Was ja noch dann verschmerzbar wäre, wenn alle anderen zu jener Zeit denselben Nachgeschmack in Form von eingeschlafenen Füßen auf der Zunge hinterlassen würden. Sieht man hingegen Johan Cruyff spielen, schnalzt man auch heute noch mit den eingeschlafenen Füßen und erkennt durchaus seine exponierte Stellung im Weltfußball jener Zeit. Mühelos sogar, so mühelos, wie Cruyff durch die Reihen der Gegner wandelte.

Dennoch muss an dieser Stelle eine Lanze für des Dummschwätzers aktive Leistung und vor allem Reputation zu jener Zeit gebrochen werden. Von Journalisten durchgeführte Wahlen sind zwar naturgemäß immer äußerst subjektiv, nimmt aber nur eine ausreichend große Zahl daran teil, darf man schon von einer gewissen Objektivität bei der Bewertung von Spielern ausgehen. Natürlich ist die Platzierung in einer solchen Wertung wie sie gleich hier folgt, nie intervallskaliert, insofern wissen wir wenig darüber, wie groß die Unterschiede zwischen Platz 1 und 2 oder zwischen Platz 5 und 50 gewesen sein mögen. Sie sind aber die hier relevanten Daten.

Diese Zahlenreihe spricht nämlich eindeutig für den Dummschwätzer. Schauen wir sie erst an, und lösen danach auf.

1966: 3.
1967: 4.
1968: 4.
1969: -
1970: 4.
1971: 5.
1972: 1.
1973: 4.
1974: 2.
1975: 2.
1976: 1.

Das ist nicht etwa das Ergebnis bei der Wahl zu Deutschlands Fußballer des Jahres, sondern von jener zu Europas Fußballer des Jahres.

Franz Beckenbauer war also in einer ganzen Dekade mit einer Ausnahme immer in den Top 5 dieser Wertung, welche er noch dazu 2x gewann und 2x als Zweiter beendete.

Man mag gerne einwenden, dass es damals ohnehin nur ein paar Länder gab, in denen Fußball von Weltformat praktiziert wurde und es somit wesentlich einfacher war als heute, diese Weltspitze zu erreichen. Stimmt. Dann war das eben so. Aber in dieser war der Dummschwätzer dann Zeit seiner Karriere immer dabei. In der Weltspitze.

Nachzuprüfen bei den Ergebnissen zur Wahl zum Fußballer des Jahres in Europa. (Mit weiteren Schmankerln, z. B. kam Europas Fußballer des Jahres von 1976 bis 1981 ununterbrochen aus der Bundesliga. Sogar Felix Magath war mal unter den Top 5 Europas, gleich zwei Mal kamen die Spieler auf den ersten drei Plätzen aus Deutschland. Der heute übermächtig groß erscheinende Zinedine Zidane gewann nur ein einziges Mal, 1998. Und die letzten Deutschen, die darin zu finden sind, sind im Jahre 2002 Oliver Kahn (3.) und Michael Ballack (5.). Wobei die Quoten nicht schlecht stehen, dass es in diesem Jahr mal wieder einer unter die Top 5 schaffen könnte. Aber das ist ein anderes Thema.)

Der Dummschwätzer: eine Dekade lang vorne dabei. Und wenn das damals alle so sahen, muss er wohl wirklich ein Guter gewesen sein.

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Wenn der Dummschwätzer spricht und dabei nichts sagt (XXVI)

Natürlich ist es abgegriffen und es ändert leider Gottes auch nichts an den schlimmen Realitäten, so oft man es auch ausspricht. Aber immer mal wieder muss einer es dann doch tun, es aussprechen, sofern eine gewisse Schmerzgrenze überschritten ist, und das war gestern der Fall.

Wahrscheinlich hatte jeder mindestens einen solchen Lehrer. Einen, der nicht erklären konnte. Irgendwann so ab der 6. oder 7. Klasse merkt man ja, dass die da vorne gar nicht alle alles wissen und dass es durchaus auch größere Unterschiede in der Effizienz ihrer Darbietungen gibt.

Die am wenigsten talentierten Exemplare dieser Gattung pflegten dann, wenn sie — was oft sehr schnell der Fall war — mit ihrem Latein am Ende waren, einem den guten Rat zu geben, doch selbst „noch mal drüber nachzudenken“, wie man es besser machen könnte oder was die richtige Lösung der Aufgabe sei. Was in den meisten Fällen dazu führte, dass man die richtige Antwort oder eine alternative Lösungsvariante niemals erfuhr.

Man darf dem Lauf der Welten also dankbar sein, dass Franz Beckenbauer kein Lehrer geworden ist. Was er gestern beim und vor allem nach dem Spiel des VfB Stuttgart im schönen Camp Nou wieder an Erläuterungen* und Expertisen* zum Besten gab, hätte selbst den minder motiviertesten Schüler um den Verstand gebracht, so er auf dessen Hilfe angewiesen wäre.

„Wenn man ein Tor kassiert, muss man einen Fehler gemacht haben.“

Nur welche vier das in diesem Spiel waren, da sollten wir doch bittschön lieber selber noch mal drüber nachdenken, denn verraten hat es der Franz natürlich nicht. Da war er schon bei der nächsten Leerstelle.

* Anführungszeichen sind hier überflüssig, weil der Leser sie sich ohnehin dazu denkt.

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Afile der schojte ojfen kisse-hamalchuss is a melech

Es war selbstverständlich, dass eine Rückkehr zu „ran“* nicht vonstatten gehen können würde, ohne alles noch besser, noch innovativer, noch heißluftiger, noch unübersichtlicher, kurz gesagt: noch hirnerweichender als vorher zu machen.

Nun aber schießen sie gänzlich den Vogel ab.

Während der (von mir) zum ersten Mal bei einem Spiel mit deutscher Beteiligung gehörte Fuss sich redlich mühte, die ganzen Kommentatorenschelten, die hier und auf anderen Seiten im Netz Legion sind, vergessen zu machen, und dabei mit zunehmendem Spielverlauf deutliche Fortschritte machte, erschraken sich die Verantwortlichen gehörig, dass nun auf einmal Qualität in der Fußball-Berichterstattung einsetzen könnte. Was aus ihrer Sicht die Zuschauer wohl zwangsläufig mit scharenweisem Davonlaufen quittiert hätten. In ihrer verqueren Welt, in der das Getöse drumherum und alle Sperenzchen schon immer wichtiger waren, als dem tatsächlichen Spiel(-verlauf) Aufmerksamkeit zu schenken, mag das stimmen. Hier, mit gesundem Menschenverstand ausgestattet, findet man keinen Anlass, dieser Annahme Glauben zu schenken. Warum sollte man sich darüber ärgern, wenn man einen guten Kommentatoren erlebt?

Möglicherweise nimmt die ran-Redaktion an, dass „der Deutsche“ an und for himself nur deshalb zum Fußball geht respektive im Fernsehen einschaltet, um zu nörgeln. War man schon mal in Bielefeld oder Duisburg im Stadion, dann kann man dieser Auffassung anheim fallen. Im Allgemeinen jedoch wird der Fußball als Mittel zur Entspannung und womöglich sogar zur Freude schöner Götterfunken aufgesucht. Zumindest in der Hoffnung auf diese beiden Brüder im Geiste.

Das scheint weder in der ran-Redaktion gewünscht, noch kann man sich dort vorstellen, dass es ernsthaft so ist.

Vielmehr scheint es der ran-Redaktion ein Anliegen, die Übertragungen so qualvoll wie möglich zugestalten, mit kreischenden Reportern, mit Spielerfrauen-Vorberichten und mit Einblendungen unterhalb der Senilitätsgrenze, damit man die folgenden Werbespots als ungemein gehaltvoll und geistreich empfindet, als wahre Erlösung. Die Hormonduschen ob des widerlichen Gedröhnes lassen nach, man fühlt sich schon gleich viel besser und zeitgleich läuft ein Werbespot. So in Erleichterung gebadet, wird man die Produkte natürlich positiver attribuieren als es sonst der Fall wäre. Sollte man bei ran unter diesem Druck der Werbenden arbeiten, dann könnte man doch auch ganz schnell die Alternative zu einer solchen Übertragungsart wählen: Es einfach sein lassen. Dann müsste man keinem Werbenden Genüge tragen, man müsste sich nicht selbst auf der Mattscheibe verblöden und als Zuschauer würde man den russischen oder arabischen Kommentar duldsam durchs eine Ohr rein und durchs andere Ohr wieder raus rauschen lassen.

So aber: Es bahnte sich Qualität an, schnell musste etwas unternommen werden. Und wie schon bei allen Fußball-Quizspielen lautet die Antwort auf gestellte Fragen immer entweder Franz Beckenbauer oder Gerd Müller. Da Letzterer nur noch in den Logen der Allianz-Arena als Grinsekatze auftaucht, nicht aber beim Fernsehen, war klar: die Antwort muss Franz Beckenbauer heißen.

Also flugs den Kaiser eingeblendet, was er zum Spiel zu sagen habe. Womit die Senilitäts- und Peinlichkeitsgrenze wieder locker unterschritten wurde, denn der Kaiser hatte wie immer nichts zum Spiel zu sagen. Es war nicht mal sicher, ob er eigentlich im Stadion war oder ob er vielmehr in einem Studio in Baringhausen saß, wo man ihm zwei nette Begleitungen hingesetzt hatte, mit denen er während der 90 Minuten über dies und das plaudern oder auch schweigen konnte, nur eins definitiv nicht: Das Spiel schauen. Und danach währenddessen etwas Geistreiches dazu sagen.

Worte über den Kaiser als „Experten“ zu verlieren bedeutet natürlich unter Hörenden Pochers nach Sat1 zu tragen. Es ist ja nicht des Kaisers Schuld, wenn man ihn immer wieder einlädt, während er doch schon seit Jahren nichts zum Spiel zu sagen hat. Wer von uns würde da nein sagen, wenn man immer schön eingeladen wird, Champions League schauen darf und noch dazu Geld dafür bekommt? Zumal mir dünkt, dass wohl auch der Kaiser von dritter Seite noch mal eine Extraprämie bekommt, um die Werbespots besonders geistreich erscheinen zu lassen.

* Was die wenigsten wussten: auch das kleine Wörtchen „ran“ ist nur ein Akronym. Es steht für: reißen, amerikanisieren, narkotisieren.

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Wie sich „Manager“ über „Manager-Eignungen“ unterhalten

Da sprach der eine blinde Maulwurf zum anderen blinden Maulwurf:

Ich sah da einen, der könnte es machen. Der kann es wirklich, glaub mir. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.

Und Oliver Kahn ward erkoren, von den beiden, zu einem, der es kann.

Ich bin mir sicher, der kann’s. Er wäre eine gute Wahl.

Das kommt dabei raus, wenn man Rudi Völler und Franz Beckenbauer zu einem Thema befragt, das sie selbst noch nie sahen.

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Wenn der Dummschwätzer englisch spricht (XXIII)

Ein bisschen viel Dummschwätzer-Content hier in letzter Zeit (für letzte Zeit = letzten zwei Tage), dieses Interview mit Hillbilly-Beckenbauer kann man sich aber nicht entgehen lassen. Schließlich merken wir, dass er genau dieselben Sprachkomplikationen auf englisch wie auf deutsch hat, das häufige Wiederholen eines Wortes und die Sprachmelodie, die doch mehrheitlich bairisch bleibt. Welche Antwort er dem Interviewenden auf die Frage gibt, ob Beckenbauer es bedaure, dass England nicht bei der EM dabei ist, na, da könnt Ihr ja vorher mal raten.

Aber: legt Euch ja nicht mit der FIFA an!

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Wenn es den Dummschwätzer zwei Mal gibt (XXII)

Endlich ist es jemandem aufgefallen, der sozusagen im eigenen Haus logiert. Philipp Lahm, von dem so oft hier die Rede ist, weil er vergleichsweise oft schlaue Sachen absondert, hat sich auf einer Pressekonferenz laut FTD dergestalt geäußert:

Es muss zwei Beckenbauer geben. Einen, der in der Zeitung schreibt, und dann den Präsidenten des FC Bayern.

Immerhin besteht also jetzt intern schon mal ein Anfangsverdacht. Irgendwann werden die Bayern auch noch rausfinden, dass es wesentlich mehr Beckenbauers gibt. Einen bei O2, einen bei E-Plus, einen bei Paulaner, einen bei Erdinger und so weiter.

Der wahre Beckenbauer sitzt wahrscheinlich die ganze Zeit in Kitzbühel rum und das Einzige, was er tun muss, ist all seine Doubles koordinieren. Außerdem sollte er sie besser einweisen, auf dass solche Widersprüche wie von Lahm aufgedeckt, nicht die Regel werden.

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Gatorade vs Red Bull

Oder: Der wahre Grund für Lothar Matthäus‘ Rauswurf bei Red Bull Salzburg.

Irgendwann im letzten Sommer ist in Salzburg dieser Werbespot mit Lothar Matthäus für Gatorade aufgetaucht.



Danach war Feierabend, schließlich kann man nicht gleichzeitig für zwei Konkurrenten werben.

Außer einer, der Franz, der kann auch das — ob O2 oder e-plus, ob Erdinger oder Paulaner.

Aber der Lothar ist halt kein Kaiser. Dummschwätzen allein reicht zur Kaiserkrönung nicht aus. Nicht mal Weltmeistersein.

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Magath, die komplette Fehlbesetzung

Es spricht mir aus der Seele, was ich hier lese. Ich halte Magath für einen vollkommen überschätzten, sich nur geschickt mit der Aura eines Strategen („der Schachliebhaber“) und eines gelassenen Trainers („der Teetrinker“) umgebenden großen Irrtum. Tatsächlich hat man von seinen „gewieften“ Strategien bislang noch bei keiner der von ihm trainierten Mannschaften etwas gesehen, vielmehr bestehen sein Credo und seine Strategie allein aus totaler körperlicher Fitness. Nicht sehr überzeugend, ist diese doch nichts weiter als die Grundvoraussetzung, um darauf aufbauend eine wie auch immer geartete Strategie umzusetzen.

Im auch ansonsten lesenswerten Beitrag in der Zeit über die Gründe dafür, dass der HSV im Gegensatz zu den Bayern aus seiner Topstellung in der Liga Ende der 1970er Jahre heraus keine Kontinuität bei seinen Erfolgen schaffte, lesen wir u. a. diese Zeilen, die man sich in Wolfsburg vielleicht vor der Verpflichtung des dreifachen Magaths zu Gemüte führen hätte sollen:

„Die Hamburger dagegen versäumten einen Transfercoup ähnlicher Größenordnung [wie der Rummenigges], obwohl ihr damaliger Kapitän und Mittelfeldregisseur Felix Magath ebenfalls gutes Geld hätte bringen können. Stattdessen löste Magath 1986 Netzer als Manager ab, was sich als komplette Fehlbesetzung erwies.“

Sehenswert auch das Bild eines dynamischen Dummschwätzers im BP-Trikot des HSV, die jüngeren Leser mögen vielleicht gar nicht wissen, dass der große Franz Beckenbauer auch zwei Jahre für den HSV in der Bundesliga spielte. Dass er danach sogar noch mal zurück zu Cosmos New York wechselte, war selbst mir bis vor ein paar Monaten nicht geläufig.

Allerdings betrug die Ablösesumme beim Transfer Rummenigges zu Inter Mailand knappe 11 Millionen DM und nicht Euro, wie die Zeit schreibt, dessen bin ich mir ziemlich sicher, zudem weiß die englische Wikipedia-Seite über Rummenigge Ähnliches:

„In 1984, aged 29, he transferred for a record fee of ¤ 5.7m to Internazionale.“

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Wenn der Dummschwätzer abdackelt (XXI)

Was am Dummschwätzer — ironiefrei — gefällt, ist, dass er so schlank bleibt. Während Hitzfeld anscheinend keine Wahl hat und sich seine aufgestauten Aggressionen abhungern muss (Laienpsychologie war schon immer Stärke dieses Blogs), Uli Hoeneß sein eigener bester Kunde ist und Frank Pagelsdorf immer mal wieder eine erfolglose Gummibärchendiät einschiebt, ist unser Außenminister ganz anders als sein rot-grüner Vorgänger stets rank und schlank. Die kolportierten Gerüchte sprechen davon, dass es an dieser Anekdote lag, dass dem Dummschwätzer die Lust auf Bier vergangen ist.

Diametraler können die weiteren Karrieren von einstigen Zimmergenossen aber kaum verlaufen als in Horst Szymaniaks und des Dummschwätzers Fall. Während der Dummschwätzer in der großen weiten Welt zu Hause ist und uns gut dotiert von jedem zweiten Werbeplakat angrinst, lebt Szymaniak in einer kleinen Wohnung im 9. Stock eines Hochhauses in der Nähe der Autobahn, geschieden, verarmt und [hier ein trostloses Wort einfügen].

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Gute Freunde kann niemand trennen

Ich weiß nicht, aus welchem Game heraus dieses absurde Video kreiiert wurde. Es ist zwar synchron zum schönen Gesang, hat aber inhaltlich überhaupt nix mit Franz Beckenbauers altbekanntem Song zu tun, der hier erklingt:

Gute Freunde kann niemand trennen.

Ich würde es gerne unter der Rubrik „Weirdos from other Planets“ verbuchen, wenn es diese Rubrik hier gäbe.

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Johan-Cruyff-Schaal

Die Johan-Cruyff-Schaal ist kein Elefant Schal, und anders als man vermuten würde auch keine Schale. „De Schaal“ ist ein „Maßstab“, eine „Skala“, und in den Niederlanden nichts Anderes als das Pendant zur gemeinhin als Supercup bekannten Einrichtung im Fußball. Der Meister eines Landes spielt in diesem Ein-Spiel-Wettbewerb gegen den Pokalsieger desselben Landes derselben Saison. In den Niederlanden ist dieser Supercup eben nach dem Profi von Ajax Amsterdam, Feyenoord Rotterdam und des FC Barcelona benannt (und übrigens auch der Los Angeles Aztecs, der Washington Diplomats und des UD Levante, was schon fast wieder einen „little-known-facts-Beitrag“ wert wäre).

Schade eigentlich, dass es den Supercup in Deutschland nicht mehr gibt. Natürlich hätte bzw. hat er einen ähnlichen Stellenwert wie der aktuelle Ligacup: fast gar keinen. Während man beim Supercup aber noch so etwas wie eine sportliche Logik erkennen kann (die beiden Titelträger einer Saison duellieren sich), ist der aktuelle Ligapokal vollkommen — man muss diese strapazierte Vokabel benutzen — hanebüchen.

Der Pokalsieger, der Meister und ein paar Besserplatzierte spielen mit dem Meister der zweiten Liga um ein von Grundschülern in der „Textil AG“ zusammengebautes Etwas. Wer kann bei der Zusammenstellung dieses Teilnehmerfeldes irgendetwas Sinnergebendes erkennen?

Und wer ist der deutsche Johan Cruyff? Natürlich der Dummschwätzer. Der Franz-Beckenbauer-Cup ist aber noch wertloser als der niederländische Supercup. Ein Pokal für Freundschaftsspiele. Eigentlich peinlich, aber: der Franz ist Weltmeister, Johan nicht. In 30 Minuten geht’s los, das spannende Endspiel um den Franz-Beckenbauer-Cup.

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Ribbeck, ran und die Richtmikrofone

Frei nach der Melodie von „Robbie, Tobbie und das Fliwatüt“.

Ganz so tagesaktuell geht es hier ohnehin nicht zu, ein bisschen Rückblick kann auch nicht schaden. Da bleibt natürlich die Frage: Was macht eigentlich Ihr Handicap, Herr Ribbeck? Um genauer zu sein, müsste man sagen: „Was machte damals eigentlich Ihr Handicap, 1998, als Sie Berti Vogts beerbten?“ Er beantwortet es uns in oben verlinktem Interview.

Man hat es noch im Bein, wie das damals war, man kann aber kaum glauben, dass es wahr war, was damals wahr war. Was geschah.

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